Officium Conducendi - Rekrutierungsbüro der Cohortes Urbanae

  • „Fisch und Lamm!“
    „Nein.“
    „Ach, komm, schon, Asinus, wir haben sowieso nichts zu tun!“
    Das waren die Stimmen, die aus dem Rekrutierungsbüro drangen, als man die Tür öffnete; zwei Männer saßen in dem Raum an einem breiten Tisch, einer, der rundlich, wenn nicht sogar dick war, und ein hagerer, groß gewachsener Mann ihm gegenüber. Verkniffen starrte der Hagere auf zwei Würfel, die aus Knochen geschnitzt waren und auf dem Tisch lagen. Mehr unwillig, aber dann etwas weniger verstimmt wollte besagter Asinus dann doch nach den Würfeln greifen als jedoch die Stimme des Iuliers zu vernehmen war. Beide Männer sahen auf und zu dem Iulier.
    Salve, Iulius!“,
    grüßte der Dicke von den Beiden – der auch Porcus genannt wurde.
    „Trete hinein und schließe die Tür hinter Dir! Hat er geklopft?“
    Die Frage stellte Porcus an Asinus, der mit den Achseln zuckte; das hatten beide nicht gehört.
    „Egal...also, den cohortes möchtest Du beitreten? Als Iulier bist Du bestimmt ein Bürger des römischen Reiches, oder? Bist Du verheiratet oder ledig?“

  • Es war heute Asinus, der hagere optio des Rekrutierungsbüro, der seinen Dienst schob und sich um eventuelle Bewerbungen zu kümmern hatte. Asinus saß über einem Knobelspiel, was ihm Porcus zurück gelassen hatte; es ging darum einen Knoten aus einem Seil zwischen zwei Klötzen heraus zu bekommen, ohne das Seil zu zerschneiden. Grübelnd musterte Asinus das ganze Gebilde als es klopfte; fast schon erleichtert legte der Soldat das Teil hinfort und rief:
    "Herein!"






  • Pictor ging herein.


    Er sah sich kurz im Büro um. Es war ein ganz normales, römisches Rekrutierungsbüro. Nichts besonderes. Aber das Büro wird Pictor den Weg nach ganz oben bahnen.


    "Salve!" begrüßte Pictor zuerst.


    "Ich bin Lucius Octavius Pictor, und ich möchte mich bei den Cohortes Urbanae bewerben!" fur er dann fort.

  • „Dann bist Du genau richtig hier, Octavius!“
    , erwiderte Asinus trocken. Er musterte den Octavier und entsann sich gut, daß einst ein Octavier hier PU war und das Sagen über die Stadtwachen gehabt hatte, aber das war nun schon eine Weile her, so daß dieser Octavier davon nicht mehr profitieren konnte.
    „Du willst Dich für den Dienst verpflichten. Gut, dann sage mir, wie alt bist Du? Wer sind Deine Eltern? Wo wurdest Du geboren?“








  • Jung genug, um eine ordentliche Karriere im Militär zu machen, alt genug, um nicht zwischen den Männern und Soldaten gnadenlos unterzugehen als Bürschchen, der die ganze Zeit die Schuhe putzen durfte, die Latrinendienste übernehmen, den Wassereimer schleppten und sonstige Drecksarbeit für die Veteranen machen mußte, sicherlich, anfangs blieb das wohl bei keinem probatus aus, aber wenn man sich nach einigen Wochen bewiesen hatte, wurde das auch besser. Asinus notierte sich die Angaben, hob den Kopf nicht an als er weiter fragte:
    „Bürgerrecht hast Du? Krankheiten? Hast Du schon mal ein Verbrechen begangen? Etwas, was wir wißen sollten?“








  • Also DAS nahm Asinus dem jungen Mann nicht wirklich ab, der Soldat spähte auf und sah den Octavier mit gerunzelter Stirn an, nichts wichtiges, naja, Asinus nahm das mal auf, es war seine Pflicht alles zu erfragen, wer log, das zeigte sich oft später noch und dann hatte er seiner Pflicht genüge getan. Somit kamen auch schon die nächsten Fragen.
    „Hast Du ein Handwerk gelernt? Kannst Du Lesen und Schreiben? Reiten? Schon Kampffertigkeiten? Sonst irgendwas nützliches?“







  • Pictor hob die Augenbrauen. Diese Fragen überraschten ihn zwar aber er beantwortete sie ohne Probleme.


    "Ich habe leider kein Handwerk gelernt, da ich die meiste Zeit mit Kursen beschäftigt war, daher kann ich auch Lesen und Schreiben. Reiten habe ich auch gelernt am Hof außerhalb der Stadt. Was die Kampffertigkeiten angeht....nunja...ich habe ein bisschen mit Übungschwertern trainiert aber jemanden umgebracht habe ich noch nie." sagte er mit einem lächeln.


    "Was ich noch gut kann...hmmm...ich trainiere meinen Körper schon seit Jahren. Ich denke ich bin in einer guten Verfassung um hier bei den Cohortes Urbanae weit zu kommen."

  • Kommentarlos und schweigend nahm Asinus die Antwort so hin, runzelte nur kurz die Stirn und fragte sich, was für Kurse der Octavier wohl meinen könnte, aber das war für ihn momentan nicht von Belang. Handwerk wäre schön gewesen, aber nicht immer ergab sich so ein Glücksfall für die Legion. Langsam hob Asinus den Kopf und musterte den Octavier...um hier bei den cohortes urbanae weit zu kommen? Aha! So einer war das also, jemand, der nur auf die Karriere scharf war. Asinus zog eine säuerliche Miene und nortierte noch etwas langsamer.
    „Nimm' Dir einen Stuhl und setze Dich. Ich werde Dich einem Test unterziehen. Wenn Du ihn bestehst und die Musterung im valetudinarium auch für Dich gut verläuft, dann wirst Du bei den cohortes aufgenommen. Wenn nicht, kannst Du es ein anderes Mal noch probieren.“
    Asinus schob dem jungen Mann eine Tafel entgegen, dazu einen stylus, damit er dort, unter den Fragen die Antworten notieren konnte. Dann verschränkte der Soldat die Hände und sah den Octavier an. Nicht, daß er am Ende noch schummelte.





