Officium Duumvirorum - Arbeitszimmer der Duumviri

  • Sogleich schickte Dives einen Servus Publicus in die Spur, um den angebotenen Wein aus dem Weinkeller der Curia besorgen zu lassen. Anschließend hörte er sich aufmerksam an, was Sedulus erzählte - und begann bald rein innerlich zu grinsen. Zwar wusste er für die Nachkriegszeit noch immer nicht genau, inwiefern es vorteilhaft sein würde den Namen Germanicus ins Spiel zu bringen (das müsste und könnte letztlich nur die Zeit zeigen), doch registrierte er sehr wohl, dass der Senator nicht nur seiner Ämter verlustig gegangen war, sondern auch Roma den Rücken gekehrt hatte. Und während ersteres ein guter Startpunkt für Sedulus selbst sein könnte, um unter Palma nicht verbannt zu werden, würde letzteres mitunter Dives ganz gut in die Hände spielen.
    "Und du bist nach deinem Verlassen Romas hierher, nach Ostia, gekommen?", hakte er unbedarft nach. Wäre dem so, so hätte er nach duumvirischem Verständnis wohl gegen ein gewisses Edikt des Vesculariers verstoßen, da sicherlich nicht davon auszugehen war, dass der Fettwanst erst zwei Männer ihrer Ämter enthob und sie anschließend einfach so die Stadt verlassen ließ. Wäre Sedulus nun also in Ostia untergekommen und hätte sich hier versteckt gehalten, so könnte der Iulier - gerade als Duumvir dieser Civitas - sich selbst in gewisser Weise als Beschützer darzustellen versuchen, ungeachtet dessen, dass man hier eigentlich keinerlei Informationen darüber gehabt hatte, dass der Germanicer in der Stadt war.


    "Tja, wie geht es mir? Mittlerweile habe ich mich, so denke ich, doch wieder ganz gut von den Strapazen erholt, die ich bei meinem letzten Besuch der Ewigen Stadt auf mich nehmen musste.", blieb Dives zunächst recht vage. Ein Kerkeraufenthalt war eben nichts, womit man aus Sicht des Iuliers groß hausieren ging. Andererseits natürlich bestand durchaus die Gefahr, dass dem Senator ein ähnliches Schicksal blühte, sodass der Duumvir letztlich doch präziser wurde.
    "Du solltest nämlich wissen, dass ein mitunter etwas opportun erscheinendes Verhalten einen dieser Tage auch schnell mal für längere Zeit das Tageslicht kosten kann." Aber das wusste der Senator sicherlich selbst noch besser - allein aufgrund der jahrelangen politischen Erfahrung und seiner militärischen Vorprägung.


    "Das heißt: Vielleicht ist es für jemanden mit deinem Stand und deinen Verbindungen...", denn von der Existenz solcher ging Dives durchaus aus, "... noch ein wenig anders.", fügte er an und wusste selbst nicht so genau, ob dies nun eher gut oder eher schlecht wäre. Es folgte eine kurze Pause und ein grübelnder Blick des Iuliers, bevor er sich dazu entschloss, es einfach direkt anzusprechen:
    "Ich weiß nicht, ob du es schon gehört hast, aber meinen Freund, deinen Verwandten Germanicus Aculeo, hat man kurz nach der friedlichen Übergabe Ostias verhaftet und nach Roma gebracht, wo er nun wahrscheinlich irgendwo in den Castra Praetoria einsitzt...", erklärte er in einer Mischung aus Wissen und Vermutung.

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  • Zitat

    Original von Titus Helvetius Ocella
    [...] Das kommt natürlich grundsätzlich darauf an, wie groß eine solche Delegation sein soll. [...] Der gewesene Prafectus Cassius sollte sicherlich zu der Delegation gehören, nach dem wie er Ostia in den letzten Wochen geführt hat. Unter Umständen können wir dann den dienstältesten Pontifex miteinbeziehen und dann zusätzlich noch ein bis zwei Decurionen. [...]


    Dives nickte bedächtig. Rein inhaltlich hatte er selbstverständlich bereits fest den Pontifex Vulcani eingeplant, den mit einem Pontifex Maximus von Ostia zu vergleichenden, stets auf Lebenszeit ernannten, ranghöchsten Mann im Bereich des lokalen Götterkultes. Rein förmlich war der Iulier einfach für den Moment beruhigt, dass scheinbar doch kein Missverständnis vorgelegen hatte - oder aber dieses nun ohne irgendeine Gegenrede ausgeräumt war.
    "Gut. Ich denke, dass wir die Zusammenstellung der Gesandtschaft ja dann in der kommenden Sitzung vor allen besprechen können.", schloss der Duumvir folglich dieses Thema fürs Erste ab. Da Dives damit keinen neuen Gedanken in diese Unterredung eingebracht hatte, ging er davon aus, dass auch vom Helvetier jetzt erstmal nichts weiter zu dieser Sache käme.
    "Wenn es sonst nichts mehr gibt..?", leitete er anschließend unmissverständlich das vorläufige Gesprächsende ein, wenngleich seine Intonation deutlich machte, dass der Aedil durchaus noch etwas ansprechen könnte, falls ihm denn noch irgendetwas auf dem Herzen läge...

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  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives


    "Und du bist nach deinem Verlassen Romas hierher, nach Ostia, gekommen?", hakte er unbedarft nach.


    Du weißt doch, meine Familie ist hier.


    Kommentierte Sedulus die Frage wegen Ostia kurz. Wie es schien hatte Dives dies vergessen. Hatte Sedulus ihn doch gebeten, die Seinen bei sich aufzunehmen.
    Als Dives von irgendwelchen Strapazen sprach wunderte sich Sedulus ein klein wenig. Zumal der Weg nach Rom ja nicht gerade eine große Entfernung war. Was meinte er nur damit? Doch Sedulus wollte nicht gleich nachfragen.
    Erst als Dives so nach und nach mit der Sprache herauskam, läuteten bei Sedulus die Glocken.
    Sedi schüttelte mit dem Kopf.


    Nicht wirklich Dives. Ich glaube da ist jeder gleich. Vielleicht kommt es darauf an, wegen was und von wem irgendwohin gesteckt wird, aber im Grunde... Aber sag, weshalb mußtest du genau an besagten Ort. Du wolltest doch nicht jemanden an die Gurgel gehen?


    Davon ging Sedulus zumindest nicht aus. Dives war nun wirklich nicht der Typ von Mann den sich Sedulus mit einen Gladius oder Pugio in der Hand würde vorstellen können.
    Dann schrak er auf als Dives ihm von Aculeo berichtete. Aculeo und verhaftet?


    Von wem wurde er nach Rom gebracht?


    Fragte Sedulus vorsichtshalber nach.

