[Centuria] Unterkunft der II. Centurie I. Cohors

  • Der Centurio blickte irritiert. Viele Möglichkeiten der Erklärung gab es nicht. Entweder hatte der Legat vor Wochen dem Prätorianeroffizier auf dessen konkrete Anfrage hin einen ablehnenden Bescheid erteilt, von dem der Adjutant nicht unterrichtet worden war - wundern würde Claudius das nicht - oder der Brief an den damaligen Probatus ging verloren. Möglich wäre auch noch die Tatsache, dass Legionarius Decius des Lesens nicht mächtig war.


    "Wie dem auch sei, nun weißt du von dem Interesse. So, du fühlst dich geehrt?“


    Claudius musste unwillkürlich grinsen. Er hatte sich damals nicht geehrt gefühlt, als die Anfrage an ihn gerichtet wurde, aber das war Ansichtssache. In seinen Augen waren die Prätorianer nichts Besonderes.


    "Ich verfüge über eine recht gute Menschenkenntnis. Das bleibt nicht aus, wenn man derart lange bei der Legion dient und viele Menschen trifft. Ohne dich je gefragt zu haben, war mir klar, dass du den Wechsel mehr als nur in Erwägung ziehst. Um ehrlich zu sein, wundere ich mich seit Tagen, dass er noch nicht vollzogen ist.


    Verstehe mich nicht falsch. Ich habe dem Legaten damals wenig begeistert geantwortet, dass es sich bei dir um den besten meiner Probati handelt und ich wenig begeistert bin, aber ich würde niemals jemanden aufhalten, den es fortzieht.“

  • "Eigentlich habe ich das Gespräch begonnen, um Antworten zu erhalten und nicht, um welche zu geben. Nun gut, sei es wie es sei."


    Für den Centurio gab es keinen Grund, länger in den Mannschaftsräumen zu verweilen. Er erhob sich und stellte den Stuhl zur Seite.


    "Auf jedem Fall geht hier der Dienst planmäßig weiter. Für dich bedeutet das, den Wachdienst zu übernehmen und weiterhin gute Mitarbeit bei dem Bauprojekt Amphitheater zu leisten. Es liegt an jedem selbst, wie er sich einbringt und damit die Chancen auf einen Aufstieg einstellt. Dir liegt noch im Ohr, wer das Tor passieren darf und wer nicht?"


    Abwartend blieb Vesuvianus an der Tür stehen.

  • Decius stand stramm und beantwortete die Frage des Centurio:


    "Jawohl! Frauen dürfen das Lager nicht betreten, ausgenommen die AUgusta und die Frau des Legaten. Legionsfremde Personen dürfen erst passieren, nachdem sie den Besuchsgrund genannt haben. Besucher des Legaten werden in das Vorzimmer in der Principia geführt, die Besucher für di eOffiziere an deren Arbeitsräume verwiesen."

  • Zufrieden nickte der Centurio. Die Lektion saß gut.


    "Das ist korrekt ... bis auf eine Änderung. Besucher für den Legaten sind auf dessen Abwesenheit hinzuweisen und vor die Wahl zu stellen, ob sie ihn unbedingt persönlich und dann zu einem späteren Zeitpunkt sprechen oder mit dem Praefectus Castrorum als Stellvertreter sofort ihr Anliegen klären wollen. Weitere Änderungen erfährst du immer von mir. Am Abend eines jeden Tages erwarte ich den Wachbericht. Noch Fragen, Decius?"

  • Mit einem Kopf voller Gedanken und Eindrücken begab sich Vitulus zu seinem Bett. Seine Gens hatte ihm doch sehr viele neue Eindrücke vermittelt, besonders die vielen lange nicht mehr gesehenen Verwandten. Und über das Neueste Ereigniss, welches er mit den Flaviern vereinbart hat müsste er noch mit jemandem bereden, seinem Bruder Vesuvianus. Heute hatte er ihn noch nicht gesehen, aber morgen, wenn seine Augen ausgeruht waren würden die Rahmenbedingungen dazu sicher auch besser sein... :D

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Während der Optio die Legionäre aus Claudius' Centurie von den Pritschen holte, trat Vesuvianus an seinem Bruder heran.


    "Na, auch wieder hier? Hat dich die Familie vertrieben oder bist du freiwillig geflüchtet?"


    Claudius grinste. Die Erinnerungen an seinen Besuch in Rom waren gemischt.

  • Ein wenig müde noch, blickte Vitulus in das grinsende Gesicht seines Bruders.


    "Nun, man kann sagen es war wohl eine Mischung von beidem. :D


    Den Trubel und das Gewusel einer großen Familie scheine ich nicht mehr so gewohnt zu sein...


    Und ich habe noch wichtige Verhandlungen führen müssen, wenn man so möchte, die wichtigsten die ich bisher für unsere Gens geführt habe, seit unser Vater nicht mehr ist."


