• "Habt Dank für Eure Großzügigkeit!" erwiderte Scipio.
    "Ich werde ein paar Tage bleiben um meinen Betrieb zum Laufen zu bringen und ein paar organisatorische Dinge zu erledigen und um lange und ausgiebig mit der Familie zu plaudern, zu erzählen, zu berichten und zu Feiern.


    Barrius hielt etwas inne. Es war ihm doch etwas unangenhem bald wieder fort gehen zu müssen.


    "Ich möchte jedoch lange und ausgiebig, nach meinem Besuch in Corduba, hier in Ostia verweilen."

  • "Das wird Iustus und Deandra sicher freuen. Auch mein Herr wird glücklich sein, wenn er erfährt, dass du wieder in Italia bist. Wohin wird dich dein weiterer Weg führen?"

    ANCILLA


    Im Besitz von Claudius Aurelius Crassus

  • "Nun meine teure Eirene..." setzte Scipio fort, "...ich werde versuchen als Magister Ludi wieder Arbeit zu finden. Da es hier in Ostia scheinbar keine öffentliche Schule gibt, werde ich mich als Privatlehrer für Knaben anbieten müssen."


    Sorge umschwand Barrius Gesicht - was wird die Zukunft für ihn bringen? Wird er seinen geliebten Beruf aufgeben müssen?


    "Kennt ihr euch aus, meine Liebe? Seht ihr Chancen für mich hier in Ostia?"

  • "Ich bin nur eine einfache Haussklavin und verstehe von solchen Dingen kaum etwas. Aber vielleicht kann Iustus dir weiterhelfen, denn er kennt den Duumviren von Ostia."

    ANCILLA


    Im Besitz von Claudius Aurelius Crassus

  • "Habt Dank! Mit einem Eilbrief habe ich mich bereits an Flavius Aurelius Sophus gewandt. Aber ich werde mich auch mit Iustus noch beraten. Ich bereits bei dem Duumvieren gewesen, leider war niemand zu gegen."


    "Ich werde mich jetzt etwas ausruhen. Die lange Reise war doch anstrengend."

  • Wo steckten die Verwandten nur?
    Ich durchsuchte die Villa.


    Als ich sie endlich fand sagte ich:


    In Rom spielt wieder die Politik verrückt. Es gibt Gerüchte zuhauf und niemand weiß etwas genaues. Wer weiß, ob wir wieder einen Bürgerkrieg bekommen. Deandra sollte im Haus bleiben. Alle Männer sollten zum Rathaus gehen und dort sicherhaltshalber beratschlagen, wie man eine Bürgerwehr zum Schutze der Stadt aufstellen kann. Cadior bleibt bei Deandra. Sicher ist sicher. Unruhige Zeiten scheinen das zu werden. Wir müssen uns selbst helfen, wenn das kein anderer kann.

  • Ich werde sofort zum Rathaus gehen, der Duumvir braucht vielleicht meinen Rat!

    Iustitia sine prudentia multum poterit: sine iustitia nihil valebit prudentia.


    Gerechtigkeit ohne Klugheit wird viel vermögen, aber ohne Gerechtigkeit wird alle Klugheit nichts wert sein.

  • Ich hörte also auf den Rat Antoninus' und blieb auf dem Anwesen. Zu regeln gab es hier genug, aber meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Was sollte diese ganze Aufregung, warum liefen alle fort und um was ging es eigentlich?


    Gespannt wartete ich auf die Rückkehr der Männer.

  • Ich wartete, bis Deandra hereingetreten war und sie sich hingesetzt hatte, eine solche Nachricht war immerhin nicht ohne Bedeutung

    Iustitia sine prudentia multum poterit: sine iustitia nihil valebit prudentia.


    Gerechtigkeit ohne Klugheit wird viel vermögen, aber ohne Gerechtigkeit wird alle Klugheit nichts wert sein.

  • Schwitzend, schnaufend und eilend kam Scipio durch die Türe.


    "Familie - was ist vorgefallen? Ich eile von Corduba, aus der Provinz Hispania zurück, da ich die schreckliche Nachricht eines Aufstandes erfuhr.
    Das Sonnenwendfest konnte ich so nur wenig geniesen..."


    Sein Blick entspannte sich, da fast alle da und unverletzt waren.

  • Hört her, es ist die Rede davon, dass durch den entstandenen Wohlstand in Rom ein Bürgerkrieg ausbrechen und dieser sich auf Ostia ausbreiten könnte. Deshalb ist man zu dem Entschluss gekommen, eine Bürgerwehr aufzustellen.
    Diese wird vorraussichtlich Titus Aurelius Antoninus ausbilden.
    Ich bitte vor allem dich, Deandra, Bescheid zu sagen, wenn du wo hin gehst oder Cadior als Begleitung mitzunehmen - man weiß ja nicht, wie weit sich die Gefahr schon ausgebreitet hat.
    Leider kenn ich den Bericht des erwarteten Boten nicht, da ich aus Zeitgründen nicht länger im Weinkeller verweilen konnte.
    Ich muss jetzt auch sofort weiter.


    Damit ging ich wieder zur Tür raus.

    Iustitia sine prudentia multum poterit: sine iustitia nihil valebit prudentia.


    Gerechtigkeit ohne Klugheit wird viel vermögen, aber ohne Gerechtigkeit wird alle Klugheit nichts wert sein.

  • Verwundert blickte ich zu Scipio. Nicht mal Zeit für eine Nachfrage hatte Iustus uns gelassen. War die Angelegenheit wirklich so dringlich und womöglich gefährlich?


    Mit einer Handbewegung wischte ich die Gedanken fort. Ich konnte es mir nicht leisten, mich in der Villa zu verkriechen. Ich plante die Spiele am Wochenende und eine Einweihungsfeier. Außerdem begleitete mich Cadior fast immer.


    'Also ignorieren', dachte ich kurz entschlossen.

  • Zurück aus Hispania, reichlich müde von der Reise und der ungewohnten Aufsicht über das Mädchen Parisaa, kam ich völlig erledigt in der Villa an.


    Ich stellte die beiden Weinflaschen ab, legte den Brief an Deandra in das Schreibzimmer, übergab Parisaa einer älteren Sklavin und ließ mich auf ein Sofa fallen.


    Wenigstens ein paar Augenblicke Ruhe. Die brauchte ich jetzt.

  • "Ich bin wieder auf römischen Boden," sagte ich zu der hübschen, neuen Sklavin, die das vermutlich gar nicht interessierte. Ich war jedenfalls froh, wieder hier zu sein. Die Reise in mein Heimatland verlief gänzlich anders als vorgestellt.


    "Wo treffe ich Deandra?"


    Auf meinen fragenden Blick erntete ich zunächst nur ein Schulternzucken. Bis jemand aus der Küche rief und mitteilte, dass die Hausherrin im Gestüt zu finden sei. Also begab ich mich dorthin.

  • Ich klopfte schüchtern an die Tür, denn man hatte mich hierher geschickt und ich war völlig fremd. Ob es gute Menschen wären?

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