  • Dives riss die Augen überrascht auf. Wusste er das? Er wusste, dass Sedulus seine schwangere Frau nicht nach Germania schicken wollte, sondern zunächst zu Dives nach Ostia. Und er wusste auch, dass sich der Senator aufgrund eines etwas verkorksten Gesprächsverlaufes letztlich dafür entschieden hatte sie zu einem Klienten zu schicken. Den Namen dieses Mannes oder den Wohnort, die Sedulus zwar gedacht haben mochte, nicht jedoch wörtlich erwähnt hatte, kannte der Duumvir dementsprechend nicht. Da er sich nach der ins Land gegangenen Zeit nun allerdings auch nicht mehr vollends sicher war, dass nicht in einem kleinen Nebensatz diese Information untergegangen war, enthielt er sich eines Kommentars oder einer Rechtfertigung dazu.
    "Ich.. jemandem an die Gurgel gehen?", wurde der Iulier aus seinen Gedanken gerissen und lächelte aufgesetzt.
    "Nein.. das ist nicht mein Stil, weiß du.", schob er noch eine versucht lustige Bermerkung nach, wenngleich ihm bei diesem Thema nach Lachen eigentlich nicht zumute war. Eine Zelle in den Castra Praetoria war nicht lustig, sondern bitterböser Ernst. Und Dives war heilfroh, dass er sich und seinen Collega mit einigen Überzeugungs- und Überredungskünsten wieder rausgeholt hatte. Denn in der Tat hatte er den duccischen Optio bestochen, um seinen Großonkel Licinus zu informieren und er hatte so lange auf den glatzköpfigen Sklaven eingeredet, bis der über mehrere Ecken den duccischen Tribunus Laticlavius informiert hatte. Und auch den hatte er davon überzeugt, dass die Duumviri ihm helfen könnten, wofür sie ja letztlich die Freihheit zurück erlangt hatten. Ja, Dives hatte zwar die friedliche Übergabe Ostias nicht miterlebt, sondern seinem cassischen Collega überlassen müssen, doch der Held dieser Geschichte war dennoch er!


    "Roma..? Äh.. Ich glaube, das waren einige Männer der achten Legion, wenn ich recht informiert bin. Allerdings war ich nicht dabei, sodass ich auch nur sagen kann, was ich selbst gehört habe. Auf jeden Fall waren es Leute des Cornelius, da bin ich mir sicher.", fand der Duumvir nach dem erneuten gedanklichen Abschweifen wieder ins Gespräch mit dem Germanicer zurück.
    "Der senatorische Tribun der achten Legion ist übrigens Duccius Vala, der zuletzt in den Castra Praetoria hausierte, falls dir das weiterhilft.", gab er anschließend noch weiter, was er vom Duccius persönlich gehört hatte. Was mit dessen Legatus Legionis war, wusste der Iulier nicht. Vielleicht war der in einer Schlacht gefallen oder lag verletzt in einem Lazarett oder hatte auch einfach nur woanders seine Zelte aufgeschlagen...
    "Während er abgeführt wurde, soll Aculeo deinen und den Namen deines Onkels Germanicus Avarus gerufen haben.", fügte der Duumvir letztlich noch an. Die Frage war nur, ob dies nicht vielleicht genau die Intention der Militärs gewesen war: Fang den kleinen Fisch und benutze ihn als Köder für einen größeren...

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  • Sicher wußte Sedulus dies, aber in einem unbesonnen Moment, konnte vielleicht auch mit Dives der sogenannte Gaul durchgehen. 8)
    Aber Sedulus wollte nicht länger auf diesem Thema herumreiten, da er sah, dass es für Dives nicht gerade eines der angenehmsten war, über die man sprechen mußte.
    Die 8.? Sollten die Rebellen schon so weit vorgestoßen sein? Da wurde es für ihn knapp sich ihnen anzuschließen, zur Freude Serrana.


    Tja ,wenn das so ist, wird der Krieg wohl bal vorbei sein! Und ich war noch nicht einmal ansatzweise in der Nähe eines Schlachfeldes.


    Klang Sedulus ein klein wenig enttäuscht.


    Nein, hilft mir nicht wirklich weiter. Duccius Vala sagst du? Hmm, ich glaube ich hatte mal kurz das Vergnügen und befand, dass ich mit diesem Mann nicht viel zu tun haben möchte.


    Sedulus verzog dabei sein Gesicht ein klein wenig und zuckte mit den Schultern.


    Was wollen sie denn nur von Aculeo? Der tut doch keiner Fliege was zu leibe. Naja, bis jetzt habe ich noch nichts gehört. Vielleicht sollte ich nach Rom zurück und mich um ihn kümmern. Serrana hat eh keine Lust mehr auf Ostia und will wieder nachhause.


    Grinste Sedulus knapp obwohl die Sache mit Aculeo ja eigentlich doch zu ernst war.

  • "In der Tat wird der Krieg wohl bald vorbei sein - und dann beginnt die Nachkriegszeit.", begann Dives, nachdem der Senator geendet hatte, in einem dennoch besorgten Tonfall. Die Enttäuschung des Germanicers nicht in einer Schlacht gestanden zu haben hatte der Iulier zuvor schlichtweg überhört; wahrscheinlich, so könnte man vermuten, weil er selbst eine solche Enttäuschung weder erwartet noch in irgendeiner Weise groß verstanden hätte.
    "Und ich denke, dass diese Zeit vor allem für diejenigen von uns nicht ganz leicht werden wird, die direkt von Vescularius Usurpator und seiner Kanzlei profitiert haben. Dazu gehören also sicherlich die höheren Kanzleibeamten selbst, die Procuratoren und vielleicht auch der eine oder andere Primicerius, wie auch die sonstige hohe Beamtenschaft Romas und Italias. Mein Onkel Octavius Victor zum Beispiel, der vor einiger Zeit in seiner Funktion als Curator Rei Publicae hier war, wird da genauso Probleme bekommen und eventuell auch schon haben, wie die übrigen Curatoren und Procuratoren Romas und Italias. Und in diese Gruppe gehört eben leider auch Aculeo.", erklärte der Duumvir mit bedauerndem Gesichtsausdruck und ließ eine kurze Pause folgen. Den Namen seines Onkels Victor hatte er dabei natürlich nur 'gaaanz nebenbei' fallen lassen.


    "Ich glaube, dass es dabei unterm Strich auch nicht so sehr darum geht, was nun jeder einzelne genau getan oder auch nicht getan hat, und dass auch weniger die Frage lautet, was 'sie' wollen. Vielmehr wird es wohl darum gehen, was Cornelius Palma will, dass mit diesen Männern geschieht, die als hohe Beamte, wenn ich das vorsichtig so sagen darf, Vescularius Usurpator zumindest passiv unterstützt haben, indem sie das Regime am Laufen gehalten haben." In gewisser Weise gehörten natürlich auch Centho als Augur und Proximus als Kommandeur der Urbanerkohorten dazu, wenngleich sie nach allem, was Dives wusste, zumindest versucht hatten der Gegenseite zu helfen. Die Ankunft des Corneliers würde letztlich wohl zeigen, inwiefern sich damit noch die schlimmsten Konsequenzen abwenden ließen.
    "Insofern solltest du also um deiner Selbst Willen und für deine Frau und Kinder fast schon dankbar sein, dass man dich dereinst aus deiner Procuratur entlassen hat. Bisher habe ich nämlich noch nirgendwo gehört, dass man nach dir oder dem Senator Germanicus Avarus suchen würde.", was natürlich nichts heißen musste. Die Sache mit dem kleinen Fisch an der Angel um einen größeren zu fangen, brauchte der Iulier einem Senator sicherlich nicht zu erklären.