    Vitulus schaute kurz hinter seinen Bruder, ob auch niemand zu nahe beistünde und um zu sehen ob er es eventuell eilig haben könnte.


    "Du erinnerst dich an unsere Cousine Antonia?"

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  • Claudius setzte sich. Das Gespräch schien spannend zu werden.


    "Wichtige Verhandlungen? Etwa bezüglich der Entgleisungen eines Gensmitgliedes?"
    Vesuvianus griste. Doch die Erklärung kam prompt.


    "Oh, Antonia. Natürlich erinnere ich mich. Gesicht und Name haben sich eingeprägt, wer will es verdenken."
    Sie war eine der angenehmen Erinnerungen an Claudius' Romaufenthalt.


    "Was ist mit ihr?"

  • Vitulus machte es sich nun ebenfalls auf seinem Bett bequem, so gut es eben auf solch einem Gestell ging. Das gute Bett von daheim wird ihm wohl am meisten fehlen.


    "Es ist Secundus Flavius Felix, der Pater der Gens Flavia Felix, an mich getreten und hat um die Hand einer Claudierin für seinen Cousin Gracchus angehalten. Leider warst du zu der Zeit bereits auf dem Wege zur Legio.


    Nun, da auch ich sehr bald aufbrechen musste haben Arbiter, ihr Vater, und ich ihnen sogleich einen Besuch abgestattet. Nun sind alle Formalitäten soweit gemacht, sie wird in die Gens Flavia einheiraten, wir werden eine dos profecticia von 20000 Sesterzen stellen, was denke ich Antonias Stellung entspricht, während der Pater der Flavia Felix die Feierlichkeiten übernehmen wird.


    Insgesamt haben wir natürlich noch etwas abgemacht..."


    Vitulus schaute sich noch einmal schnell um, ob auch niemand zuhörte.


    "Mein Onkel Arbiter und eventuell noch weitere Mitglieder unserer Gens wollen in die Politik gehen. Die Gens Flavia Felix wird diesem wohlgesonnen gegenüberstehen. Insgesamt so hoffe ich, wird dies eine glückliche Verbindung...


    Ach ja, und dieser Gracchus schien auch ein ehrenhafter Mann zu sein. Er betätigt sich im Cultus Deorum."

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  • "Eine sehr gute Verbindung, vor allem standesgemäß. Ich begrüße es, wenn auf den Stand bei der Wahl eines Heiratspartners geachtet wird. Das hast du sehr gut geregelt, Vitulus, wobei sich mir die Frage aufdrängt, ob sich die beiden überhaupt kennen. Nicht dass es wichtig wäre, aber es klingt nicht danach.“


    Die Modalitäten bezüglich der Finanzen kannte Vesuvianus. Er nickte dazu, es gab nichts weiter zu sagen. Spannend wurde es, als sich Vitulus hastig umschaute.


    "Was meinst du mit wohlgesonnen? Unterstützung oder wohlwollende Duldung? ;) Letzteres brauchen wir nicht, ersteres wäre nicht zu verachten.“ Noch immer war sich Claudius nicht darüber im klaren, wann er denn mal den Cursus Honorum in Angriff nehmen wollte. Vorgenommen hatte er sich das, aber es gab bisher immer gute Gründe für einen Aufschub.


    "Ich setze zum Wohle unserer Cousine voraus, dass er ein ehrenwerter Mann ist. Sollte er als Flavier eigentlich sein, vor allem, wenn er aus dem Hause des Flavius Felix kommt.“

  • Als Vitulus aufmerksam seinem Bruder zuhörte musste er bei einigen Formulierungen schon über beide Enden grinsen. Zufrieden nahm er aber alles auf, was er sagte.


    "Nun, ja. Sie kennen sich noch nicht, das wird sich aber noch ändern, sie werden sich schon zu arrangieren wissen.


    Die Flavier werden uns auch aktiv unterstützen. Genaueres werden wir aber denke ich noch klären müssen, dies ist immerhin ein sensibleres Thema, wenn du weißt was ich meine ;)"


    Ohja, seine Abstammung hatte ihm auch bei Vitulus einiges an Pluspunkten eingebracht, die er auch so schwer wird noch verspielen können.


    "So sehe ich das auch, sein Pater schien mir auch sehr ehrenwert und humorvoll, wenngleich er anscheinend in seinem heimischen Garten auch selber Hand anlegt."


    Vitulus musste bei den letzten Worten daran zurückdenken wie gefährlich er dort im Garten ausgesehen hat...

