Fabrica

Ganz ehrlich hatte ich mit der Fabrica der Legio IX nie etwas zu tun. Das Castellum der Ala lag etwas abseits und bezog sein Material über die Legio. Daher habe ich von den Vorgängen hier noch keine Ahnung.

"Also der praefectus fabrum und die Handwerker, das sind Zimmerleute, Schmiede, Waffenschmiede etc. sind immer östlich des Quaestoriums untergebracht. In den fabrica werden Waffen aller Art hergestellt und repariert. Welche Waffen in der Legio zu finden sind, muss ich wohl nicht ausführen, oder? Hier werden auch die großen Attileriewaffen, bei Bedarf hergestellt."

Während dieser Ausführungen blickte ich interessiert umher.

Wirklich sehr interessant! Wenn ich mich richtig erinnere kommen diese Fabri mit auf die Feldzüge, um mit der Erstellung der Marschlager, eventueller Brücken und Belagerungswaffen zu helfen.

Wieviel Zeit wird hier in der Legio II auf die Kampfausbildung dieser Truppen eingeplant, für den Fall, dass sie in einen Kampf verwickelt werden?

"Auf Grund dessen, dass wir momentan noch immer unterbesetzt sind, meiner Meinung nach zu wenig, besonders angesichts der, ebenfalls meiner Meinung nach, bestehenden Bedrohung durch die Germanen. Aber wir versuchen es zu kompensieren. Sie werden, so oft es geht in das Training der regulären Truppe integriert. Da es aber viel zu viel zu tun gibt momentan, und die Arbeit sich nicht von alleine erledigt, ist es etwa 1/4 weniger als nötig.
Als wir direkt aus Hispania zurück kamen, war es noch schlimmer, aber langsam kommen wir den geregelten Bahnen wieder näher. Die Truppe füllt sich langsam aber sicher und so kann man, sofern fähige Männer dabei sind, auch diese Reihen hier wieder auffüllen."

Gut, dann wollen wir doch einmal hoffen, dass wir noch einige ruhige Monate vor uns haben, damit wir diese Defizite wieder aufholen können.

"Das wäre hilfreich. Aber in meiner Zeit in Germanien hab ich schon gelernt, dass die Germanen für einige Überraschungen gut sind. Immer wieder."
Er sah sich kurz um.
"Wollen wir dann weiter? Das nächste wäre ein kurzer Abstecher ins Horreum, das ja gerade für Dich wichtig ist. Dann zum Carcer."

Ja, dann gehen wir mal zum Speicher! Ich bin gespannt, wieviel Vorräte wir hier haben.

Immer noch betroffen über den Tod von Numerius war ich froh, dass ich nicht mehr an den Reparaturen teilnehmen musste. Ich begab mich derweil in die Fabrica und erwartete dort die Ankunft der anderen die ebenfalls für diesen Dienst eingeteilt worden waren. Ich musste einwenig darüber schmunzeln, dass ich immer mit meiner familia Dienst hatte, genoss es aber auch.

Obwohl ich schon spät dran war, war ich der Erste der in der Fabrica ankam. Ich sah mich ersteinmal um und entdeckte ziemlich viele kaputte Ausrüstungsgegenstände. Das war aber nicht verwunderlich nach der letzten Schlacht gegen die Germanen. Was mich aber überraschte war die Tatsache, dass einige Rüstungen und Gladi immer noch von Blut bedeckt waren. Ich hatte erwartet, dass sie gereinigt worden waren, doch dem war nicht so.

Da ich das Warten leid war, entschloss ich mich unterdessen Hand anzulegen. Obwohl es eine unangenehme Arbeit war nahm ich die erste blutverschmierte Rüstung, füllte einen Bottich mit Wasser und begann sie erst zu reinigen. Ich fuhr mit dieser Arbeit fort und wartete dabei auf Verstärkung.

Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, ging ich zur Fabrica. Mir stand immer noch der Schock vom Vortag in den Knochen und so war ich froh, dass ich mich nicht wieder an den Reparaturen beteiligen musste. Als ich an der Fabrica ankam, bemerkte ich Marius der schon länger anwesend war.

" Salve Marius, was macht deine Verletzung?"

Mein Schwindelgefühl war vergangen, dafür war meine Gehör auf dem rechten Ohr nicht ganz so gut. Deshalb verstand ich Oktavianus nicht so gut. Um sicher zu gehen fragte ich nocheinmal nach:

"Was meinst du Oktavianus?"

Ich tat dabei so als wäre ich nur in Gedanken versunken gewesen, doch ich glaubte nicht dass Oktavianus mir das abnahm. Schließlich kannten wir uns recht gut und waren auch miteinander verwandt. Da hat man ein Gefühl für solche Sachen.....

