[Umland] - Gestüt Aurelia - Reitunterricht für Anfänger und Fortgeschrittene

  • Das ist aber ein verdammt großes Pferd murmelte ich........


    Hm, ja klar, warum auch nicht?


    Ich begab mich langsam aber zielbewusst auf das Pferd zu. Ein paar Meter davor stoppte ich.
    Mein Kopf ging in Richtung von Deandra.


    Und wie komme ich jetzt darauf?

  • „Von unten betrachtet wirkt ein Pferd in jedem Fall noch wesentlich kleiner als von seinem Rücken aus“, versicherte ich Commodus mit einem wissenden Lächeln.
    Dann lenkte ich das Gespräch mit Absicht auf das 'Problem' des Aufsteigens. Je weniger ein Reiter über seine Befürchtungen nachdachte, desto besser.


    „Vielen meiner Pferde trainierte ich bereits an, durch Einknicken mit einem Vorderlauf sich für das bequemere Aufsteigen anzubieten. Ansonsten gehört es zum kleinen Reitereinmaleins, sich auch auf ein stehendes Pferd hinaufzuschwingen.“


    Aufmunternd zwinkerte ich Commodus zu.


    „Zum Aufsitzen braucht man vor allem Kraft und gut trainierte Muskeln. Man hält sich an der Mähne kurz vor dem Widerrist fest und schwingt sein rechtes Bein nach oben.“


    Ich zeigte den Widerrist und tätschelte das Schulpferd über der Schulter, grad dort, wo das Ende seiner Mähne war.


    „Zu einer solchen Aufsteigübung rate ich dir aber erst später“, sagte ich zu Commodus und wies Majesta an, sich vorn abzusenken. Als das Schulpferd mit einem Vorderlauf kniete, winkte ich Commodus heran.

  • Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    „Von unten betrachtet wirkt ein Pferd in jedem Fall noch wesentlich kleiner als von seinem Rücken aus“,


    8o


    Aufmerksam hörte ich Deandra zu, dann ging es los. Wie gelernt in der Legio I. setze ich zum Sturmangriff auf das Pferd an. Ich nahm Anlauf und sprang. Gelandet bin ich mit meinen Bauch auf den Rücken des Pferdes. Mit der linken Hand hielt ich mich an der Mähne fest. :D


    Ahhhhhh


    Ich war wohl etwas eingerostet, ich bekam mein rechtes Bein nicht hoch genug. Also kroch ich weiter auf den Rücken des Pferdes. Nach meiner Heldentat schob ich mich in Richtung Hals den Pferdes.
    Geschafft, ich saß auf.

  • Commodus lief, ich schrie … und hatte doch keine Chance, mein armes Pferd vor diesem Angriff zu bewahren.


    „Bei den Göttern, Commodus! Wär’ meine Stute ein Raubtier, steckten ihre Zähne jetzt in deinem Leib.“


    Ich schüttelte mit dem Kopf. „Nie wieder mit Anlauf, sondern nur aus dem Stand, mit Kraft und Eleganz und nicht mit Gewalt. Sie bot sich doch bereits an für ein bequemes Aufsitzen“, sagte ich mit leichtem Vorwurf in der Stimme.


    „Dein Pferd ist dir nur so lange ein guter Kamerad, wie du es pfleglich behandelst und selbst das letzte Wasser mit ihm teilst. Vergiss das nie bei allem was du tust! So und nun nimm erst einmal Fühlung auf. Die Oberschenkel angelegt, die Unterschenkel frei, den Rücken gerade und nie am Zügel reißen. Wie fühlt es sich an?“

  • Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    „Bei den Göttern, Commodus! Wär’ meine Stute ein Raubtier, steckten ihre Zähne jetzt in deinem Leib.“


    „Nie wieder mit Anlauf, sondern nur aus dem Stand, mit Kraft und Eleganz und nicht mit Gewalt. Sie bot sich doch bereits an für ein bequemes Aufsitzen“,


    Etwas errötet sah ich auf den Boden.


    Verzeih Deandra, es war nicht meine Absicht so grob vorzugehen.
    Beim nächsten mal mache ich es besser, Versprochen!



