"Da sag ich doch nicht nein! Für die Classis!"
An Bord der Tempestas
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Sim-Off: ab morgen kann man sich anmelden - siehe forum publicum
Ich grinste. "Das wird sicher ein Spaß!"
Dann sah ich einige Leute, die an Bord kamen. Sie brachten recht überdimensionierte Bögen und einige andere Teile mit.
"Aha, das müssen sie sein!"
Ich ging vom Achterdeck auf die Männer zu.
"Sind das die Bogenballisten?" Und ihr seid die Artilleristen?"
"Jawohl, so ist es. Ihr seid Kapitän Nauticus?"
"Der bin ich. Am besten, ihr baut die Ballisten auf Höhe der Masten auf, da kommt dann kein Tauwerk in die Quere. Es sind sechs Ballisten, richtig?"
"Genau. Und wir sind zu zwölft."
"Perfekt. Wir werden jetzt morgen zu einer weiteren Tesfahrt aufbrechen, danach geht's erst mal nach Italien. Wie viele Bolzen habt ihr dabei?"
"Hundert, in etwa."
"Gut, die müssen reichen. Ich lasse dann noch ein Fass Naphta laden."
"Sehr gut, dann können wir ein Feuerwerk veranstalten. Hahaha!"
"Das entscheide ich dann. Dann verschwendet mal keine weitere Zeit. Aufbauen!"
Ich drehte mich zu Ferrius. "Wir wären dann komplett. Ab jetzt können wir uns auch auf Gefechte einlassen. Die Jungs kamen früher, als ich dachte, also gibt es eine kleine Planänderung."
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"Huch, hörte ich da gerade Gefechte? Nauticus, ich werde nicht von deiner Seite schreiten. Laß uns gemeinsam die Meere besegeln. Mit deiner Leistung zur See und meinem Wissen von Schlachten werden wir jegliche Gefahren Meistern!"
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Am nächsten Tag war die Besatzung wieder komplett an Bord, außerdem die zwölf Artilleristen. Die Geschütze waren aufgestellt und die Munition verladen. Dazu hatten wir noch Vorräte für sechs Wochen an Bord genommen. Und die neuen Uniformen waren auch an Bord. Die Tempestas war voll beladen und lag fast 4 m tief im Wasser.
Ich ließ die Besatzung antreten.
"Männer, die neuen Uniformen sind da! Ich werde euch jetzt jedes Uniformteil vorstellen, danach geht ihr in eure Kajüten und überprüft eure Uniformen auf Vollständigkeit."
"Jawohl, Herr Kapitän!"
Alle Uniformteile waren tiefblau gefärbt.
"Fangen wir mit der Tunika an. Es ist eine ganz normale Tunika, nur mit einem wichtigen Detail: Die Tunika des Kapitäns hat einen breiten goldenen Streifen, die des ersten Offiziers hat einen dünnen goldenen Streifen, und die Tuniken der anderen Offiziere haben einen dünnen silbernen Streifen. Jeder hat fünf Tuniken.
Als nächstes gibt es Hosen. Schaut nicht so blöd, die Germanen werden schon wissen, warum sie in dieser verdammten Kälte Hosen tragen. Jeder erhält zwei Hosen, die wir anziehen, wenn die Tunika zu kalt wird.
Dazu kommen noch zwei Paar Stiefel. Das erste Paar ist aus glattem, harten Leder und wird an Stelle der Sandalen getragen. Die Stiefel geben besseren Halt, deshalb sind sie zu tragen! Das zweite Paar Stiefel ist aus Seehundfell. Das wird nur getragen, wenn das Wasser schon zufriert!
Zum Schluss kommt noch ein langärmeliger Wollmantel hinzu. Jeder erhält einen. Wenn ihr die Seehundfellstiefel tragt, habt ihr den Mantel sicher auch nötig. Auch bei den Mänteln sind Offiziere, erster Offizier und Kapitän gekennzeichnet wie bei den Tuniken.
Und noch etwas: Diese Uniformen gibt es nur für die Besatzung der Tempestas. Ihr seid damit als Elite der Classis Romana Germanica zu erkennen. Und jetzt, wegtreten zur Vollzähligkeitsprüfung der Uniformen!" -
Nachdem alle ihre neuen Uniformen überprüft hatten, waren wir bereit. Noch trugen alle Tuniken, immerhin war es noch nicht so kalt.
