• Der Decurio war zufrieden mit seinen Leuten gewesen. Alle hatten das geleistet, was von ihnen gefordert wurde. Die Pferde hatten sich ruhig verhalten und sich von den Menschenmassen nicht im geringesten verunsichern lassen.
    "Gebt ihnen heute etwas mehr als üblich", wiess er die Stallknechte an, die das Futter verteilen sollten. Dann machte auch er sich auf den Weg zu den Unterkünften, um seine Paraderüstung abzulegen und mit seinen Kameraden einen angenehmen Abend zu verleben.

  • Ich machte mich im Auftrag des Optio Claudius auf den Weg zu den Pferdeställen und suchte da einen Knecht. Nach kurzer Zeit fand ich auch schon einen.


    "Wir brauchen 2 Ochsen drüben beim Baustofflager, bringt sie dort hin"


    Ich wandte mich wieder ab und begab mich zurück zum Baustofflager um Flavian beim beladen der Wagen zu helfen.

  • Längst war Vitulus von den Botenritten zurück und längst besaß er ein eigenes Pferd. Claudius schnappte sich Trense und Pferdedecke. Er ritt prinzipiell ohne Sattel, auch wenn manche Einheiten solche bereits benutzten. Mit Schwung saß er auf dem Rücken seines Hengstes und lenkte ihn zum Haupttor des Lagers.

  • Die Stallknechte bereiteten die Pferde erneut vor. Es lag ein Erkundungsritt auf dem Plan. Die Reiter mussten ihr gutes Können weiterhin erhalten und unter beweis stellen.

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Furianus kam müde und erschöpft bei den Pferdestall an...


    Er schaute sich um...
    Entdeckte jedoch einen Stallburschen...


    "Salve. Ich wollte nachfragen ob ich mir morgen, da habe ich frei, mal ein Pferd ausleihen. Ich bringe es heil wieder her, du hast mein Wort darauf."


    der Stallbursche kratzte sich am Kopf...


    "Nun, wir werden wohl noch ein paar Reservepferde haben. Ich glaube das geht klar, ich werde es dem Verantwortlichen melden. Morgen sollte es dann keine Probleme geben, natürlich müssen wir dich aber registrieren, sonst haust du noch ab. Auf Worte verlasse ich mich schon längst nicht mehr."


    Furianus kratzte sich am Kopf...der Mann glaubte ihm wohl nicht..


    "Gut, wenn du es sagst. Morgen komme ich vorbei und werde natürlich alle Formalitäten erledigen, die dazu notwendig sind. Ich bin zu müde. Vale."


    "Vale."


    und Furianus verlies den Stall...

  • Ich kam bei den Pferdeställen an und fragte auch gleich einen vorbeigehenden Stallburschen


    Salve! Wir brauchen einige Maultiere, um die Sachen von der FAbrica auf die Baustelle zu transportieren!


    Ah ja ich werde gleich alles vorbereiten und führe die Tiere dann vor die Fabrica!


    Gut danke! Vale


    Ich ging wieder zur Fabrica zurück!

  • Er lief in den Stall, sein Pferd zu begutachten. Besonders wie gut es den vergangenen Ritt überstanden hatte und wie es nun untergebracht war. Während Vitulus die Hufen des Pferdes nach eingedrungenen Teilen oder Entzündungen absuchte, sah er wie ein Stallbursche derweil anscheinend einige Maultiere vorbereitete. Wohl sollte eine Expedition stattfinden, nichts ungewöhnliches, doch Vitulus sah sich interessiert die Tiere an, während diese vorbeigeführt wurden.

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  • Gleich nachdem sie das weitere Vorgehen besprochen haben und sich einig waren sofort aufzubrechen, gingen sie zu den Ställen. Ihre Knechte sollten ihre Pferde satteln und bereit für den Aufbruch machen. Außerdem sollten jeweils Rationen und Wasser für zwei Tage bereit gehalten werden. Man wüsste ja nie...


    Zwei Stunden darauf, wurden die Pferde nach draußen geführt, wo bereits Vitulus und die anderen auf sie warteten. Nachdem er ein Zeichen gegeben hatte, ritten sie los in Richtung des Osttores. Auf zu einer neuen Aufgabe.

