Unterkünfte der Cohortes Urbanae

  • „Ha!“ Unter erleichtertem Gelächter fummelte Antias sein Cingulum zurecht. „Und wir haben uns deswegen fast in die Tunika gestrullert! Ahaahaahaa! Ich zumindest! Hihihi.“ Natürlich würde Ferox das Lesen trotzdem erlernen müssen, schon um seinen Kameraden gegenüber nicht im Nachteil zu sein, aber der Zeitdruck hatte sich wenigstens erstmal verflüchtigt. „Na, dann hoffen wir mal, dass wenigstens einer in deinem Contubernium die Befehlsaushänge und Bekanntmachungen entziffern kann. Komm mal her .. wie du wieder rumläufst.“


    Kopfschüttelnd klopfte er den Staub von Ferox’ Rücken, zupfte ein paar Steinchen aus der dicken Wolltunika. „Vergiss den Schlappen., schmeiß den anderen besser gleich hinterher.“ Götter! Diese Flecken würde man nur mit Essigwasser wieder rausbekommen. „Auf dich warten deine Caligae, stramm, stabil und im wahrsten Sinne des Wortes nagelneu.“ So, nun noch die Falten glatt gezogen und sein Bruder sah schon ganz manierlich aus. „Wenn du deinen ersten Ausgang hast, kaufen wir dir ein paar schöne weiche Calcei, die nicht drücken ..“ Antias stemmte die Fäuste in die Hüften und besah sich sein Werk. Ja, so konnte man Ferox wieder unter die Leute lassen. „.. und wo du zur Not noch reinwachsen kannst.“

  • "Ich wachse höchtens noch in die Breite. Zumindest hoffe ich, dass ich das noch tue, wenn die Götter schon so bei meiner Größe gegeizt haben", schmunzelte Ferox, der sich brav hatte abklopfen und die Kleidung richten lassen.


    Er folgte dem Rat seines Bruders, zog den zweiten Schuh auch noch aus und warf ihn in das gleiche Fenster, in dem auch schon der erste verschwunden war. Es polterte, jemand wetterte auf die scheiß Neulinge und kam ans Fenster. "Noch so eine Schote und du kannst dir deine Latschen aus dem Gesicht operieren lassen!" Der Miles warf Ferox beide Schuhe vor die Füße. Der bedankte sich, sammelte sie auf und zog sie wieder an die Füße. "Jetzt sind es wieder zwei und ich kann mich halbwegs sehen lassen."


    Er betrachtete sein Spiegelbild in einer Pfütze. Dann betrachtete er Antias. Dann wieder die Pfütze.
    Einen Moment rang er mit sich, dann fragte er: "Mal ehrlich, bin ich wirklich so klein? Oder täuscht das?" Antias musste sicher bald wieder los. Aber das musste Ferox noch wissen. Es lag nur an den Schuhen ... oder?

  • „Ähm .. ja .. klar .. da wächst wohl nix mehr ..“ murmelte Antias halblaut und zupfte sich dabei verlegen an der Nase. Bei der säugenden Wölfin! Nun hatte er sich schon wieder bei diesem peinlichem Geglucke ertappt! Schluss jetzt damit! Ein für alle mal! Ausgesprochen verwundert über sich selbst beäugte Antias den vergeblichen Versuch seines Bruders, die Schlappen loszuwerden. Einen schmiss er fort, zwei kamen zurück. Wenn er das auch mit Sesterzen fertig brachte, brauchte man sich um Ferox’ Zukunft keinerlei Sorgen mehr zu machen. „Tja, Ferox .. stinkende Schuhe und schlechte Angewohnheiten. Beides sehr anhänglich.“ resümierte Antias lachend. „Am besten verbrennst du die Schlorpen, oder bringst sie in unserem Marstempel als Opfer dar.“


    So langsam wurde es Zeit, in die Unterkunft zurück zu kehren. Hispo war mit Kochen dran, und der wurde immer zum Tier, wenn sich jemand verspätete. Die Hand bereits zu einem brüderlichen Schulterklopfen erhoben, wurde er von Ferox’ Frage einigermaßen überrumpelt.
    „Klein?“ Das meinte er nicht ernst, oder? Doch, es schien so. „Ach Unsinn, Bruder! Du bist nicht klein. Nicht von außen und erst recht nicht von innen.“ Das hatten sie jetzt von seinen dämlichen Bemutterungsanfällen. Das ganze unwürdige Gehätschel hatte den kräftigen gutmütigen Waldbären schließlich in’s Grübeln gebracht. Reife Leistung! Glückwunsch! schalt sich Antias zerknirscht.


