• Zitat

    Original von Marcus Octavius Nauticus
    "Selbstverständlich." murmelte ich kurz. Dann ging ich zu Rufus. "Kollege Kapitän, du kannst dich gerne noch etwas an Bord umsehen. Mein 1. Offizier wird dir sicher alle Fragen beantworten können." Dann drehte ich mich zu Vibullius. "Wir sind doch kein Frachtschiff! Duumvir, ich danke dir für den Empfang, den du mir gegeben hast. Es gibt zwar noch einiges an Bord zu sehen, aber das ist nur für Angehörige der Classis zugänglich. Vielleicht kann dir Rufus ja davon berichten."


    Es war mir eine Ehre Nauarchus dich in unseren Hafen geleiten zu und in Ostia begrüßen zu dürfen. Wenn du ein Pferd brauchst, um schneller nach Rom zu gelangen, Ostia hat ein treffliches Gestüt. ich würde euch, wenn ihr es denn wollt, Pferd zur Verfügung stellen lassen.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Nachdem dem Verlassen unserer Triereme hatte ich mich eigentlich der Schiffsführung auf der Tempestas anschließen wollen. Bereits auf dem Weg dorthin ließ ich meine Augen über die auf dem Kai befindlichen Menschen schweifen. Es herrschte ein reges, geschäftiges Treiben.


    Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    Heute sollte mein Hengst aus dem fernen Ägypten hier in Ostia eintreffen. Viel zu zeitig zog es mich zum Hafen. Cadior, mein Sklave, begleitete mich.
    Voller Ungeduld und Vorfreude blickte ich auf das Meer. Einige Schiffe lagen bereits im Hafenbecken, andere kreuzten noch im flacheren Küstengewässer. Ich stellte mich an den Kai und vergas die Welt um mich herum.


    Als ich plötzlich die wunderschöne Frau aus meinem Traum im Vorzimmer des Duumvir sah, kniff ich mir unwillkürlich mit meiner Hand in die Wange. Nur um ganz sicher zu gehen, das ich nicht schon wieder träumte. Ich schloß kurz die Augen, als ich sie wieder öffnete, war sie immer noch da. Sie schaute etwas verträumten Blickes auf das Meer hinaus. Ich vermutete, das sie auf die Ankunft eines Schiffes wartete und dies schon seit geraumer Zeit. Der grimmig blickende Sklave aus meinem Traum stand in ihrer Nähe.


    Kurzentschlossen schlenderte ich auf sie zu. Als sie mein Näherkommen bemerkte, schaute sie mich an. Ich glaubte den Anflug eines Lächelns in ihrem Gesicht zu entdecken.


    "Verzeiht, edle Schöne, meine Aufdringlichkeit. Mein Name ist Sextus Licinius Latinus, Bürger von Ostia und demnächst wohl Magistrat der Stadt. Ich sah dich und mußte dich ansprechen."


    Sie war in Wirklichkeit noch schöner aus, als sie mir im Traum erschienen war und ihre Augen waren zum darin Verlieren da.


    Ich riß mich zusammen und fuhr fort. "Denn wisse, was mir widerfahren ist. Vor kurzem träumte ich von dir, kein Zweifel, jedoch habe ich dich nie zuvor gesehen. Denn deinen Anblick, den hätte ich nie vergessen." sagte ich und lächelte sie an.


    Kaum hatte ich ausgesprochen, hätte ich mir auf die Zunge beißen können. Meine Worte mußten sich für sie wie die plumpeste Anmache der Welt anhören. Dabei war es nur die Wahrheit...

  • Wie von ganz weiter Ferne drangen Worte an mein Ohr und holten mich in die Wirklichkeit zurück. Ich war wohl gedanklich im fernen Ägypten gewesen…
    Ganz automatisch überzog mein Gesicht ein feines Lächeln, ehe ich überhaupt gewahr wurde, wer da vor mir stand.


    „Unsere Träume sind der Spiegel unserer Seele. Niemand vermag zu sagen, was sie wirklich bedeuten und welchen Sinn sie erfüllen. Vielleicht sind es manchmal die Götter, die diese uns senden“, antwortete ich versonnen dem Fremden.


    „Ich hoffe dein Traum war angenehm“, fügte ich keck und schon wieder ganz ich selbst hinzu.

  • "Ja, du hast recht." antwortete ich sehr nachdenklich. "Manche Träume schicken uns die Götter. Diesen Träumen sollte man Beachtung schenken. Die Kunst ist es nur, die bedeutungsvollen Träume von den anderen zu unterscheiden."


    "Jedoch ist es in diesem Falle einfach. Dieser Traum kann nur von den Göttern kommen. Denn wie könnte ich sonst von dir träumen, ohne dich zuvor gesehen zu haben?"" fuhr ich nach einer kurzen Pause fort und grinste sie dabei an. "Der Traum war angenehm, nur viel zu kurz. Und wie immer ist die Wirklichkeit viel schöner..."