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    Einmal editiert, zuletzt von Gaius Claudius Vitulus ()

  • Der Lagerkommandant hatte an jenem Tage seinen Bürodienst ungewöhnlicherweise sehr pünktlich beendet und ursprünglich den Beschluss gefasst, den Lagerthermen einen Besuch abzustatten, dann aber doch angesichts der nach allgemeinem Dienstschluss hoffnungslos überfüllten Räumlichkeiten davon abgesehen, denn er konnte sich durchaus angenehmere Aufenthaltsorte als die stinkende Schmutzbrühe in den Bädern vorstellen.


    Während sich der Tag dem Ende zuneigte, schlenderte der Präfekt eine Weile über die Lagerstraßen ohne besonderes Ziel, verweilte hier und da, um flüchtig die neuesten Witzeleien der Legionäre und das folgende Gelächter aufzuschnappen.
    Als er den Kasernenblock verlassen hatte, gelangte er an die Stallungen der Reiterei und betrat diese kurzerhand, ein altes Soldatenlied aus seiner Zeit als Probatus pfeifend, um sich nach dem Zustand der Kavallerie zu erkundigen.

  • Langsam bewegte sich Vitulus, der neben den vielen Alltagspflichten etwas Zeit gefunden hatte, auf die Stallungen zu. Als er bei seinem Pferd angelangt war schickte er seinen dort angetroffenen Stallburschen mit einem angedeuteten Lächeln und einer Handbewegung fort. Schön war es, sein Pferd dass ihn schon so weit getragen hatte. Kurz schaute er es sich an, bis er dann schließlich begann es selbst zu striegeln. Auch wenn dies sonst gänzlich nicht seine Aufgabe war, so empfand er nun doch das Bedürfniss sich selber damit zu beschäftigen. Hier neben diesem großen Tier, dass ihm schon wie ein Kamerad war.

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  • Mit zwei Equites im Schlepptau näherte sich Mela den Stallungen. Er wollte sich die Pferde anschauen. Zwei hatten sie während der Reise hierher verloren, was ihm stark zu denken gegeben hatte. Waren die anderen Tiere gesund? Würden sie im Kriegsfall einsatzbereit sein?


    "So. Wenn wir gleich da rein gehen, will ich, dass du, Rufus, das notierst, was ich dir sage. Und du, Callidus, wirst mir bei der Inspektion zusehen, damit zu später den anderen lernen kannst, auf was sie zu achten haben. Verstanden?"
    "Ja, Duplicarius."
    "Jawohl, Deuplicarius."
    "Gut, dann hätten wir das ja geklärt. Fangen wir an."


    Sie betraten das Gebäude, das in schummriges Licht getaucht war, und begannen auf der linken Seite, um sich dann nach rechts vorzuarbeiten. Mela betrat die Box und gab zuerst das Aussehen zu Protokoll, dann begann er, das Pferd abzutasten und genauer zu untersuchen, wobei er auch selbst in die Hocke ging und an den Beinen entlang strich.


    "Rufus: Box Nummer I, Bewohner Cubito. Fesselbehang muss geschnitten werden, Mähne ebenfalls. Hm, das gefällt mir nicht. Hier und hier hat er offene Stellen, vom Sattel vermutlich. Satteldecke prüfen.... Hm. Er scheint vorn rechts zu lahmen. Wir brauchen in jedem Falle einen Schmied. Das Bein ist geschwollen. Fängt nicht gut an. Eventuell brauchen wir auch einen Medicus, der sich das mal anschaut. Gehen wir weiter."


    In der zweiten Box stellten sie ebenfalls viele Schürfwunden fest. Außerdem hatte das Pferd seinen Hafer nicht gefressen und einen enormen Blähbauch. In der fünften Box stand Herakles, das Pferd des Decurios. Mela stellte fest, dass er hinten links lahmte, weil ein Stein in seinem Huf steckte, den er ohne weiteres nicht heraus bekam. Nach der zwanzigsten Box machten sie eine Pause, tranken etwas und besahen sich das vorläufige Ergebnis. Mela gefiel das nicht, denn auf den ersten Blick waren 30% der Pferde im Kriegsfall nicht zu gebrauchen. Sie machten weiter. Bei Valor mussten ebenfalls die Fessenbehänge gekürzt werden und insgesamt ließ die Arbeit der Stallburschen zu wünschen übrig. In der 28. Box fanden sie eine Stute, die augenscheinlich trächtig war. Mela baute sich im Mittelgang auf und brüllte:


    "Wer zum Teufel ist hier zuständig???"


