Officium Duumvirorum - Arbeitszimmer der Duumviri

  • "Da bist Du hier genau richtig," entgegnete die hinter dem Schreibtisch sitzende Frau mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und blickte den jungen Mann ein wenig fragend an. "Setz Dich zu mir und sage mir, was Dich zu mir führt ..." Damit wies sie einladend auf einen der Stühle, die für Besucher vor ihrem Schreibtisch standen.

  • ich stezte mich.
    "Salve Duumvir. Ich bin gekommen, um mich auf eine Stelle des Magistratus zu bewerben. Derzeit bin ich Agrimensor der Stadt Rom und habe meinen Cursus Architectura abgeschlossen. Nun würde ich gerne als Magistratus noch verwaltungstechnische Sachen dazulernen."

  • Sie betrachtete den jungen Mann vor ihr eine Weile lang und seufzte innerlich. Noch ein Octavier. Ob er auf derselben politischen Wellenlänge lag wie Dio? Noch jemanden, mit dem sie mehr Hader als Hilfe haben würde, wollte sie sich eigentlich nicht einhandeln.
    "Ich glaube, ich entsinne mich an Dich, wir haben diesen Kurs gemeinsam abgelegt," sagte sie, noch immer leicht lächelnd. "Welche praktischen Erfahrungen hast Du denn bisher aufzuweisen? Hier in Ostia steht ein Tempelbau an und jede Hilfe wird vonnöten sein - vor allem, um das lange Säumnis meiner Vorgänger auszugleichen."

  • ich dachte nach...


    "Ich würde mich freuen, dich unterstützen zu können. Ich habe in der Zeit als Agrimensor von Rom bei Lucius Octavius Detritus, dem Architectus Urbi, viele Ehrfahrungen gesammelt, die beim Tempelbau sicher von Vorteil sind." entgegnete ich freundlich.

  • "Ah ... der ehemalige Comes hat mit Dir gearbeitet," sagte sie und war sogleich ein wenig beruhigter. Ein Mann aus der Schule des Detritus würde sicherlich eine andere Zucht genossen haben und darob sicherlich nützlicher sein als gewisse andere Octavier, die sie bisher kennengelernt hatte.
    "Für den Tempelbau brauchen wir jede Hand, in sofern ... wärst Du mehr als willkommen. Allerdings würde mich auch ein wenig mehr von Dir zu wissen interessieren. Woher stammst Du, was wünscht Du Dir von Deinem Leben, Deiner Zukunft - derlei Dinge, die ein wenig zeigen sollen, wen ich mir mit Dir in die Curia Ostiae holen würde, sollte ich Dich einstellen."

  • "Ich wurde in Rom geboren. Als ich etwa 8 Jahre war verschwanden meine Elter und Octavius Detritus nahm mich auf. Durch ihm kam ich an den Posten eines Agrimensor. Nun sehne ich mcih nach mehr. Und da ich in Rom nicht weiter aufsteigen kann, war Ostia für mich die logische Alternative.
    Viele Octavier haben hier angefangen. Lucius Octavius Detritus hat hier als Magistratus begonnen.... Marcus Octavius Augustinus hat als Scriba angefangen und ist mittlerweile Duumvir in Germanien."


    Ich fügte eine rethorische Pause ein.
    "Und es reitzt mich doch sehr, einen Templbau vielleicht zu beaufsichtigen und die Verwaltung besser kennen zu lernen."

  • "Ostia ist eine gute Stadt mit vielen Möglichkeiten," antwortete sie nach einer Weile sinnierend und betrachtete ihn nachdenklich.
    "Wahrscheinlich ist genau das die Art Satz, die man von einem Duumvir erwartet, der von seiner Stadt spricht, aber ich empfinde es wirklich so, wie ich es sagte. Die Menschen hier arbeiten hart und sie haben es verdient, dass man ihr Vertrauen rechtfertigt, seine ganze Kraft dafür einsetzt, dass aus dieser Stadt etwas noch Besseres wird. Bist Du Willens, Deine Kraft, deinen Eifer und Dein ganzes Können in den Dienst dieser Stadt, aber auch der Menschen zu stellen, die hier wohnen und arbeiten?"
    Es klang unerwartet ernst, und die blauen Augen der Duumvir hatten ihren Blick auf den Besucher gerichtet, als versuche sie ihn anhand der erwarteten Antwort einmal mehr einzuschätzen und zu messen.

