Valetudinarium - Lazarett

  • merkwürdig das Verhalten dieses...Medicus...
    vielleicht ist er ja nur ein wenig überarbeitet, hoffen wir es mal...


    "Ich danke dir Medicus für die Opferung deiner kostbaren Zeit. Ich werde ausrichten, was du sagtest. Vale"


    und so ging er wieder in das Meldebüro um dem bürokratischen Teil endlich zu bewältigen...

  • Der oft von Wein benebelte Geist des Medicus war in diesem Fall hellwach. Hatte er sich eben verhört oder kam hier tatsächlich ein Grünschnabel hereinspaziert, der ihm vorschrieb, was er machen soll?


    "Sag mal bist du lebensmüde oder einfach nur gedankenlos? Du hast einen Unteroffizier vor dir!"
    Mit jedem Wort war der Grieche trotz schwerer Zunge lauter geworden.


    "Nimm Haltung an und mach eine anständige Meldung, die beinhaltet, was du von mir WÜNSCHST."

  • Ich war sehr erschrocken, hatte ich mich etwa so falsch ausgedrückt?
    Egal...Ich nahm Haltung an.


    "Natürlich Optio. Ich bitte darum, von Ihnen untersucht zu werden, damit ich in die Legio I Traiana Pia Fidelis eintreten kann."

  • "Na, das klingt doch schon besser", grummelte der Medicus vor sich hin. Er winkte den Rekruten zu sich. Sein Auge kniff er leicht zusammen, als er einen prüfenden Blick in dessen Augen warf. Nach einem Sehtest, überprüfte er Gleichgewichtssinn, Kraft und Beweglichkeit des Mannes.


    "Irgendwelche Krankheiten bisher gehabt?"

  • Sorgfältig notierte der Medicus die verschiedenen Angaben auf eine Wachstafel. Diese drückte er anschließend dem Rekruten in die Hand.


    "Damit gehst du wieder zurück zum Meldebüro. Der Soldat dort sagt dir dann, wie es weiter geht. Wegtreten!"




    Nachdem der Rekrut das Lazarett verlassen hatte, lachte der Grieche sich eines ins Fäustchen.


    "Hihihihi, hahaha, dem habe ich aber einen Schreck eingejagt."


    Zufrieden griff er zur Flasche und machte es sich auf einem Krankenbett bequem.

  • Labeo schritt interessiert ins Lazarett.
    Suchte den Arzt fnad ihn und meldette sich an:


    "Salve ich bin Apiius Aelius Labeo aus der Gens Aelia. Meine Akte ist fertig ich brauche die Tauglichkeitsuntersuchung!"

  • "Aha, aha. Soso. Du brauchst. Brauchst du oder willst du? Willst du oder musst du? Musst du oder darfst du? Kannst du überhaupt? Das ist hier die Frage."


    Der Medicus, einige frisch geerntete Gewächse aus dem lagereigenen Kräutergarten musternd, würdigte den Kandidaten einige ganze Weile keines Blickes, mischte einige höchst merkwürdig aussehende Kräuter in einer kleinen Schale, zerstampfte die Planzenteile und drehte sich schließlich nach dem Rekruten um.


    "Na, was ist? Willst du hier Wurzeln schlagen?", pflaumte er den Legionsanwärter an und nahm einen kräftigen Schluck Vinum aus einem schmucklosen Tonbecher.
    "Komm mal her ins Licht, damit ich dein grünschnäbliges Gesicht besser sehen kann."

  • "Wie siehst du denn aus? Was soll diese blonde Mähne? 'Willst' du - das war das Wort, das du benutztest - derart verhunzt möglicherweise vor einen Centurio treten, eh? Bist du eigentlich lebensmüde, sag mal? Ab zum Barbier! So kriegst du von mir keine Tauglichkeitsbescheinigung."

  • Skeptisch beäugte der Grieche den neuen Haarschnitt. Nach einer Rundumbesichtigung nickte er zufrieden.


    "Hmm, sieht schon besser aus. Dann wollen wir mal ..."


    Bewaffnet mit Wachstafel und Griffel baute sich der Medicus vor dem Rekruten auf.


