[Officium] Cornicularius - Vorzimmer des Legaten

  • Claudius entrichtete zunächst den militärischen Gruß.


    "Salve, Legatus. Ich möchte dich bezüglich einer Eingliederung in die Legion persönlich sprechen, weil der Fall kein gewöhnlicher ist."


    Der Tribun wartete ab, weil er nicht annahm, dass der Legat den Fall im Schreibzimmer erörtern wollte.

  • Vesuvianus hatte keine Ahnung, was der Legat zu besprechen hatte, aber er nahm an, dass dies in seinem Officium geschehen würde. Schnell war aber klar, dass dies nicht der Fall war. Livianus verließ das Vorzimmer und betrat den Gang der Principia, gefolgt von dem Tribun.

  • Wie vormals mit dem Legaten abgesprochen, kam Claudius nun seiner Zusage über die regelmäßige Unterrichtung bezüglich der Schulungsthemen und -termine nach. Mit einer eigens für den Legaten verfassten Nachricht auf einer Wachstafel betrat Claudius das Officium. Er steuerte auf den ertbesten Tisch zu, grüßte und überreichte die Tafel.


    "Zur Weiterleitung an den Legaten", teilte er - eigentlich überflüssiger Weise - mit, denn in diesem Vorzimmer gab es keine andere Möglichkeit der Weiterleitung.



    AUDITE!


    Unmittelbar nach den Tagen der Saturnalien, beginnend am ANTE DIEM IX KAL IAN DCCCLVII A.U.C. (24.12.2006/103 n.Chr.), erfolgt im neuen Lehrsaal die erste Schulung für angehende und bereits kommandierende Unteroffiziere. Die Centuriones und Decuriones der Einheiten sind angewiesen, die infrage kommenden Milites für die Zeit des Unterrichts vom Dienst freizustellen. Die theoretischen und praktischen Unterweisungen sind auf insgesamt drei Tage festgesetzt. Das Thema lautet: Türme.



    Der Leiter der Ausbildung.
    H. Claudius Vesuvianus
    Tribunus Angusticlavius

  • 'Na, ob diese Nachricht noch vor der Schulung ankam?', dachte Claudius, während er mit einem flüchtigen Gruß den Raum verließ. Aber vermutlich musste sie das gar nicht, damit der Legat von der Aufnahme der Lehrtätigkeit unterrichtet wurde. Derzeit gab gerade dieses Projekt genügend Gesprächsstoff ab, sodass es wie Nachrichten ähnlicher Art durch die Mundübertragung schneller als jeder Postweg war.

  • Wie besprochen, meldete sich Avitus einige Tage später, nachdem er den Vertrag über ein Grundstück abgeschlossen hatte, in der Principia, um den Legatus zu sprechen.
    "Centurio Artorius. Ich muss den legatus in privater Angelegenheit sprechen"
    sagte er dem Cornicularius.

  • Avitus überlegte einen Moment, ob seine Zeit es erlaubte, zu warten. Dann nickte er. Schließlich hatte er sich genug Zeit genommen, man konnte nie wissen, wie viel Zeit man in dem Officium des Legaten verbringen würde. Wenn er einen unerwartet nach Meldungen fragte, den Zustand seiner Centurie betreffend, könnte es länger dauern. Wenn er nur den Vertrag mit seinem Siegel versah und diesen damit um so wertvoller machte, wäre er in weniger als einer Minute wieder draussen.
    "Ich setz mich solange hin"
    sagte Avitus dem Scriba, damit dieser ihn auf der Warteliste behielt, und nahm Platz.

  • Von der Wache begleitet erreichten die Beiden die Stube. Es war kein großer Raum und übermäßige Fülle an Luxus war auch nicht zu erkennen. Sie warteten geduldig ab, das man sie herzu rufen würde. Derweil blickten sie sich intressiert um. Wußten aber das sie ihren Status nicht mit diesem hier tauschen wöllten. Freiheit war da etwas anders, aber so wie ihnen schien, war das Leben hier auch nicht besser. Nein viel eher hatten sie es besser. Auch wenn Rom manchmal schon nur einfach zu ertragen hart war.












    SKLAVE - GENS GERMANICA

  • Während des Gesprächs mit dem Praefectus Castrorum kam Livianus kurz aus seinem Büro um seinen Scriba einen Auftrag zu erteilen. Der Scriba wies ihm bei dieser Gelegenheit gleich darauf hin, dass zwei Gäste warteten und auch Centurio Avitus etwas brauchte. Der Legat begrüßte die Wartetenden mit einem Kopfnicken und wandte sich dann an den Scriba.


