Anton führt seinen Factio Freund in ein Zimmer
"So ich hoffe es gefällt dir, hier wirst du unterkommen, gerade aus durch geht es in dein Bad, Links in das Schlafzimmer"
Anton führt seinen Factio Freund in ein Zimmer
"So ich hoffe es gefällt dir, hier wirst du unterkommen, gerade aus durch geht es in dein Bad, Links in das Schlafzimmer"
"Ich danke Dir, Du bist zu gütig. Ich hoffe dass ich Dir keine Annehmlichkeiten bereite."
Meridius ging in das Cubiculum und blickte sich um.
"Es ist fast wie zu Hause!"
Die Römerhäuser sehen eh alle gleich aus! Man lebt sich echt schnell ein!
Meridius hatte einen ganzen Tag am Stück durchgeschlafen, so sehr hatten ihn die letzten Tage erschöpft. Hin und wieder wälzte er sich unruhig in seinem Bett hin und her, doch erwachte er nie, zu sehr hatte sich die Müdigkeit in seinen Körper und seine Seele gefressen.
Er träumte. Bilder wechselten sich ab. Da war der Caesar. Tot. Das bleiche Gesicht verkrampft, und da war das Gesicht des Macrinius, aufgedunsen, lächelnd. Dann wieder Leere. Ein leerer Senat. Die blutdurchdrängte Toga. Meridius steht vor dem Volk und verkündet den Tod, doch niemand ist da. Und der Imperator zur Steinsäule erstarrt...
Dann erwachte er, wusch sich, kleidete sich frisch. Anton war so lieb gewesen und hatte ihm eine neue Toga auf das Zimmer legen lassen.
Er blickte noch einmal in den Spiegel, trat dann nach draussen und begab sich wieder in die Regia.
Meridius konnte auch in der folgenen Nacht kaum schlafen. Der Besuch bei der Witwe des Marcellus beschäftigte ihn. Immer wieder erwachte er. Immer wieder sah er ihre verweinten Augen vor sich. Und dann ihr Lächeln. Und dann das Gesicht des Marcellus. Er wälzte sich unruhig im Bett hin und her. Die Trauerprozession. Der Imperator. Eine Rede. Doch anstelle von Caesar - lag ein Unbekannter auf der Bahre, welche verbrannte. Was hatte das zu bedeuten? Meridius schlief erneut ein und wechselte den Traum.
Meridius war gerade aufgestanden, hatte sich frisch gemacht und ein paar Happen gegessen. Dann ließ er sich vom Sklaven des Hauses die neue Acta bringen. Zu seinem großen Erstaunen jedoch fand er seinen Namen im zivilen Testament des Macrinius. Passage um Passage musste er immer wieder lesen, was er nicht glauben konnte. Er war bedacht worden? Bei den Göttern, warum er? Und diese Summe? Wollte man ihn politisch ruinieren? Die Leute würden was weiß ich denken... Und dann die Pulchra... Meridius fiel beinah in Ohnmacht. Nun gut, sie war eine schöne Frau. Eine sehr schöne Frau, sogar, doch schickte sich sowas? Wie würde SIE fühlen, wenn sie das Testament lesen würde? Meridius schüttelte den Kopf. Er wusste nicht was tun. Er konnte das Testament doch niemals annehmen. Er konnte gar nicht daran denken, es anzunehmen. Wieso ER?
Er legte die Acta bei Seite und dachte krampfhaft nach.
Wieder hatte Meridius schlecht geschlafen. Irgendetwas war los in den letzten Tagen, er konnte jedoch nicht einordnen was es war. Die Bilder in seinem Kopf drehten sich. Es war ein Chaos. Und überall war SIE. Er hatte sie noch nie gesehen. Oder doch? Hatte sie nicht Ähnlichkeit mit jener Frau die er in seinen jungen Jahren verehrt hatte, welche jedoch für ihn nicht erreichbar war? Wie sehr hatte er den Tag verflucht als sie in Tarraco einen anderen heiratete, einen jener reichen Patrizier, welche selbst nicht arbeiteten und auf Kosten ihrer Familien lebten... Meridius erwachte und konnte kein Auge mehr schließen.
Vielleicht lag es auch an Rom. Die riesige Stadt, welche ihre Einwohner verschlang... Er musste zusehen, dass er so schnell wie möglich wieder nach Hispania kam.
Diese Stadt konnte einen verrückt machen...
Flavius war an der äußerst schönen Villa Octavia angekommen. Die Wachen ließen ihn vorbei, als ihnen sein Vorhaben mitgeteilt hatte: "Ich muss mit Maximus Decimus Meridius reden, er hat Arbeit für mich!"
