• Nach dem zweiten Biss in den saftigen Apfel schnaubte das Tier um so erboster. Baldemar sah es prüfend an. Grinsend stieß er sich vom Rahmen ab und ging zum Maul des Pferdes. Den Rest bekam nun das Tier. Der Germane strich ihm über die Stirn. Anspannung zeigte sich in seinem Gesicht. Knurrend gab er zunächst keine Antwort.
    Aha, war zunächst alles. Ein Freund also. Und er redete wohl auch gerne. Euer Herr. Es hallte in ihm wieder. Nein! Seine Frau. Genauer sprach er es nicht aus. Denn dazu hätte er das ungeliebte Wort in den Mund nehmen müssen. Er selber fragte nicht nach einem Herren. Es war ihm egal. Das war nichts was einen Menschen ausmachte. Aus schmalen Augen sah er den Fremden an. Wo kommst du her? Das war um einiges wichtiger. Auch interessanter.

  • Einem so wortkargem Menschen war Bashir wohl noch niemals begegnet. Gut, er kannte mal einen Stummen, aber einem Menschen, der sprechen konnte, aber es nur derat sparsam tat, war er wirklich noch nicht begegnet. Bashir war sehr mitteilsam, er redete gerne, was er aber nur selten ausgiebig tun konnte. Die Wortkargheit des Germanen allerdings schüchterte ihn unwillkürlich ein. Es schien, als hätte Baldemar keine Lust, sich zu unterhalten. "Ich? Ich komme aus Parrthien", antwortete er daher kurz und schon mit deutlich weniger Begeisterung als er eben noch gesprochen hatte. "Bitte verrzeih. Ich wollte mich Dirr nicht aufdrrängen oderr Dirr lästig fallen. Ich dachte nurr, - weil Du Dich um das Pferrd des Legaten kümmerrst..." Er zuckte mit den Schultern.

  • Baldemar erkannte eine Veränderung. Eine die immer auftrat. Stille gefiel ihm. Aber etwas war anders. Parthien? Hmm. Gute Krieger. Anerkennend nickte er Bashir zu. Auch er zuckte mit den Schultern. Seine Hand strich über die Stirnpartie des Tieres. Das tust du nicht. Baldemar sah prüfend zu dem Parther. Der Germane ging näher an diesen heran. Cimon bat mich darum. Sein Blick ging kurz umher. Nachdenklich biss er sich auf die Lippe. Ein Knurren und ein Zucken später. Ich bin dem Legaten zugeteilt. Etwas später setzte er ein, als Strafe, hinterher. Hatte er es grad ausgesprochen? Warum nicht? Es war wie es war. Ein Ruck ging durch seinen Körper, der die Anspannung lösen sollte. Sodann wendete er sich wieder dem Pferd zu. Eines musste man diesem seltsamen Cimon lassen. Der fand wirklich überall Freunde. Baldemar grinste.

  • Er störte doch nicht? Bashir war sichtlich verwirrt. Dieser Sklave war so völlig anders als alle, die er bisher kennengelernt hatte. "Danke fürr das Lob, das Du meinem Volk spendest." Auch wenn es seiner Meinung nach auf ihn selbst nicht so zutraf. Und nicht erst, seit er ein steifes Bein hatte. "Zu welchem Volk gehörrst Du?"


    Die weiteren Worte des Anderen wurden noch verwirrender für Bashir. "Zurr Strrafe? Ist err denn so ein schrrecklicherr Mensch? Cimon sprrach nurr gut von ihm. Und err errlaubte uns damals auch, gemeinsam zu trrainierren und mit den Pferrden zu arrbeiten. - Bist Du ein guterr Rreiterr, Baldemarr?"

