"Ich glaube nicht, dass es eine Fälschung ist." sagte Balbus.
"Vielleicht sollten wir jemanden aus der Familie des Senators ob der Echtheit des Siegels befragen."
"Ich glaube nicht, dass es eine Fälschung ist." sagte Balbus.
"Vielleicht sollten wir jemanden aus der Familie des Senators ob der Echtheit des Siegels befragen."
Deine Indizien bzw. Beweise dafür? Außer dem Ring spricht eigentlich alles gegen so eine Verschwörung.
Crassus machte eine kleine Pause und legte mal seinen Gedankengang offen:
Ich werde dann mal meine These begründen. er nahm das Schreiben: 'Rom hat einen staatlichen Speichellecker weniger.' steht ja hier. Das spricht also dafür, dass sie eher ideologische Gründe haben. Dass sie mit der derzeitgen Arbeit des Senats unzufrieden sind. Nun, das ist zwar schön und gut, hätten sie aber diese Gründe, würden sie den Senator sofort töten. Es wäre eine Beleidigung für sie, wenn es so aussehenn würde, als ob sie es nur wegen dem Geld machen würden. Aber gerade so sieht es aus.
Außerdem, würde sie wirklich die Politik des Senats stören, müssten sie reiche, einflußreiche sein. Denn der normale Bürger beschäftigt sich nicht so intensiv mit dem Senat. Ihm gefallen einzelne Edikte nicht, aber insgesamt würde er sich wahrscheinlich nie dazu ändern.
Außerdem wäre eine sofortige Tötung doch eine viel größere 'Warnung' an die anderen Senatoren. So allerdings scheinen sie entweder unentschlossen, oder aber einfach nicht dazu in der Lage ihn zu töten.
Ich würde also sagen, der Satz dort ist völlig Fehl am Platze und nur sehr fadenscheinig.
Crassus nahm seinen Becher und feuchtete sich seine Kehle an:
Auffällig ist auch, dass Decima Lucilla nicht in dem Brief erwähnt wird. Machen wir uns nichts vor, Decimus Meridius, ihr Bruder, gehört zu den reichsten Männer Roms. Entweder, sie wissen nichts von Avarus hoher und wichtiger Begleitung, da sie ihn einfach nicht geschnappt haben und nur seine Abwesenheit ausnutzen oder aber sie schicken an Meridius einen gesonderten Brief. Trotz allem würde ich meinen, müsste ihr Name in dem Brief an den Senat erwähnt werden.
Und dann noch die Summe. 20.000Sz. Das ist doch eine lächerliche Summe. Welchen Grund könnte es also geben, dass sie so eine geringe Summe nur verlangen? Ganz einfach: Sie haben den Senator nicht. Und deshalb nehmen sie so eine geringe Summe, die a) nicht schwer zu beschaffen ist und b) auch sofort gezahlt werden würde. Hätten sie den Senator, könnten sie weitaus höher Bluffen und einen viel höheren Betrag fordern. Dann haben sie nämlich auch Zeit.
Es spricht dagegen, dass sie ihn wegen ideologischen Gründen entführt haben, dass sie Geld haben wollen. Wer bereit ist einen Senator zu entführen, aus welchem Grund auch immer, wäre auch radikal genug, ihn wegen diesem Grund zu töten. Bleibt also nur noch der Geldgrund. Gegen diesen Grund allerdings spricht die zu geringe Summe.
Einziger Schluß der mir logisch erscheint: Sie haben ihn nicht.
Ich gebe zu, ich hatte ähnliche Gedanken. antwortete Hungi. Nichts desto trotz sollten wir vorsichtig agieren, da wir nicht hundertprozentig wissen, was jetzt Sache ist. Ich schlage also vor, ein paar Prätis inkognito nach Nordafrika zu schicken, sie sollen den Senator ausfindig machen. So erfahren wir noch am schnellsten, was genau jetzt abläuft. In der Zwischenzeit warten wir auf weitere Bescheide von den Entführern. Bisher hat er ja interessanterweise noch nicht gesagt, wo und wann er das Geld haben will.
