Der Augur schritt langsam in aller Frühe zum Tempel des Mars. Er betrat die Häuser des Kriegsgottes im Normalfall nur mit einem gewissen Unbehagen, da er auch die Schattenseiten eines Krieges sah, doch am heutigen Tag war er fröhlich gestimmt, hatte er doch diesem Gott etwas Gutes zu berichten.
Tempeldiener führten einen wohlgenährten Stier hinein, verbeugten sich, als der Augur ihnen zunickte, und verschwanden wieder. Eine Schale mit tylusianischem Weihrauch war ebenfalls vorbereitet worden. Auch hatte sich ein Priester gefunden, der auch am Morgen bereit gewesen war, Sophus bei diesem Opfer zu unterstützen. Als die Schritte der Tempeldiener in der Ferne verklungen waren und die andächtige Stille wieder einkehrte, trat Sophus an den Platz, an den man die gestohlene Marsstatue zurückgebracht hatte, und warf sich zu Boden.
"Oh großer Mars." sagte er. "Der schreckliche Frevel in deinem Haus wird nun endlich von Menschenhand gerächt. Zu lange musstest du die Schande dieses Raubes erdulden, zu lange dich mit unseren Gesten in Opfern und Geschenken begnügen. Es kommt die Zeit der Strafe! Der ruchlose Dieb wurde aufgespürt und liegt in Ketten. Ein Urteil erwartet ihn. Du hast uns die Gnade deiner Geduld erwiesen, oh Mars, als Dank will ich dir dieses Tier schenken. Möge es dich erfreuen."
Eine kurze Stille trat ein, unterbrochen vom leisen Ächzen des alten Mannes, als er sich wieder erhob. Dann nickte er dem Priester zu, der mit dem Opfermesser die Kehle des Tieres durchtrennte. Der Stier gab einen kurzen Todesschrei von sich, dann nichts mehr. Der Augur stand noch eine Weile nachdenklich im Tempel, in dem die Flammenschale mit dem Weihrauch entzündet worden war und ihren Duft verbreitete, ehe er schließlich den Ort verließ.