  • Bashir schien verwirrt. Baldemar sah ihn fragend an. Er begegnete dem Dank mit einem angedeuteten Kopfnicken. Marser. Nach einer Pause korrigierte er mit einem, Germane. Sein Blick sah prüfend auf das Bein des Pathers. Er wollte fragen. Doch zunächst galt es zu antworten.
    Ja, zur Strafe. Cimon spricht doch niemals schlecht von irgendjemanden. Baldemar wog ab. Er dachte an den Rundgang mit Ursus. Wir verstehen uns einfach nicht so gut. Das viele Reden wurde langsam zur Gewohnheit. Aber es war eine angenehme Grundstimmung. Ja. Das bin ich. Baldemar war vollkommen davon überzeugt ein sehr guter Reiter zu sein.
    Mit einer lockeren Handbewegung wies er auf Bashirs Bein. Woher hast du das? Er wollte doch tatsächlich mehr über den Pather wissen. Es schien ansteckend zu sein. Der Germane musste dringend über einiges grundlegend nachdenken.

  • Bashir legte den Kopf schief. Von diesem Volk hatte er noch niemals gehört, aber er wollte es sich merken, um Baldemar mit dem nötigen Respekt zu begegnen und ihn nicht damit zu beleidigen, daß er ihn dem falschen Volk zuordnete. "Das stimmt, err sprricht nicht schlecht von jemandem. Aberr err lügt auch nicht", erwiderte Bashir auf Baldemars Äußerung. Wenn Cimon also von jemandem nichts hielt, würde er wohl eher gar nichts sagen. Oder etwas Neutrales.


    "Wenn Du ein guterr Rreiterr bist, dann haben wirr vielleicht einmal die Gelegenheit, zusammen einen weiterren Rrrit zu unterrnehmen? Cimon lerrnt das Rreiten errst, mit ihm muß ich hierr auf dem Platz bleiben." Einmal wieder mit jemandem um die Wette galoppieren, das wäre tatsächlich nach Bashirs Geschmack. Er liebte es, sich den Wind bei hoher Geschwindigkeit um die Nase wehen zu lassen und dabei das kraftvolle Ausgreifen eines schnellen Pferdes unter sich zu spüren.


    Als Baldemar nach dem Bein fragte, zuckte Bashir mit den Schultern. "Ich kämpfte gegen die Rrömerr, als sie in mein Land kamen. Doch wirr wurrden besiegt und ich gerriet in Gefangenschaft. Es geht mirr hierr aberr nicht schlecht, ich bin nicht unglücklich. Nurr würrde ich noch lieberr noch mehrr mit Pferrden arrbeiten. Aberr das ist ein Trraum, den mirr schon mein Vaterr austrreiben wollte."

  • Er lügt nicht? Ein Nicken folgte einem Grinsen. Ja, da hast du recht. Die Schlussfolgerung daraus schluckte er nieder. Baldemar wehrte sich noch immer dagegen etwas gutes von Ursus zu denken. Hier und da hatte er es nicht verhindern können. Aber zugeben würde er es erst einmal nicht so direkt.
    Baldemars Augen leuchteten. Es ging um Reiten. Um etwas Freiheit. Ja, hört sich gut an. Ich bin dabei. Über eine Weide galoppieren und sich mit jemandem messen. Eine gute Aussicht. Wann?
    Dabei deutete er auf das Pferd und begann damit es zu säubern. Wenn sie nicht jetzt reiten würden, so vielleicht später.
    Er verharrte. Anerkennend sah er Bashir in die Augen. So hast du mehr Ehre in dir als ich. Fest biss er sich auf die Zähne. Genau betrachtete er den Pather. Du ergibst dich diesen Römern? Hast du nicht genug gelitten?
    Erst der Vater, dann das Bein und nun die Römer. Baldemar erkannte nur Ungerechtigkeit darin.

  • Bashir strahlte vor Freude. "Wann hast Du Zeit dafürr? Ich könnte jetzt, sobald Hektorr verrsorrgt ist." Ein schneller Ritt über Wiesen und Felder! Was für eine herrliche Aussicht! Anscheinend hatte auch Baldemar große Freude daran, denn das Leuchten seiner Augen sprach für sich.


    "Gelitten? Ja, ich habe gelitten. Sehrr sogarr. Mein Vaterr zwang mich dazu, Soldat zu werrden. Ich wollte nie Soldat sein, ich wollte gute, schnelle, zuverrlässige Pferrde züchten. Aberr ein Sohn muß seinem Vaterr gehorrchen, so wirrd es uns in unserrem Land gelehrrt. Als Soldat hatte ich ein schlechtes, harrtes Leben. Seit derr Sklavenhändlerr mich verrkauft hat, geht es mirr gut. Ich bin in einem guten Haus bei einem guten Herrrn. Und ich darrf mich um Hektorr kümmerrn."

