• Ich dachte mir ich würde mal in den Garten der Casa schauen.
    Es war noch früh am morgen und ich dachte nicht das ich nun schon jemanden treffen könnte aber ich wollte meinen freien Tag unbedingt in der Casa verbringen.


    Im Garten angekommen fühlte ich mich so richtig wohl.
    Heimatlich.


    Ach nu! Welch eine Überraschung.
    Livianus saß auch im Garten. Ganz alleine.


    "Salve Livianus! Schön dich auch hier zu treffen. Wie gehts?"

  • Livianus dachte schon, dass Maximian gekommen war, als er eine Stimme hörte. Als er aufsah, sah er jedoch, dass es Proximus war. Er versuchte die Anspannung zu verbergen die in ihm vorging.


    „Danke! Mir geht es gut! Und wie geht es unserem frischgebackenen Optio?“

  • "Auch mir geht es sehr gut danke. Natürlich auch als frischer Optio aber besonders weil ich den heutigen Tag in der Casa verbringen kann. Wollte unbedingt wieder mal meine Familie sehen. Und du? Wartest du auf jemanden oder genießt du nur den Anblick der wunderbaren Pflanzen und die Stille hier?"

  • Unausgeruht und ruhelos, schweren Herzens und zweifelnd und frisch gewaschen und angekleidet, hatte Maximian das Zimmer seiner Geliebten unbehelligt verlassen, nachdem er in der Früh aufgewacht war und sie eine halbe Ewigkeit lang studiert hatte, wie sie schlafend in seinen Armen lag. Eigentlich hatte er sie wecken sollen, doch dann sah ihr Schlaf so friedlich aus, so sorglos ihr Gesicht, dass er es nicht übers Herz gebracht hatte, sie in dem Wissen zu stören, dass er sich verabschieden müsste. Abschied nicht, weil sie abreiste, sondern weil die Nacht vorüber war. Die letzte, in der sie zusammen sein durften.


    Diesen Morgen führten ihn seine ersten Schritte nicht wie gewohnt in die Culina, denn heute war er appetitlos. Und er trug auch kein Lächeln, wie er es sonst immer tat. Nein, er war nicht einmal in der guten Laune, die man von dem jungen Mann stets gewohnt war, wenn er von den frühen Sonnenstrahlen geweckt worden war.


    Auf alles vorbereitet und doch innerlich total verunsichert, betrat Maximian das Peristylium, wo er auch gleich Livianus erkannte, der sich mit jemandem unterhielt. Den Impuls unterdrückend diese Chance zu nützen, sich umzudrehen und wieder wegzugehen, trat er also näher und nickte den beiden so gut es eben ging freundlich zu. Die Worte, die sie gerade noch getauscht hatten, waren nicht einmal in sein Bewusstsein vorgedrungen.


    Ohne etwas zu sagen stand er da, wusste weder wohin mit den Blicken noch mit dem gesunden Arm. Er war nicht sonderlich gespannt auf das, was er wohl gleich zu hören bekommen würde.

  • Livianus sah Maximian näher kommen. Unter anderen Umständen hätte er die beiden gerne vorgestellt, aber dafür war nicht gerade der richtige Zeitpunkt.


    “Da ist er auch schon. Verzeih mir Proximus, aber könntest du uns alleine lassen. Wir haben etwas zu besprechen.“

  • Der Shn von Meridius? Ich konnte es nicht ganz glauben.
    Wahnsinn wieviel ich hier nicht mitbekommen hatte.


    Es war aber anscheinend nicht der richtige Zeipunkt um weiteres zu reden.


    "Aber natürlich lasse ich euch alleine. Ich werd mal durch die Casa schauen und sehen wen ich finde!"


    Ich nickte den beiden zu und ging....

  • Als Proximus gegangen war, wandte sich Livianus zu Maximian.


    „Ich habe heute Morgen den Sklaven Verus mit einer Nachricht an deinen Vater nach Rom geschickt. Ich habe ihm darin nicht ausführlich berichtet, was vorgefallen ist, aber ich habe ihm gebeten so bald wie möglich zurück nach Tarraco zu kommen.“


    Er schaute Maximian einen Moment lang an ohne etwas zu sagen.