    „Geh’ mal rein und guck dir eure Betten an. Die sind exakt für Burschen deiner Größe ausgelegt. Bei mir wird’s da schon eng und meinem Freund Hispo hängen nachts die Hufe über die Kante. Nein, du bist nicht klein, Ferox.“

  • Beruhigt nickte Ferox. Die kurze Angst, die in ihm aufgekommen war, ein lächerlicher Witz von einem Urbaner zu sein, der wie ein kleines kläffendes Hündchen erschien, verschwand wieder. Die Betten waren ein Argument, das ihn überzeugte. Die anderen hier waren einfach alle überdurchschnittlich groß, nicht er zu klein. Und spätestens, wenn er die Caligae mit den dicken Nagelsohlen an den Füße hatte und die schicke Lorica am Leib, würde auch Caius Normalrömer ihn respekteinflößend finden, hoffte er. Und wenn nicht ihn, dann zumindest die Kameraden, die ihn begleiteten, was fast genauso gut war.


    "Du hast wohl recht. Ich mache mir wahrscheinlich völlig umsonst `ne Platte. Frugi hat es da wohl eher schwer, der muss aufpassen, dass sie ihn nicht mit einer herumstehenden Hasta verwechseln, wenn er an der Wand steht."


    Apropos Frugi ... was machte der gerade? Ferox blickte in Richtung seiner Baracke. Frugi probierte bestimmt gerade seine Lorica an, wie Antias es ihnen geraten hatte. Zumindest deuteten die polternden und schabenden Geräusche und die Stimmen, die aus der angelehnten Tür drangen, darauf hin.


    "Ich muss dann wohl mal wieder. Pupillus erwartet mich bestimmt schon sehnsüchtig."


    Bei dem Gedanken, jetzt den kleinen Wüterich in seinen Panzer hineinzustopfen und sich mit den ganzen Schnüren und Schnallen abzumühen, während er tobte, verließ Ferox die Lust, aber nun ja, man konnte sich seine Kameraden nicht aussuchen und Pupillus gehörte jetzt zu seinem Contubernium. Und letzen Endes war er selber ja auch nicht frei von Fehlern.

  • Ferox Gespräch mit seinem Bruder schien doch länger zu dauern, deshalb bat Frugi Pompus nach der Anprobe um Hilfe bei seiner Lorica, dieser gab ihm einen alten schmierigen Lappen, mit dem Kommentar er solle immer schön reiben. Dabei grinste er, wie Frugi erst später erfuhr, weil der Große selber noch nicht wusste wie es richtig gemacht wurde.
    Nach kurzem Reiben warf er alles auf den Boden. Nein, es hatte so keinen Sinn, er musste erst einmal etwas zu Essen besorgen, draußen würde er bestimmt jemanden finden der ihm den Weg zeigte, denn Pupillus wollte er nicht fragen. Gerade draußen angekommen wäre er fast mit Ferox zusammengerasselt. „Ich brauche jetzt zuerst etwas zu essen, hast du schon erfahren wo wir das finden?“

  • "Ach, Frugi! Wir hatten gerade von dir gesprochen. Das Essen gibt es im Horreum, da erhältst du eine Ration für die nächsten paar Tage. Das liegt in der Nähe vom Armamentarium, dort, wo die lange Schlange von Tirones steht. Du kannst es nicht verfehlen! Ach was rede ich, komm einfach mit, sonst verhungerst du, ehe du da bist."


    Er verabschiedete sich von seinem Bruder (nicht ohne ihm noch einmal zu beteuern, wie toll der Armhebel war und noch einmal ausgiebig auf auf seiner Schulter herumzuklopfen, sowie der Klarstellung der Tatsache, dass sie sich unbedingt bald wieder treffen mussten - so viel Zeit muss sein) und schnappte sich Frugi. Er führte ihn zwei mal um die Ecke und da sahen sie schon die Schlange der Wartenden.