    "Wenn du aber nach Roma zurückgehst...", und davon würde Dives den Germanicer schon aus Eigeninteresse nicht noch abzubringen versuchen, "... und dich für Aculeo einsetzt, dann sei dennoch bitte vorsichtig. Und vielleicht wäre es auch nicht verkehrt zu erwähnen, dass du ein Klient von Aelius Quarto bist und allein deshalb schon ein entschiedener Gegner des Usurpators. Bei der Gelegenheit könntest du dich übrigens, wenn das nicht zuviel wäre, ja auch für zwei deiner Mitklienten, meinen Cousin Iulius Centho und meinen Onkel Iulius Proximus, etwas einsetzen..?", kam der Duumvir nach einem kleinen Eiertanz dann auf besagtes Eigentinteresse zu sprechen.
    "Und sind die Germanicer nicht auch eng mit den Decimern verbunden?", schob er anschließend gleich noch hinterher. Dabei war ihm durchaus bewusst, dass er mit einer 'engen' Verbundenheit vielleicht etwas auch übertrieb. Aber da der Zweck bekanntlich die Mittel heiligte, spielte er diese emotionale Karte dennoch. Ein zusätzlicher Fürsprecher könnte Serapio unter Umständen helfen, sodass Dives seine Freundschaft zu Sedulus gerne zu ebendiesem Zweck etwas belastete. Leider kannte sich der Duumvir mit den diversen Verbindungen in der Ecke nicht ganz so gut aus, sonst hätte er wohl zusätzlich ins Feld geführt, dass auch Livianus, der rechtliche Vater Serapios, ein Klient Quartos und selbst ein entschiedener Gegner Salinators war...

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  • Wie das nun mal so ist.


    Grinste Sedulus. Es war halt immer so.


    Nun, da kann ich mit ruhigem Gewissen von mir sagen, dass ich nicht zu jenen welchen gehöre! Außerdem gibt es ja noch solche die sich mehr oder weniger durchgemogelt haben, und einfach nur das Beste aus der Situation gemacht haben. Ob diese Sorte an Menschen nun wirklich Partei für Salinator ergriffen haben, muß ich nicht unbedingt der Fall gewesen sein.
    Und ich glaube nicht, dass Aculeo zu denen gehört die Feuer und Flamme für Salinator waren. Dass kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen!


    Sedulus erinnerte sich an eines seiner Gespräche mit seinem Klienten. Er selbst hätte es ein klein wenig anderst angestellt, aber Aculeo war seinerzeit der Meinung es wäre rechtens so.


    Er kann nicht die Hälfte oder gar den ganzen Hofstaat auf die Straße jagen! Wer sollte denn in der Zeit wo der Neue eingearbeitet wird bzw. sich einarbeitet die Arbeit machen? Es würde ein heiloses Chaos ausbrechen, wie wir es noch nicht geshen haben. So dumm dürfte nicht einmal Palma sein.


    Und Sedulus hielt diesen für einen cleveren Kerl so weit er ihn einschätzen konnte.


    Ich bin immer vorsichtigt, sonst wäre ich wohl schon längst im Carcer gelandet Dives.


    Lächelte Sedulus und horchte dann auf.


    Könnte ich ja. Sag nur nicht, sie haben sich auf die Seite von Salinator geschlagen?


    Fragte Sedulus vorsichtig nach. Er hatte irgendwann einige der Iulier aus den Augen verloren. Die Familie, der Nachwuchs und die eigene Karriere, da bleibt nicht sehr viel Zeit für anderes.


    Mehr oder weniger. Und was heißt eng? Avarus ist mit einer Decima verheiratet, aber mehr auch nicht. Warum fragst du?


    Auf diese Antwort war Sedulus nun gespannt.

  • In der Tat hatte auch Dives bislang nie den Eindruck gewonnen, dass Aculeo nun ein begeisterter Anhänger des Vescularius Usurpator gewesen wäre. Folglich nickte er bei den ersten Sätzen des Senators verständig, wenngleich es eben nur bedingt auf Intentionen ankam, wie der Iulier überzeugt war. Er selbst hatte sich schließlich auch von dem Fettwanst nach seiner Erhebung in den Ordo Senatorius (die glücklicherweise noch zu Lebzeiten Valerianus' stattfand!) nach bestem Können ferngehalten. Sogar ein rauschendes Fest am Kaiserhof hatte er im Gegensatz zu einigen seiner Verwandten schlichtweg sausen lassen (damals ganz offiziell natürlich, weil ihn in Ostia die Einladung nicht rechtzeitig erreicht hatte). Und auch die große Selbstinszenierung zum Herrschaftsantritt des crassissimus hatte Dives dereinst nicht miterlebt, da er zu dieser Zeit glücklicherweise auch kein Amt in der Civitas bekleidet hatte, das dies wohlmöglich nötig gemacht hätte. Nein, im Gegenteil sogar hatte er versucht leise zu protestieren und dem Volk Futter gegen den Usurpator zu geben.
    DENNOCH: Der Duumvir war und blieb ein Iulius und sein Name würde zweifellos in nächster Zeit sehr schnell mit dem Fettwanst verbunden werden, ob er dies wollte oder nicht; und auch völlig unabhängig davon, ob er den nun aktiv unterstützt hatte oder nicht. Sein Glück bei seinem letzten Besuch der Ewigen Stadt war einzig, dass er ein vergleichsweise kleines Licht war, das ein Amt ausübte, das ihm von der Bevölkerung Ostias und nicht dem Vescularius übertragen worden war, und das darüber hinaus bei der friedlichen Übergabe der Civitas seine Finger helfend mit ins Spiel zu bringen vermochte. Andernfalls säße er wohl noch immer in den Castra ein oder wäre alternativ, hätte er die Reise nach Roma garnicht erst angetreten, vielleicht gar nach der Übernahme Ostias zusammen mit Aculeo abgeführt worden.


    "Wer behauptet, dass der Cornelius das nicht könnte? Er wird voraussichtlich schon sehr bald in Roma zum Augustus gemacht. Da kann er praktisch alles. Und wieviele Curatoren und Procuratoren gibt es denn hier in Italia? In der Kanzlei sind es fünf, wenn mich nicht alles täuscht. Einen Praefectus Urbi hat der Vescularius nie ernannt, sodass in Roma weitere drei Curatoren, ein Procurator und der Praefectus Annonae hinzu kämen. Und in Italia dann gäbe es den Rei Publicae, den Kalendarii und ein paar Procuratores Annonae." Das waren in Summe nicht einmal zwanzig Leute, wenngleich natürlich militärische Führungsposten bei den Vigiles und Praetorianern, sowie der Classis Misenensis noch unberücksichtigt waren. Doch selbst mit den kultischen Ämtern machte das den Kohl auch nicht wirklich besonders fett.
    "Glaubst du nicht, dass er aus dem Osten genügend Leute in seinem Gefolge mitbringt, um die Spitzenpositionen komplett neu zu besetzen, wenn er will? Und ich glaube nicht, dass die aus Syria oder Aegyptus nun völlig inkompetent wären...", erklärte er weiter. Es war ja nicht so, dass der Iulier selbst unbedingt vollends an diese Möglichkeit glaubte, doch wenn der Germanicer so positiv dachte, dann fühlte sich Dives dazu verpflichtet auch die andere Seite möglichst gut zu beleuchten. Und die hieß nun einmal, dass die Ritter und Senatoren ihrer Ämter verlustig gingen und zunächst in die Castra Praetoria gebracht würden, bevor Palma entschied, was mit ihnen zu geschehen hatte. Einige würden sicherlich ins Exil geschickt werden, minderschwere Fälle vielleicht auch nur nach Britannien versetzt und mitunter gäbe es auch das eine oder andere Todesurteil, wenngleich der Iulier inständig hoffte, dass insbesondere einer Person dieses erspart bliebe.