Zitat

Mein Schwindelgefühl war vergangen, dafür war meine Gehör auf dem rechten Ohr nicht ganz so gut. Deshalb verstand ich Oktavianus nicht so gut. Um sicher zu gehen fragte ich nocheinmal nach:

"Was meinst du Oktavianus?"

Ich tat dabei so als wäre ich nur in Gedanken versunken gewesen, doch ich glaubte nicht dass Oktavianus mir das abnahm. Schließlich kannten wir uns recht gut und waren auch miteinander verwandt. Da hat man ein Gefühl für solche Sachen.....

" Ich fragte, was deine Verletzung macht?"

Ich wunderte mich darüber, dass er mich nicht gehört hatte denn an guten Sinneswahrnehmungen hatte es ihm noch nie gemangelt. Er versuchte mir zwar vorzumachen, dass er nur in Gedanken versunken war, aber ich kaufte ihm das nicht ab. Dafür kannte ich ihn zu gut. Aber anstatt weiter darauf einzugehen, machte ich so als ob nichts gewesen wäre. Denn er hatte bestimmt einen guten Grund, mir vorzumachen das er nur in Gedanken versunken war.

"Ach so, es geht wieder. Das Schwindelgefühl ist endlich wieder weg."

Ich stockte kurz, drehte mich um und schaute ob wir alleine waren. Ich sah Oktavianus an, dass er mich durchschaut hatte und wollte ehrlich zu ihm sein:

"Aber wenn ich ehrlich bin, ich höhre auf dem rechten Ohr momentan nicht ganz so gut."

Nach seinem Gespräch mit dem LAPP kam Titus ind die Fabricia.

Achtung! sagte er in einem etwas lauteren Ton um sich die Aufmerksamkeit der Legionäre zu verschaffen.

Als er diese dann hatte begann er damit ihnen die Instruktionen für ihren Dienst zu geben.

Alle mal hergehört, unserer AUfgabe ist es 20 Lastkarren und 50 leere Fässer nach Mogontiacum zu bringen. Doch zuerst müssen wir die Lastkarren überprüfen. Je mehr wir uns beeilen desto schneller haben wir sie nach Mogontiacum gebracht! An die Arbeit!

Als er in der Fabrica ankam, sprach er den ersten Soldaten, der ihm über den Weg lief an. "Salve, ich suche den Optio Traianus. Kannst Du mir sagen, wo ich ihn finden kann?"

Ich wollte gerade an die Arbeit mit der Arbeit beginnen, als ein Probatus auf mich zukam und mich nach dem Optio fragte.

Zitat

Als er in der Fabrica ankam, sprach er den ersten Soldaten, der ihm über den Weg lief an. "Salve, ich suche den Optio Traianus. Kannst Du mir sagen, wo ich ihn finden kann?"

"Salve Probatus, du sucht also den Optio Traianus? Er müsste dort drüben sein."

Ich zeigte ihm mit einer Handbewegung die Stelle, wo der Optio sich gerade an die Arbeit machte.

Als der Optio hereinkam, nahm ich Haltung an und grüßte. Dann hörte ich mir unsere Aufgaben an und nickte zustimmend. Nachdem der Optio fertig war machte ich mich daran, den erste Wagen zu kontrollieren. Er war in einem recht guten Zustand, wenn man ihm auch ansah, dass er als Lazarettwagen verwendet worden war. Er war wie die Rüstungen von oben bis unten mit Blut verschmiert. So konnten wir keinen Wagen losschicken, das war mir klar. Deshalb nahm ich mir wieder den Lappen und einen Eimer Wasser und machte mich daran das Blut abzuwischen. Der Gestank war fürchterlich, doch es half alles nichts. Die Fabrica war seit der Schlacht ziemlich vernachlässigt worden.

Du suchst mich? sprach Titus den Probatus an.

Er grüßte so gut es ihm möglich war, wusste er doch noch nicht so rechtm wie ein Soldat nun einen höherrangigen Soldaten grüßen sollte und sagte dann höflich: "Ja, Optio. Der Offizier im Rekrutierungsbüro befahl mir Dich zu suchen, da Du mir bitte eine Unterkunft, die Materialien und eine Aufgabe zuteilen sollst. So ich ihn vollständig richtig verstanden haben."

Nachdem ich dem Probatus gezeigt hatte, wo sich der Optio befand, machte auch ich mich an die Arbeit. Als erstes musste man die Wagen säubern, die immer noch die Spuren der Schlacht mit sich trugen. Ich schnappte mir einen Lumpen und fing an, die Blutreste abzuschruben.