    SimOff: Fragen kommen gleich per PN.



  • Asinus nahm die Testfragen entgegen und sah auf die Antworten, lange brauchte er ehe er den Kopf hob und meinte:
    "Warte erstmal hier!"
    Schon sank der Blick wieder hernunter, ein stylus kratzte über die Wachstafel, er macht Haken, strich Sachen durch, legte den Kopf zur Seite und begann wohl etwas auszurechenn.
    "Hm, na gut, hast bestanden."
    , grummelte er und legte die Wachstafel zur Seite, er würde das Ergebnis natürlich an den Kommandanten des Mannes schicken, sollte er auch den Gang durch das valetudinarium überstehen.
    "Gut, ab zu den medici! Wegtreten!"








  • Der Angesprochene, der gerade einige Wachstafeln aus einem Fach in einem langen Regal heraussuchte, nickte Paulinus zu. "Dort, bei Princeps Prior Gargonius musst du dich melden." Er wies auf einen Schreibtisch, an dem ein vierschrötiger älterer Herr einige Dokumente durchlas, und nun aufsah.



    [Blockierte Grafik: http://img165.imageshack.us/img165/3010/princepspriorgargoniusrl1.jpg] | Princeps Prior M. Gargonius Marsus


    "Komm hierher, Tiro", befahl der Optio mit rauher Kasernenhofstimme, für die das Offcium eindeutig zu klein war. Stechend musterte er den jungen Mann, von oben bis unten. "Hm" gab er dann skeptisch von sich - Gargonius fand grundsätzlich, dass die Rekruten von heute nicht mit denen zu seiner Zeit mithalten konnten. Er beugte sich vor, und fasste mit der linken Hand einen Griffel - dabei war zu erkennen, dass der rechte Ärmel seiner Militärtunika leer war, an der Schulter sauber umgeschlagen und mit einer Nadel festgesteckt. Hart prasselten seine Fragen auf Paulinus ein.
    "Name? Alter? Geburtsort? Eltern? Römischer Bürger? Ledig? Warum willst du hier bei den Stadtkohorten dienen?"





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  • Paulinus ging zum Offizier. Er vermied es ihn zu mustern und schaute ihn erst an, als er die ersten Fragen an ihn richtete. "Galeo Caecilius Paulinus, 21, Mogontiacum, Gaius Caecilius Novatus und Caecilia Helena, Römischer Bürger, Ledig. Gründe: Sinnvolle Beschäftigung." Natürlich hätte Paulinus antworten können er wolle Staat, Volk und Kaiser dienen, aber das stimmte nicht. Er suchte lediglich nach einer Beschäftigung und einem Sprungbrett für eine größere Karriere. Aber sein Vater sagte immer: Lass deine Prioritäten und Ziele im Verborgenen. "Krankheiten oder dergleichen habe ich keine." Paulinus wurde zwar nicht gefragt, konnte sich aber vorstellen das dies die nächste Frage gewesen wäre. Er wollte dem Offizier nur etwas Zeit ersparen und zupfte mit dem Finger an seiner Augenbraue.

  • [Blockierte Grafik: http://img165.imageshack.us/img165/3010/princepspriorgargoniusrl1.jpg] | Princeps Prior M. Gargonius Marsus


    Ungnädig dass der Junge ihm vorgriff kniff Gargonius die Augen zusammen. Und notierte. Langsam strich der Stylus durch das Wachs, Striche fügten sich zu Buchstaben, diese zu Worten. Dann sah der Optio wieder auf, und legte auf einmal los.
    "Haltung, Tiro!" polterte er, "Was stehst du da so lasch und krumm, hä? Haltung, aber plötzlich, und die Hände an die Tunikanaht."
    Wenigstens das blieb dem mürrischen Kriegsinvaliden - von Zeit zu Zeit mal einen Anwärter zusammenzustauchen. Das und der Wein.
    "Hmpf. Was hast du bisher getrieben, in deinem Leben? Hast du ein Handwerk gelernt, irgendwas nützliches? Und sag mir ehrlich, Caecilius..." Gargonius beugte sich vor und durchbohrte Paulinus förmlich mit forschendem Blick, "...bist du jemals mit dem Gesetz in Konflikt geraten?"





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  • Zu Anfang verwundert schaute er den Soldaten an, ehe er Begriff. So nahm er Haltung an so gut es ging ohne überzogen zu wirken. "Bitte verzeih mir, Herr." Entgegnete er trocken und warf einen flüchtigen Blick auf die Notizen. "Handwerk? Aber nein, mein Vater hätte mir dies nie gestattet. Ich bin in Germanien bei meiner Familie groß geworden und hatte eine recht behütete Jugend. Mein Vater wollte mich als Anwalt sehen, dies war aber nie mein eigener Wunsch. Als er starb war dies auch in gewisser weiße eine Erleichterung und ich konnte meine Zeit mit Lesen verbringen. Das großzügige Erbe meines Vaters erlaubte mir dies." Er atmete ein, überlegte kurz. "Nun, ich wollte etwas nützliches aus meinem Leben machen und so bin ich nach Italia gekommen und schließlich hier gelandet. Mit dem Gesetz hatte ich nie Probleme."

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