    "So, da wären wir! Soll ich dir noch ein wenig Gesellschaft leisten, bis du dran bist?"

  • Wieder die gleiche Situation, Frugi schaute wie gebannt dem Verhalten der Brüder zu. Wie kleine Jungs oder dicke Freunde die sich nicht trennen können, dachte er. „Ihr beide versteht euch ja wirklich gut. Habt ihr euch schon immer so gut verstanden? Also bei meinen Freunden mit ihren Brüdern lief das nicht immer so ab“, beteuerte er auf dem Weg zum Horreum. „Du musst wissen ich habe keine Geschwister und kenne es nicht aus eigener Erfahrung.“
    Bei der Warteschlange angekommen schaute Frugi Ferox verwundert an. „Ach ich dachte du müsstest dir auch noch deine Ration abholen aber nein danke fürs bringen, du hast doch bestimmt auch noch einiges zu schaffen in unserer Baracke. Wir sehen uns dann später.“

  • Zu einer wirklichen Lösung hatte das Gespräch der drei Kameraden bislang nicht geführt. Auf dem ganzen Weg von den Lagerthermen bis zu den Unterkünften war die Diskussion immer wieder unter den heißen Wogen von Hispos’ Selbstmitleid verschwunden. Bei allem Verständnis für seinen maximal durchbluteten Freund war Antias doch allmählich der Langmut abhanden gekommen. Hispo war hier schließlich nicht der einzige mit derlei Problemen. Fimbria dagegen war ganz wie es seinem Charakter entsprach aufrichtig um Marullus besorgt und bestrebt, ihm zu helfen, ohne freilich zu wissen, wie er das anstellen sollte, und Antias wiederum wusste nicht so recht, was man nun von ihm erwartete. Sicher, er war der Stubenälteste, aber was nützte ihm das schon? So viele Möglichkeiten, Marullus aus seiner Trauerstarre zu holen, gab es gar nicht. Antias würde mit ihm reden, es zumindest versuchen, sollte er dennoch nicht bis zu ihm vordringen, blieb letztlich kein anderer Ausweg als die Entlassung wegen Dienstuntauglichkeit. Marullus nach dem Beispiel anderer Einheiten einer brutalen Sonderbehandlung zu unterziehen, war für Antias keine Option. Nicht in seinem Contubernium!


    Als sie die Baracke endlich erreicht hatten, schienen sich sowohl Selbstmitleid als auch Hilfseifer schlagartig verbraucht zu haben. Hispo machte sich mit demonstrativem Enthusiasmus an den dreckigen Töpfen zu schaffen, Fimbria ließ sich summend auf sein Lager nieder, den Weinschlauch so zärtlich umklammert wie ein Wickelkind und Antias wurde klar, dass es wieder einmal an ihm hängen geblieben war. Seufzend blickte er auf die regungslose Gestalt im hinteren Teil der Baracke, füllte seine Patera mit nahezu erkaltetem Puls und ging schließlich zu Tutors Pritsche, auf der Marullus wie aufgebahrt dalag und mit solch leerem Blick an die Decke starrte als hätte man ihm zwei gebrochene Fischaugen auf die geschlossenen Lider gelegt.
    „Na, Miles Tadius? Mal wieder nichts gegessen?“ fragte Antias in bemüht leichtem Tonfall, setzte sich vorsichtig auf die Pritsche und hielt Marullus die Patera hin. Keine Reaktion. Hispo brummte dumpf in den Spülbottich, Fimbria stimmte eine schwere melancholische Weise an, Marullus jedoch blieb stumm. „Komm, iss.“ schlug Antias aufmunternd vor. „Ist fast noch warm, mit Speck und Rosinen.“ Die toten Augen zitterten ein wenig, neigten sich ein wenig. „Iss, Marullus!“ Marullus fuhr lautlos vom Lager auf, griff nach der Patera und tat stumm wie ihm geheißen, aß, schmatze, schlang, stopfte den klebrigen Brei in sich hinein ohne irgendeine Regung zu zeigen. Selbst als die Patela leer war, leckte Marullus noch immer wild darin herum, bis Antias ihm den Napf wieder wegnahm. „Schon gut, du kannst aufhören.“ Schlagartig hörte Marullus auf zu kauen, ließ sich wieder auf die Pritsche fallen und summte fast tonlos die wehmütige Melodie von Fimbrias’ Gesang mit, während sich ein nasser Schimmer über die ausdruckslosen Augen legte. Antias war entsetzt. Dass es so übel um den Burschen stand, hatte er nicht erwartet. Beklommen und ratlos lauschte auch er dem traurigen Soldatenlied.


