[Sacellum] Fahnenheiligtum

  • Still und Schweigsam betrat ich das Fahnenheiligtum. Die Fahnen und Auszeichnungen zeugten von der Größe der Legion. Viele Männer waren hier bereits aus und eingegangen, viele hatten ihr Leben gelassen um diese Auszeichnungen zu erringen. Söhne verloren ihre Väter oder anders herum, die Fraun ihre Männer, dad Römische Volk einen weiteren Soldaten.
    Und nun stand ich hier, in den heilligen Hallen um meinen Schwur zu erneuern. Das der Krieg vor der Haustür stand war nicht mehr zu leugnen. Viele der Soldaten waren die letzten Tage hier her gekommen um ihren Schwur zu erneuern, auch ich wollte dies nun tun. Ich erhob meine Hand und Sprach mit fester Stimme.
    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!""
    Die letzten Worte halten durch den Raum und ich hoffte irgendwann wieder hier zu stehn um meinen Schwur zu erneuern.

  • Wieder einmal brachte der Rekrutierungsoffizier einen Neuling vorbei, der den Eid schwören sollte.
    Gemeinsam betraten sie wie immer den Raum und wie immer gab der Offizier dem Rekruten zuerst noch einen Moment Gelegenheit sich zu sammeln, bevor er den Wortlaut des Eides vorgab:
    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!"

  • Als Thalatio am entscheidenden Ort angekommen war, musste er sich auch zuerst einmal sammeln und beanspruchte ein paar Sekunden für sich selbst, konzentrierte sich und vergewisserte sich nochmal im Inneren, dass er gerade genau das tat, was er wollte. Zweifeln tat er daran aber zu keinem einzigen Zeitpunkt. Es war genau das richtige, was hier gerade geschah!
    Deswegen sprach Thalatio auch laut und deutlich den Eid, welcher ihm der Rekrutierungsffizier vorgab. Seine Stimme war voller Überzeugung:
    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!"


    Nun war es geschehen. Er hatte es geschworen. Es gab keinen Weg mehr zurück!

  • In feierlichem Schweigen stand der Rekrutierungsoffizier da und lauschte dem Neuling beim Sprechen des Eides. Als er geendet hatte, wartete er noch einige Sekunden um ihm die Gelegenheit zu geben sich zu sammeln, bevor er ihn ansprach.


    "Gut, willkommen bei der ersten legio. Deine erste Aufgabe, finde die fabrica, wo du dein Lager aufschlagen kannst. Wir sehen uns dann morgen beim Tross."


    Nach diesen Worten machte er kehrt und verließ das sacellum und vergewisserte sich, dass der tiro es ihm gleich tat.

  • Also war es nun wirklich geschafft!
    Er war nun ein offizielles Mitglied der Armee! Und es gab kein zurück mehr. Aber das wollte er auch gar nicht. Also folgte er dem Offizier wieder hinaus aus dem Heiligtum. Also nun musste er die fabrica finden und sich dort für den Tross bereit machen. Er war gespannt, was ihn erwarten würde.
    "Ich danke euch für eure Mühen. Wir sehen uns morgen."
    Mit diesen Worten verabschiedete sich Thalatio vom Rekrutierungsoffizier und machte sich mitsamt seiner Ausrüstung auf die Suche nach der fabrica.

  • Das sacellum sah für den Rekrutierungsoffizier merkwürdig aus, jetzt, da der Adler fehlte und bei der legio im Felde war. Die Ehrenwache war auf einen Mann reduziert, der nur verminderten Dienst schieben konnte und einen Verband trug. Es wirkte etwas... verwahrlost, wie der Offizier sich eingestehen musste.


    Vielleicht verharrte er deshalb nach dem Eintreten einen Moment länger in feierlichem Schweigen als sonst, bevor er sprach.


    "Sprich mir nun den Eid nach:
    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!"

  • neunte Cohors, vierte centurie...neunte Cohors, vierte centurie...neunte Cohors, vierte centurie... Als Flavus beim Sacellum angekommen war, legte er nun doch seine Ausrüstung vorerst bei Seite, denn wie würde denn das aussehen wenn er seinen Eid mit dem ganzen Zeug tragend leisten würde. Flavus betrat kurz nach dem Offizier das Sacellum, und mochte es auch für den Soldaten verwahrlost erscheinen, so war es für den jungen Hadrianer doch ein sehr erhabener und Ehrfurcht gebietender Raum. Die längere Pause nutzte Flavus um seine Gefühle und den erhabenen Moment erst einmal sacken zu lassen, bevor er dem Offizier voller Überzeugung den Eid nachsprach.