    Zitat

    Original von Aurelia Deandra . Wie fühlt es sich an?“


    Ganz das Gegenteil davon was mein Name bedeutet.........ist wohl Gewöhnungsbedürftig


    Vorsichtig drücke ich meine Oberschenkel zusammen um richtig zu Sitzen ohne gleich hinunter zufallen.
    Ich richtete meinen Rücken und nahm die Zügeln in die Hand.

  • Zufrieden nickte ich.


    „In der Bewegung sieh nie nach unten. Richte deinen Blick stets nach vorn und wenn es dir möglich ist, versuche deinen Körper den Bewegungen des Pferdes anzupassenden. Arbeitest du dagegen, bringst du dein Pferd aus dem Takt. Es wird sich dann entweder nicht von der Stelle rühren, weil es nicht versteht was du willst, oder dich abwerfen im schlimmsten Fall.“


    Ich musste lachen, als ich in Commodus’ Gesicht sah.


    „Lehnst du dich leicht nach vorn, so setzt sich dein Pferd in Bewegung. Lehnst du dich wieder leicht zurück, bleibt es stehn. Willst du einen Bogen reiten, dann zieh nicht etwa dein Pferd am Zügel, sondern lege den gerade entgegen gesetzten Zügel an. Pferde sind sehr feinfühlige Tiere. Sie haben das Bestreben, dem angelegten Zügel auszuweichen. Deswegen gehen sie problemlos in die Richtung und gänzlich ohne Zug und Zwang.“


    „Hast du das in etwa verstanden? Wenn nicht, dann frag ruhig noch einmal“, munterte ich Commodus auf.

  • „Ja sicher, jetzt geht es los“, scherzte ich, dabei war das durchaus ernst gemeint, sollte nur locker und unverkrampft klingen. Commodus machte so gar kein glückliches Gesicht auf dem Pferd.


    „Zuerst einmal nur im Schritt damit du ein Gefühl für die ungewohnte Bewegung bekommst. Versuche erst einmal nur dein Gleichgewicht zu halten. Alles andere macht mein Schulpferd von allein. Also leicht nach vorn gelehnt und wenn es zu wackelig wird, halte dich zur Not an der Mähne fest.“

  • Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    „Ja sicher, jetzt geht es los“,


    „Zuerst einmal nur im Schritt damit du ein Gefühl für die ungewohnte Bewegung bekommst. Versuche erst einmal nur dein Gleichgewicht zu halten. Alles andere macht mein Schulpferd von allein. Also leicht nach vorn gelehnt und wenn es zu wackelig wird, halte dich zur Not an der Mähne fest.“


    Ich holte Tief Luft, hielt mich gut fest an den Zügeln.
    Ich verlegte mein Körpergewicht nach vorne und hüpfte vorsichtig etwas auf um den Pferd das Zeichen zugeben das es los gehen sollte.


    Langsam lief das Pferd los, huch ist das hoch......... 8o

  • „Die Zügel sind nur dazu da, Hilfen zu geben. Klammere dich nicht zu sehr daran fest. Du störst sonst auch das Pferd im Maul und es wird am Ende abgestumpft gegen deine Hilfen. Versuche locker zu bleiben. Deinen Halt müssen dir deine Beine und da vor allem deine Oberschenkel geben.“


    Aufmerksam verfolgte ich die erste Gerade.


    „Und nun versuche dein Pferd aus der Bahn zu lenken, indem du dein Gewicht nach innen - in Richtung zu mir verlagerst. Dazu die Zügel anlegen, so wie ich es vorhin beschrieben habe…. Versuche es“, forderte ich Commodus auf.

  • Ich lies die Zügel etwas locker wie Deandra mir es sagte, dann verlagerte ich mein Gewicht etwas nach links außen. Das Pferd reagiert tatsächlich. Ich musste meine Oberschenkel etwas mehr zusammen drücken, ich hatte das Gefühl das ich fast hinunter fiel.

  • „Gut! So ist es gut! Nur nicht die Unterschenkel zu eng andrücken, weil sonst das Pferd denkt, du treibst es zu einer schnelleren Gangart an.“


    Zufrieden schaute ich Pferd und Reiter zu.


    „Und nun eine Wendung in die andere Richtung.“


    Aufmunternd nickte ich Commodus zu.