    "Soweit ich weiß, haben sie versucht den Vescularier in seinem Glauben an ihre Treue zu unterlaufen und hinterrücks eurem Patronus Aelius zu helfen, wenngleich ich nicht sagen kann, wie erfolgreich dies nun schlussendlich war.", erklärte der Duumvir bezüglich seiner beiden iulischen Verwandten. Dass Proximus als Kommandeur der Stadtkohorten (wie erwähnt wurde ja nie ein Praefectus Urbi ernannt) sogar für die Öffnung der Stadttore sorgte, nachdem die Urbs Aeterna vergleichsweise kurze Zeit belagert worden war, wusste Dives zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
    "Was die Decimer betrifft, so bin ich seit einiger Zeit Praeceptor der Schola Atheniensis unter Decima Seiana, die mir in meinem jungen Alter wirklich einen Gefallen mit dieser Ernennung getan hat. Mit ihrem Bruder Decimus Serapio habe ich mich ebenfalls sehr, sehr gut angefreundet und er ist mir wirklich wichtig. Ich verstehe ihn... als eine Art Vorbild und Idol, obwohl ich natürlich bekanntlich nicht den Ritterstand anstrebe. In manchen Punkten war er mir wie der Vater, den ich nie hatte...", spielte der Iulier seine ultimative Tränendrüsen-Karte. Seinen Vater Constantius hatte er schließlich tatsächlich nie bewusst kennenlernen können, wenngleich er jetzt nicht so sicher war, ob er den griechischen Erziehungsstil, auf den er hier zwischen den Zeilen (und für Sedulus vermutlich nicht merklich) anspielte, unbedingt begrüßt hätte...

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  • Sedulus lächelte und schüttelte dabei leicht seinen Kopf. Sicherlich waren es vielleicht nur ein paar Männer die etwas zu sagen hatten, doch gab es in den ganzen Officien und Ämtern auch noch viele kleinere Lichter die sich dem Vescularius bildlich gesehen um den Hals geworfen hatten.


    Du vergisst mein Freund, dass nicht nur die hohen Beamten Salinator treu ergeben waren, sondern auch einige der niederen Posten. Oder glaubst du Palma würde auch nur einen dieser in seiner Nähe haben wollen. Du mußt den ganzen Körper der Schlange betrachten, nicht nur den Kopf.


    Versuchte Sedulus seine Anschauung zu verbildlichen. Zumindest sah er es so.


    So lange war Palma nun auch nicht wieder im Osten um sich ein solch großes Gefolge zuzulegen. Er konnte von Glück sagen, dass die Legionen hinter ihm standen. Der Schuß hätte genauso gut nach hinten losgehen können. Und gerade die östlichen Provinzen können diese Männer die dort sind nicht entbehren. Sie kennen sich mit Land und Leute aus und wissen wie sie diese Provinzen in denen es zu jeder Zeit zu Unruhen kommen kann zu führen haben. Cornelius Palma wird nicht so dumm sein und sie dort abziehen!


    Wobei... So gut kannte Sedulus Palma auch nicht. Im Senat war er eher einn unscheinbares Licht gewesen. Wer wußte da schon wie er tickte.


    Tja... Ich werde sehen was ich tun kann... Doch was hat es mit diesem Decimer auf sich?


    Sedulus konnte mit diesem Mann nicht. Wegen ihm hatte er sich damals mit dem Legaten Decimus Livianus dem Bruder der Frau seines Onkels in den Haaren. Wenn es nach ihm ginge, würde er jetzt noch im Cacer sitzen. Hatte er damals nicht seinen Freund Caecilius Metellus und Sedulus mit einem Messer angegriffen? Das würde der Germanicer nie nicht vergessen auch wenn vielleicht inzwischen Gras über diese Angelegenheit gewachsen war.

  • Der iulische Duumvir runzelte einen Augenblick lang die Stirn.
    "Nun, den Grund, aus dem sich der Cornelier sicherlich nicht von jedem einzelnen Notarius seiner Kanzlei trennen wird, hast du doch bereits ausgeführt: Er kann unmöglich den gesamten Hofstaat von jetzt auf gleich auf die Straße jagen. Nein, da ist es sinnvoller, der Schlange einfach nur den Kopf abzuschlagen und ihr einen neuen, treu ergebenen aufzusetzen. Und dieses neue Haupt wird dann sicherlich schon dafür sorgen, dass unter ihm alles im Sinne des Cornelius läuft.", erklärte Dives seine Sicht auf die Dinge. Im Beispiel der Kanzlei würde es wohlmöglich diverse neue Procuratoren geben. Die 20-Aurei-Ämter, denen auch noch ein Primicerius unterstellt war, würden jenen dann wahrscheinlich nach Gutdünken im Amt behalten oder auswechseln. Das hing sicher auch von der Treue der Primicerii zu Palma ab. Ansonsten mussten neue Procuratoren eigentlich nur dafür sorgen, dass die klare Hierarchie der Kanzlei nicht durch einen kleinen Notarius unterlaufen werden würde und mit der Zeit würden etwaige Zweifler an Palma schon sehen, was sie davon hätten. Manche würden vielleicht nur beruflich stecken bleiben, bis sich ihre Einstellung änderte, manche würden nach einer gewissen Zeit vielleicht auf der Straße landen und ersetzt und extreme Fälle würden wohlmöglich klammheimlich verschwinden... Job done.
    Hinzu kam, dass der Cornelier als Kaiser jederzeit jeden seiner Gefolgsleute zum Ritter oder Senator ernennen konnte, wenn ihm danach war. Er brauchte folglich nur qualifizierte Menschen in seiner Nähe und die Beamtenführung in Roma und Italia wäre ganz fix ausgewechselt. Und gerade in den Ritterstand war doch auch schnell mal ein intelligenter Freigelassener erhoben, wenn der es verstanden hatte ordentlich Geld von seinem ehemaligen Herrn zu verdienen, während ein treuer Klient sicherlich auch mal ganz unbürokratisch in den Senat berufen werden konnte. Dafür brauchte man sich nur anschauen, wer sich in der Vergangenheit so zu den reichsten Männern des Imperiums hochgearbeitet hatte... Und von solchen Leuten, Klienten und Freigelassenen, hatte Palma bestimmt genug in seinem aktuellen Gefolge!