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!


    Nun war es soweit, Flavus war ein richtiges Mitglied der Legion...

  • "Herzlich Willkommen, Soldat!" antwortete der Rekrutierungsoffizier und wandte sich zum Ausgang.
    "Ich werde dich nun verlassen. Du kannst dein Quartier bei deiner Einheit beziehen. Solange die legio nicht zurückgekehrt ist, hast du Ausgang vom Ende der ersten Stunde bis zu Beginn der zweiten Nachtwache. Nach Beginn deiner Aubildung gilt Ausgangssperre, bis deine Ausbildung beendet ist."
    Er salutierte noch kurz und schlug den Weg zurück zu seinem officium ein, als sie den Innenhof der principia wieder betraten.

  • Die Worte des Offiziers waren wie Öl in den Flammen von Flavus Herzen! Er war nun offiziell Soldat. Die Worte die der Offizier sagte drangen nur so halb zu Flavus durch zu Stolz war er im moment und das konnte man ihm auch sehr gut ansehen. Dann nahm er Haltung an und salutierte das erste Mal so wie es ihn sein Vater beigebracht hatte und wie er es vom Offizier gerade gesehen hatte. Er war nun Soldat der Legio I neunte Kohorte 4 Centurie.

  • Zum ersten Mal fiel Priscus nach der Rückkehr aus dem Feldlager in Verona nach Mantua die ehrenvolle Aufgabe zu, das Feldzeichen seiner Centurie an seinen Platz im Fahnenheiligtum zu tragen. Gemeinsam mit den anderen Feldzeichenträgern, die ebenfalls aus Verona zurück gekehrt waren, versammelte er sich vor der Principia, um dann in einer kleinen feierlichen Prozession die Standarten ins Innere zu tragen. Alleine hätte er es ohnehin nicht machen können, weil er keinen Schlüssel für den heiligen Raum hatte.


    Auch wenn er den Raum nicht zum ersten Mal betrat, so war es doch ein ganz besonderes Gefühl. Einen Teil er Folgen, die seine Beförderung zum Signifier hatte, realisierte er erst jetzt in diesem Moment. Er atmete tief und fast erfurchtsvoll durch, als er das Feldzeichen sicher an seinem Platz abgestellt hatte. Für weitere Gefühle war dann aber doch kein Platz, denn die Müdigkeit und der Hunger nach einem sehr langen Tag machten sich bemerkbar und alle wollten schnell wieder zurück zu ihren Unterkünften, um schnell etwas zu essen und dann schlafen zu können. Was blieb, war die Verabredung mit einigen anderen frisch ernannten und einigen erfahrenen Feldzeichenträgern, um ein paar Detail ihrer neuen Aufgabe zu besprechen. Auch der Aquilifer, der jetzt hinter ihnen die Tür zum Fahnenheiligtum wieder abschloss, würde mit dabei sein.

  • Wie vereinbart trafen sich einige Tage später alle frisch ernannten Feldzeichenträger, einige erfahrene Kameraden und der Aqulifer der Legion erneut am Fahnenheiligtum. Priscus trug erstmals stolz sein Löwinnenfell auf dem Helm, das er bei einem Händler auf dem Lagerforum gekauft hatte und das von nun an untrennbar mit seinem Rang verbunden sein sollte. Auch der Kamerad, der ihm in der Rüstkammer das Wolfsfell weggeschnappt hatte, war mit seinem neuen Kopfschmuck anwesend. Priscus nahm es ihm nicht übel, denn auch wenn er deshalb etwas länger hatte suchen müssen, war er mit seiner Löwin nun doch sehr glücklich.


    Für lange Diskussionen bleib ohnehin keine Zeit, denn der Aquilifer begann bald, den Männern einen kleinen Vortrag über ihre Pflichten zu halten. Eine lange Liste von Feiertagen kam darin vor, an denen dieses oder jenes mit den Feldzeichen zu machen war. Dazu persönliche Verhaltensregeln, was das Auftreten gegenüber Kameraden und Vorgesetzten Betraf. Und nicht zuletzt eine Menge Verwaltungskram vom führen der Kasse der Einheit bis hin zum Beurkunden von Verträgen für jene Kameraden, die sich mit dem Lesen und Schreiben schwer taten. Priscus schwirrte schon bald der Kopf, auch wenn ihm viele der Aufgaben nicht neu waren. Schließlich war er lange genug bei der Legion, um den Signifer schon das eine oder andere Mal bei der Verrichtung seiner Pflichten beobachten zu können.