  • "Ich stützte meine Macht auf die, die mich an die Macht brachten, dies erwies sich als großer Fehler." ... Dio wartete noch einen Moment dann schloß er die Tür und machte sich auf den Weg zu seinem Officium.

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Cato
    "Ich bin dazu bereit, Duumvir."


    Ich blickte ihr in die blauen Augen und hielt meinen Blick eine gewisse Zeit.


    "Dann denke ich, sollten wir es einmal miteinander versuchen - in Ostia natürlich," meinte sie mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen, bevor sie dem Octavier zunickte. "Hast Du hier in Ostia bereits eine Unterkunft oder müssen wir uns darum kümmern?"

  • Zitat

    Original von Titus Octavius Dio
    "Ich stützte meine Macht auf die, die mich an die Macht brachten, dies erwies sich als großer Fehler." ... Dio wartete noch einen Moment dann schloß er die Tür und machte sich auf den Weg zu seinem Officium.


    "Ich werde, was unser bisheriges Verhältnis betrifft, in die Zukunft blicken, Octavius Dio. Aber sei Dir sicher, ich werde nicht noch einmal zusehen und geduldig sein," sagte sie ruhig und blickte ihm nach, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte.

  • "Zum einen solltest Du Dir dein neues officium ansehen, Dich mit den Scribae vertraut machen, zum anderen möchte ich, dass Du mir ab morgen bei der Bauplanung assistierst. Wir werden aus Rom Staatssklaven zur Unterstützung erhalten, und diese müssen in der Stadt eine Unterkunft finden. Genaue Zahlen bekommen wir noch, aber einen Platz und die Aufsicht derer können wir schon vororganisieren, je mehr wir jetzt schon erledigen, desto besser. Und dann möchte ich, dass Du Dir einen der Stadtsklaven auf die Baustelle mitnimmst und Dir die Trümmer ansiehst, die dort liegen - kategorisiere die Steine in jene, die in die Baumischung des opus caementitium hineinsollen und jene, die wir noch als Bausteine für die Wände benutzen können. Am besten markierst Du sie mit unterschiedlichen Farben, dann können die Sklaven die Steine ordnen, sobald wir diese hier haben. Steine, die zu zersplittert oder zu schlecht geformt sind, bilden die dritte Gruppe, die überlassen wir der Stadtbevölkerung zum Bau ihrer eigenen Häuser als Spende kostenlos."
    Sie hatte eine Wachstafel hervorgenommen und aufgeklappt, blickte ihren neuen magistratus erwartungsvoll an, was er dazu sagen würde.

  • "Halte mich dann bitte auf dem Laufenden, sobald Du mit der Markierung fertig bist," sagte die Duumvir lächelnd und hatte endlich das Gefühl, dass es irgendwie dann doch voran gehen würde mit dem leidigen Tempelbau.

  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    "(...) Welchen Gewinn versprichst Du Dir von dieser Teilhaberschaft? Du weisst sicher, dass die Werften in römischer Hand sind und bleiben werden müssen .."


    "...und da werden sie auch bleiben. Ich biete mich nur als Teilhaber an. Was ich mir davon verspreche ? - Mir ist an einer funktionierenden Werft in Ostia gelegen. Oft kommen die tylusischen Schiffe auf ihren langen Reisen um das Horn von Afrika ziemlich mitgenommen in Ostia an. Der Zustand, daß man bis zu drei Monate warten muß, bis die Schiffe wieder anständig gewartet sind, kostet mich Zeit und Geld, und beides ist in Tylus knapp."


    Daß die Tylusier gelegentlich den Ruf genossen, "alle Zeit der Welt zu haben", und die Hektik und das Treiben von Ostia und Rom im krassen Gegensatz zur Beschaulichkeit und Ruhe in Damman oder Dilmun stünde, ist immerhin nichts weiter als ein böses Gerücht zwielichtiger ausländischer Händler, die die tylusische Konkurrenz runtermachen wollen. 8) ;)


    "Ich verspreche mir davon, eine schnellere Bearbeitung der tylusischen Flotte, unter Umständen ein eigenes Depot, daß auf die besonder Bauart unserer Schiffe zurecht geschnitten ist."

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Cato
    "Werde ich tun." Ich erhob mich. "Ich werde mich sofort auf den Weg zur Baustelle machen. Das Officum werde ich später beziehen."


    Sie nickte ihm leicht zu und entließ ihn mit einem Lächeln. "Dann wünsche ich Dir gutes Gelingen mit unserem wichtigsten Bauprojekt, Octavius Cato - und ich bin gespannt auf Deinen ersten Bericht."

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