• Etwas verwundert musterte Victor den Mann, der ihn da doch recht unkonventionell begrüßte. Dann dämmerte ihm halbwegs wer da wohl vor ihm stand. Im Gegensatz zu Avitus Vater kannte der Praefectus Urbi den Octavius Avitus kaum und wenn man die Geischter der beiden miteinander noch hätte vergleichen können, so musste man annehmen, dass Fannia Octavia ihrem Gatten nicht alle Geheimnisse ihres Lebens berichtet hatte. Diesen Gedankengang liess sich Victor in seinem Gesicht allerdings nicht anmerken und begrüßte den Verwandten freundlich, aber nicht ganz so überschwenglich.


    "Salve, Avitus! Das Schicksal führt dich wieder in unsere Gefilde?"

  • "Ich bin Titus Decimus Verus,Aquarius des Curator Aquarum und bin hier um den Besitzer dieses Hauses oder seinen Vertreter zu sprechen,es geht um die Wasserabrechnung."


    Sagte Verus mit einer ruhigen Stimme.

  • Ach du scheisse wieso hatte er den bloß die porta geöffnet und gerade als kein anderes Familienmitglied hier war doch dem Octavier blieb nichts anderes übrig als den Vertreter des curator aquarum reinzulassen.


    "Salve Titus Decimus. Ich bin Lucius Octavius Detritus und momentan bin ich alleine." Er trat zur Seite. "Doch bitte kommt erstmals rein."

  • "Nein ein Storno,im Amt gab es einen Rechenirrtum zu deinen Gunsten,du erhälst 100 Sesterzen zurück und hier ist ebenfalls die korrigierte Rechnung."



    Verus reichte ihm das Geldsäckchen und die Schriftrolle.




    Amt des Curator Aquarum


    Abrechnung


    Gebühren - 100 Sesterzen


    Wasserzufluss - vicenum quinum - 1500 Sesterzen



    Gesamtkosten - 1600 Sesterzen


    Jede Bürger,der eine Wasserzuleitung besitzt muss Gebühren zahlen,so auch du ,die dieses Formblatt erhalten.Hierauf finden sie ihre Zuflussgröße und die Grundkosten.


    Titus Decimus Verus




  • Nun stand sie da, vor der schönen und großen Casa ihrer Gens, mit dem Brief ihrer Mutter in der Reisetasche und einem unsicheren Lächeln auf dem jungen Gesicht. Die Kindheit, die unbeschwerten Tage auf dem Land waren vorbei. Schon allein die letzten Tage vor der Reise waren anstrengend genug und forderten von Severa viel Geduld und stoischen Sanftmut, den sie nicht in nötiger Portion hatte. Es wurde genäht, gekauft, anprobiert, Severa dreh dich nach links, Severa dreh dich nach rechts, nicht die augen verdrehen, nicht die Nase kratzen, gerade stehen, du bist da zu dick, da zu dünn, dort zu viel, dort zu wenig...Diese Erinnerungen verblassten jedoch mit der kurzen Reise nach Rom und Severa freute sich insgeheim, den Fängen ihrer strengen Mutter zu entfliehen. Sie gab ein kleines Zeichen ihrer Leibsklavin Sera - so lange wie Severa sich erinnern konnte, nannte sie dieses scheues Mädchen so. Sera, wir sind da. Ich hoffe, dass auch Lucius Octavius Detritus diesen Namen kannte sie, da der Brief ihrer Mutter an ihn gerichtet wurde. ist anwensend. Nun steh nicht so rum und mach etwas, dass man uns reinläßt. Mit diesen Worten verriet sie ihre innerliche Aufregung. Sera war ein sehr gehorsames Mädchen, oder mehr junge Frau, denn beide waren fast im gleichen Alter, klopfte an die Porta der Casa. Langsam war Severa unangenehm vor der geschlossenen Tür zu stehen. Die Passanten gafften auf die hübsche junge Person und die, die hier jeden und alles kennen, wetteten, wer das wohl sein sollte.

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