    Zum Glück hatte der Aquilifer auch einen Sinn für's Praktische und so schlossen sich an den Vortrag tatsächlich ein paar handfeste Übungen an, bei denen die erfahrenen Männer ihren frisch ernannten Kollegen zur Hand gingen. Das fing damit an, wie man das Feldzeichen trägt, aufnimmt und absetzt, wie man es schwenkt und bei dieser oder jener Gelegenheit präsentiert. Selbst zur Pflege der Feldzeichen gab es Hinweise, damit bloss kein Fleck den Schein der Auszeichnungen trüben konnte. Und am Ende gab es sogar Hausaufgaben, indem die Männer einige typische Dokumente anfertigen und an den Aquilifer schicken sollten.

  • Nachdem die Stille und die Feldzeichen ihr übriges getan hatten fuhr Fontinalis fort.
    Sprich mir nun nach: IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!
    Die letzten fetzen der Worte hallten nach...

  • Das Fahnenheiligtum war Priscus inzwischen gut vertraut, seit er Signifer geworden war, und daher betrat er es mit einer gewissen Gelassenheit. Trotzdem war er sich bewusst, dass das Ablegen des Eides für jeden Neuling in der Truppe ein besonderer Moment war, also ließ er dem neuen Optio auch Zeit, das zu verinnerlichen.


    "Der Adler der Legion, die anderen Feldzeichen, das dort ist unseres", stellte er erst einmal die Zeichen vor. "Bist du bereit für den Eid?"

  • Man trat ein, wie von seltenen Schwingen getragen; entdrückt von der Zeit. Es war ein Moment voller Ehrfurcht, seltsamer Freude und drückender Angst, die seinen Geist ummalte. Zweifel gepaart mit Hoffnung waren die primären Emotionen des jungen Verus. Wie konnte man je wirklich bereit sein? Bereit für den Krieg? Bereit dafür Vater zu sein? Bereit Mann zu sein? Selten war er bereit gewesen und oft genug war so eine Aussage von ihm Lüge gewesen. Dennoch - in diesem Moment fand er seine Bereitschaft, eine Endgültigket seiner Handlungen. "Ja," sagte der Patrizier ehrlich und trat mit Priscus vor die Feldzeichen.

  • "Nun, dann sprich mir nach", antwortete Priscus mit einem freundlichen Lächeln und begann die Worte zu sprechen, die er selber bei seiner Vereidigung zum ersten Mal gesprochen hatte und seitdem mehrfach gehört und auch selber noch einmal gesprochen hatte. "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!"

  • Und so sprach er den Eid, bewundernd aber dennoch dezent:


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!"


    Es war getan. Nun war er Soldat. Die Angst wich bloßer Ernüchterung.

  • Keineswegs ernüchtert, sondern völlig zufrieden nickte Priscus dem neuen Optio zu, der mit dem Ablegen des Eides nun endgültig zum Soldat geworden war. "Sehr schön. Jetzt kommst du hier die nächsten 20 Jahre nicht weg", scherzte er. "Dann wollen wir uns mal auf den Weg zur Rüstkammer machen und dich ausrüsten", leitete er dann gleich den nächsten Schritt ein, der ihnen befohlen worden war. Es folgte ein prüfender Blick auf die Kleidung des neuen Kameraden. "Was hast du an Kleidung und Ausrüstung schon mitgebracht? Hast du noch irgendwo Gepäck abgestellt?"

  • 20 Jahre. Die übliche Dienstzeit. Verus schien nicht überrascht, obwohl sein Innersten aufbegehrte: es fühlte sich an, wie eine Bestrafung, die ungerechterweise angesetzt worden war. Der gute Patrizier nickte still und schluckte. Doch dann antwortete er auf die Frage des Tallius: "Einen Pugio, ein Gladius und ein Cingulum Militare." Sachlich, nüchtern und kein Wort zu viel. "In der Principia, in der Nähe des Amtszimmers des Präfekten."

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