    Aber der Duumvir verzichtete auf weiteren Widerspruch, da dieser letztlich eh zu kaum etwas führen würde. Ob er Sedulus nämlich am Ende überzeugte oder nicht (oder gar selbst überzeugt werden sollte), Palma würde gänzlich unabhängig davon seine Entscheidungen treffen. Das hieß: Vielleicht schaffte sich der eine oder andere mittels persönlicher Bündnisse und/oder einflussreicher Verwandter noch etwas aus der Affäre zu ziehen - diesem Pompeius Imperiosus, einem Schwager von Dives' Tante Iulia Paula, für den wäre es beispielsweise aus iulischer Sicht zu hoffen - aber das wären sicherlich nur Einzelfälle und Ausnahmen.
    "Hatte ich das nicht eben gesagt? Decimus Serapio, der als Praefectus Praetorio für den Usurpator gekämpft hat, sitzt wohl derzeit in den Castra Praetoria ein und hat wohlmöglich gar den Tod zu erwarten, wenn der Cornelier Roma erreicht hat. Ich als Iulier werde ein solches kaiserliches Urteil kaum beeinflussen können, aber dir als Senator, der von diesem Crassissimus seines Amtes beraubt wurde, stehen sicherlich mehr Möglichkeiten offen.", erklärte er zunächst, was er zuvor nicht gesagt hatte, bevor er sicherheitshalber auch den Rest einfach nochmal in anderen Wort wiederholte:
    "Und mir persönlich wäre es ein großes Anliegen, dass dem Decimus ein solches Schicksal erspart bleibt. Als ich vor... mittlerweile wohl viereinhalb oder fünf Jahren aus Lesbus nach Italia und nach Roma kam, konnte ich nur noch vom Tod meines Vaters erfahren. Das war kurz nachdem ich auch meine Mutter verloren hatte. Es hat mich einige Zeit gekostet damals darüber einigermaßen hinweg zu kommen und es zu akzeptieren, dass ich in meinem Leben die Chance meinen Vater kennenzulernen nicht mehr bekommen würde. Und dann traf ich Serapio bei einer Theatervorstellung. Wir haben uns nicht gleich so gut verstanden wie zuletzt, weil unser Geschmack bezüglich der Vorführung etwas auseinander ging." Nett gesagt. "Aber der Mann hat bereits so viel erlebt, war als Tiro bei der Prima, kam irgendwann zur Zweiundzwanzigsten nach Aegyptus und wurde letztlich der oberste Praetorianer - das alles hat mir alles mein Großonkel Licinus, der Praefectus Castrorum der Prima, erzählt. Serapio hat mir so viel gezeigt, was einem sonst wohl eigentlich der eigene Vater zeigt. Ich... ich will einfach nicht noch einen 'Vater' verlieren... nicht schon wieder.", führte der Duumvir aus und steigerte sich dabei durchaus in den Inhalt seiner Worte hinein, sodass er schlussendlich sogar ansatzweise glasige Augen hatte, mit denen er Sedulus nun direkt anschaute. Der Germanicer war selbst Vater - sogar mehrfach, soweit Dives wusste! Diese Rede musste daher einfach wirken. Sie MUSSTE. Mit allem anderen würde der Iulier Serapio enttäuschen...

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  • Sedulus ließ das Thema Palma und seinen Hofstaat auf sich beruhen. Er würde sicherlich Mittel und Wege finden die Regierungsgeschäfte aufrecht zu halte.
    Eines meinte er allerdings noch.


    So oder so, ich hoffe nur, dass wir mit ihm besser dran sind als mit Salinator.


    Die Zeit würde es erweisen ob er ein brauchbarer Mann war oder eher nicht.


    Was glaubst du was ich für den Decimer tun kann? Wie du selbst sagst, er hat für den Ursupator gekämpft. Du magst ihm vielleicht dankbar sein oder ihn als Vorbild sehen... Aber er gibt ein sehr, sehr schlechtes Vorbild ab wenn er nicht fähig war, die Gefahr die von Salinator ausging zu erkennen und etwas dagegen zu tun. ER hätte die Möglichkeit gehabt Salinator jederzeit auszuschalten wenn er denn gewollt hätte und uns somit einen Bürgerkrieg erspart. Doch hat er es? Ich finde er hat es nicht anderst verdient!
    Es mag für dich jetzt vielleicht hart klingen, aber so ist es nun einmal.
    Außerdem, wenn ich für ihn eintrete, könnte Palma auf die Idee kommen, ich hätte auch etwas mit Salinator zu schaffen gehabt.
    Ich wüßte nicht, warum ich mein Leben auf das Spiel setzen sollte, für einen Mann, der mich vor Jahren wenn er es den gekonnt hätte, fast ermordet hat!


    So, nun war es herausen. Bei seinem letzten Satz hatte sich Sedulus verbitter angehört. Er konnte von Dives nicht verlangen, dass er ihn verstehen würde, aber dies war Sedulus in diesem Moment egal.
    Schließlich hatte er auch noch eine Familie welcher er verpflichtet war.

  • Wow... Mit Serapio hatte er bei dem Senator aber scheinbar einen empfindlichen Nerv getroffen. Was zwischen den beiden wohl vorgefallen war? Denn der Iulier konnte sich beim besten Willen absolut nicht vorstellen, dass der Decimer tatsächlich versuche würde einen Senator Romas umzubringen. Nein. Und selbst wenn er sich mit viel Fantasie ein solches Szenario unter Umständen eventuell ausmalen könnte, er wollte es auch garnicht. Serapio war gut und sogar ganz großartig, war ein Held, war ungeheuer sexy und hatte faszinierende Augen und einen tollen Körper. Worum gleich ging es hier? Dives schüttelte kurz ganz leicht seinen Kopf, um seine Gedanken zu sortieren und wieder zum Thema zurückzufinden. Mit dem tollen Körper des Ritters wäre der Germanicer nämlich sicherlich nicht zu überzeugen, wie man wohl annehmen konnte.
    Der Duumvir ließ sich durch den Kopf gehen, was Sedulus gesagt hatte. Der Senator wolle sein Leben - verständlicherweise - nicht aufs Spiel setzen. Doch tat er das nicht mit dem Einsatz für mehr oder minder jeden, für den er sprechen würde? Diese Frage verkniff sich der Iulier laut zu stellen, um nicht noch dafür zu sorgen, dass sich der gute Freund am Ende auch für Centho und Proximus doch ganz spontan nicht einsetzte. Das sollte besser nicht riskiert werden. Stattdessen begann er langsam zu nicken und trug ein gequältes Lächeln auf. An dieser Stelle würde ein höherer Druck nämlich wahrscheinlich eh nur mehr Unwillen des Germanicers zutage fördern, was der Sache komplett abträglich wäre.


