Falco zu Gast bei Freunden

  • Später als erwartet war es geworden als ich mit meiner Kutsche langsam vor die Villa Flavia vorfuhr.


    Hier würde ich die letzte Nacht vor meiner Hochzeit mit Liliana, vor dem schönsten Tag meines Lebens, verbringen.


    Rasch sprang ich aus der Kutsche. Meinen Sklaven befahl ich, das Gepäck schon einmal abzuladen und ich selbst ging zum Hauseingang, um meine Ankunft zu verkünden.

  • "Willkommen Falco !"


    Als ich die Kutsche gehört hatte, war ich nach draussen geeilt.


    "Komm rein, fühl dich wie Zuhause"


    "Hier, nimm einen Becher Wein und mach es dir gemütlich, schlaf findest du sowieso nicht viel in dieser Nacht. Glaub mir, ich weiß wovon ich spreche"


    "Mal sehen, ob wir das Alles allein leeren müssen, oder ob noch ein paar Seltsame Gestalten den Weg hierher finden"

  • Der warmherzige Empfang von Catus freute mich sehr und seine Worte stimmten mich etwas ruhiger. Ich wußte, das er aus eigener Erfahrung sprach und das was ich jetzt durchmachte, erst vor kurzem erlebt hatte.


    "Danke, mein Freund, für Deine Gastfreundschaft. Ich bin Dir sehr dankbar dafür, das ich diese Nacht vor meiner Hochzeit bei euch in der Villa Flavia verbringen darf."


    Dankbar nahm ich den dargeboten Becher Wein. Wein war genau das was ich jetzt zur Beruhigung benötigte.


    Ich hob den Becher und sagte: " Laß uns diesen ersten Becher auf das Wohl der Gens Flavia leeren und ganz besonders auf das Wohl von Messalina."

  • Ich hatte gehört, daß Catus den Junggesellenabend für seinen Freund gibt. Eh ich alleine in der Nacht durch Rom wanderte, wollteich dann doch dabeisein, wenn ein armes Würstl sich freiwillig seine zukunft verbaut.


    Und die Leute im Raume sahen das wahrscheinlich genauso- Sie tranken schon alle ihr Beileid herunter. :D

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Plötzlich war Hungarcus erschien und zeigte uns draußen vor dem Eingang der Villa Flavia die Gestalten einiger junger, ausnehmend hübscher Frauen. Ich hatte so eine dunkle Ahnung, wo Hungaricus diese "getroffen" hatte. Offensichtlich sollte dies eine besondere Überraschung zu meinem Abschied vom Junggesellendasein darstellen.


    Ich schaute Catus fragend an. Was wohl der Hausherr der Villa Flavia zu dieser Überraschung sagen würde?

  • Ich war zwar nicht der Hausherr, aber als Schwager durfte ich bestimmt einmal das Wort ergreifen.


    Nur eine hat Hungaricus mitgebracht? Für ein Zimmer voller Römer wohl ein bisschen wenig. ;)

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Ich mußte grinsen. "Nein, Vibullius, da draußen stehen noch mehr herum."


    Ich dachte an einen alten Brauch und sah vor meinem inneren Auge zum Abschied meines Junggesellendaseins diese Mädchen, eines schöner als das andere, auf den Tischen der Villa Flavia tanzen. Ich fand diese Vorstellung nicht gänzlich reizlos. Ich befürchtete nur, das dies nicht auf die ungeteilte Begeisterung aller Bewohner der Villa Flavia stoßen würde.


    Daher sagte ich zu Vibullius: "Ich glaube, dies sollten wir dem Hausherren überlassen." Diesem schien es aber gerade die Sprache verschlagen zu haben und daher fügte ich hinzu: "Wenden wir uns bis dahin anderen schönen Dingen zu, nämlich dem Wein. Hungaricus, komm rein, mit uns feiern. Und die Mädels können sich ja einstweilen im Vestibulum etwas aufwärmen."

  • Als Ayascha mit Tanzen anfing, hielt es Hungaricus nicht mehr aus und brüllte mehr, als das er zur Musik erzählte ein Gedicht, was er wohl öfters in der Roten Mühle hörte:


    Wer liebt, der kämpft


    Auch Eros hat sein Lager,
    Wer liebt, ist auch Soldat.
    Muß sein ein strammer Bursche
    In allem, Rat und That.


    Muß oft die Nacht durchwachen
    Als Posten vorm Gemach,
    Muß oft durch Länder ziehen
    Der flücht'gen Dirne nach.


    Ihn machen keine Berge
    Und keine Wasser zag,
    Noch stolze Nebenbuhler,
    Noch Wind und Wetterschlag.


    Er überwindet kühnlich
    Die Feinde wie ein Held:
    Er schlägt die Schlacht, belagert
    Die Festung, bis sie fällt.


