Valetudinarium - Lazarett

  • "Fein", stellte Scissus mit einem immernoch breiten Grinsen im Gesicht fest. "Dann komm' mal richtig rein ins Zimmer, stell' dich da vorne hin und mach' mal ein paar Liegestützen. Und erzähl' mir dabei, ob du häufiger Durchfall hast, schonmal Blut gespuckt hast oder schonmal von einem Arzt operiert wurdest."

  • Scipio machte ohne große Anstrengungen seine Liegesütze und erzählte dabei von seiner Krankheitsgeschichte, das er als Kind mal eine Lungenentzündung hatte, die er Gerade so noch überlebt hatte, und von seinem Sturz vom Pferd als er 16 Jahre alt war und sich eine Platzwunde am Kopf geholt hatte.

  • Scissus brummte vor sich hin, während er zuhörte. "In Ordnung. Kannst aufhören. Mit 16 'ne Platzwunde? Wie alt bist du jetzt?" Interessiert trat er näher heran, um den Kopf nach auffälligen Stellen zu untersuchen. Er entdeckte jedoch nichts, was besonders auffällig wäre und machte daher mit der normalen Musterung weiter. "Einmal Tunika ausziehen bitte und dann ein paar Mal kräftig einatmen und ausatmen."

  • Mit der Wegbeschreibung des Offiziers fand Quintus den Weg zum valetudinarium
    ohne große Umwege.
    Als er einen Mann mit der ihm beschriebenen blauen Streifen sah,
    fragte er ihn höflich:


    "Ihr seit ein medicus, richtig? Mein Name ist Quintus Decimus Centho.
    Ich komme vom Rekrutierungsbüro und soll mich hier untersuchen lassen.
    "


    Quintus überlegte, ob er etwas vergessen hatte.


    "Achja, hier ist meine Wachstafel."


    Er hielt dem medicus die Tafel hin, die er von dem
    Rekrutierungsoffizier erhalten hatte.


    "Alle Feine des Kaisers finden den Tod!"


    Prätorianer vor Sturm auf die Gladiatorenschule des Proximo
    im Film "Gladiator"

    Einmal editiert, zuletzt von Quintus Decimus Centho ()

  • Der angesprochene Medicus nickte freundlich. "Ja, ich bin ein Medicus. Ist nicht schwer, ausgerechnet hier einen zu treffen. Und zur Musterung bist du hier auch richtig." Wie fast den ganzen Tag zeigte der Medicus auch jetzt wieder sein breites Grinsen.


    "Mach' mal ein paar Liegestützen und erzähl' mir dabei ein bisschen was über deinen Körper. Blutiger Stuhlgang? Schleimiger Husten? Zitternde Hände?"

  • Celsus hatte das valetudinarium schnell gefunden.


    Mit einem lauten "Salvete" betrat er den Raum und schaute sich um. Hinter einem Tisch saß, dem Aussehen nach, ein gehobener Angehöriger des medizinischen Dienstes. Er ging auf ihn zu und nahm wieder eine einigermaßen militärische Haltung ein.


    "Salve. Ich bin Caius Decimus Celsus. Gemäß Anordnung des centurio vom Rekrutierungsbüro soll ich mich hier zur Eignungsuntersuchung melden. Hier ist die entsprechende tabula."

  • Beeindruckt von dem lauten Gruß blickte der Medicus von seinem Platz auf. "Salve. Da bist du hier genau richtig", grinste er fröhlich wie immer. "'Ne kärftige Stimme hast du also schonmal. Schauen wir mal, wie der Rest der Kondition ist. Ein paar Liegestützen bitte. Hattest du schonmal Knochenbrüche? Oder nachts Schweißausbrüche? Oder sonstige Brüche?"

  • "Ich habe mir als kleiner Junge den Arm gebrochen."



    meinte Quintus, während er mit noch wenig Anstrengung seine


    Liegestützen absolvierte.



    "Doch es war kein schlimmer Bruch


    und er war schnell wieder verheilt.


    Aber unter sonstigen Gebrechen leide ich nicht.


    Noch nicht. Leider sind wir alle ja zum Sterben verdammt, nicht wahr?"


    "Alle Feine des Kaisers finden den Tod!"


    Prätorianer vor Sturm auf die Gladiatorenschule des Proximo
    im Film "Gladiator"

  • Celsus ließ sich nicht lange bitten.
    Ein paar Liegestützen hatte der medicus gesagt.
    Waren nicht dreißig das allgemein gültige Soll?


    Während er zu Boden fiel, federte er seinen Körper mit den Armen ab und begann, laut mitzählend, mit den Liegestützen.


    "Unus, duo, tres,"


    Drusus stemmte sich hoch und tippte kurz mit der Brust den Boden an ...


    "quattuor, quinque, sex,"


    ... gleichmäßig und ohne Hast pumpte er weiter ...


    "decem, undecim, duodecim,"


    ... und gleichmäßig atmete er aus und ein ...


    "sedecim, septemdecim, duodeviginti",


    ... er verspürte ein leichtes Kribbeln in den Oberarmen ...


    "viginti duo, viginti tres, viginti quattuor"


    ... noch hielt er die Gleichmäßigkeit der Liegestützen ein ...


    "triginta".


    Geschafft! Einige Schweißperlen auf der Stirn; mehr hatte Celsus als Ergebnis der Übungen nicht zu bieten.


    Anschließend wandte er sich an den medicus.


    "Ich hatte bisher noch keinerlei Brüche, in welcher Form auch immer, und auch nächtliche Schweißausbrüche kenne ich nicht, medicus."


