Gerne hätte ich Sabina zugelächelt, ließ es aber dann in Anwesenheit von Plautius doch bleiben und ein einfaches 'Salve' rutschte über meine Lippen, ehe ich mich wieder zu Plautius wendete, der auch gleich wieder anfing zu sprechen. Das hier war mir ganz und gar nicht geheuer.
"Eins vorweg: Mit dem Treiben von Epulo habe ich so gut wie nichts gemein. Ich selbst bin noch nicht lange in Rom und habe keine Ahnung, was er in meiner langen Abwesenheit getrieben hat. Auch wird er nicht mehr lange in Italien bleiben, als das ich das herausfinden könnte. Ich möchte mich nicht von meiner Familie distanzieren, nur von etwaigen negativen Dingen, mit denen ich aber nichts am Hut habe."
Ich machte eine kurze Pause, um die Worte noch ein wenig im Raum verklingen zu lassen, ehe ich weitersprach.
"So und nun ein wenig der Reihe nach... Ich wollte dir und Sabina gerade erklären, wieso ich mich mit ihr Treffen wollte? Naja, wohl um mit ihr einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen, nicht mehr und nicht weniger. Das ich eine Erlaubnis dafür brauchte, war mir nicht klar und gerne werde ich das nachholen. Und von 'hinterm Rücken' kann auch nicht die Rede sein, denn von meiner Seite habe ich nichts verheimlicht, allerdings hat auch keiner gefragt und ich bin nicht der Typ, der laut in der Welt rumposaunt, mit wem ich mich treffe und mit wem nicht. Und dass ich Schande über eure Gens bringen wollte..."
Ich schüttelte sachte den Kopf.
"Kann man mir unterstellen, aber es würde sich als falsch herausstellen. Ich habe ohne jeglichen Hintergedanken gehandelt und das sind alles ehrlich gemeinte Worte. Ob du sie glaubst oder nicht. liegt nicht bei mir.
Zu meiner Sklavin: Dass sie meinen Brief gelesen hat und euch beleidigt hat, erfahre ich hier und jetzt zum ersten mal und ich bitte dafür noch einmal um Entschuldigung. Falls ihr eine Klage gegen mich erheben wollt, dann werde ich keinen Versuch unternehmen, dass zu verhindern, schließlich ist es gerechtfertigt. Tatsache ist aber, dass ich sie aus einem anderen grund verkauft habe. Näheres tut denke ich jetzt nichts weiter zur Sache, aber wenn du dich versichern willst, dass es nicht an diesem Vorfall hier lag, dann kannst du gerne Decimus Artorius Corvinus fragen. Grob gesagt, kann ich mir keine Sklavin leisten, die nicht auf das hört, was ich sage und spätestens jetzt hätte ich sie nach einer ordentlichen Bestrafung an jemanden weitergegeben, der mehr Verständnis für solcherlei Dinge hat ... ich habe es nicht."
Das war meine Erklärung über die Dinge, die bis hierhin verlaufen sind. Dass ich nun extra die Erlaubnis desjenigen brauchte, der Sabina vorstand, kam mir ein wenig suspekt vor, aber ich wollte mich ja nicht über Regeln einer Gens hinwegsetzen. Ganz sachte neigte ich den Kopf zur Seite und schaute Plautius mit fragendem Blick an ... gespannt darauf, was er davon halten würde.