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  • Als Labeo in die Stube trat schaute er sich genüsslich um. Hier würde er die nächste Zeit seinens Lebens verbringen. Zugleich befolte er den Rat von Vesuvianus, schaute sich nach einem Bett um und fand recht schnell ein Bett in einer Ecke, in der er hoffte etwas unbeobachter zu sein, Er nahm eine Decke, stellte sein Handgepäck neben das Bett und zog sich seine Ausrüstung die man ihm gegeben hatte schon mal als Probe an. Alles was man ihm gegeben hatte zog er an, um endlich ein richtiger Soldat zu sein, seine Lorica segmentata, seine Galea (Helm), seine Tunica, seine Caligae, sein Palium, sein Halstuch, seine Feldflasche, sein Topf, sein Cingulum (Gürtel), seine Sarcina, sowie befestigte er seinen Gladius und die zwei Pila. So machte er sich dann auf den Weg zum Sacelum, um seinen Fahneneid abzulegen.

  • Zitat

    Original von Gaius Claudius Vitulus
    "Die Flavier werden uns auch aktiv unterstützen. Genaueres werden wir aber denke ich noch klären müssen, dies ist immerhin ein sensibleres Thema, wenn du weißt was ich meine ;)"


    Na, das klang doch gut. Vesuvianus verließ sich ganz auf die Klärungen seines Bruders. Er klopfte ihm auf die Schulter und sagte: "Du machst das schon."


    Zitat

    Original von Gaius Claudius Vitulus
    "So sehe ich das auch, sein Pater schien mir auch sehr ehrenwert und humorvoll, wenngleich er anscheinend in seinem heimischen Garten auch selber Hand anlegt."


    Vitulus musste bei den letzten Worten daran zurückdenken wie gefährlich er dort im Garten ausgesehen hat...


    "Also, das hätte ich jetzt gern genauer erklärt." Claudius grinste. Vitulus' Worte ließen viel Platz für Phantasie.

  • Zitat

    Original von Appius Aelius Labeo
    Als Labeo in die Stube trat schaute er sich genüsslich um. Hier würde er die nächste Zeit seinens Lebens verbringen. Zugleich befolte er den Rat von Vesuvianus, schaute sich nach einem Bett um und fand recht schnell ein Bett in einer Ecke, in der er hoffte etwas unbeobachter zu sein, Er nahm eine Decke, stellte sein Handgepäck neben das Bett und zog sich seine Ausrüstung die man ihm gegeben hatte schon mal als Probe an. Alles was man ihm gegeben hatte zog er an, um endlich ein richtiger Soldat zu sein, seine Lorica segmentata, seine Galea (Helm), seine Tunica, seine Caligae, sein Palium, sein Halstuch, seine Feldflasche, sein Topf, sein Cingulum (Gürtel), seine Sarcina, sowie befestigte er seinen Gladius und die zwei Pila. So machte er sich dann auf den Weg zum Sacelum, um seinen Fahneneid abzulegen.


    Die Kameraden grinsten, als der neue Probatus mitsamt Marschgepäck ins Sacellum marschierte.




    Als der nächste Morgen gerade am Erwachen war, kam der Optio, dem Labeo zugeteilt worden war, in die Unterkünfte.


    "Antreten zum Morgenappell! Bischen plötzlich die Herren."


    Sim-Off:

    Labeo, wenn mein Signum unter dem Beitrag steht, bin ich es persönlich, der auftritt. Lasse ich das Signum weg - ich bemühe mich, es nie zu vergessen, wenn es relevant ist -, dann spiele ich eine fiktive ID.

  • Vitulus grinste ebenfalls als er zu einer Erklärung ausholte.


    "Nun, als wir seine Casa betraten war er gerade dabei in seinem eigenen Garten die Blumen und Pflanzen zu schneiden, anstatt dies seinen doch zahlreich vorhandenen Sklaven zu überlassen. Doch dies hatte mich nur wenig verwundert, mehr schon, dass er etwas davon flüsterte das so klang wie, dass diese Blumen ebenso wie Patrizier seien und ebenso geschnitten werden müssten.."


    Er schluckte noch einmal kurz ehe er fortfuhr.


    "Nun, aber darauf schien er ganz vernünftig und vor allem auch seinem Stand gemäß zu handeln. Ich denke solch kleine Schrullen wird jeder haben, nur nicht so offen zeigen. :D"


    Er schaute sich um als er hörte dass einige Leute aufbrachen, konnte jedoch niemanden aus seiner Stube sehen. Wahrscheinlich einige Probati die aufbrachen ihren Eid zu leisten.


    Sim-Off:

    Einige wirklich blöde Flüchtigkeitsfehler beseitigt ^^

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

    Einmal editiert, zuletzt von Gaius Claudius Vitulus ()

  • Vitulus grinste zurück, er selbst konnte sich aus diesen Worten keinen Reim machen.


    "Nun, das weiß ich leider selber nicht, das war es ja auch, was mich so verwundert hat."


    Doch eine Sache fiel ihm noch ein, die ihn noch kurz nach seiner Ankunft ereilt hat...


    Er kramte bei sich, bis er das Papierstück gefunden hatte und es hervorholte.


    "Eine Sache nur noch gibt mir Rätsel auf, dieser Brief erreichte mich heute von unserem Bruder Constantius."

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

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