Es wunderte ihn, dass er so einfach vorbeikam...
Ein Diener war ihm behilflich, das Zimmer von Maximus Decimus Meridius zu finden. Flavius war von der Inneneinrichtung der Villa beeindruckt.
Am Zimmer angekommen, klopfte er an.
"Maximus Decimus Meridius, Flavius Tiberius Quirinalis hier! Ich bin gekommen, um über unsere Arbeit zu reden!"
Gespannt wartete er auf eine Antwort...
Casa, nicht Villa, wir sind Plebejer
Meridus, welcher gerade dabei war einen Apfel auf einem Teller zu betrachten und in Gedanken den Tag revue passieren zu lassen, stand auf und bat den Besucher einzutreten.
"Salve, Quirinalis. Wie geht es? Was führt Dich zu mir?"
Meridius stand gerade auf, als er Flavius hineinbat. Beide reichten sich die Hand. Innerlich war Flavius erleichtert, dass ihm jemand eine neue Arbeit angeboten hatte - zu einer Bezahlung, die seine bisherigen Verdienste um einiges überstiegen...
"Salve, Meridius!
Du hattest mir doch eine Arbeit als deinen persönlichen Leibwächter angeboten! Ich wollte mit dir nun die Einzelheiten besprechen, welche Aufgaben im genaueren erledigen muss und wo mein Wohnsitz sein wird."
Der Obstteller auf dem Tisch sah wirklich vorzüglich aus...
Meridius gab Quirinalis mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er sich doch setzen möge.
"Nun, Deine Aufgaben sind schnell zusammen gefasst. Das Attentat auf Vibullius hat eindeutig gezeigt, dass man sich seiner Haut nicht mehr sicher sein kann. Wenn schon eine so unbedeutende Person wie er Opfer werden kann, sind natürlich hohe Amtsträger um so mehr gefährdet. Zwar verfüge ich bei der Legion über eine eigene Leibwache und folgen mir als Senator auch beständig die Liktoren, doch der Schwachpunkt liegt zu Hause. Meine Familie ist nicht geschützt, und wenn ich selbst auf "Auslandsreisen" bin, muss ich meine militärische Leibwache natürlich in Hispania lassen. Deine Aufgabe, so Du sie denn annimmst, wäre es, meine Familie zu beschützen, und mich auf Reisen im Imperium zu begleiten. Was meinst Du? Du bist ja ein ausgezeichnet ausgebildeter Soldat, von dem her, werde ich mit Sicherheit nicht so schnelle jemand besseres finden, zumal ein Gladiator viel zu teuer wäre, abgesehen davon, dass man ihm genausowenig, wie einem Sklaven sein Leben anvertrauen könnte...
Bei Dir jedoch, verzeih, kann ich aufgrund Deines Glaubens zumindest annehmen, dass Du mich nicht im Schlaf abmeucheln würdes..."
"Danke für dein Vertrauen, aber ich hoffe, dass du eines Tages erkennst, dass du mir nicht nur auf Grund meines Glaubens vertrauen kannst!
Ich danke dir, dass du mir diese Arbeit anbietest, so passt es doch wunderbar zu dem, was ich bisher gelernt habe. Ich werde den Job auf jeden Fall zu deiner Zufriedenheit erledigen!
Was wäre denn meine erste Aufgabe?"
"Ich habe die Verteidigung in einem Prozess übernommen. Es geht um den Anschlag auf Vibullius. Es wäre gut, wenn Du mir diesbezüglich ein bisschen unter die Arme greifen könntest. Ich weiß, dafür habe ich Dich eigentlich nciht angestellt, doch bin ich ziemlich ausgelastet. Wenn Du also ein bisschen recherchieren könntest, was passiert ist und wie es um Beweise steht, so wäre das gut..."
Hauptsache Arbeit, dachte sich Flavius.
"Natürlich Meridius, ich werde mich sofort darum kümmern. Da ein Verwandter von mir betroffen ist, ist dieses Verfahren auch für mich interessant - trotzdem werde ich so neutral wie möglich arbeiten.
Dann möchte ich mich jetzt sofort verabschieden und an die Arbeit machen!
Vale, Meridius und auf eine gute Zusammenarbeit!"
Es war schon spät am Tag und Meridius packte seine Sachen, ging doch sein Schiff bald nach Hispania. Er hatte sich hier recht wohl gefühlt bei den Octaviern, auch wenn er die ganze Zeit so eingespannt war, dass er nicht einmal die Zeit gehabt hatte alle Hausbewohner kennen zu lernen.
Ich hoffe, dass mir mein Leibwächter auf den Fuss folgt. Ich bin morgen in Tarraco.
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