Weiters schlage ich vor, den Ring von einem unserer Informanten überprüfen zu lassen, von diesem Hehler, der mal Goldschmied war, ich glaube Aureus oder Aurelius oder so nennt er sich. Der erkennt alle Fälschungen, auch wenn sie noch so gut gemacht sind.
Decius stand schweigend an der Wand und hörte dem Gespräch aufmerksam zu. er machte eine Bewegung, als ob er etwas sagen wollte, hielt dann aber inne und begab sich wieder in seine Zuhörerstellung. Er war sich nicht sicher, ob er etwas dazu sagen sollte und hörte lieber ersteinmal zu.
Balbus, du kümmerst dich um den Ring.
befahl er knapp an Balbus. Als Prätorianer entging Crassus natürlich keine Bewegung im Raum 8), so auch nicht die von Decius.
Miles, du willst was sagen?
Als der Praefectus Crassus ihn ansprach, hob Decius den Kopf und blikcte einen Augenblick etwas irritiert, dann fasste er sich und setzte zu sprechen an:
"Ähm, ja, wie ich bereits dem Praefectus Praetorio Hungaricus vor geraumer Zei tmitgeteilt habe befinde ich mich im Kontakt mit einigen Verschwörern. Leider war es mir noch nicht möglich, die Beteiligten zu ermitteln, allerdings sind mir die Initialen des Absenders der Briefe bekannt: T, darüberhinaus spricht einiges dafür dass womöglich auch Decimus Pompeius Strabo mit dieser Angelegenheit in Verbindung steht."
Aha. Das ändert die ganze Lage natürlich. Hmm,
Crassus strich sich über seinen nicht vorhandenen Bart:
glaubst du du kannst herausfinden, was es mit der Entführung auf sich hat? Ob da was dran ist? Trefft ihr euch regelmäßig? Wie hattet ihr bisher immer Kontakt?
Strabo? Schon wieder der? Was zur... Doch er beendete nicht den Fluch, der sehr auf seiner Zunge lag und förmlich darauf drängte, ausgesprochen zu werden.
Wie kommst du auf die Idee, daß der gewesene Quästor darin verwickelt sein könnte, Miles?
Decius wandte sich zunächst an Crassus:
"Nun, ob ich es herausfinden kann... eventuell. Ich erhielt meine Anweisungen immer durch Briefe, die an der Castra für mich abgegeben wurden und wohl auch noch werden. Von regelmäßigen Treffen weiß ich nichts, die Beteiligten sind sehr vorsichtig, eben deshalb war es mir auch noch nicht möglich den Drahtzieher der Angelegenheit zu treffen."
Dann antwortete er Hungaricus:
"Meine letzte Aufgabe lautete, eben diesen gewesenen Quästor zu beschatten."
Es gibt kein eventuell. Ich will ein Ja oder Nein hören! Wenn du Ja sagst, dann findest du es auch gefälligst heraus und wenn du Nein sagst bist hier eh falsch. Also: Ja oder Nein?
streng sah Crassus seinen Cousin an. In solchen Momenten vergaß er sämtliche Verwandtschaften und Freundschaften.
Hast du ihnen schon Informationen, Briefe oder ähnliches zukommen lassen? Falls ja, wem hast du die Nachrichten gegeben? Wie bist du vorgegangen?
Ad Quästor: Du sprachst von Hinweisen, die auf eine Verstrickung hindeuten. Von welchen Hinweisen sprichst du genau?
"Ihr lasst mir keine Wahl, Praefectus. Ich selbst habe ihnen noch keine Informationen zukommen lassen, Kontakt wurde leider immer über tote Briefkästen gehalten. Leider ist es mir bsiher nicht gelungen, Kontakt über Personen direkt herzustellen. Der Quästor... direkte Hinweise oder Beweise habe ich nicht, aber ich erhielt den Auftrag ihn zu beschatten. Nun gibt es meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten: Entweder er wurde oder wird als nächstes Opfer ausgesucht, oder aber er soll auf seine Zuverlässigkeit kontrolliert werden."
Ich schlage vor, die Beziehung zwischen Verschwörung und Strabo werden wir ein andermal besprechen. Eins nach dem anderen.