"Alle Mann an Deck! Klarmachen zum Ablegen!" befahl ich.
Sofort kam Bewegung auf und die Männer rannten die Niedergänge hinauf auf Deck.
"Die Leinen los! Alle Segel setzen!"
Es war immer wieder beeindruckend zu sehen, wie die ganze Segelfläche gehisst wurde. Die Sonne kam heraus und das Weiß der Segel blendete einen schon fast. Schnell nahm die Tempestas an Fahrt auf.
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Inzwischen waren wir auf See.
"So, Titus, kommen wir zu unserem Auftrag. Wir sollen einem Handelsschiff Geleit bis Hispania geben. Es hat Bernstein geladen, und fürchtet, von Piraten überfallen zu werden. Die Classis Romana Brittanica hat mich darum gebeten, weil ihre Personalsituation noch schlechter ist als unsere."
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Wir waren wieder zurück. Wir legten im Hafen von Colonia Ulpia Traiana an, und ich beobachtete die Besatzung beim Festziehen der Taue. Es regnete in Strömen.
"Irgendwie ist das Wetter hier nicht so wirklich toll. Nun gut, bereiten wir alles für die nächste Fahrt vor. Titus, sorg dafür, dass wir genug Vorräte für vier Wochen an Bord haben. Und nimm nur schwer verderbliche Waren mit. Außerdem brauchen wir warme Decken, und zwar jede Menge. Es geht nach Norden. weit nach Norden. Und da ist es sicher schweinekalt."
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"Verstanden, ich werde umgehenst alles notwendige einleiten. Wo soll es denn eigentlich hingehen? Agyptia fällt ja nun flach, nicht?"
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"Hoch im Norden soll es angeblich so kalt sein, dass selbst der Ozean gefriert. Ich will mal nachsehen, ob das stimmt. Für Schiff und Besatzung wird das der ultimative Test."
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"Sicher das das eine so gute idee ist? Nicht,daß ich das der Tempestas nicht zutrauen würde, aber das Holz könnte bei zu starken temperaturen sich unnatürlich verhalten, platzen oder ähnliches... ich bin mir natürlich nicht ganz sicher, aber mir ist außerdem auch zu ohren gekommen, daß es dort geradezu riesige Brocken Eis geben soll, nicht auszumalen, welche Kanten die vielleicht auch haben..."
Titus stoppte...
"Nun ja, vielleicht sollten wir lieber extra viel Holz mitnehmen, zum Flicken kleinerer Löcher... und teer... oder wie siehst du das?"
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"Wir brauchen Eichenholz, Teer, Bronzeklammern, und Wolle. Außerdem habe ich bereits angeordnet, genug Segeltuch für drei volle Segelsätze an Bord zu bringen. Ich halte das Holz nicht für das Hauptproblem. Segel und Taue werden mehr Schwierigkeiten machen. Es soll dort sehr stürmisch sein. Aber ich halte es für eine gute Idee. Diese Reise wird die Besatzung zusammenschweißen."
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"Das hoffe ich doch... Ich bin mir nur nicht sicher, sei es auf Grund meiner mangelnden Ausbildung zur See, ob wir uns nicht hiermit übernhemen. Noch nie zuvor ist eine solche Fahrt unternommen worden. Worauf werden wir stoßen? Überlegende Feinde? Vielleicht führt uns der Weg ja direkt in die Unterwelt..."
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"Mach dir da mal keine Gedanken. Neptun ist uns wohlgesonnen. Ich stehe unter seinem persönlichen Schutz, glaub mir. Ich kann dir sogar sagen warum. Bevor ich zur Classis ging, gehörten mir drei Handelsschiffe, und ich war ein wirklich reicher Schiffseigner und Kapitän. Eines Tages entschied ich mich, auf volles Risiko zu gehen und investierte mein gesamtes Vermögen, machte sogar Schulden, und schickte mein bestes Schiff nach Asia, um es mit Seide und edelsteinen randvoll zu beladen. Es war fast eine Million Sesterzen, die ich für den Ankauf der Waren zur Verfügung stellte. Bei erfolgreicher Fahrt hätte sich mein Vermögen verzehnfacht. Drei Tage, bevor das schiff zurück in Ostia sein sollte, ging ich in den Tempel des Neptun. Ich betete zu ihm, und sagte, dass er von mir ein Zehntel des gewinns erhalten würde, wenn das schiff unbeschadet ankäme. Wenn er das Schiff aber versenken würde, dann müsste er mich und alle, die unter mir dienen, für den Rest meines Lebens beschützen."
