Officium Praefectus Praetorio

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Wie geht es dir? Gut schaust du aus.


    Ja... die Überraschung brachte er nicht so schnell weg aus seinem Gesicht. ;)


    Lucilla nimmt auf dem Besucherstuhl Platz und nimmt lächelnd den nächsten Becher entgegen. Wenn man Besucher ist, dann sind ja doch alle Praetorianer ganz freundlich.


    "Danke, mir geht es gut. Und selbst? Wann heiratet ihr denn, du und Livia?" Sie grinst breit. "Ich werde jetzt sicher noch öfter hier vorbeikommen. Du weißt ja, dass ich nach Italia versetzt wurde. Und nun da Avarus nicht mehr Legatus ist, bist du mein einziger Vorgesetzter. Das heißt, moment, es gibt ja noch den Praefect Helvetius Falco. "


    Sie winkt ab. "Aber bei dir weiß ich, dass du ein wenig im Cursus Publicus drin bist, daher komme ich einfach zu dir. Oder wird es einen neuen Legatus Augusti Cursu Publico geben? Oder sonst eine Übergangslösung?"


    Voller Fragen schaut sie Hungi gespannt an.

  • Ähm... Hungi ließ den Wortschwall über sich ergehen, er hatte ja eh keine Chance dagegen. :D


    So, der Reihe nach. Freut mich zu hören, mir gehts auch recht gut, ein Termin steht noch nicht fest.


    Kurz überlegen, was war nochmal die nächste Frage? Ahja.


    Was den Cursus Publicus angeht, dafür bin nur ich zuständig, das haben Helvetius Falco und ich so ausgemacht. Du kannst dich also weiter vertrauensvoll an mich wenden. ;)


    Ob jetzt aber Avarus weiter LACP bleibt, habe ich ehrlich gesagt... keine Ahnung. In letzter Zeit war so viel los... naja, du kennst mich ja. Gerade daß ich zum Schlafen in die Casa Vinicia komme und selbst das ist in letzter Zeit zu einer Seltenheit geworden. Ich hoffe, das ändert sich jetzt.


    Und daß du nach Italia versetzt wurdest, freut mich besonders. Ich habe di... äh deine Arbeit immer sehr geschätzt.


    Er räusperte sich kurz.


    Und nachdem meine Verlobte aus dem Cursus Publicus ausgeschieden ist, warst du sozusagen meine Wunschkandidatin für Italia. :)

  • "Oh, na so was." Lucilla wird leicht rot. "Das wusste ich ja gar nicht. Also dann... bin ich froh, dass dein Wunsch in Erfüllung ging." Sie lächelt etwas verschämt und holt dann das Papyrus hervor, dessentwegen sie die ganzen Umstände überhaupt hat. Zum Glück hatte sie keinen Scriba geschickt.


    "Das ist die Versandliste für den Cursus Publicus von Italia im Monat November. Ich habe sie sonst immer bei Avarus abgegeben. Wirst du sie nun sammeln?"

  • Aha, die Versandliste...


    Hungi nahm sie entgegen und schaute nur kurz drüber. Ein kleiner Seitenblick auf sein vollgestopftes Regal voll mit libri bestätigte nur, was er schon befürchtete: er benötigte mehr Stauraum.


    Hmja, bring sie mir. Wenn ich weiß, wie wir das in Zukunft lösen, werde ich dir Bescheid geben. Wahrscheinlich wird Avarus ohnehin weiter als LACP tätig sein, zu wünschen wäre es mir.

  • Lucilla reicht ihm die Liste. ;)



    Cursus Publicus Italia - Versandübersicht November



    Ausgestellte Wertkarten für Institutionen:
    - Senat (11.11.): 200 Sesterzen
    - Schola Atheniensis (16.11.): 100 Sesterzen
    - Cultus Deorum (29.11.): 450 Sesterzen (Wert 500)



    Beförderte Briefe insgesamt: 21


    davon
    Eilpost: 14
    Normal : 7


    HIS: 10
    GER: 10
    ITA: 1
    JWD: 0


    Quittungen: 2
    Einschreiben: 2
    auf Wertkarte: 2N, 1Ee


    Versandeinnahmen: 315 Sesterzen
    Wertkarten: 750 Sesterzen


    Gesamteinnahme: 1065 Sesterzen


    "Gut, dann weiß ich sie zumindest in fähigen Händen." lächelt Lucilla. "Auch wenn ich mir ebenfalls wüschen würde, dass es einen Legatus gibt." Ganz besonders Avarus.


    "Ich werde versuchen, auch die Versandübersicht aus Hispania zu dir umzuleiten. Postumius Vortex wird sie sicher auch in den Palast schicken, aber vielleicht lässt sich etwas machen, bevor er als Spion... äh... bevor er vor verschlossenen Türen steht." Lucilla grinst.