    „Wie geht es Valeria?“

  • Maximian nickte. Dann würde sein Vater also schon bald hiervon erfahren... Naja, es war Livianus Pflicht gewesen, ihn zu unterrichten. Etwas überrascht über die Frage, wie es Valeria ging, seufzte Maximian ganz leise und hob kurz die Schultern an. Freilich ging es ihr nicht gut, was er mit seinem Gesichtsausdruck sagte.


    "Sie schläft noch.", antwortete er. Dann machte er eine Pause, senkte dabei den Kopf, hob den Blick aber alsdann wieder, um Livianus nicht schwach zu erscheinen und nickte leicht.


    "Sie wird zu ihrer Mutter in Rom zurückkehren."

  • Livianus lies seinen Blick durch den Garten schweifen und dachte nach. War es gut, Valeria nach Rom gehen zu lassen, bevor Meridius hier eintraf? Andererseits würde die Entscheidung von ihm wahrscheinlich ohnehin auch in diese Richtung gehen. Er fragte sicherheitshalber nach.


    „Wird sie vor Meridius Ankunft abreisen?“

  • Wieder nickte Maximian leicht. Er wollte immer noch nicht, dass Meridius auf sie traf und würde sie rechtzeitig zur Abreise bewegen. Bewegungslos stand er auf seinem Fleck und blickte größtenteils den Boden der Casa an. Erstaunlich, was einem da auffiel. Er erkannte zahlreiche Einzelheiten, die ihm sonst wahrscheinlich gar nicht aufgefallen wären.
    Nur kurz hob er prüfend den Kopf, um Livianus zu mustern. Sein Großcousin schien relativ ruhig. Wo blieb die Belehrung?

  • Livianus lag es fern Maximian zu belehren. Er hatte ohnehin noch das Gespräch mit seinem Vater vor sich, aber er wollte zumindest darüber sprechen.


    "Was denkst du, wie es jetzt weiter gehen wird? Hast du dir über die Konsequenzen gedanken gemacht? Hast du dir schon überlegt, was du ihm sagen wirst?"

  • Ein Grund mehr, dass Maximian sich ein wenig entspannte und allmählich den Kopf anhob, um Livianus auch mal anzusehen. Und dann sprach er Worte, die er in der Nacht gehört hatte und wohl auch noch mehrmals zu hören bekommen würde.


    "Wir sind verwandt, es dürfte nicht weitergehen... Und Konsequenzen... Nein, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht."


    Wie auch, war ja alles noch reichlich frisch. Und dann schüttelte er wieder leicht den Kopf.


    "Wenn er mich zur Wort kommen lässt, werde ich ihm sagen, wie es war. Dass es nun einmal passiert ist und keiner von uns noch an irgendetwas anderes gedacht hat." Er schnafte leise, weil er gar lachen musste. "Und wenn ich dann noch lebe, dass es mir leid tut. Nicht darum, was geschehen ist, aber was die Familie durch meine... meine Liebe zu Valeria erleidet."

  • Eneut schüttelte Maximian leicht den Kopf und fühlte ein Stechen in seinem Herzen, als er die nächsten Worte sprach.


    "Nein, selbstverständlich würde ich es keinem anvertrauen, der nichts damit zu tun hat."


    ... und seine Mutter gehörte definitiv nicht zu den Personen, die gar nichts damit zu tun hatten.

  • "Gut! Denn ich denke, es sollte nicht einmal innerhalb der Gens bekannt werden. Umso wenig Leute davon wissen umso besser ist es für uns."


    Livianus wusst, dass die beiden einen großen Fehler begangen hatten, aber sie brauchten nun auch jemanden der ein Wenig zu ihnen hielt.


    "Wenn du etwas brauchst, dann kannst du dich jederzeit an mich wenden. Ich werde versuchen dir so gut als möglich zu Helfen. Auch was deinen Vater betrifft."

  • Als Valeria gesäubert war und gut duftete, kleidete sie sich in eine frische Tunika und verließ das Cubiculum, um Maximian zu suchen. Ihre Füße trugen sie hinaus vor die Tür, wo sie verweilte um zu lauschen. Gedämpfte Stimmen drangen aus dem Peristylium an ihr Ohr. Maximian und Livianus. Valeria schluckte und beinahe augenblicklich bildete sich ein Kloß in ihrem Hals, der auch den leichten Hunger wegwischte, den sie bis eben noch verspürt hatte. Sie seufzte leicht und gesellte sich dann schüchtern zu den beiden Männern um auf das zu warten, was nun geschehen mochte.


    Guten Morgen....

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