    Etwas raschelte und ein junger Stallbursche erschien mit hochrotem Kopf. Er meldete sich als Probatus Vortex.


    "So, Probatus. Kannst du mir erklären, wie das da passieren konnte?" donnerte Mela und deutete auf die Stute, die mit äußerst rundem Bauch im Stroh lag. Der Probatus zuckte mit den Schultern und drukste unruhig herum.


    "Aha. Also nicht. Dann hol mir jemanden her, der das zu verantworten hat, verdammt noch mal! Und streich diese Stute von der Einsatzliste."


    "J-ja, Duplucarius", versicherte der Probatus und zischte ab. Mela wandte sich an Rufus.
    "Schreib mir den Namen von diesem Dummkopf auf."


    Dann setzten sie die Inspektion fort. Als sie sämtliche Boxen durch hatten, reichte Rufus Mela die Wachstafeln. Mela würde einen Bericht für Numerianuns verfassen. Das Ergebnis der Inspektion war erschreckend. Etwa 40% der Pferde waren derzeit ungeeignet für einen Einsatz außerhalb des Castellums. Mela entließ die beiden Equites und begab sich in die Mannschaftsunterkünfte.

  • Ich hatte mich in die Pferdeställe zurückgezogen, weil ich einfach keine Lust mehr hatte. Zu nichts. Was brachte es schon, tagein, tagaus den zufriedenen Diener zu mimen? Livianus war zwar freundlich, aber...


    Ich lungerte also im Stall herum und hoffte, dass niemand herein kam. Ich wollte allein sein, über das Ende nachdenken. Die Balken hier waren recht hoch...vielleicht sollte ich es dieses Mal anders versuchen als mit einem Messer. Marius, die Memme, konnte sich nicht einmal das Leben nehmen. Mürrisch strich ich einem Pferd über die Nüstern, während ich in Selbstmitleid versank. Miriam liebte Cato, Ilaria war wohl tot, niemand scherte sich um mich. Da war es doch besser, wenn ich meinem Leben ein Ende setzte. Warum nicht gleich hier und jetzt? Ich sah mich nach einem Seil um, plötzlich waren meine Hände feucht. Bei der Suche stieß ich einen Stapel Eimer um, die erschreckend laut schepperten. Kurz hielt ich inne, dann kramte ich weiter und fand schließlich ein Seil, das mir lang genug erschien.


    Entschlossen, dass nichts und niemand mich mehr würde aufhalten können, suchte ich nach einem geeigneten Balken...

  • Da hatte sich Marcus an jenem Tag mal handwerklich betätigen wollen, sein Bett wackelte schon seit einigen Tagen, da hatte er sich auch prompt mit dem Hammer gegen den Daumen geschlagen. Somit gab er seine Bemühungen sofort wieder auf. Doch sein Bettpfosten wackelte immer noch und der nächste Miles, der so was reparieren konnte, war auch nicht aufzutreiben. So war Marcus gerade auf der Suche nach etwas, um sein Bett fester zu machen. Wenn er bei der Ausbildung mit den Probati mithalten wollte, würde er wohl eine ordentliche Mütze Schlaf brauchen. Grummelnd marschierte er durch die Unterkunft, fand jedoch nichts. So hatte er sich auf die Suche durch das Lager gemacht. Das erste Gebäude, woran er vorbeikam und das ihm doch geeignet erschien, war der Stall. Die Tür stand nur einen schmalen Spalt auf. Und da sein Daumen immer noch wehtat, drängte sich Marcus durch den Spalt hindurch. Pferdegeruch schlug ihm entgegen und der Duft nach frischem Heu. Marcus lächelte selig auf. Heu, was für Erinnerungen das doch weckte. Warme, weiche Frauenschenkel, die leidenschaftlichen Küsse zwischen den goldenen Halmen. Wie das wohl mit Phera hier wäre?


    Kopfschüttelnd vertrieb Marcus die Gedanken an einen dunklen, schlanken Frauenkörper und sah sich um. Ein Seil! Ja, natürlich! Das war es. Er könnte einige Hanfstränge nehmen und sie um das Bett binden. Marcus ging auf den Mann zu, der sich gerade im Stall umzuschauen schien und deutete freundlich lächelnd auf das Seil. Dabei fragte sich Marcus nur kurz, wer er war. Vielleicht ein Stallbursche? Oder ein Knecht? Oder ein Besucher?