    Nach einem kurzem Moment der Besinnung auf sein Gespräch mit seinem Großonkel gab Dives seine dabei entwickelte Theorie über Serapio und den Fettwanst so beiläufig wie möglich zum besten:
    "Ich verstehe. Wenn du mit Serapio persönliche Differenzen hast, die dir absolut unüberwindbar erscheinen, dann möchte ich dir mit dieser Bitte für einen sehr guten Freund von mir nicht weiter zur Last fallen. Lass mir nur noch richtigstellen, dass er so, wie ich ihn kennengelernt habe, bei weitem kein schlechter Mensch ist. Du bist Politiker, ich arbeite daran ebenfalls Politiker zu werden, wir beide bewegen uns quasi durchweg im politischen Urwald und wissen, vor welchen Tieren man sich in Acht nehmen muss und welche ungefährlich sind, wissen, welchen Trampelpfad man gehen kann und welchen man besser meidet. Als Senator weißt du das mit Sicherheit sogar noch einmal deutlich besser als ich.", legte er ruhig und klar dar, während seine Miene wieder sichtbar schwermütiger wurde und sich zwei tiefe Sorgenfalten auf der iulischen Stirn abzeichneten.
    "Von Serapio auf der anderen Seite weiß ich, dass er einst als einfacher Soldat der Prima beigetreten ist, der Legion, in der mein Großonkel Iulius Licinus jetzt Lagerpräfekt ist. Erst später ist er aufgrund seiner großen Taten als Eques in den Stabsdienst aufgestiegen und war zunächst in Aegyptus, wo er für das Imperium gekämpft hat. Und noch viel später dann kam er erst zu den Praetorianern nach Roma, erst als Tribun, bevor er letztlich zum Praefectus ernannt wurde. Was ich sagen will: Er ist kein Politiker, sondern ein Soldat. Und ein treuer, römischer Soldat folgt den Anweisungen seines Befehlshabers immer, ohne Ausnahme." und oftmals bis in den Tod. Nur wollte der Iulier genau das eben nicht! Er wollte nicht, dass Serapio sein Leben lassen müsste. Und nach Möglichkeit sollte er auch nicht bis in die äußerste Ecke des Imperiums verbannt werden (wie sollte Dives ihn da sonst sehen und besuchen und berühren und streicheln und... so vieles mehr?).


    "Serapio ist nicht schlecht, sondern nur äußerst pflichtbewusst und treu.", fügte der Duumvir nach kurzer Pause dem Gesagten mit trauriger Miene hinzu und beendete damit seine Ausführungen zu der Theorie, die er diesbezüglich zu Serapio hatte. Denn inwiefern davon tatsächlich irgendetwas auf den Decimer und seine Gedanken und Intentionen zutraf, konnte wohl nur der selbst wissen. Es war und blieb also eine Spekulation, wenngleich diese aus Sicht des Iuliers irgendwo sehr logisch zu sein schien...
    "Und das halte ich in der Tat in gewisser Weise für sehr vorbildlich, obwohl ich nicht behaupten möchte, dass ich in einer ähnlichen Situation tatsächlich genauso handeln würde. Bevor du nun aber zu einer großen Gegenrede ausholst: Das brauchst du nicht. Ich habe verstanden, dass du mir aufgrund einer alten Rechnung, die du scheinbar noch mit ihm hast, nicht helfen kannst oder nicht helfen willst. Das verstehe ich und es ist okay. Ich habe meinen Vater schon nicht angemessen zu Grabe tragen und mich nicht von ihm verabschieden können, sodass ich auch damit leben können werde, wenn ich auch meinen... nennen wir es 'Ziehvater' so unrühmlich verliere. Ich hoffe, dass sich deine Kinder nie in ihrem Leben je in meiner aktuellen Situation wiederfinden müssen.", erklärte er, wandte sich kurz zum Fenster und schloss die Augen. Dies war im wahrsten Sinne der Worte die letzte Reserve, die Dives zu diesem Thema ins Feld führen konnte: Der Verzicht auf die senatorische Hilfe. Entweder der Germanicer würde darauf anspringen und nun doch noch seine Hilfe zusagen oder wenigstens versprechen, dass er sich die Sache noch einmal durch den Kopf gehen ließ, oder Sedulus würde eben unerbittlich hart bleiben.


    Fakt war, dass der Iulier einen kurzen Moment brauchte, um sich zu sammeln und Tränen zu unterdrücken. Den letzten Satz meinte er nämlich in der Tat absolut ernst und völlig unabhängig davon, ob die Kinder des Germanicers nun eher auf das eine oder das andere Geschlecht stehen würden. Dies nämlich spielte hier wohl kauim eine Rolle.
    "Da fällt mir ein, wie geht es deinem jüngsten Kind? Deine Frau müsste doch seit unserem letzten Gespräch entbunden haben, oder?", erkundigte er sich und blickte den Senator mit einem offensichtlich selbst aufgezwungenen, traurigen und auch etwas enttäuschten Lächeln an.

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  • Das war Sedulus nun ein klein wenig zu viel der Lobhuddelei. Man könnte meinen Dives würde diesen Decimer ja schon vergöttlichen. Oder steckte da gar ein klein wenig mehr dahinter? Aber Sedulus hatte gar nicht vor weiter auf das Thema einzugehen. Er hatte seinen Standpunkt klar dargestellt und gut war`s.
    Zum Glück schwenkte Dives auf ein anderes Thema um, obwohl dies nicht so weit von dem anderen entfernt war. Dives wollte Sedulus nur die Kinder vor Augen halten, die einen Vater benötigten. Der Untschied war nur der, Dives war ein erwachsener Mann, wärend die Kinder Sedulus wirklich noch Kinder waren. Das der Vater von Dives schon recht früh von diesem gegangen war, tat Sedulus leid, allerdings war die Geschichte mit Serapio wohl eine andere.


    Callidus dem Kleinsten, geht es gut. So wie auch dem Rest der Familie Er ist schon fast so frech wie seine beiden älteren Geschwister. Danke der Nachfrage.


    Lächelte Sedulus breit und nippte ein wenig an dem Wein.


    Und wie schaut es mit dir und Nachwuchs bzw. einer Frau aus? Wird es nicht langsam Zeit sich ein wenig umzuschauen bevor es keine hübschen Frauen mehr auf dem Mercatus zu ergattern gibt?


    Grinste Sedulus erneut und sah seinen Freund neugierig dabei an.

  • Nun, was der eine als Lobhudelei wahrnahm, das sah der andere als schlichten Rechtfertigungsversuch. Denn genau genommen lobte Dives den Decimer ja fast garnicht. Im Gegenteil sprach er Serapio sogar politischen Durchblick ab und versuchte damit eines der (berechtigten?) Klischees zur vollen Wirkung zu bringen. Was weiter den kurzen Abriss der Karriere des Praefectus Praetorio anbelangte, so waren es schlichtweg Tatsachen, dass der in Parthien und Aegyptus erfolgreich für das Imperium gekämpft hatte. Daran gab es einfach nichts groß herumzudeuteln. Einzig die gezogene Conclusio mochte vielleicht etwas dick aufgetragen sein, wenngleich wohl kaum viel dicker als das vorherige Drücken auf Sedulus' Tränendrüse, was letztlich genauso erfolglos geblieben war.
    Dass der Senator dem schlussendlichen Vergleich, den der Iulier implizierte, nicht viel abgewinnen konnte, war natürlich tragisch, aber letztlich nicht zu ändern. Hätte Dives um das Verständnisproblem gewusst (er sagte: 'dass sich deine Kinder nie in ihrem Leben je in meiner aktuellen Situation wiederfinden müssen', was nach eigenem Verständnis selbstredend hieß, dass die germanicischen Kinder auch im aktuellen Alter des Iuliers wären), so hätte er vermutlich noch versucht dies aufzuklären. So jedoch musste er es eben dabei belassen.