  • Lucilla schüttelt leicht ihren Kopf. "Ein bisschen vielleicht. Aber unsere Casa in Rom ist ja voller als die in Tarrco." Dass diese so gut wie leer steht, erwähnt sie lieber nicht. "Und es ist einfach mehr los hier. Nicht nur die Arbeit bietet mehr Abwechslung, auch das Leben in der Stadt selbst. Mag sein, dass ich eines Tages dessen wieder überdrüssig werde, aber ich denke bis dahin wird noch ziemlich viel Zeit vergehen."


    Lächelnd trinkt sie einen Schluck. "Rom bietet so viele Möglichkeiten."

  • Tatsächlich, das tut es.


    Hungi blickte sie an und verlor sich ganz kurze Zeit in ihren braunen Augen. Doch kurze Zeit später mußte er sich wieder fangen und verwünschte sich gleichzeitig, jedoch konnte er sich nicht genau entscheiden warum. Entweder weil er von der holden Weiblichkeit so abhängig war oder weil er bereits verlobt war, mit einer zwar jungen objektiv gesehen hübschen Frau, die ihn aber zur Zeit ebenso anzog wie ene alte Schabracke. Ihm gruselte kurz, doch besann er sich - den Göttern sei Dank hatte der Himmel sie so bevorzugt mit Schönheit und Intelligenz - seinem Gegenüber.


    Was soll auch eine junge hübsche Frau wie du in der Provinz. Das wäre ja schon fast verschwendet. Nein, das passt schon.


    'Ahja... ok Hungi, zurückhalten, schleim nicht so.'


    Nachdem auch Meri nicht da ist, kannst du ja auch deine Freiheit voll genießen. ;)

  • Einen Augenblick fühlt sich Lucilla versucht, auf seine schmeichelnden Worte einzugehen. Hungi hat schon immer genau gewusst, welche Worte am besten auf eine Frau wirken. Doch sie besinnt sich schnell wieder darauf, dass er bereits verlobt ist. Und auch, wenn ein kleiner Funken Eifersucht auf Tiberia Livia in ihr glüht, noch einen Mann mehr zur Auswahl würde das Leben nur noch komplizierter machen.


    Doch seine Worte bezüglich ihrer Freiheit kann sie nicht unkommentiert lassen. Sie beugt sich etwas nach vorne, setzt ein verschwörerisches Gesicht auf, räuspert sich und macht die Stimme ihres Bruders nach: "Du weißt doch, Meridius hat überall seine Spione." Kichernd leht sie sich wieder zurück und fährt in normaler Tonlage fort. "Ich hoffe, die Praetorianer gehören nicht dazu. Das könnte ich dir nie verzeihen, Hungi."


    Nach einem leichten Schmunzeln wird ihr Gesicht doch wieder ernst. "Aber so groß ist die Freiheit nicht. Um ehrlich zu sein, als ich hierher kam, sah ich mich schon fast verheiratet." Ein Seufzen folgt.

  • Meridius der Oberkontrollor... wenn er nicht die absolute Kontrolle über alle seine Familienmitglieder hat, ist er es nicht. Ich trau mich wetten, daß er sogar in die Ehen der anderen Gensmitglieder reinreden würde... wenn er nicht in Germania wäre.


    Schmunzelnd lehnte auch er sich zurück. Doch... was war das für ein Parfum? Rosenwasser? Orangenblüte? Oh ihr Götter, heute straft ihr den PP schon sehr.


    Ich würde jeden einzelnen aus den Cohortes Praetoriae persönlich mit einem Fußtritt aus der Castra befördern, würde irgendjemand meine Männer als Spione mißbrauchen. ;)


    Doch sag, verheiratet? Wieso das? Wen denn?

  • Lucilla seufzt und rüstet sich mit einem Schluck aus dem Becher.


    "Ja, mhm... das ist so eine Geschichte... Wieso? Naja, du weißt ja, dass mein Bruder nicht vom alten Schlag ist. Natürlich hat er irgendwelche Vorstellungen wen seine Schwestern ehelichen sollen, aber im Grunde entscheiden wir es selbst. Und ich dachte, ich wäre soweit." Sie stockt kurz. "Nein, ich glaube, ich war soweit. Ich habe Crassus auf der Verlobungsfeier meines Cousins Livianus kennen gelernt. Caecilius Crassus, dein Tribun. Wir haben hinterher einige Zeit in Rom verbracht, später war er mit dem Kaiser bei der Hafeneröffnung in Carthago Nova, wo wir uns ebenfalls gesehen haben. Und dann bin ich, auch wegen ihm, nach Roma..."


    Auch wenn es schon fast zuviel ist, Lucilla kann nicht verhindern, dass ihr wieder ein Seufzen entkommt.