    Doch ach! Sind beide treulos,
    Kriegsglück und Liebeslauf,
    Die aufrecht standen, fallen,
    Besiegte stehen auf.


    Briseis ging von dannen,
    Und klagend stand Achill;
    Zum Kampfe stürmte Hektort,
    Andromache litt still.


    Die Liebe ist kein müßig
    Ergötzen. Her den Schild!
    Jetzt ist die Zeit gekommen;
    Ihr Troer auf, es gilt!

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Nachdem der Hausherr sich von seiner Überraschung erholt und sein Einverständnis gegeben hatte, begann sozusagen der gemütliche Teil des Abends.


    Wir sprachen alle reichlich dem Wein zu, die von Hungaricus mitgebrachten Mädchen tanzten für uns - und sie waren wahrlich eine Augenweide - und als Hungaricus sein Gedicht unter großem Beifall deklamierte, erlebte unsere Stimmung einen Höhepunkt. Selbst ich hatte inzwischen etwas meine Aufregung vergessen und amüsierte mich köstlich.

  • Leicht angetrunken, wie wir alle waren, sah ich Falcus, wie er auf die Tänzerinnen starrte. Sie schienen ihm wirklich zu gefallen. Und dann fing er an, von ihnen zu schwärmen... .


    Somit baute ich mich vor ihm auf, erhob den Becher und meinte mit ernstem Blick zu ihm:


    Mein Falcus, ich sehe es wohl, wie sie dir gefallen, aber das kleingewachsene, schmalschultrige, breithüftige und kurzbeinige Geschlecht das Schöne zu nennen, kann doch nur der vom Geschlechtstrieb umnebelte männliche Intellekt. Ich konnte mir kaum ein Grinsen verkneifen und suchte nach dem Trunk wieder meine Ecke auf.

  • Ich trat in der Villa ein und mir gefiel was ich da so sah. :D


    Ich nahm mir einen Becher Wein und ging zu meinen Freunden und begrüsste sie.


    "Wieder ein Junggeselle weniger in Rom." Ich wusste was, dass für mich zu bedeuten hatte, sollte ich noch heute um Sabina`s Hand anhalten?

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Zitat

    Original von Lucius Tiberius Vibullius
    Mein Falcus, ich sehe es wohl, wie sie dir gefallen, aber das kleingewachsene, schmalschultrige, breithüftige und kurzbeinige Geschlecht das Schöne zu nennen, kann doch nur der vom Geschlechtstrieb umnebelte männliche Intellekt. Ich konnte mir kaum ein Grinsen verkneifen und suchte nach dem Trunk wieder meine Ecke auf.


    Ich konnte Vibullius bei seinen Ausführungen nicht ganz folgen, sah an seinem Grinsen jedoch, das er es nicht ernst meinte. Zudem hatte ich gesehen, das er die Darbietungen der Tänzerinnen ebenfalls mit immer größer werdenden Augen verfolgt hatte.


    "Prost, Vibullius und all ihr anderen, auf die Frauen. Was wäre eine Welt ohne sie?"


    Ich hob meinen Becher.


    "Salute."

  • Da liess ich mich nicht zweimal bitten, hob meinen Becher


    "Salute, Freunde und ein Hoch auf unseren Freund Falco"


    und leerte ihn in einem Zug.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Ich freute mich darüber, das auch Agrippa jetzt zu uns gestoßen war.


    "Salve, Agrippa, mein Freund. Schön, das Du kommen konntest."


    Als unsere Becher erneut gefüllt waren, erhob ich mich und sagte: "Freunde, nachdem wir jetzt auf alle Frauen dieser Welt getrunken haben, dann laßt uns jetzt einen Becher auf die Frau leeren, die ich morgen ehelichen werde.


    Auf die Frau meines Herzens. Auf Liliana! Salute!"


    Obwohl die Anmut der Tänzerinnen wirklich groß war, so hatte ich doch immer an Liliana denken müssen, an die schönste Frau der Welt.

  • Früher waren die Zeiten noch viel schöner- Stimmts Falco? Da bekam man wenigstens eine Frau, die noch kochen konnte wie eine Mutter. Heute gibts nur noch Frauen, die trinken können wie ein Vater. klopfte ich ihm aufmunternd auf die Schultern. Auf Dein heutiges Lebensende sollten wir doch nochmal anstoßen. :D Salute!

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Anscheinend wird Hungaricus alt... wußte er doch nicht, daß er ein so langes Gedicht im Kopf hatte... :D


    Lasst uns unsere Kelche erheben für unsere Frauen. Wahrlich, wir wären nichts ohne sie, wären wir doch nicht auf der Welt... Und die Annehmlichkeiten, die sie uns bereiten können, brauche ich nicht extra zu erwähnen... :D

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