Ich machte eine kurze Pause.
"Das Schiff ging im Sturm unter. Um meine Schulden zu bezahlen, musste ich meine anderen Schiffe verkaufen. Ich war pleite und ging zur Classis. Aber jetzt stehe ich und meine Besatzung unter dem Schutz des Neptun."
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"So? Wenn diese Geschichte war ist,dann habe ich keine bedenken mehr. Laßt uns aber versuchen den Göttern noch ein Opfer zu bringen, bevor wir abreisen... nur für den Fall der Fälle..."
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"Du bereitest die Tempestas vor, während ich kurz nach Moguntiacum segle und den Göttern ein ordentliches Opfer darbringe. Wenn ich zurück bin, erwarte ich die Meldung 'klar zum Ablegen'." ich klopfte ihm auf die Schulter. "Keine Sorge, das wird schon klappen."
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"Denk ich auch" Titus salutierte und kehrte auf dem schritt um...
Aus der Entfernung konnte man noch sein rufen hören
"Spezialauftrag! Zwei... Freiwilii...."
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Bereits am nächsten Tag war ich zurück. Es hatte geschneit, und auch auf dem Deck der Tempestas lag Schnee. Als ich an Bord kam, rief ich sofort "MELDUNG!!!" und begab mich auf das Achterdeck.
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Titus eilte zum Achterdeck, salutierte und sprach
"Herr Kapitän, melde Waren wier befohlen organisiert und eingelagert. Die Segel wurden geflickt und das Schiff bereit zur Abnahme." -
Ich salutierte kurz. "Sehr gut."
Ich ging langsam über das Deck,betrachtete Masten und Tauwerk genau, rüttelte an dem einen oder anderen Tau und betrachtete die Versiegulung der Planken. Dann ging ich wieder auf das Achterdeck.
"Sieht so aus, als könnten wir los. Gute Arbeit, Titus."
Ich ließ die Besatzung antreten.
"Besatzung, es geht los. AAABLEEEGEEEN!"
Sofort rannten die Nautae los und holten die Festmachtaue ein.
"Schoner und Schonertopp hissen!"
Ein paar Mann rannten zum Fockmast und hissten die beiden Segel. Langsam nahm die Tempestas fahrt auf.
"Schön langsam dem Rhenus folgen. Titus, übernimm das Ruder und halte die Tempestas in der Mitte des Flusses. Wir sind so voll beladen, dass wir etwa 4 m Tiefgang haben. Die Reaktionszeit wird durch das hohe Gewicht auch etwas länger sein."
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Mit einer hohen geschwindigkeit peitschte das Schiff über die seichten Wellen. Es war nicht stürmisch, aber die Tempestas machte immernoch gewaltig Fahrt. Die Sonne schien... alles schien ruhig.
Plötzlich ein zischen. Unruhe lag in der Luft. Eines der Taue, welches das Fockraa mit dem Segel befestigten riß und peitschte mit mordslärm gegen einen Nauta. Überrascht verlor er das Gleichgewicht. und stürzte bös vom Mast aufs Deck. Es hallte dumpf als er auf dem Deck aufschlug. Er schien verletzt. ein ellebogen stand ab. Ein überraschtes Stöhnen hing in der Luft. Das Segel flatterte weiter im Wind.
Titus übergab das Ruder an einen beistehenden Nauta. "Halt dies ruhig in der Hand! Und keinen Muskel bewegen!". Es schien keine Gefahr sichtbar zu sein, also schien es momentan weniger schlimm.
Er eilte nach vorne. Schubste ein paar Nautas beiseite und kniete sich neben den bewußtlosen. Er tastete die Schulter und die arme ab.
"Hat hier denn keiner Tuch?"
Die Nautas standen wie gebannt da
"DU! " er zeigte auf verschiedene Soldaten " Hol den Kapitän"
"Du, geh hol wasser. Und du: besorg endlich eine binde und einen geraden gewachsenen Stock. Villeicht müssen wir schienen."
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