Die Ludi Apollinaris Extraordinem am VIII. Ianuarius

  • Meridius und Julia nahmen also doch noch etwas von ihrer Umgebung wahr, denn er bemerkte Adria hinter sich und sprach sie an.


    "Salve Meridius! Auch hier dieses wunderbare Spektakel beobachtet?"


    stellte ihr auch Julia vor, eine fesche junge Frau


    "Freut mich dich kennenzulernen. :)
    Du bist wohl nicht aus Rom, ich muss zugeben, ich sehe dich heute das erste Mal hier."


    Leise und etwas verschämt wendet sich Adria wieder an Meridius


    "Du hast gehört was ich vorhin spaßhalber gesagt hab? Verzeih, aber mir kam unser letztes Gespräch wieder in Gedanken und ich konnte mir die kleine Bemerkung nicht verkneifen.


    Und, mach ihr doch keine Angst vor den Prätorianern. Der Präfekt selbst ist doch eine äußerst liebenswürdige Person, das weiß ich aus eigener Erfahrung" ;)


    Süß, die beiden, lassen wir sie noch etwas turteln.


    "Das Spannendste am Rennen ist wohl auch schon vorbei. Ich werde mich auf den Heimweg machen und euch nicht weiter stören."

  • Ich musste nun auch lachen - diese Adria gefiel mir. Auch sie war sehr gewitzt und scheinbar sehr intelligent.


    Die Freude ist ganz meinerseits! Dann wünsche ich dir einen guten Heimweg, wir werden uns sicherlich auch noch kennenlernen.


    Ich lächelte Adria zum Abschied zu und wandte mich dann wieder an Meridius. Wo waren wir stehengeblieben? Seine letzten Worte waren über die Praetorianer. Ich kramte in meinem Gedächtnis, und wurde erst nach einer gewissen Zeit fündig. Genau, die Leibgarde!!!!


    Habt ... hast du am Anfang deiner Karriere auch schon einmal daran gedacht, vielleicht zu den Praetorianern zu gehen? Verzeih mir, wenn ich manches Mal nicht so über das römische Reich Bescheid weiß und von Dingen keine Ahnung habe, die dein Alltag sind, ich habe noch nie mitten drin gelebt, was sich nun ja ändern wird.. ändern muss!!!


    Insgesamt wurde die Menge der Zuschauer beträchtlich verringert, da das spannendste nun schon vorbei war. Ich sah sich ein wenig um. Extra hatte ich von dem Wein abgelassen, damit ich nicht von diesem angeschlagen wurde, denn dann plauderte ich über Dinge, die mir nicht ganz genehm waren. Ihm könnte man sicherlich alles anvertrauen, doch um wirklich zu vertrauen, brauchte ich lange, besonders bei Männern...

  • Meridius lächelte.


    "Zu den Praetorianer? Als ich noch Centurio war, wollte mich der damalige Praetorianerpraefect Marcellus für seine Truppe verpflichten, doch ich lehnte ab. Später dann, ich war Tribun und der Posten des Praetorianer Praefecten war frei geworden, nahm mich der Imperator bei Seite und ließ mir die Wahl: Entweder Rom und den verantwortungsvollen Posten als Anführer seiner Leibwache, oder das Kommando über die Legion in Hispania. Ich entschied mich für letzteres.


    Was möchtest Du sonst noch über mich wissen?"


    Er blickte sie freundlich an.

  • Ich sah zur Seite. Ich musste verdammt neugierig klingen. Dummes Mädchen, dachte ich mir. Niemals würde ich mich an die römische Sitte der Zurückhaltung der Frauen gewöhnen können... Ich würde immer mit germanischen Sitten bleiben, aber das war vielleicht auch gut so. Dann bliebe ich meiner Abstammung treu.


    Ich frage dich aus, richtig? Das wollte ich nicht...


    Ich klang sicherlich wie eine Frau, die um jeden Preis erfolgreiche und mächtige Freunde haben wollte. Dabei wollte ich lediglich Freunde haben um nach vorn sehen zu können, nicht immer in die Dunkelhei meiner Vergangenheit zurückzufallen...

  • "Das macht doch nichts. Stell ruhig so viele Frage wie Du willst..."


    Meridius blickte sie an und wurde dann nachdenklich. Sie gefiel ihm zu gut, als dass er sie wieder gehen lassen wollte. Doch wusste er auch zu gut, dass er sie kaum kannte und dass sie wohl viel zu jung für ihn war. Er war Soldat und würde mit Sicherheit keine Zeit für sie haben. Innerlich seufzte er, aber er ließ es sich nicht anmerken.