    “Bringe die beiden Gäste in den Besprechungsraum und biete ihnen etwas zu trinken an. Ich werde gleich nach meine Gespräch mit dem Praefectus Castrorum nachkommen.“


    Der Scriba nickte und zeigte den beiden den Weg zum Besprechungszimmer. Der Legat hingegen sah zu Centurio Avitus.


    „Du kommst bestimmt wegen meines Siegels für deinen Grundstückskauf?“

  • Avitus salutierte.
    "Salve legatus. So ist es"
    gab er zur Antwort. Den Vertrag hatte er bei sich.
    "In der Mittes über den Unterschriften ist extra Platz frei gelassen worden"
    sagte er. Als gesellschaftlich ranghöchster stand es dem Legat selbstredend zu, auch als erster zu unterschreiben.


    Vertrag


    ANTE DIEM XVII KAL FEB DCCCLVII A.U.C. (16.1.2007/104 n.Chr.)
    [Blockierte Grafik: http://img302.imageshack.us/img302/6066/erwdk1.png]


    ~~~
    Hiermit vereinbaren wir, Lucius Artorius Avitus und Lucius Poenius Melinus, letzterer vertreten durch seinen Freigelassenen Lucius Poenianus Damio, den Übergang des Eigentums am Grundstück des Poenius Melinus an Artorius Avitus gegen ein Entgelt von 5000 Sz.


    ~
    Bei dem Grundstück handelt es sich um die Besitzungen des Lucius Poenius Melinus, gelegen 58 Meilen südwestlich von Mantua.


    ~
    Das Eigentum geht mit der Übergabe der vereinbarten Kaufsumme auf den Käufer über. Zum Empfang des Geldes ist Poenianus Damio berechtigt und verpflichtet.


    ~
    Ferner soll gelten, dass dem Käufer ein Rügerecht lediglich für die Dauer der nächsten 6 Wochen zustehen soll. Verspätungen oder unterlassene Rügen gehen zu seinen Lasten. Dies gilt nur dann nicht, wenn der Verkäufer einen schwerwiegenden Mangel am Grundstücke arglistig verschwiegen hat. In diesem Falle hat der Käufer ein unbeschränkbares Rügerecht und der Verkäufer soll mit dem Zorn der Götter verflucht und zum Ersatz des Schadens verpflichtet sein.


    ~~~









    Unterschrift Käufer


    Lucius Artorius Avitus


    Unterschrift Verkäufer


    Lucius Poenius Melinus


    Unterschrift Vetreter des Verkäufers


    Lucius Poenianus Damio


  • Livianus nahm das Schreiben entgegen und legte es auf den Schreibtisch des Scribas. Da er Avitus als seinen Klienten schätzte und vertraute, überflog er nur kurz den Vertrag, nahm anschließend das Siegelwachs des Scribas, tropfte gerade ausreichend davon auf das Papier und drückte seinen Siegelring darauf. Dann unterschrieb er daneben und gab das Dokument an seinen Besitzer zurück.


    „Ich gratuliere dir zu diesem Kauf Avitus! Nun muss ich aber wieder in mein Officium. Der Praefectus wartet.“


    Er nickte dem Centurio zu und ging wieder in sein Officium.

  • "Ich bin zu Dank verpflichtet"
    sagte Avitus.
    "Zu Befehl"
    sagte Avitus und salutierte nochmals, nachdem er das Schreiben entgegengenommen hatte, dass nun durch den Siegel eines Senators von Rom und Legaten der "Kaiserlegion" reines Gold wert war. Er gedachte nicht, die offenbar ziemlich knapp bemessene Zeit des Befehlshabers weiterhin mit privaten Angelegenheiten während der Dienstzeit in Anspruch zu nehmen, schon gar nicht in Anwesenheit von Besuchern und einem wartenden Praefectus Castrorum im Officium. So machte er kehrt und ging wieder an die Arbeit.

  • Zitat

    Original von Tiberius Iulius Numerianuns
    Ich betrat das Vorzimmer des Legaten, und fragte den wachhaltenden Soldaten:"Salve Soldat, ist der Legatus zu sprechen?"


    Die Wache nahm Haltung an, als der Tribun den Raum betrat.


    "Nein Tribunus! Der Legatus ist derzeit im Praetorium. Er meinte, dass man ihm dort aufsuchen sollte, wenn es wichtig genug wäre."

  • Der Bote folgte der Torwache, die gerade seinen Begleiter spielte. Eigentlich unsinnig, als Prätorianer hätte er sich auch alleine in einem Legionslager zu recht gefunden. Kennst du eines von ihnen, kennst du alle.


    Ich habe hier einen Brief des Praefectus Praetorio für den Legatus Legionis Decimus Livianus. Und nein, ich kann ihn nicht hier abgeben, ich muss ihn persönlich übergeben.

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