    “Kann ich vielleicht das Seil bekommen?“

  • Ich zuckte zusammen. Das durfte doch nicht wahr sein! Ich schloss die Augen und wandte mich missmutig um, das Seil noch immer in den Händen haltend.


    "Ähm... Hm. Nein, das geht nicht", sagte ich leicht zerknirscht. Diesen Soldaten dort kannte ich nicht. Und es war mir auch egal, wer es war oder warum er hier hereingekommen war. Ich brauchte dieses Seil. Ein anderes hatte ich nirgends gesehen.


    Ich richtete mich etwas auf und musterte den Mann dort genauer. Er wirkte irgendwie edel, beinahe wie ein Patrizier. Ob er auch einer war?

  • Herrje, was war denn das hier? Revierkampf um ein Seil? Mein Seil, Dein Seil? Das war doch nur ein verflixter Hanfstrang! Marcus sah Marius leicht verdutzt an als ihm doch so viel Mißmut entgegen schlug. Eigentlich hatte er geglaubt, daß man ein Seil durchaus entbehren konnte. Marcus sah sich um, die Pferde standen alle an ihrer Stelle und auch sonst konnte er nichts entdecken, wofür dieser Mann so dringend ein Seil brauchte. Wahrscheinlich wollte er es nur nicht rausrücken und Marcus somit eine längere Suche einbrocken. Marcus seufzte schwer auf und sah sich um. Keine weiteren Seile! Marcus kratzte sich am Nacken und dachte einen Moment ratlos nach. Ah, Führungsqualitäten hervor geholt und erprobt.


    “Wie wäre es, wenn wir uns das Seil teilen? Du ein Stück und ich ein Stück! Mir würde das vollkommen für meine Zwecke genügen. Mein Bettpfosten wackelt. Wofür brauchst Du es denn?“


    Keine Soldatentunika? Also war er zumindest kein Soldat. So schnell konnte auch Marcus wiederum rückschließen. Er biß sich auf die Unterlippe und seine Stirn kräuselte sich.


    “Wer bist Du überhaupt? Arbeitest Du hier? Bist Du ein verirrter Probatus?“

  • Da war sie, die Frage nach dem Grund, aus dem ich das Seil brauchte. Teilen? Prima, dann war es zu kurz. Ich schüttelte den Kopf.


    "Ich äh, bin Marius. Sklave des Legaten. Und ich soll ihm ein Seil holen", log ich schauspielerhaft. Vielleicht nicht gerade die beste Ausrede, aber immerhin war das einfacher als zu sagen: tjo, damit will ich mich erhängen. Ich schüttelte kurz den Kopf über meine eigene Idiotie und grinste leicht verwirrt.


    "Du kannst ja Nägel in den Pfosten schlagen", schlug ich halbherzig und beinahe desinteressiert vor. Das Seil würde ich so schnell nicht abgeben. Ein dummer Gedanke, aber ich klammerte mich daran, als sei er mein letzter Strohhalm.

  • Herrje, ein Seil für den Legaten? Aber warum brauchte der bitte ein Seil? Hmm...da fiel es Marcus wie Schuppen von den Augen. Wäre er Christ, würde ihm natürlich göttliche Eingebung dabei einfallen. Natürlich hatte es sich herum gesprochen, daß der Legat Frauenbesuch hatte. Ein dreckiges Grinsen erschien auf Marcus Gesicht. Fesselspiele fand er auch immer recht lockend. Natürlich hatte Marcus keine Ahnung, dass es sich um Lucilla handelte. Denn sonst würde gnadenlose Eifersucht in ihm aufsteigen, bis ihm der Gedanke kam, dass beide doch verwandt sein könnten. Na, da konnte er dem Legaten wohl schlecht das Seil klauen. Dafür fiel ihm was anderes ein.


    „Ja, das habe ich auch versucht.“


    Marcus hält seinen blau angelaufenen Daumen hoch.


    “Vergeblich, aber Du siehst mir geschickt aus. Magst Du mir da behilflich sein? Hm...Marius, Marius...war das nicht so ein Dichter? So eine Komödienschreiber?“


    Daß es ein berühmter Heerführer und Diktator war, hatte Marcus wieder mal vergessen. Wahrscheinlich war er bei den Lektionen eh wieder mal nicht im Garten mit seinem griechischen Lehrer, sondern unterwegs mit einigen Freunden gewesen.