  • Jetzt. Baldemar drehte sich zum Tier um und versorgte es. Die Box musste warten. Immer wieder sah er zu Bashir. Das Leben des Pathers schien kein gutes gewesen zu sein. Das schrie nach einem guten Met. Ein Schnatzen. Ein leises Knurren. Met würde wohl kaum drin sein.
    Ja, der Vater entscheidet. So ist das. Der Germane sah direkt in die Augen des Pathers. Zu Hause würde ich dich jetzt zum Trinken laden. Das schwere Leben als Soldat. Das Leben als Sklave. Alles zeigte ihm sein eigenes Leben. Zumindest in Teilen. Ich hasse es, nicht mein eigener Herr zu sein. So viel sprach er sonst nicht. Oder nur selten. Aber es musste raus. Womit hatte er Tanfana nur erbost, das er derart bestraft wurde. Frija konnte gut mit allem umgehen. Sie war anders. Genau dafür liebte er sie.

  • Jetzt. Das war eine klare Ansage. Und brachte Bashir zum Strahlen. Jetzt war gut. Sehr gut sogar. "Dann jetzt", nickte er und eilte, um den Sattel zu holen. Ein Ausritt, was für ein wunderbarer Tag dies doch war! Während er den Wallach sattelte, hörte er weiter zu. "Ich würrde gerrne etwas mit Dirr trrinken. Vielleicht können wirr das auch einmal tun. Ich wüßte nicht, warrum nicht. Dann entscheidet bei euch Marrserrn auch derr Vaterr? Aberr ist das nicht auch eine Forrm von nicht derr eigene Herrr sein?" Nach Bashirs Erfahrung gehörte man sich nie selbst. Irgendwer bestimmte immer über einen. Was war an der Sklaverei dann soviel schlimmer? Zumindest, wenn man einen guten Herrn hatte, der einen nicht mißhandelte oder einem zuviel abverlangte.

  • Bashir strahlte. Baldemar bemerkte die eigene Freude. Beide machten sie die Pferde bereit zum Ausritt. Der Germane unterbrach seine Arbeit nicht. Denn reiten war etwas, was ihn an die Heimat erinnerte. Sein Vater hatte es ihm gelehrt. Aufmerksam hörte er aber den Worten des Pathers zu.
    Ja, wir werden etwas trinken. Er sagte nicht, das er bezweifelte, das es Ursus gefallen würde. Eigentlich war dies auch egal. Es würde sich schon noch eine Möglichkeit ergeben.
    Bei meinem Vater war das so. War er nicht der eigene Herr gewesen? Er wog es gegeneinander ab. Es war anders. Mein Vater liebte mich. Er entschied in meinem Sinne.
    Sein Grinsen wurde düsterer. Kein Römischer Herr liebte seinen Sklaven. Nicht einmal wenn er diesen neben sich duldete. Alles war für den Germanen eine Lüge.
    Sein Blick ging an dem Tier vorbei. In die Box. Jetzt oder später? Ein Ruck ging durch seinen Körper. Jetzt wollte er reiten. Eine Entscheidung zu treffen fühlte sich gut an und ließ ihn lächeln.
    Wo? Und wieder so kurz. Brummelnd entschied er sich dazu das er auch ausnahmen machen konnte. Wo können wir in ruhe mit den Tieren durch die Felder preschen?

  • Bashir lächelte. "Ja, das werrden wirr. Es wirrd sich schon eine Gelegenheit errgeben. Gibt es etwas, das Du besonderrs gerrn trrinkst? Vielleicht kann ich es besorrgen?" Er hatte noch etwas von dem Geld, daß sein Herr ihn für den Auftrag in Rom gegeben hatte. Bisher hatte er nicht gewußt, wofür er es ausgeben sollte, denn er hatte im Haushalt des Artorius alles, was er brauchte.


