"Papi?", rief Sextus Valentin hinterher. Bei diesem müsste es doch langsam klingeln! Vorallem, jetzt, Papi sagt Sextus nähmlich nur, wenn er Valentin ärgern wollte, oder wenn er irgendwie sauer war.
Hatte er nicht gefragt, was in seiner Abwesenheit los war? Hatte man ihm nicht gesagt 'Nichts besonderes'? Also fast zu verbrennen und Überfallen zu werden war eindeutig was besonderes würde Sextus in seinem Jugendlichen Leichtsinn einfach mal behaupten...
[Aula | Hallae] Die Eingangshalle
- Flavius Duccius Germanicus
- Geschlossen
-
-
Er blieb stehen, verkniff sich ein Grinsen und drehte sich dann um. "Ja, Sohni? Was gibt es denn noch?"
-
"Könntest du vielleicht meinem schlechten Gedächnis auf die Sprünge helfen, herzallerliebster Vater?"
Sextus war momentan ganz und garnicht nach Lächeln zu mute, von Lachen mal ganz zu schweigen. Und als er den belustigten Blick von seinem Vater sah wurde er endgültig zornig.
"Wann, bei den Göttern welchen Volkes auch immer, hat es hier, verflucht nochmal, gebrannt!? Und warum sagt man mir nichts davon!? Und was meinte der Typ eben mit 'wenn ich an den Überfall wenige Tage zuvor denke'?! Ich dachte es wäre nichts besonderes passiert!?!" -
Er seufzte theatralisch. Es wurde niemand in der Familie verletzt, also nichts Bedeutendes. Der Überfall hat allerdings einen Toten hervorgerufen," sagte er nachdenklich und mit eienr Spur Trauer. "Also gut..."
Und so erzählte er ihm in knappen Worten, was passiert war, nichts detailliertes, nur allgemeines. -
Sextus hörte mit verschränkten Armen zu.
So wie Valentin das erzählte klang es wirklich wie nichts, oder zumindest wie nicht viel, aber Sextus glaubte zwischen den Zeilen lesen zu können... Zumindest würde er einen Überfall und einen Brand im allgemeinen nicht als nichts bezeichnen...
"Nichts Bedeutendes also.... Klar!", meinte Sextus mit so viel Ironie, wie er nur konnte. "Weißt du wer es war?", fragte er dann in bemüht normalem Ton weiter. -
Er beobachtete seinen Sohn und schmunzelte innerlich, konnte ihn aber verstehen. "Nein, nichts Konkretes. Es laufen Ermittlungen, aber das war es auch schon."
-
"Keinerlei Hinweise? Du musst denjenigen doch bei dem Überfall gesehen haben! Das war sicher der gleiche! Und wer könnte was gegen dich haben? Hast du dir wegen irgendwas Feinde gemacht? Werde ich wieder nicht erfahren, was passiert, wenn ich jetzt bald nach Hispania abreise?"
-
"Habe ich, aber den Mann fand man ein paar Tage nach dem Brand als Leiche in der Nähe der Stadt." Etwas erstaunt sah er drein. "Du gehst nach Hispania?"
-
"Hmmmm...", brummte Sextus auf die erste Antwort von Valentin. "Wenn du Hilfe brauchst..."
Dann auf das zweite: "Ich dachte Ancius hätte dir bescheid gesagt... Ich soll ein Pferd dort abliefern. Ich habs teilweise selbst zugeritten und werde wohl auch unterwegs noch etwas Feinarbeit mit ihm machen müssen, aber eigentlich ist Lasfarlor ein guter Junge, wenn auch etwas wild." -
"Danke," sagte er nur lächelnd. Und auf die Informationen hin nickte er kurz. "Ach so, Ancius. Naja, dann hoffe ich, dass Du gesund wieder kommen wirst," sagte er sanft.
-
"Keine Sorge ich pass auf mich auf... Scheinbar im Gegensatz zu so manch anderen Personen hier...", Er schaute seinen Vater mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Versprich du mir lieber, dass du auf dich achtest! Ich kann inzwischen recht gut mit dem Sax so wie mit dem Dolch umgehen, ich kann auf mich aufpassen... in solchen Situationen wie einem Überfall."
-
"Ich achte immer auf mich, mein Sohn," antwortete er ernst. "Gerade wenn man mit umgehen kann, birgt es Gefahren. Also sei besonders vorsichtig, Sextus. Ich will Dich nicht auch noch verlieren."
-
"Keine Sorge, ich hab dir doch versprochen, dass ich auf mich aufpasse!"
Er umarmte seinen Vater kurz und der Ärger, dass man ihm nichts erzählt hatte war größtenteils verflogen.
"Ich bin nicht auf Ärger aus, meist findet der Ärger mich. Aber ich werde ihm asuweichen, versprochen." -
Er legte seine Hand in seinen Nacken und drücktze leicht zu, während er nickte und lächelte. "Dann weiche ihm aus, wenn Du ihn bemerkst," sagte er sanft. "Wann reist Du ab?"
-
"Wenn ich das so genau wüsst wäre mir auch wohler, aber es wird wohl morgen oder zumindest innerhalb der nächsten Woche sein."
Sextus grinste leicht.
"Und irgendwie freu ich mich schon drauf wieder durch die Lande zu ziehen, es hat irgnedwo Spaß gemacht, die letzten Monate."
Auch war Sextus inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass er zumindest seine großen Brüder suchen konnte. So das nicht alles umsonst gewesen war. Aber was er bisher herausgefunden hatte war nur, dass sie sich über das ganze Imperium verstreut hatten. Ob das mit ihren Namen reichen würde? Er würde sehen und Hispania wäre ein Anfang. -
"komm vorher noch mal bei mir vorbei. Dann werde ich Dir etwas mitgeben," lächelte er. "Und nun husch, an die Arbeit. Ich für meinen Teil muss zumindest," zwinkerte er.
-
"In Ordnung, werd ich machen. Aber Arbeit? Was ist das?"
Sextus lachte leicht.
"Ich werd mich nur vom Rücken eines Pferdes schmeißen lassen... Wünsch mir viel Vergnügen!" -
Er lachte leise. "Mit Vergnügen wünsche ich Dir viel Vergnügen," sagte er und stumpte ihn gegen die Schulter. "Wir sehen uns später, Kleiner," meinte er noch, ehe er sich zum Gehen wandte.
-
"Kleiner!", rief Sextus aus und warf theatralisch die Hände in die Höhe. Dann wandte er sich lachend zur Koppel, um Lasfarlor einen 'Besuch' abzustatten.
-
Der Postbote des Cursus Publicus Germania kam am vereinbarten Tag vorbei um die Pferde und den Brief für Marcus Vinicius Hungaricus abzuholen. Er klopfte kurz an die Tür und wartete.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!