Zurück zum Fall Avarus. Crassus wandte sich an decius Miles du schaust, ob du irgendwie von Rom aus Informationen beschaffen kannst. Schöpfe deine Kontakte zu den Verschwören aus. Wenn nötig, stell dich auf den Kopf. Aber vorsichtig. Nichts überstürtzen.
Princeps Balbus, du kümmerst dich um die Echtheit des Ringes. Aber diskret. Wenn bekannt wird, dass du mit dem Senatorenring von Germanicus Avarus rumrennst und dich nach der Echtheit erkundigst, können wir einpacken.
Crassus strich sich über die Stirn. So hatte er sich seinen ersten Arbeitstag eigentlich nicht vorgestellt:
Was können wir noch tun? Prätorianer ausschicken, um den Senator in Africa ausfindig zu machen. Hmm, sonst noch was? Sich vielleicht beim Cursus Publicus erkundigen, ob von Avarus in letzter Zeit Berichte eingetrudelt waren?
Decius salutierte.
"Jawoll, Praefectus."
Balbus nickte und ging in Gedanken die Listen der Informanten durch und versuchte sich daran zu erinnern, wo er den betreffenden finden würde.
Als Crassus auf die Berichte des Avarus an den Cursus Publicus zu sprechen kam merkte er an: "Sollten solche Berichte, so sie denn existieren, nicht eigentlich hier bei uns eintreffen?"
Avarus ist kein großer Berichteschreiber. klinkte sich Hungi in das Gespräch wieder ein.
Wir beide haben es bisher immer so gehalten, daß er mir berichtet, wenn wirklich etwas anfällt und ich ihm dafür freie Hand lasse. Du wirst noch merken, Crassus, daß ein Legatus Augusti Cursu Publico deinen Arbeitsalltag wesentlich erleichtert. Ich zumindest war heilfroh, als man mir jemanden für den Cursus Publicus unterstellte.
Dunkel erinnerte er sich an die Zeit, als Avarus im CH war... Furchtbar.
/edit: letzte Zeile eingefügt.
Huh, ist das finster hier
Ein Reiterbote
Der Reiter der Ala I liess sich den Weg von dem Tor zum Officium zeigen, vor dessen Tür er schliesslich stand. Er nahm Haltung an und klopfte an.
Gut. Ich sehe schon, wir kommen gerade nicht weiter. Also werten wir erst einmal das aus, was wir auswerten können. Princeps, Miles, ihr habt eure Befehle erhalten. Führt sie aus. Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt wieder zusammentreten und die neuen Fakten auswerten und dann gegebenenfalls das weitere Vorgehen beratschlagen. Natürlich verlange ich trotzdem einen regelmäßigen Bericht von den Fortschritten.
Abitete!
gerade als Crassus geendet hatte, klopfte es an der Türe. Das war ja ein Stress hier, kaum vergleichbar mit der Ruhe bei den Vigiles. Er sah fragend zu Hungaricus... er schien auch nicht mehr zu wissen.
Und lasst den Klopfer rein.
Hungi schmunzelte. Lange hatte er nicht gebraucht um sich einzugewöhnen, sein Nachfolger. Also nickte er nur zu beiden Befehlen von Crassus und wartete auf das Eintreten des Besuchers.
Decius verließ schweigend das Officium und bedeutete dem vor der Türe stehendem Soldaten, dass er anscheinend eintreten könne.
Ein Reiterbote
Als der Mann aufgefordert wurde, einzutreten, tat er dies sogleich. Er nahm Haltung an, salutierte straff, nannte seinen Namen und seine Einheit und sprach dann, als er etwas verwirrt festellte, dass er sich gleich zwei Praefekten gegenübersah:
»Ich komme, um die Nachricht zu überbringen, dass meine Einheit unter Offizier ...« Er nannte den Namen. » ... den Gefangenen Prinz Acuma von Dakien, Sohn des König Decebalus, zu übergeben wünscht. Er ist eine Geisel des römischen Imperiums, zwecks Verhandlungen mit den Dakern. Sie treffen morgen ein!«
Wieder nahm der Mann Haltung an.
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