    "Was hätte Dein Vaterr getan, wenn Du etwas anderres gewollt hättest, als err? Wenn ich immerr schon ein Soldat hätte werrden wollen, dann würrde ich sprrechen wie Du. Aberr so kann ich nurr sagen, daß ich damals genau so unfrrei, vielleicht sogarr noch unfrreierr warr, als ich es jetzt bin." Sein Herr war ein guter Mann. Er hatte ihm bisher keinen Wunsch abgeschlagen, sondern immer versucht, alles so zu regeln, daß es für Bashir angenehm war.


    "Darrfst Du das Lagerr verrlassen? Es gibt gute Wiesen und Wege hierr ganz in derr Nähe." Bashir kannte sich inzwischen gut aus, um Mantua herum. Und freute sich, sein Wissen weitergeben zu können.

  • Nun wurde Baldemar etwas lockerer. Er nickte. Ja. Met oder Bier. Er schloss die Augen und erinnerte sich an den Geschmack. Grinsend öffnete er sie wieder. Er sah Bashir an. Der Pahter wollte Geld ausgeben? Das musst du nicht. Ernst sah er ihm in die Augen. Das wenige was ein Sklave hatte, sollte er für sich ausgeben. Nicht für einen Fremden. Er selbst kannte es kaum. Es fehlte ihm an nichts, doch Geld? Sicher dachte Septima nicht daran, das er so etwas brauchen würde. Oder sie gab es Frija. Grinsend stellte er fest, das das sogar recht vernünftig sein würde.


    Sein Vater? Baldemar zuckte mit den Schultern. Ich weiß nicht. Kurz aber ehrlich. Aber war das nicht verschieden? Er wusste nicht, wie er es ausdrücken sollte. Einen Versuch war es wert. Nicht genauso. Familie ist etwas ganz anderes als ein sogenannter Herr. Aber wenn du dich gut fühlst. Wieder ein Schulterzucken. Er selbst konnte es so nicht sagen. Denn für ihn galt die Familie, die Heimat als das Ideal. Niemals würde dieser Römer, Ursus, dem auch nur nahe kommen können.


    Ob er das Lager verlassen durfte. Das war gar nicht so leicht. Es gab kein Verbot. Also musste es erlaubt sein. Ja. Sein Grinsen wurde immer breiter. Hört sich gut an. Das Pferd war fertig. Baldemar lächelte sogar zunehmend. Freiheit lockte. Wenn es nur eine Stunde war. Seine Augen leuchteten.

  • "Met oderr Bierr? Ich glaube nicht, daß ich eines davon je gekostet habe. Wie schmeckt es?" Bashir war durchaus neugierig. Er kannte Wasser, er kannte Säfte, er kannte Posca und auch Wein, verdünnt oder unverdünnt. Aber der genießerische Ausdruck auf Baldemars Gesicht erzählte von ungeheuren Genüssen. "Ich werrde es besorrgen. Es macht mirr nichts aus, ich brrauche kein Geld." Baldemar kannte offenbar einige Dinge, die Bashir noch fremd waren. Der Parther nahm sich vor, so viel wie möglich von ihm zu lernen.


    "Ja, es ist etwas anderres. Einen Herrrn kann man hassen, wenn err etwas verrlangt, das man nicht will. Aberr einen Vaterr kann man nicht hassen, nicht mal, wenn man es möchte. Und ja, ich fühle mich gut. Du anscheinend nicht?" Bashir führte Hektor nach draußen, um dort den Sattelgurt festzuziehen und sich in den Sattel zu schwingen. "Wirr müssen uns am Torr abmelden." Der Parther ritt entschlossen auf die Porta Praetoria zu.

  • Er kannte weder Bier noch Met? Baldemar grinste. Er erinnerte sich erneut an den Geschmack. Bier ist eher kräftig und herb. Met ist süßer aber nicht weniger kräftig. Manche Krieger an die der Germane sich erinnerte hatten sich beim ersten Gelage übernommen. Bashir wirkte zu nett. Ihn wollte er nicht auflaufen lassen. Aber trinke vorsichtig.