    "Aber hier ist alles durcheinander geraten. Auf einmal stand Avarus vor meiner Tür, nach all der Zeit, in der ich nie zu Hoffen gewagt hatte. Und nun stehe ich zwischen beiden, beide wollen eine Entscheidung, beide wollen mich und ich... ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich will."


    Sie blickt Hungi an, und fragt sich, warum sie ihm das alles erzählt. Wahrscheinlich, weil er so vertrauensselig aussieht - sicher ein Vorteil auf seinem Posten - und wahrscheinlich wegen dieser einen Nacht, die sie mit ihm gemeinsam in Rom verbracht hatte. Und vielleicht auch, damit er nicht auf die Idee kommt, eine Heirat aus Liebe wäre einfacher, als eine aus politischen Gründen.

  • Mein Tribun? ... Avarus? ... Na serwas... kam es aus seinem Mund.


    Verliebt in zwei Männer also? Dirndl Dirndl... Schon fast mitleidig schaute er sie an. Sie war ja fast aufgewühlt davon.


    Tja, da sehe ich vorerst nur eine Möglichkeit. Nämlich gar nicht so sehr darüber nachdenken, es würd eh nix bringen. Irgendwann sagt dir dein Herz schon, was du wissen willst. :)


    Wie wärs, wenn du dich mal auf andere Gedanken bringen würdest?

  • "Meinst du? Ich hoffe nur, dann ist es nicht schon zu spät. Aber du hast Recht." Lucilla findet zurück zu ihrem Lächeln. Ablenkung wäre sicher nicht schlecht. Es müsste nur sicher sein, dass sie keinem von beiden über den Weg laufen würde.


    "Das Leben ist zu schön, um Trübsal zu blasen. Wo doch auch bald die Saturnalien anstehen." Bei dem Gedanken daran, wie sie ihren Sklaven Ambrosius in diesen Tagen verwöhnen würde, kann sie sich ein hintergründiges Grinsen nicht verkneifen. "Und außerdem gibt es immernoch genug zu Arbeiten."

  • Wenn es dann zu spät, wars er nicht wert. ;)


    Ah endlich lächelte sie wieder. Die kleinen Lachfältchen sind aber auch zu herzig. So aufhören, Hungi, du fängst schon wieder an... :D


    Arbeiten? Wer sprach von arbeiten? Ich meinte damit das Vergnügen! ;) Du bist jung, genieße deine Freiheiten!:)

  • "Das Vergnügen?" Sie schaut Hungi schelmisch lächeln an. "Und schwebt dir da etwas bestimmtes vor? Als alter Romkenner, zu was würdest du mir raten?"


    Ihr Lächeln macht gerade Anstalten, sich zu einem Grinsen auszuweiten, denn Lucilla denkt an die Nacht in Rom mit ihm. Doch sie presst schnell die Lippen aufeinander, so dass das Grinsen nur in den Mundwinkeln zu erahnen ist. Es ist aber auch zu schade, dass Hungi nun verlobt ist.

  • Du hast selber lange genug in Rom gelebt, ich bin mir sicher, du weißt auch selber ganz genau, wo man sich die Zeit vertreiben kann. ;)


    Also, ich habe da schon meine Lokalitäten, sollte ich das Bedürfnis nach Gesellschaft und Vergnügen haben... allerdings wäre dein Bruder nicht glücklich, wenn du mit mir dahin mitgehen würdest... es sei denn....

  • "Es sei denn was?" fragt Lucilla neugierig mit großen Augen. "Es sei denn, ich würde dich vielleicht darum bitten?" Sie lehnt sich zurück. "Weißt du, mein Bruder heiratet eine Peregrina, auch wenn sie seit ein paar Tagen eine adoptierte Bürgerin ist. Du bist mein Vorgesetzter, dazu ein guter Freund der Familie, ein angesehener Senator, der Praefectus Praetorio... was braucht es noch? Und ich brauche dringend ein paar andere Gedanken."


    Lucilla lehnt sich zurück und lächelt schelmisch.

  • Jej... was Hungi net alles war... für sie. Hm. Ach, aber sie lächelte so süß, furchtbar... seine Bedenken schmolzen dahin... und er wußte es ganz genau.


    Ah, Meri heiratet? Ahja... ich hab was gehört, stimmt.


    Doch das Thema war zu uninteressant für Hungi, um es weiter zu vertiefen. Stattdessen wurde er von ihrem schelmischen Lächeln verführt und von diesem ganz in ihren Bann gezogen. Tja, solange konnte er widerstehen, nix wurde draus. So kanns gehen.


    Na gut. meinte er lächelnd wenn du willst. :)

  • Lucilla überlegt nicht lange - wie immer, wenn sie in Hungis Nähe ist. :P


    "Ja, ich will." Lucilla steigt die Röte in die Wangen. "Also, ich meine, ich würde mich freuen. Wir könnten uns irgendwo treffen und dann losziehen?" Das Lächeln wird noch ein wenig schelmischer.

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