  • Ich würde ihm dann eine ganz konkrete Frage stellen, hoffend sie wäre nicht zu direkt, aber ich redete nicht gerne um den heißen Brei herum und so fragte ich:


    Meridius... Ich merke dass dich etwas bedrückt... Steht ein Feldzug an? Oder was ist es? Oder ist es etwas längerfristiges, worüber du nicht einfach so sprechen magst....?


    Ich sah ihn an und dann wieder weg. Ich hoffte wahrlich, dass er mir diese Frage nicht übelnehmen würde. Er versteckte es sehr gut, doch irgendetwas war da...

  • Meridius sah sie an. Sollte er ihr sagen, was in ihm vorging? Sie kannten sich doch kaum und hatten sich erst heute kennen gelernt. War es ein Wink des Schicksals? Wille der Götter? Bildete er es sich nur ein? Sie war eine junge und schöne Frau. Sie besaß Charme, Charisma und Intelligenz, Ehre und Würde. Er dachte nach. Dann lächelte er. Es war nichts, ausser dass er sich ein bisschen verkuckt hatte. Doch das würde vorrübergehen.


    "Es ist nichts. Es sind nur die Sorgen, die aus den Pflichten heraus entstehen..."

  • Ich nickte seufzend. Ja, auch ich würde bald Pflichten haben, wenn alles gut ging... Ich hoffte es doch sehr...


    Pflichten... Es sind sicherlich bedrückende Lasten. Ich stand bislang nur selten auf eigenen Füßen und war nur für mcih selbst eine Verpflichtung eingegangen, doch manchmal frage ich mich, ob ich nicht lieber für andere bürgen sollte, denn ich selbst kann an mir nicht mehr viel ändern und auch an manchen Leuten nicht...


    Ich dachte dabei an Geschehenes und für ihn musste es sich wie ein Rätsel anhören, dachte ich mir. Doch was sollte es schon, vielleicht würde er auch eines Tages dem Rätsel das Geheimnisvolle zu nehmen. Ich sah zu Flavius.

  • Meridius sah, wie sie zu Flavius sah. Auch er blickte den kühnen Germanen kurz an. Dann lächelte er und erhob sich.


    "Julia, es war mir eine Ehre und ein Vergnügen Dich kennen lernen zu dürfen. Wenn ich gewusst hätte, dass Dein Bruder eine so schöne und galante Unterhalterin seine Schwester nennt, ich hätte ihn in der Aurata festgenagelt. Ich muss jetzt leider gehen, die Pflichten rufen und das Rennen ist auch schon vorbei..."


    Er lachte.


    "Nicht dass man uns noch gewaltsam hier hinaus befördert..."


    Dann gab er dem Praefectus Castrorum die Hand.


    "Vale, Freund."


    Und wandte sich erneut an Julia.


    "Ich wünsche Dir viel Erfolg als Duumvir. Und hoffentlich kommt ihr uns in Hispania mal besuchen. Mein Angebot steht und ich würde mich beleidigt fühlen, solltet ihr mir diese Ehre ausschlagen. Pass auf Dich auf..."

  • Ich sah ihn bedauernd an, fand ich es doch sehr schade, dass er schon ging. Nun, wie dem auch sei, ein Legat war sicherlich sehr beschäftigt und so erhob ich mich und sah ihm in die Augen.


    Ich werde sobald ich die Wahlen hinter mir habe das Angebot wahrnehmen. Sollten sie positiv sein, könnte doch ein wenig länger dauern, doch einen Brief werde ich auf jeden Fall zukommen lassen!


    Ich nickte ihm höflich zu. Das Gespräch war so gut, dass es mir nun schwerfiel ihn gehen zu lassen.


    Du wirst uns aber auch noch besuchen kommen, in Confluentes, ja? und ich wünsche dir alles, alles gute Meridius...


    Ich drehte mich kurz weg, dann sah ich ihn wieder an.


    Danke dir! Es war eine wundervolle Unterhaltung, ich hoffe wir können sie in naher Zukunft fortsetzen! Mach es gut...

  • Ich sah meinen Bruder an, ich wusste es selbst kaum...


    Nun, dass ich eigentlich Angst vor fremden Männern habe, doch vor wenigen Momenten noch über einen sehr langen Zeitraum geredet habe... Ich kann mich mit ihnen unterhalten, doch ich denke niemals mehr...


    Ich schüttelte über meine Dummheit lächelnd den Kopf... Was sprach ich da nur...

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