    „.. dein Schild, er ward mir Schutz und Schirm
    durch aller Schlachten Pein
    dein edler Mut, dein heißes Blut
    ward wild wie Flammenschein


    es wies den Weg mir durch die Nacht
    auf Pflaster, Moos und Stein
    es schürte mich und führte dich
    bis in den Tod hinein


    in Staub und Sand
    im Partherland
    bleicht nun dein kühnes Haupt
    oh Krieges Brand, oh Feindes Hand
    hast mir den Freund geraubt ..“


    Na wunderbar. Wenn das nicht die Stimmung hob. Am liebsten hätte sich Antias neben Marullus auf die Pritsche gelegt um nie wieder aufzustehen „Fimbria, könntest du vielleicht ...“


    „.. im Blut von Carrhae standen wir
    wie Brüder Speer an Speer ..“


    „Fimbria! Bitte! Geht’s noch deprimierender?“ Der erdige Bariton verstummte, ein beleidigtes Grunzen wurde vernehmbar, dann das Gluckern des Weinschlauchs. Die Barackentür flog auf, Pacatus, einer der übrigen Milites steckte den Kopf in die Unterkunft, gewahrte die trübe Atmosphäre und knallte die Tür stöhnend wieder zu. Hispo gab einige unbeherrschte Körpergeräusche von sich. „Hat der jaulende Bergbulle vielleicht auch was beschwingteres im Angebot? Mir gefriert schon das Spülwasser.“ Fimbria murmelte Unflat in seinen Bart, versuchte sich dann aber umgehend an leichterem Liedgut.


    „In des Frühlings dampfend Wäldchen
    jag ich heut mein Ross hinein
    ohne Zügel auf den Hügel
    durch den ersten Morgenschein ..“


    Nur geringfügig erleichtert blickte Antias wieder auf Marullus hinunter. Da half alles nichts, Marullus war als Miles nicht zu gebrauchen. Zumindest nicht in diesem Zustand. Möglich, dass er wirklich nur hier raus musste. Für eine Weile. Zu seiner Familie vielleicht in die Lepinischen Berge. Aber wie? Und vor allem, für wie lange? Im Grunde wusste Antias sehr wohl, dass Marullus – wenn er denn einmal die Castra verlassen konnte – nie wieder zurückkehren würde.


    „.. in des Wäldchens warmer Grotte
    bringst du mir dein Sehnen dar
    kommt verlegen mir entgegen
    dein benetztes Lippenpaar ..“


    „Marullus.“ fragte Antias schließlich mit Nachdruck in der Stimme. „Willst du nachhause?“ Die trüben Fischaugen flackerten wieder etwas. Das blasse Gesicht blieb leichenstarr. „Willst du heim? Geht’s dir dann besser?“ Ein gequältes Seufzen durchfuhr Marullus eingesunkene Brust und strömte in ein paar leise gemurmelten Worten aus seinem halbgeöffneten Mund. Antias verstand nicht, was Marullus sagte, begriff aber endgültig, dass der Zwilling für die CU verloren war.