  • Das dreckige Gesicht des Soldaten vermochte ich nicht zu deuten. Ich sah wohl nur leicht verwirrt drein und begann mich schon zu fragen, ob die Lüge aufgeflogen war oder ich mich anderweitg verraten hatte, als der Mann mir seinen Daumen zeigte. Ich sah ihn leicht mitleidig an. Handwerkliches Geschick schien wohl nicht gerade das zu sein, womit die Götter ihn gesegnet hatten. Schon wollte ich mich wieder aus dem Staub machen, als der Soldat mich um Hilfe bat. Ich lächelte zerknirscht und wollte eigentlich antworten, dass ich nicht gerade geschickt war, doch hatte es sich vielleicht herumgesprochen, dass ich Livianus' Vilicus war und als solcher die noch spärliche Dekoration des Praetoriums vorgenommen hatte. So seufzte ich ergeben und sah nachdenklich auf das Seil zu meinen Händen herunter.


    "Es gab viele Berühmtheiten, die diesen Namen trugen, und auch jene, die ihn noch tragen werden, Herr", erwähnte ich beiläufig.
    "Der Historiker Marius Maximus oder der Feldherr Gaius Maximus. Aber sie sind schon lange tot. Und ich bin lediglich ein Sklave, sicherlich keine Berühmtheit."


    Nun hob ich den Blick. Manch einer behauptete, dass an meiner Person ein guter Hauslehrer verloren gegangen wäre, doch mein Wissen basierte auf der wenigen Freizeit, die ich mangels Aktivitäten oder Freunde mit den Büchern verbrachte. Immerhin etwas.


    "Ich werde dir helfen, wenn du es wünschst", sagte ich dann und umklammerte das Seil etwas fester.

  • Der schien in der Tat Ahnung zu haben, von so Historiakram und dererlei. Marcus kam aber keine Erinnerungen hoch, wer diese beiden genannten Männer denn waren. Über die hatte er bestimmt noch nichts gelesen. Ahnte der gute Marcus doch nicht, daß er ständig mit dem Erbe des Marius konfrontiert war, wenn man mal mit der Art des Marschierens anfangen würde. Denn das hat erst Marius so eingeführt und die Legio noch viel schlagkräftiger und mobiler gemacht. So lächelte Marcus das Lächeln eines Unwissenden und klopfte Marius jovial auf die Schulter. Denn blitzschnell, ja auch Marcus war dazu mal in der Lage, war ein Plan in ihm gereift. Marius würde Marcus sicher vor einer Blamage vor seinem Primus Pilus retten können. Denn auf Hannibal, seinem treulosen und verschwundenen Sklaven, konnte Marcus nicht vertrauen.


    „Gut, gut! Wie wäre es, wenn wir beide das Seil zu dem Legaten bringen? Danach müßte ich mit Dir sprechen. Ich hab da eine Idee, wie Du Dir vielleicht einen kleinen Zuverdienst ergattern kannst. Na, klingt das nicht gut? Du kannst doch sicherlich Lesen und Schreiben, oder?“


    Marcus, der dichter an Marius getreten war und dessen Hand schon fast kameradschaftlich auf dessen Schulter lag, sah ihn verschwörerisch und mit dem Ausdruck von letzter Hoffnung im Gesicht an.

  • Zusammen mit meinen Decurionen ging ich durch die Ställe und begutachtete die Pferde... Viele qualitative Pferde gab es hier nicht mehr, viele Pferde waren alt geworden, oder durch zuviele Verletzungen gezeichnet, ich schüttelte nur den Kopf... In einem Kriegseinsatz würden wir mit diesen Pferden gegen die feindliche Kavallerie untergehen. Wir benötigten neue Pferde, die letzten neuen Pferde die hierher kamen wurden direkt an die neuen Equites verteilt, und die Pferde die Mela und ich von der IX mitnahmen waren auch noch recht jung und zudem noch Erfahren genug, doch viel mehr gabs auch nicht. Ich würde ganz Italia nach Gehöfen abklappern müssen. Und dann noch den Equites beibringen dass sie ihre alten Kameraden außer Dienst stellen müssten. Eine große Aufgabe, dich ich dennoch zu meistern wusste...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

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