  • Gedankenverloren nickte ich. Die Wege der Götter waren unergründbar.


    Die Ablenkung durch Latinus kam mir sehr recht. Trotz der vielen Menschen fühlte ich mich in Ostia mitunter sehr allein. Mein Pater meldete sich seit einer Woche nicht bei mir und manches Mal überkam mich das Heimweh.


    „Als zukünftiger Magistrat der Stadt trafst du, wie ich annehme, schon den neu ernannten Duumvieren. Welchen Eindruck erhieltest du von ihm? Ich traf ihn bisher noch nicht, hörte aber das eine oder andere“, begann ich das Gespräch.

  • "Ja, ich traf ihn in seinem Amtszimmer, als ich mich um die Stelle als Magistrat bewarb. Er war zunächst etwas abweisend, wurde dann aber schnell freundlicher." antwortete ich auf die Frage der schönen Unbekannten.


    "Zum Ende unseres Gesprächs lud er mich zum Empfang der Tempestas, das Schiff des Kommandeurs der Classis Germania, ein. Die Tempestas ist gerade in den Hafen eingelaufen und beim Verlassen unseres Schiffes, mit welcher wir der Tempestas entgegenfuhren, erblickte ich dich."


    Ihre Bemerkung hatte mich allerdings stutzig gemacht. "Was hörtest du über unseren Duumvir? Es ist immer von Vorteil etwas über seinen Vorgesetzten und dessen Eigenheiten zu wissen. Du wohnst sicher schon länger in Ostia ?"

  • „Oh das täuscht“, lachte ich. „Keine zwei Wochen weile ich erst hier.“


    Dann wich mir langsam das Lachen aus meinem Gesicht. Ich holte tief Luft und begann zu erklären: „Ja wie soll ich sagen? Der neue Duumvier – so wurde mir zugetragen – sei etwas arrogant und spitzzüngig. Sehr wohl bilde ich mir meine eigene Meinung, doch trug man mir dieses bisher zu.“


    Ich wandte mich Latinus zu und blickte ihn direkt an. „Ist es so?“, fragte ich und neigte meinen Kopf dabei leicht.

  • Ich mußte kurz auflachen. Deckte sich doch die von der schönen Unbekannten vorgetragene Vermutung mit meinem ersten Eindruck von unserem Duumvir, aber ich hatte nicht vorschnell über ihn urteilen wollen.


    "Um ehrlich zu sein, edle Schöne, auch in diesem Falle ist es wohl wie bei einem jeden Gerücht: Es ist etwas Wahres dran. Doch kenne ich Vibullius noch nicht lange genug, um mir ein endgültiges Urteil über ihn zu erlauben. Keine zwei Wochen bist du in Ostia? Genauso ist es bei mir. Außer unserem Duumvinr und meinem Vermieter bist du die erste Bürgerin der Stadt, mit welcher ich ein längeres Gespräch führe. Darf ich deinen Namen erfahren?"

  • Ich warf meinem Sklaven einen überraschten Blick zu, ignorierte aber seinen Einwand demonstrativ.


    „Mein Name ist Aurelia Deandra. Ich leite hier in Ostia eine Pferdezucht“, stellte ich mich vor. Kurz ging mir durch den Kopf, dass auch mein Pater wieder die Stirn über mein Verhalten runzeln würde, aber das war mir heute egal. Hier in Ostia traf man eben vor allem Fremde und auch einfaches Volk und ich hatte das starke Bedürfnis, mit jemandem zu sprechen.


    „Deine Einstellung ist löblich und sie erscheint mir weise. Nie sollte man vorschnell sein Urteil über einen Menschen fällen“, nickte ich bestätigend. Dann musste ich lachen. „Wenn ich ehrlich bin, bist du der erste Ortsansässige, den ich hier überhaupt treffe. Alle die ich zuvor traf kamen aus Rom oder anderswo her."

  • Aurelia Deandra hieß meine schöne Unbekannte. Sie ist also Patrizierin, dachte ich. Der Sklave neben ihr schaute mich inzwischen genauso grimmig an, wie ich es aus meinem Traum in Erinnerung hatte. Ich beschloß mich von beidem nicht abschrecken zu lassen.


    "Aurelia Deandra. Ein wirklich schöner Name. Und ein edler Name." antwortete ich. "Du bist also Patrizierin. Es freut mich, das du es nicht für unter deiner Würde hältst, dich mit einem Plebejer zu unterhalten, wie es manche eingebildeten Patrizier tun."


    Mit einem Seitenblick auf ihren Sklaven hin fügte ich grinsend hinzu: "Nur deinem Sklaven scheint unser Gespräch zu mißfallen, seinem grimmigen Blick nach zu urteilen. Er mag wohl keine fremden Männer, die dich ansprechen?"