  • Ich lies die Unterschenkel etwas locker und zog sanft die Zügel an um das Pferd zum Stoppen zu bringen.
    Diesmal verlagerte ich mein Gewicht nach rechts außen um dem Pferd zu zeigen das es umkehren soll. Etwas die Unterschenkel fester gepresst damit es lostritt. Ich hielt mein Gewicht immer noch rechts außen bis das Pferd die gewünschte Zielrichtung erreichte.


    Langsam gefiel es mir.

  • „Das war schon sehr gut“, lobte ich. „Nur eines kannst du noch besser machen. Zum Anhalten lehne erst dein Körpergewicht zurück. Es ist besser das Pferd durch solche Hilfen zum Verlangsamen oder Anhalten zu bewegen als durch Zug am Zügel.“


    Ich holte tief Luft und versuchte alles möglichst anschaulich zu erklären. Auch hoffte ich, Commodus spielte mit.


    „Stell dir vor du musst selbst einen Menschen auf deinen Schultern tragen. Was glaubst du passiert mit dir, wenn sich dieser Mensch nach vorn beugt? Versuch dich mal da rein zu fühlen.“


    Abwartend blickte ich Commodus an.

  • Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    „Stell dir vor du musst selbst einen Menschen auf deinen Schultern tragen. Was glaubst du passiert mit dir, wenn sich dieser Mensch nach vorn beugt? Versuch dich mal da rein zu fühlen.“


    Abwartend blickte ich Commodus an.


    Ich nickte Deandra zu.


    Ich lehnte mein Körpergewicht zurück und lies die Zügel etwas locker. Das Pferd hielt an. Dann lehnte ich mich etwas nach vorne und presste meine Unterschenkel zusammen damit es weiter ritt. Diese Übung wiederholte ich jetzt, so lange bis ich es endlich genau einschätzen konnte mit wie viel Gewicht ich verlagern müsste.

  • "Du verstehst was ich damit sagen wollte? Wenn der Mensch auf deinen Schultern sich vorbeugt, musst auch du automatisch einen Schritt machen, damit du dein Gleichgewicht hältst, denn sonst stürzt ihr beide um. Genauso verhält es sich, wenn sich der Mensch auf deinen Schultern seitlich oder nach hinten beugt. Folgst du, der du unten stehst, nicht in gleicher Weise dieser Bewegung, dann stürzt ihr. So handelt auch dein Pferd. Es versucht beständig sein aus den Fugen geratenes Gleichgewicht wieder herzustellen. Lerne einfach dein Pferd durch diese einfache Methode zu lenken."


    Ich lächelte Commodus an.


    "Versuch dich noch in ein paar solcher Richtungs- und Bewegungswechsel."

  • Brav befolgte ich die Anordnung von meiner Lehrerin, ich fühlte regelrecht wie ich und der Gaul eins wurden. Allerdings fühlte sich mein Po nicht so wohl beim ganzen, er schmerzte. Aber ich ritt weiter mit grinsen auf den Gesicht.

  • Ich bemerkte das angespannte Grinsen auf dem Gesicht von Commodus. Trotzdem sollte er noch wenigstens ein paar Runden traben, bevor ich ihn aus seiner ersten Stunde entließ. Er würde gewaltige Muskelschmerzen nach dem Absteigen und vor allem morgen verspüren, aber das traf jeden anfangs und da musste er durch.


    „Versuche jetzt dein Pferd in die nächst schnellere Gangart zu treiben. Verlagere dabei dein Gewicht nach vorn und drücke deine Unterschenkel stärker an. Aber bitte gefühlvoll“, ermahnte ich vorausschauend.


    „Und versuche dich nicht so plumpsen zu lassen im Trab. Auf Dauer macht das den Rücken eines jeden Pferdes kaputt. Versuche die Schritte der Stute gut auszusitzen. Heb deinen Hintern so wenig wie möglich von der Satteldecke ab.“

  • Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    Aber bitte gefühlvollermahnte ich B]


    Ich doch immer :D


    Ich drückte meine Unterschenkel ganz sanft zusammen und verlagerte mein Gewicht nach vorne. Aber irgendwie wurde das Pferd nicht schneller..........


    Fragend sah ich zu Deandra... :hmm:

  • „Kein Problem Commodus. Deine eigene Unsicherheit spürt das Pferd und deswegen geht es nicht schneller. Drücke einfach etwas mehr noch die Unterschenkel an und wenn nötig, dann erhöhe den Druck mit den Fersen.“

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