    Er brauchte kein Geld? Baldemar verharrte in jeder Bewegung. Der Maser fixierte den Anderen ernst. Ich werde meine Frau bitten für uns heimatliches zu kochen. Es ist einfach. Aber es gehört dazu. Alles zusammen. Das war die Heimat. Sein Mundwinkel zuckte kurz. Aber mehr ließ er nicht zu. Nicht jetzt. Nicht hier. Einen Vater konnte man nicht hassen. Da stimmte Baldemar nickend zu. Er fühlte sich also gut. Aber Baldemar? Nein. Mehr konnte er nicht sagen. Seine Stimme klang schwer. Er folgte Bashir. Entgegen seiner Gewohnheiten hatte auch er das Tier gesattelt und zog ebenfalls den Gurt nach. Dabei achtete er auf die Atmung des Pferdes.


    Schwungvoll hob er seinen Körper in den Sattel. Am Tor abmelden? Er wusste nicht, ob er richtig dachte, ließ es sich aber nicht anmerken. Es gab keien Anweisung, im Lager zu bleiben. Nicht das er sich erinnern würde. Selbst wenn. Er wollte hinaus. Wollte die Freiheit spüren. HA. Er trieb das Tier kurz an den Pather vorbei. Setzte sich allerdings sofort wieder fest in den Sattel und bremste das Tier leicht. Nun konnte man Baldemar deutlich ansehen, wie wohl er sich auf diesem Tier fühlte. Gut. Dann machen wir das. Er folgte zur Porta Praetoria.

  • Cimon war bereits einige Zeit in Mantua, doch seinen guten Freund Bashir hatte er noch nicht treffen können. So vieles war geschehen. So vieles lastete auf ihm. Und über so einiges wollte er sprechen. Er hatte sich die Zeit so eingeteilt, das er nun, zu einer Zeit da er Bashir in den Ställen vermutete, dort eintrat. Rasch führte sein Weg ihn zu der Box, an der er ihn hoffte zu treffen. Sie lag ja auch zufällig auf dem Weg zu Burrus. Seine ruhige Maske brökelte bereits auf dem Weg dorthin. Ob er da war? Oder würde er alleine sein? Man war nie allein...doch Cimon spürte immer wieder die Einsamkeit, die ihn umfing, wenn er von Menschen umgeben war und doch für sich stand.

  • Auch Bashir sehnte sich danach, Cimon wiederzusehen. Er war gerade dabei, Hektor gründlich zu striegeln, während er darüber nachdachte, was für einen Grund er haben konnte, bei Tribun Aurelius anzuklopfen. Und dort eben ganz nebenbei Cimon zu treffen. Ja, er mochte auch Baldemar und freute sich, mit dem Germanen ausreiten zu können. Doch Cimon war ihm auch ein ganz besonderer Freund, den er nicht missen wollte, wenn er schon so nahe war. Der Parther war so damit beschäftigt, einen Plan auszudenken, daß er auf seine Umgebung gar nicht mehr achtete. Schritte waren hier auch nichts Ungewöhnliches. Es lief immer wieder ein Knecht über die Stallgasse.

  • Vielleicht hörte Bashir ihn aber er bemerkte Cimon nicht. der Nubier allerdings sah ihn deutlich vor sich. Er sah sich um. Es war sonst gerade niemand da. Er trat näher. Nicht lautlos. Legte eine Hand auf die Schulter des Pathers und wartete, ob dieser sich umdrehen würde. Dann überkam es ihn und Cimon umarmte den Freund einfach so.


    "Wie gut es tut, dich zu sehen, Bashir. Du glaubst nicht was alles passiert ist.... wie ist es dir ergangen?"


    Er drückte ihn von sich, hielt ihn aber an den Schultern fest und betrachtete den Pather ausgiebig. Er sah unverletzt aus, was den Nubier nicht überraschte aber auch gleichzeitig beruhigte. Dann erst bemerkte er, wie er sich gerade benahm und ließ ihn ganz los. Unsicher sah er Bashir in die Augen. Er hatte sich so sehr auf das Wiedersehen gefreut, das es nun über ihn gekommen war. Entlich ein guter Freund, bei dem er nicht immer nachdenken musste, was dieser nun von ihm dachte. es drohte kein Herz zu zerbrechen. Sie waren gute Freunde. Und für Cimon gab es da keinen Zweifel dran.