  • Nachdem ich Nauticus verabschiedete und ihm eine gute Weiterreise wünschte mit seinen Gefährten, ging ich die Docks entlang, um nach Hause zu gehen, als nur ein paar Schritt entfernt Latinus im Gespräch mit einer Unbekannten und es schien, deren Sklave stand.


    im Vorübergehen rief ich Latinus zu: Sei morgen pünktlich im Rathaus. Wir sollten deine Bestellung fertigmachen. Und halt dich von den Damen fern, daß ziemt nur einen Duumvir! Ich konnte mir grad so ein Lachen verkneifen und verschwand.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • "Er tut nur seine Pflicht", erklärte ich, während meine Aufmerksamkeit von einem elegant aussehenden Mann abgelenkt wurde. Seine Worte ließen wenig Zweifel, dennoch fragte ich mich, ob das wohl der neue Duumvier gewesen war.

  • Dem davoneilenden Vibullius rief ich lachend hinterher: "Keine Sorge, Duumvir. Ich werde pünktlich sein. Den Moment meiner Bestallung zum Magistratus möchte ich keinesfalls verpassen."


    Nach dieser kurzen Ablenkung wendete ich meine Aufmerksamkeit wieder Deandra zu.


    "Nun hast du ihn doch kurz kennengelernt, unseren Herrn Duumvirn." sagte ich zu Deandra, als ich ihren etwas unschlüssigen Blick bemerkte, und nahm dann unseren unterbrochenen Gesprächsfaden wieder auf.


    "Eine Pferdezucht leitest du also. Das ist interessant. Ich mag Pferde sehr und bin wohl ein ganz passabler Reiter, glaube ich behaupten zu dürfen. Wenn es dir recht ist, werde ich dich demnächst einmal in deinem Gestüt besuchen. Ich bin sicher, du nennst ausgesucht edle Tiere dein eigen. Vielleicht finde ich ja etwas passendes für mich."


    Deandra war nicht nur wunderschön, sondern auch eine ungewöhnliche und anscheinend sehr intelligente Frau. Dies faszinierte mich und ich stellte fest, das mein Interesse an ihr stetig stieg.


    "Deandra, gestatte mir eine Frage. Als ich dich vorhin erblickte, schautest du so suchend auf das Meer, als ob du ein Schiff erwarten würdest. Was bringt es für dich aus der Ferne? Eine Ladung neuer Pferde?"

  • „In ganz Rom und Umgebung findet man keine besseren Tiere als die meinen“, erklärte ich voller Überzeugung. „Ich kenne mich nicht nur in der Zucht, sondern auch in der Seele der Pferde aus und weiß diese auf das vortrefflichste für ihren Einsatz in Rennen, im Kampf oder nur zur Zier vorzubereiten.“


    Gefangen in meiner Leidenschaft für Pferde seufzte ich tief auf. Sie allein erfüllten derzeit mein Herz – so langes es keinem Mann gelang, sich in dieses zu stehlen.


    „Ich erwarte voller Hoffnung und Spannung einen Deckhengst der besonderen Klasse.“ Fast beschwörend klang meine Stimme. „Ich hoffe so sehr, dass er wohlbehalten eintrifft, doch fürchte ich fast, heute wird das nicht mehr. Der Tag neigt sich dem Ende. Ich werde in der Hafenkommandantur einmal nachfragen, ob man dort näheres weiß.“
    Mit diesen Worten verabschiedete ich mich von Latinus.


    „Ganz sicher findest du ein passendes Pferd für dich in meinem Bestand. Komm einfach vorbei, ich berate dich gern“, rief ich im davongehen dem Plebejer zu. Ein Blick auf meinen Sklaven zeigte mir dessen große Zufriedenheit über die Beendigung des Gespräches.

  • Die Zeit verstrich und noch immer war nichts vom Bürgermeister zusehen.......
    Langsam aber sicher fühlte ich mich verschaukelt.
    Die Lebensmittel Vorräte waren schon gekauft, eben sowie Süßwasser geholt wurde. Die Mannschaft war bereit und ausgerüstet um endlich die Handelsschiffe aus Hispania abzuholen. Nur noch ein geeignetes Schiff fehlte uns.........und der Bürgermeister........


    Harrrrrr, wo steckt der nur? Maat, du bleibst hier mit der Mannschaft. Ich gehe ihn suchen.


    Ai Ai Kapitän


    Ich ging los und suchte ihn...........

  • An meinen Bart zupfend starte ich eine Person mit lockigen Haaren an.
    Sein gepflegtes Äußeres verriet mir das er wohl einen Wichtigen Posten bekleidete.....oder einfach nur Reich war.


    Mit lockeren gang ging ich auf ihn zu.


    Ahoi mein edler Freund, ihr seht wichtig aus, seid oder wisst ihr wo ich den Bürgermeister von Ostia finden kann?

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