    „.. Chelidonis, nicht dein Herzchen
    Chelidonis, muss es sein
    Chelidonis, nur dein Schößchen
    Chelidonis, ganz allein ..“


    Völlig unvermittelt knallte Hispo den Topf in den Bottich und keifte Fimbria an. „Was anderes als dieser aufreizende Saukram fällt dir nicht ein? Das machst du mit Absicht, Raecius!“ Antias fuhr erschrocken herum. Was war denn jetzt wieder? Fimbria machte nicht den Anschein, als wüsste er worum es ging. Mit zornrotem Schädel riss Hispo seinen Mantel an sich und stampfte zur Barackentür. „Da verbring ich die Nacht lieber im Kaltwasserbecken als bei euch rücksichtslosen Furzgesichtern!“ Die Tür schwang knarrend auf und wummerte krachend wieder zu. Nun waren sie nur noch zu dritt in der Baracke, genau genommen sogar nur zu zweit, denn wo sich Marullus in Wirklichkeit herumtrieb, vermochte niemand zu sagen. Müde erhob sich Antias, warf seine Patera ebenfalls in den Bottich und zerrte dann Fimbria den Weinschlauch aus den Armen. „Beim Iuppiter, Fimbria .. manchmal wünschte ich, ich hätte Germania nie verlassen.“

  • Auf einem Stück Brot herumkauend sah der Miles auf, als der fremde Kerl plötzlich in seiner Stube stand. Aber er hätte total verblödet sein müssen, um den Tiro nicht gleich anschließend als solchen zu erkennen, bei all dem Zeug, das er mit sich herumschleppte. Ein neuer also.
    "Ich glaube, wen du eigentlich suchst, ist der Optio", stellte der Miles fest. Immerhin gab es in jeder Centurie für gewöhnlich ganze zehn Contubernien mit jeweils einer eigenen Stube und einem Stubenvater, wie der Germanicer es nannte. Der dienstälteste in jedem Contubernium eben, oder Chef, wie der Miles, mit Namen Proculeius Maso, ihn schlicht und ergreifend nannte. Optio jedenfalls gab's nur einen und der wusste ganz sicher wo ein Bett für den Rekruten frei war ... in dieser Stube jedenfalls nicht.
    "Warte kurz. Ich hol ihn mal, den Pennus ..." Sein ehemaliger Contuberniumskamerad und guter Freund saß vermutlich, wie zu dieser Uhrzeit üblich, in seiner kleinen Schreibstube, ackerte Papierkram ab und saß sich dabei den Arsch wund. War ja kein Geheimnis, dass der Centurio sich in letzter Zeit viel lieber um sein Privatleben als um Dienstpläne, Berichte und dergleichen kümmerte. Maso erhob sich ging zur Eingangstür der Stube, öffnete sie einen Spalt breit und steckte den Kopf nach draußen.
    "OPTIO!!! HE, PENNUS!!! WIR HABEN EINEN NEUEN!", brüllte er, dass man ihn selbst bis ans andere Ende der Unterkünfte gehört hätte und wartete ab. Irgendwo hörte er eine Tür, jemanden fluchen, dazwischen seinen Namen, grinste süffisant und zog seinen Kopf wieder in die warme Stube.
    Wenig später erklangen draußen Schritte, jemand stieß die Tür auf, hielt in der einen Hand eine Tabula und verpasste Maso mit der anderen einen Klaps auf den Hinterkopf. "Du bist so nutzlos wie deine Sackläuse, Maso", knurrte er und trat durch den kleinen Vorraum in die Stube.
    "Nero Germanicus Peticus heißt er. Gerade angekommen denk ich."
    "Salve, Tiro ...? Germanicus Peticus also. Rubrius Pennus mein Name. Optio der Centurie."
    "Weiß er schon."
    "Klappe, Miles." Pennus öffnete die Tabula und ging dort die Liste der Soldaten durch. "Erst mal: Cohors XII, Centuria III. Korrekt? Ja? Nur um sicherzugehen, dass du hier richtig bist." Fragend blickte der Optio den neuen an. "Wenn dem so ist, stecken wir dich ... hmhmhm ... ins Contubernium IX. Das ist gleich eine Tür weiter. Pack dein Zeug." Pennus klappte die hölzerne Tabula mit einem geräuschvollen Klacken wieder zusammen, schritt voraus nach draußen und an den Baracken entlang zur nächsten Stube. Unterdessen sprach er weiter: "Gleich morgen früh geht's an die Grundausbildung. Sieh zu dass du dich ausschläfst, ab morgen ist das nämlich nicht mehr drin." - Das meinte der Optio durchaus ernst. Pennus öffnete die Tür zur Stube, um den Tiro eintreten zu lassen. "So da wären wir."