  • Der Medicus vermerkte positiv, dass es keine Gebrechen und keine Probleme bei den Liegestützen gab. "Gut, kannst wieder aufstehen und dann bitte die Tunika ausziehen. Hast du schonmal Hausausschläge gehabt? Plötzlichen Haarausfall?"

  • Zitat

    Original von Caius Decimus Celsus
    Geschafft! Einige Schweißperlen auf der Stirn; mehr hatte Celsus als Ergebnis der Übungen nicht zu bieten.


    Anschließend wandte er sich an den medicus.


    "Ich hatte bisher noch keinerlei Brüche, in welcher Form auch immer, und auch nächtliche Schweißausbrüche kenne ich nicht, medicus."


    "Sehr schön, und zählen kannst du auch richtig", stellte der Medicus mit unvermindertem Grinsen fest. "Wie sieht es aus mit spontanem Nasenbluten? Blutigem Stuhlgang? Faulen Zähnen? Zieh' mal deine Tunika aus."

  • "Nasenbluten kenne ich nicht,"


    berichtete Celsus wahrheitsgemäß,


    "mein Stuhlgang ist fest, was natürlich vom Essen abhängt, und meine Zähne sind vollständig und in Ordnung, medicus."


    Anschließend zog Celsus seine tunica aus und legte sie ordentlich auf den neben ihm stehenden Schemel.

  • Dass die Zähne noch vollzählig waren, vermerkte der Medicus ebenfalls positiv, denn das war keine Selbstverständlichkeit. Dann schaute er sich den Körper von Celsus auf der Suche nach Flecken auf der Haut oder verdächtigen Narben an und legte an ein paar Stellen eine flache Hand auf den Rücken und klopfte mit der anderen drauf. "Ich darf mal?" fragte er dann, wischte sich mit einem Leinetuch das Ohr ab und legte es auf den Brustkorb des Mannes. "Bitte einmal kräftig einatmen, dann ausatmen und dann husten."

  • Celsus tat wie ihm geheißen.


    Er sog soviel Luft in seinen Lungen, daß er schon meinte, sein Kopf würde sich mit Blut füllen. Pfeifend gab er die angestaute Luft wieder von sich und hustete einige Male.


    Erwartungsvoll sah er den medicus an.

  • Wie ihm der medicus gesagt hatte,
    legte Quintus seine Tunika ab und hängte sie über einen Hocker,
    der neben ihm stand.
    Dann antwortete er dem medicus:


    "Wie ich schon sagte, ich kenne keine solcher Gebrechen."


    "Alle Feine des Kaisers finden den Tod!"


    Prätorianer vor Sturm auf die Gladiatorenschule des Proximo
    im Film "Gladiator"

  • Zitat

    Original von Caius Decimus Celsus
    Er sog soviel Luft in seinen Lungen, daß er schon meinte, sein Kopf würde sich mit Blut füllen. Pfeifend gab er die angestaute Luft wieder von sich und hustete einige Male.


    Erwartungsvoll sah er den medicus an.


    Nach einigen Hustenstößen war der Medicus zufrieden und nahm sein Ohr wieder von der Brust des Mannes. "Nicht übel. Kräftiger Atem. Kein Schleim. Kannst dich wieder anziehen." Währenddessen machte er einige Notizen auf der Tafel.


    "Einen Sehtest hätten wir dann noch im Angebot. Kannst du lesen? Wenn ja, dann lies mal vor." Dabei hielt er eine Tafel in die Höhe.



    L E G E R E


    P O T E S


    P RO B [SIZE=7]A[/SIZE] [SIZE=6]T[/SIZE] [SIZE=5]E[/SIZE]


    [SIZE=4]G R A T U L A T I O[/SIZE]



    "Wenn du nicht lesen kannst, lies einfach die Buchstaben einzeln vor."

  • Zitat

    Original von Quintus Decimus Centho
    Wie ihm der medicus gesagt hatte,
    legte Quintus seine Tunika ab und hängte sie über einen Hocker,
    der neben ihm stand.
    Dann antwortete er dem medicus:


    "Wie ich schon sagte, ich kenne keine solcher Gebrechen."


    "Die kränklichen scheinen sich bei dem Wetter gar nicht raus zu trauen. Nur gesunde Leute hier", stellte der Medicus fest und suchte den entblößten Körper trotzdem nach Hautflecken und verdächtigen Narben ab. "Ich horche mal eben rein", sagte er dann und legte sein Ohr auf die Brust des Mannes. "Einatmen, ausatmen, einatmen ausatmen und dann dreimal husten, bitte."

  • Nachdem sich Celsus wieder angezogen hatte, hielt er sich mit der Hand das rechte Auge zu und las ohne abzusetzen mit dem linken Auge.


    "Legere, potes, probare, gratulatio."


    Dann verdeckte er das linke und las ebenso flüssig mit dem rechten Auge.


    "Legere, potes, probare, gratulatio."


    Und somit, dachte Celsus, wären nun die Ohren an der Reihe.

  • "Ja, ziemlich gut", stellte der Medicus fest. "Aber dass du mit dem zweiten Auge was anderes siehst als mit dem ersten war ja auch nicht zu erwarten." Sein Grinsen war breit wie immer und wurde auch noch dem Hörtest nicht schmaler.


    "Damit sind wir durch. Bist tauglich."

  • Quintus atmete tief ein und aus.
    Dann hustete er wie geheißen und sah den Medicus an.


    "Und, bin ich brauchbar?"


    "Alle Feine des Kaisers finden den Tod!"


    Prätorianer vor Sturm auf die Gladiatorenschule des Proximo
    im Film "Gladiator"

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