    "Einmal mit geschlossenen Augen durch den Raum und wieder zurück. Wir wollen sehen, ob du gerade läufst. Irgendwelche Krankheiten gehabt? Regelmäßig Sport getrieben?"

  • Labeo befolgte die Anweisungen des Medicus, schließlich wollte er Rekrut werden.


    "Noch keine wirklich schlimme Kraknheit gehabt und ich haben jeden Tag 4 Stunden in den Thermen verbracht, um mich zu baden und natürlich auch um meinen Körper zu trainieren."

  • Im Zuge der Bauarbeiten für das Amphitheater war auch das Valetudinarium gut besucht, wenngleich die zu behandelnden Verletzungen eher kleiner Natur waren. Die Soldaten kamen mit Quetschungen, Rückenbeschwerden, die bis hin zur Bewegungsunfähigkeit gingen, rheumatischen Erkrankungen oder auch einfachen aber dennoch ernstzunehmenden Erkältungen. Ein junger Legionär war sogar von einem der Gerüste gekippt und hatte sich eine Beinfraktur zugezogen.


    Dem Griechen wurden die Stunden, in denen er ungestört seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Bacchus zu huldigen, nachgehen konnte, knapp. Dementsprechend schlecht war seine Laune, als neuerlich ein Hilfsarbeiter mit einem offenen Bruch des Unterarmes kam.


    "Wie blöd muss man eigentlich sein, um sich beim Bau den Arm zu brechen? Häh?", fuhr er den jungen Mann an, der - von diesem Empfang nun doch überrascht - ratlos mit den Schultern zuckte und sich nicht traute, eine entsprechende Erklärung abzugeben.


    "Dilettanten, Amateure, Weicheier, Anfänger, ..."
    Ein Schwall an Flüchen, der kein Ende nehmen wollte, entfuhr dem Medicus, während er seine Instrumente holte.

  • Beständig vor sich hinmurmelnd, suchte der Grieche sein Sammelsurium an Instrumenten zusammen.
    "Wo habe ich bloß dieses verdammte Messer hingelegt? Capsarius, wo sind die Instrumente?"


    Eilfertig kam der Helfer und legte die medizinischen Gerätschaften in greifbare Nähe.


    "Gut, kann losgehen. Den Mann festbinden." Zu dem Hilfsarbeiter gewandt meinte der Medicus grienend: "Wir versuchen den Arm zu richten, notfalls bleibt immer noch die Amputation und für den Fall, dass du protestieren willst: Man muss nicht alles in zweifacher Ausführung besitzen."

  • Immernoch mit leichtem Vorsprung vor dem Wagen, kam Priscus am Lazarett an.


    "Krankentransport mit drei Verletzten - Baustellenunfall", kündigte er in der Halle an und sofort sprangen zwei Capsarii auf, um Ärzte zu holen. Ein weiterer öffnete die größe Flügeltür, damit der Wagen gleich in die Halle fahren konnte.

  • Sim-Off:

    Ich spare mir mal das Aussimulieren der Behandlungen. Das Wesen dieses Medicus ist mir zu fremd. Möge sich sein Schöpfer nunmehr wieder verstärkt mit ihm beschäftigen. ;)


    Trotz allen Einsatzes konnten die Ärzte, die gewiss ihr Handwerk in Perfektion verstanden, das mit Schädelbasisbruch eingelieferte Unfallopfer vom Bauplatz des Amphitheaters nicht mehr retten. Ohne je das Bewusstsein wiedererlangt zu haben, verstarb der Bedauernswerte während der Notoperation.


    Nach der Behandlung des offenen Beinbruchs eines weiteren Soldaten, der sich als weniger kompliziert als zunächst angenommen wurde herausgestellt hatte, und den notwendigen Wundversorgungen der restlichen Opfer des Gerüsteinsturzes, ließ sich der Medicus entschuldigen und begab sich mit einer gefüllten Amphore in eine stille Ecke des Lazaretts, um sich wieder in den lullenden Zustand des Rausches zu befördern, der ihm einzig sein Dasein erträglich erscheinen ließ.

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