    Sim-Off:

    Sorry, 10 Contubernien natürlich ... tztztz und sowas nennt sich dann Centurio ;)

  • Steht stramm als der Optio erschein.
    " Salve Rubrius Pennus. Ganz recht Optio , Cohors XII, Centuria III."
    Er nimmt sein Bündel ubd folgt dem Optio in den Nebenraum.
    Er betritt die Stube in der ab jetzt untergebracht ist.
    "Salve, Miles ; Nero Germanicus Peticus, absofort hier zugewiesen."
    Er schaut sich suchend nach einer freien Lagerstatt um.

  • Pennus stand noch immer mit seiner Tabula im Türrahmen. Wen der Tiro da begrüßte wusste er nicht so recht, immerhin hatten die Soldaten Dienst - dass Maso, das faule Vieh, gerade Pause machte, war eher Zufall gewesen. Schulterzuckend öffnete der Optio die Liste noch einmal. Man konnte ja viel über ihn sagen und vermutlich war er genauso faul wie sein Kollege Maso, aber zumindest den Papierkram machte er immer ordentlich, sodass er wegen des freien Bettes einfach mal seine allwissende Wachstafel befragen würde.
    "Deine Kameraden vom IX. Contubernium schieben gerade Wachdienst an den Toren. Aber soweit ich das sehe ... ja, Bett II wär frei." Pennus trat auf das Lager zu, zog auf gut Glück einfach mal die Truhe unterm Bett hervor und öffnete sie. Nicht abgeschlossen und dazu leer, oder anders gesagt, frei. Dann passte ja alles.
    "Bring deinen Kram hier unter. Polier den Panzer nochmal, fette das Lederzeug ein, iss was und leg dich hin. Deine Rationen kriegst du übrigens im Horreum, draußen rechts bis zur Via Decumana, dort links und du kommst direkt dran vorbei. Nicht zu verfehlen. Noch Fragen Tiro?" Ansonsten sah man sich ja morgen in aller Früh.

  • " Besten Dank Optio, ich werde mich dann mal häuslich niederlassen. Fragen habe ich im Moment keine. Ah Rationen, Essen sehr gut, habe nämlich großen Hunger. Ach halt doch etwas , was steht den Morgen an und wie früh ist Früh?"
    Wirft das Bündel auf die Lagerstatt. Setzt sich und räumt die Sachen in die Kiste. Dann streckt er sich zum Probeliegen aus.

  • "Wie ich bereits sagte: Grundausbildung. Jeweils Morgens und am Nachmittag eine Einheit. Ansonsten Wachdienst. Der Dienstplan wird morgen beim Appell verlesen. Dazwischen gibt's Pausen", erklärte Pennus, "Früh. Wenn die Sonne durchs Fenster scheint, bist du zu spät. Aber keine Sorge, wenn es sein muss, prügel ich euch aus den Betten." Der Optio lächelte zwar amüsiert, aber das war sehr wohl eine Option wenn der Tiro es drauf anlegte. Damit schien dann ja alles geklärt, sodass sich der Optio verabschiedete um in der Schreibstube, aus der ihn sein Kumpel Maso gescheucht hatte, wieder seiner Arbeit nachzugehen.

  • Peticus kommt frohgelaunt mit der beladenen Karre an der Unterkunft an. Zwar hat er das wehleideige Geplär des Schreibers von Fern noch vernommen, aber was juckt es ihn, es hiess Karre besorgen, das tat er niemand hatte ihm vorgeschrieben woher.Mit dem Fuss tritt er gegen die Tür so das sie audfspringt. Er ruft in den Raum " Die Tür macht hoch das Tor mach weit , es kommt der Herr der Essenszeit." Peticus schiebt die Karre in den Raum und setzt diese ab sich und sich auf seine Pritsche.
    Mit einenem Mal befällt in ein Müdigkeitsgefühl und er ratzt ein.