  • Als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte, zuckte Bashir merklich zusammen. So sehr war er in seine Gedanken versunken gewesen, daß er tatsächlich nicht bemerkt hatte, wie Cimon zu ihm trat. "Cimon!", rief der junge Parther freudig aus und erwiderte die spontane Umarmung des Freundes herzlich. "Ich habe Dich verrmißt. Auch wenn Baldemarr ebenfalls ein guterr Frreund ist. Mirr ist es gut errgangen, danke. Aberr wie ist es Dirr errgangen? Es ist viel geschehen? Dann möchte ich alles hörren." Die strahlende Freude des Sklaven war unübersehbar. "Wie gut, Dich zu sehen! Ich begann schon, wilde Pläne zu entwickeln, um in das Haus Deines Herrrn zu gelangen." Er lachte fröhlich und stupste Cimon leicht mit der Faust am Arm. "Du siehst gut aus. Starrk und gesund." Nur in den Augen vermeinte er einen Hauch von Traurigkeit zu entdecken. Doch da irrte er sich gewiß.

  • Das Bashir derartig zusammenzuckte tat Cimon sehr leid... er hatte ihn nicht erschrecken wollen. Aber sofort entspannte er sich wieder, als der Pather so erfreut den Namen des Nubiers ausrief. Die Erwiederung der spontanen Umarmung tat Cimon gut und er drückte ihn kurz fester, bevor er sich von ihm getrennt hatte. Einen so guten Freund zu haben tat ihm sehr gut. Vor Bashir schwand seine Maske recht schnell, so dass er sein Lächeln durchaus offen zeigte.


    "Ja, ich habe auch dich vermisst, guter Freund. Ich hoffe mein Geschenk zu den Saturnalien war noch rechtzeitig angekommen. Baldemar? Ja, wenn er mal redet ist er ganz nett...er hat mich eingeladen...mal etwas zu trinken...Met und Bier meinte er."


    Unsicher lächelte der Nubier, denn er befürchtete, das der Germane es ernst gemeint hatte und den dunklen Sklaven unter alle Tische trinken würde. Allerdings grinste er auch umgehend wieder. Die Ruhe, die den Germanen umgab war manchmal wirklich gar nicht so unangenehm. Auch wenn es nichts für Cimon war.


    "Es freut mich zu hören, das es dir gut ergangen ist. Mir? Naja.... Das ist wohl ein Problem.... ich habe ...viele Fehler begangen...und... naja.... sagen wir einfach...meine Erfahrungen sind nun...vielseitig."


    Errötet senkte er den Blick. So offen konnte er es Bashir doch unmöglich sagen. Nachher dachte er noch etwas falsches. Das wollte Cimon nicht riskieren. Er wollte alles hören? Damit hätte Cimon rechnen müssen, als er gesagt hatte, es sei vieles passiert. Aber er wusste nicht wie er es sagen sollte. Seine Hände gingen zu Hektor und er strich dem Tier über das Fell.
    Lächelnd sah er zur Seite und fing einfach ungefragt an, dem Pather zu helfen. Ob es nun die Pflege des Tieres oder das Reinigen der Box war, er wollte ihm jetzt einfach zur Hand gehen. Burrus konnte er immer noch versorgen. genug Zeit hatte er dafür, das wusste er genau. Dabei musste er lachen, als er hörte das Bashir bereits Pläne ausgearbeitet hatte.


    "Schade, es wäre sicher interessant gewesen, einen solchen Plan zu sehen. Ich...danke...ich habe viel mit Ursus...Dominus Ursus üben können...und... das wichtigste habe ich noch gar nicht erzählt...er hat mir gestattet am cursus res vulgares teilzunehmen...ich ..ich habe bestanden...mit Auszeichnung...kannst du dir das vorstellen?..."


    Begeistert unterbrach er jede Bewegung, sogar seine Traurigkeit verschwand für einen Augenblick. Der leichte Schlag von Bashir war nicht unangenehm, ganz im Gegenteil, Cimon nahm es als freundschaftliche Geste, die ihm sehr angenehm war. Dann veränderte sich seine Mimik und er hinterfragte sein eigenes Verhalten.


    "Oh...bitte verzeih, Bashir...ich wollte nicht überheblich klingen."

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