    "Dann gratuliere ich dir zu deinem Sohn.", meinte er dann genauso kurz angebunden, wie die Worte 'Danke der Nachfrage.' auf ihn wirkten. So wie sich das Gespräch damit entwickelte, war es wohl bald Zeit, dass es beendet würde, bevor noch echte Negativ-Konsequenzen entstünden. Das zuvor eigentlich recht gute Verhältnis zum Senator wollte der Duumvir nämlich mit den Hilfsbitten für Centho, Proximus, Victor, Seiana und Serapio nicht gänzlich über Bord werfen.
    "Du wirst verstehen, dass die Auswahl an Frauen in den Castra Praetoria nicht ganz so groß war und ich mit meiner Sorge um meine Verwandten derzeit kaum den Kopf frei kriege, geschweige denn Zeit für die eine oder andere hübsche Dame finde.", erklärte der Iulier. Dass er, wenn er denn irgendwann in wenigstens gedanklich fernster Zukunft einmal heiraten würde, auch bestimmt keine einfache Frau von Markt ehelichte, verkniff er sich klarzustellen. Wer definitiv nicht aus Liebe heiraten würde, weil er unter den gegebenen Umständen einfach nicht aus Liebe heiraten könnte, der musste ja zwangsläufig schon aus ganz rationalen Überlegungen heraus das Ja-Wort geben, falls er es überhaupt je gab (aber das stand wohl leider außer Frage).

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  • Ich danke dir Dives.


    Lächelte Sedulus müde. Er hatte in letzter Zeit nicht wirklich viel geschlafen und wenn dann nicht wirklich gut. Der Germanicer hatte sich zu viel Gedanken um seine Familie und die Zukunft gemacht, was sie wohl bringen würde und wie es weiter ginge.


    Da ist wohl was dran. Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass dort selten Frauen hinkommen, das heißt wenn sie nicht gerade einen Imperator um die Ecke bringen wollen oder es vielleicht Huren sind, welche anderstweitig Dreck am Stecken haben. Tja, die Auswahl ist dort recht mager.
    Ich hoffe nur, dass sich deine Verwandten genauso viel Gedanken um dich machen wenn es so weit ist mein Freund. Es ehrt dich! Ja, dass tut es. Doch du solltest nicht vergessen, dabei auch ein klein wenig an dich zu denken. Das Leben kann nur all zu kurz sein und du hast am Ende nicht viel oder nichts davon gehabt.


    Der Germanicer hörte sich schon fast an wie ein alter Philosoph. So kannte sich Sedulus ja gar nicht. Tat sich da eine neue Seite bei ihm auf? Verwundert über sich selbst runzelte er die Stirn.

  • Was wollte Sedulus dem Iulier nun damit sagen? Klar, Huren (männliche wie weibliche) waren alles andere als angesehen, denn sie verkauften ihren Körper - ähnlich wie auch Gladiatoren. Aber dem Duumvir wäre es mehr als neu, dass genau dies verboten sein sollte und jemand einzig und allein dafür in den Kerker wanderte. Im Gegenteil konnte er sich das bei den Gewinnen, über die Dives zumindest Spekulationen en masse gehört hatte, sowie den einflussreichen Leuten, über die der eine oder andere erzählte, dass er oder sie Verbindungen in dieses Milieu hätten, absolut nicht vorstellen. Der Iulier ahnte ja nicht, dass der Senator gewisse Angebote gleich als Messerattacken gegen sich, die natürlich in der Tat Strafdelikte waren, wahrnahm. Ohne dieses Wissen nun, welches diese enorme Abneigung gegen Huren aller Art (männliche, weibliche; freiwillige, gezwungene, Gelegenheitshuren) mitunter erklären könnte, blieb Dives ein kleines bisschen ratlos zurück.
    "Und soeine will ja keiner haben.", fügte er also letztlich nur hinzu ohne dem Germanicer zu widersprechen. Nachdem sie eben bereits über Serapio so teils engagiert geredet hatten und nach wie vor klar verschiedener Meinungen über ihn waren, wollte der Duumvir einfach nicht gleich die nächste und dieses Mal tatsächlich für den Moment sinnfreie Diskussion mit Sedulus beginnen.


    Bei der anschließenden Bemerkung, dass er doch mehr an sich selbst denken solle, weil er sonst kaum etwas vom Leben hätte, musste Dives ein spontanes Aufbrausen unterdrücken. Ja, was tat er denn hier?! Er hatte sich doch genau aus diesem Grund für den Decimer eingesetzt! Vollkommen egoistisch wollte er Serapio auch in der Zukunft möglichst oft möglichst nahe sein. Dafür hatte er sich in der Schola als Praeceptor beworben. Dafür würde er Hercules Magnus Custos opfern und letztlich hatte er aus genau diesem Grund sogar vor Iuppiter Serapis ein Gelübde abgelegt. Dass außer dem Abriss des alten Sacellum Serapis bislang noch nicht so viel in dieser Tempelbau-Geschichte geschehen war, da der Architectus vermutlich noch in Roma festsaß, während ein Brief bezüglich der Kultstatue sich bald auf dem weiten Weg ins ferne Aegyptus befinden würde, stand natürlich auf einem anderen Papyrus. Aber Dives dachte definitiv sehr viel und sehr oft an sich selbst, wenngleich der Germanicer dies im Augenblick wohl kaum sehen könnte, da ihm ein bestimmtes Detailwissen über den Iulier schlichtweg fehlte...
    "Äh.. ja, also ich bin mir ziemlich sicher, dass meinen Verwandten und Freunden ebensoviel an mir gelegen ist, wie mir an ihnen.", erklärte Dives, nachdem er den Ärger schweigend herunter geschluckt hatte. Und in der Tat hatte sein Großonkel Licinus ihm ja sogar kurz nach diesem unsäglichen Kerkeraufenthalt bereits finanzielle Unterstützung für seine zukünftigen Pläne zugesagt. Darüber hinaus beschloss der Duumvir, dass er gleich nach diesem Gespräch auch noch einen Brief an Lepidus diktieren würde, um auch in puncto Freunde mit gutem Gewissen behaupten zu können, dass man ihn unterstützte. Mal sehen, wem er bei der Gelegenheit auch gleich noch so schrieb.
    "Und Sedulus, ich versichere dir, dass ich mir deinen Rat zu Herzen nehmen werde und zukünftig auch ein bisschen mehr an mich denke. Vielen Dank dafür.", lächelte er dann etwas aufgesetzt. Im Klartext hieß das schließlich, dass er bezüglich Serapio auch weiterhin versuchen würde am Ball zu bleiben. In einer beiläufigen Handbewegung nahm der Duumvir dann eine auf seinem Schreibtisch liegende Wachstafel kurz in die Hand, um sie ungelesen direkt danach wieder auf den Tisch sinken zu lassen. Dann folgte ein entschuldigendes Lächeln zu Sedulus...

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  • Dann ist`s ja gut!


    Nickte Sedulus auf die Antwort hin, dass auch Dives`Familie an ihn denken würde.
    Als der Iulier dann noch meinte er werde Sedulus`Rat beherzigen konnte sich Sedulus ein Grinsen nicht verkneifen.


    Sehr schön, und nichts zu danken.


    Dann kam Sedulus auf ein anderes Thema zu sprechen, die leidige Arbeit. Da Dives ihm zu Beginn ihres Gespräches darauf nicht wirklich geantwortet hatte.


    Und hier in Ostia läuft noch alles seinen Gang oder gibt`s hier Probleme? Von einer Nahrungsmittelknappheit wegen des Krieges hat man hier nichts mitbekommen? Und was ist aus deinen Baupläne geworden?