  • Vollgepackt mit all seiner neuen Ausrüstung kam Trogus nun an den Unterkünften an. Dort sah er bereits jemanden, also fragte er direkt nach wo er hin musste.
    "Salve Kamerad, ich bin Quintilius Trogus, unschwer zu erkennen neu hier. Wo ist denn noch ein Platz frei?"

  • Pünklich nach Dienstende, eilte Peticus frohgelaunt zu den Unterkünften.
    Er meldete sich bei Optio Rubrius Pennus. Haltung annehmend meldete er "Optio Rubrius Pennus, Miles Nero Germanicus Peticus, ist wie befohlen zur Stelle."
    Er wartete auf eine Reaktion des Optio.

  • [Blockierte Grafik: http://oi62.tinypic.com/2w3xquo.jpg]
    Caius Rubrius Pennus


    "Salve, Miles", grüßte Pennus knapp, als der Soldat in seine Stube trat. Seufzend packte der Optio seine Schreibarbeit weg. "Setz dich, Miles." Mit einer knappen Geste bot Pennus einen Stuhl an und wartete einen Augenblick.
    "Wenn es das nächste Mal etwas abseits des Dienstes zu besprechen gibt, melde dich ebenfalls nach Dienstschluss bei mir. Während des Dienstes wird gearbeitet." Pennus blickte dem Miles kurz ernst in die Augen und nickte dann knapp, bevor er fortfuhr: "Du sagst, du willst als Immunis dienen, richtig? Gut. Dann gibt es ein paar Dinge zu erklären. Erstens: Immunes sind nicht zwangsläufig vom Kampf befreit. Immunes sind immer noch Soldaten. Dessen musst du dir bewusst sein." Wer kein Soldatenleben sondern das eines puren Schreiberlings führen wollte, war beim Exercitus logischerweise an der falschen Adresse, erst recht wer seine Karriere ex caligae begann. Was Pennus auf seinen zweiten Punkt brachte: "Zweitens: Deine Begründung schmeckt mir nicht, Miles. Immunes werden nicht danach ausgewählt, ob sie Lust auf den gewöhnlichen Dienst haben oder nicht, sondern danach ob sie qualifiziert sind. Dein Name spielt für mich dabei keine Rolle, solange der Centurio nicht gerade eine Empfehlung vom Senator Soundso bekommt, oder ich sonst einen Grund habe anzunehmen, dass du für den Posten geeignet bist. Deshalb frage ich dich: Hast du Qualifikationen vorzuweisen? Und was genau stellst du dir vor?" Wobei die zweite Frage des Optios in erster Linie darauf abzielte, eventuelle Missverständnisse so früh wie möglich aus dem Weg zu räumen.

  • "Salve Optio Caius Rubrius Pennus" antwortete Peticus und nahm auf dem Stuhle Platz.
    Er hört sich die Erklärung des Optio am und erwidert "Das ich nicht vom dienst befreit bin ist mir bekannt. Ich will auch gar nicht von Kampf befreit werden, das wäre ja noch zu erträglich, aber Torwache, dann darf man die Bauern nicht einmal filzen. Man darf ja nicht einmal so einen Neuankömmling verhauen, wie soll man da Kampfbereit bleiben?"
    Er hört dem Optio weiter zu und schaut ihn leicht verärgert an, der Name Germanicus hat stets Ehrfurcht hervorgerufen, dachte Peticus. Er holte tief Luft und hub an" Nun werter Optio ich kann schreiben, lesen und rechnen, kenne mich in Verwaltungsakten ebenso aus wie im Kampf, eigentlich will ich mich beweisen, damit ich aufsteige, denn es ist nicht meine Natur ewig als einfacher Miles herumzugeistern. Ich nehme alles war mir aufgetragen, gleich ob Lagerverwalter, Kerkermeister, ect. Nur gebt mir halt eine Chance mich zu beweisen."
    Er holte tief Luft. "Es ist ja nicht so werter Optio, das ich die Cohorde verlassen will, ich will nur eine vernünftige Aufgabe, bei der auch eine Beförderung drin ist. Ich schulde es meiner Familie, dass ich aufsteige."
    Treuherzig lächelte er den Optio an.

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