    Erkundigte sich Sedulus vorsichtig.

  • Auf die Frage nach der Situation in Ostia hatte der Duumvir sich bislang ausgeschwiegen? So bewusst wahrgenommen hatte Dives dies jedenfalls nicht, wobei er im Fall der Fälle sicherlich eine Erklärung dafür gefunden hätte.
    "Ach, wenn man davon absieht, dass mit Aculeo nicht nur ein Procurator Annonae verhaftet wurde, sondern auch ein Decurio - vor einer Schar anderer Decuriones (!) -, dann geht es eigentlich.", konnte sich der Iulier nicht verkneifen und zog die linke Augenbraue etwas mürrisch nach oben. Das richtete sich allerdings weniger gegen Sedulus, als viel mehr gegen die Situation als solche. Aculeo war als Freund des Duumvirn bekannt und dann wurde erst Dives in Roma festgesetzt, bevor wenig später der Germanicer inhaftiert wurde. Die Wirkung, die dies unweigerlich auf den Ordo Decurionum haben musste, konnte man sich da wohl in etwa ausmalen. Denn zwar war der Iulier mittlerweile ja wieder heil und wohlauf in Ostia zurück, aber an seiner Seite hatten sich die übrigen Honoratioren Ostias sicherlich auch schonmal besser gefühlt...


    "Was die Nahrungsmittelversorgung anbelangt, so habe ich in Zusammenarbeit mit dem Aedilis Mercatuum Helvetius einen Reparatur- und Versorgungsfonds eingerichtet, der dank der friedlichen Übergabe der Civitas bislang jedoch hauptsächlich zur Lebensmittelbeschaffung genutzt wurde. So hat man hier zwar die Knappheit durchaus mitbekommen, aber dank der guten Politik wahrscheinlich nicht ganz so sehr, wie andernorts.", erklärte Dives anschließend nicht ohne Stolz. Denn immerhin sprach man hier durchaus von größeren Summen: Der Duumvir hatte volle 40 Aurei gegeben, während der Aedil immerhin ganze 20 Aurei gespendet hatte!
    "Was meine Baupläne zu einem Circus betrifft, so werden diese unter meiner Regie sicherlich nicht mehr in Angriff genommen werden. Wie lange dauert das Jahr denn schließlich noch? Du wirst selbst wissen, dass bald wieder Wahlankündigungen ausstehen werden...", antwortete der Iulier relativ emotionslos. In Roma würden die Ankündigungen gesetzlich mindestens vier Wochen vor den Wahlen stattfinden; in Ostia mindestens drei Wochen vorher. Wie bei der letzten Wahl würde sich Dives folglich bequem an Roma orientieren können betreffs eines geeigneten Termins. "... Außerdem habe ich dafür ein anderes Bauprojekt, welches sogar schon vom Ordo Decurionum mit Finanzierungsplan und allem abgesegnet ist. Ein kleines Sacellum des Iuppiter Serapis wurde dafür bereits abgerissen und sobald der empfohlene Architectus aus Roma eintrifft, wird an der Stelle stattdessen ein richtiger Tempel für diesen Gott errichtet werden. Ich habe sogar schon einen Spezialisten bezüglich eines Kultbildes kontaktiert.", führte er aus. Zwar ließ die Antwort des besagten Kontaktes noch auf sich warten und dieser verfluchte Bürgerkrieg war Schuld daran, dass der Architectus hier nicht schon längst aufgeschlagen war, doch wer etwas als Erfolg verkaufen wollte, der durfte nicht allzu sehr auf die negativen Aspekte aufmerksam machen. So also lächelte der Duumvir oberflächlich nach seiner Ausführung zum Baugeschehen. Dass ebendies nicht gerade wenig auch irgendwo mit Serapio zu tun hatte, verschwieg er natürlich bewusst.

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  • Sedulus verzog sein Gesicht. Die Sache mit Aculeo war ihm doch recht unangenehm. Wenn er in Roma zurück war, würde er sich gleich nach Aculeo umschauen.


    Das ist gut zu hören, dass es was das Essen angeht keine Probleme gibt. Das freut mich für dich und deine Stadt. Da hat dir Ostia einiges zu verdanken.


    Das mit dem Circus fand Sedulus schade. Allerdings war es auch ein recht ehrgeiziges Projekt gewesen. Aber wer weiß, vielleicht würde es ja irgendwann erneut aufgegriffen.


    Oh ein Sacellum. Ich kann mich noch an den Marstempel erinnern den mein Onkel hier damals geplant hatte. Unter wem war das? Ach ja, einem ehemaligen Klienten von mir, einem Octavier. Wenn das hier so weiter geht, dann wir Ostia noch eine richtige Kultstätte.


    Lächelte Sedulus.
    Ach einen Architektus gab es auch schon. Mal sehen ob Dives mit dem Namen herüber kam.


    Darf man den Namen des Architekten erfahren oder ist es ein Geheimnis?


    Fragte er auch prompt nach und war auf die Antwort seines Freundes gespannt.

  • "Du meinst den Merkur-Tempel, oder?", korrigierte der Duumvir seinen Gast mit einer Frage möglichst sanft.
    "Der wurde einst unter meinem Cousin Octavius Macer, dem Neffen meines Onkels Octavius Victor, errichtet und ist wunderschön!", fügte er hinzu und verkniff sich dabei zu sagen, dass bei dieser Gelegenheit Salinator einst zum Stadtpatron Ostias geworden war. Die Civitas hatte sich unter Macer wortwörtlich kaufen lassen, was an sich ja nicht unbedingt verkehrt war, doch bei dem Fettwanst vielleicht nicht gänzlich bis zum Ende durchdacht.
    "Aber sag, wenn ich mit Octavius Macer richtig liege, wieso sprichst du von ihm als - ehemaligen - Klienten?", hakte der Iuier interessiert nach. Wenn er sich recht erinnerte, dann war sein Cousin doch noch vor einiger Zeit tatsächlich ein Klient des Germanicers gewesen. Hatte sich das in der Zwischenzeit geändert? Wenn ja, was mochten wohl die Gründe dafür sein? Aus Sicht des Duumvir eine spannende Frage.


    "Aye, wie hieß der gleich? Das soll wohl ein recht fachkundiger Grieche sein, der in Roma auch schon den Tempel... äh... des Mars Ultor, glaube ich, renoviert hat. Die Pontifices sollen ihm sogar einen Bonus dafür ausgezahlt haben, weil sie so zufrieden waren!", pries er an. Denn wem die Pontifices einen Bonus zu zahlen bereit waren, der musste wohl zweifellos etwas auf dem Kasten haben.
    "Cephalus, so war wohl sein Name.", ergänzte Dives nach kurzem Überlegen letztlich leicht unsicher und hielt den Namen der Person, die ihm die entsprechende Empfehlung gegeben hatte, erstmal zurück.
    "Bist du etwa auf der Suche nach einem neuen Architectus, dass du so interessiert daran bist? Ich dachte, dein Verwandter Germanicus Avarus wäre stets deine erste Wahl?", gab sich Dives mit ansatzweisem Grinsen naiv. Es lag wohl auf der Hand, dass Sedulus nur fragte, um sich über die Konkurrenz seines Onkels zu informieren.

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