[Officium] Praefectus Vehiculorum Decima Lucilla

"Vale!", sagt ich zu den beiden und verschwand.

Ein Scriba fing mich ab, als ich ins Officum kam.

"Salve, ich suche den LACP Medicus Germanicus Avarus..."

"Er ist vor einigen Stunden mit der PV Decima Lucilla von dannen geeilt, auch ich hoffe sie kommen bald wieder, die Arbeit überschlägt sich nämlich hier."

Er sah nicht einen Brief in der Ablage und somit wollte er das Geschehen schon weiter beobachten, also antwortete er, Agilis: Na dann werde ich einfach hier warten.

Sie kehrten in die Stube zurück und Avarus erwartete eine Überraschung.

"Salve Agiles, was gibt es so dringend, das du deine Zeit hier wartend absitzt?"

Auch wenn Lucilla den Postreiter noch nicht persönlich kennt, die germanischen Tabellarii Dispositi sieht man in Hispania selten, so sieht sie auf den ersten Blick, dass es sich um einen solchen handelt.

Sie blickt den Tabellarius an, neugierig, was ihn in ihr Officium treibt.

Er grüßt auch die neben seinem Dienstherren auftauchende Officumherrin und steckt Senator Avarus eine Rolle zu.

Leise sagt er dazu:

"Ich weiß ja, das die PV Prudentia Valeria eigentlich dafür zuständig ist, aber als Vorgesetzter ist es euch sicherlich möglich den Vorgang zu beschleunigen. "

*hüstel*

"Er wartet schon einge Tage und Personal ist schwierig zu finden...."

"Viel ist das ja nicht, aber er kann reiten und hoffentlich weiß er auch ein Pferd zu versorgen. Mehr braucht es für einen Tabellarii Dispostii nicht. Ich werde mich darum kümmern."

Er schaut Lucilla an, die die Szene intressiert begutachtete.

"Gibt es Post mit nach Germanien zu nehmen?"

Lucilla blickt auf die Ablage für Post nach Germania, aus welcher ihr jedoch nur gähnende Leere entgegenkommt.

"Nein, es ist keine Post für Germanien da. Offiziellen Briefverkehrt dorthin gibt es selten und auch die privaten Beziehungen zwischen Hispania und Germania scheinen nicht sehr zahlreich zu sein."

Sie lächelt Avarus an. "Was sich ändern könnte, wenn die Poststellen für das Militär erst einmal eingerichtet sind."

Seuftz, un dwieder gab ihm jemand einen Tritt. Ja gut es war auch durchaus notwendig, doch fürchtete er einen Verlust von Menschenleben. Selbst bis Hispanien sollte sich die kritische militärische Lage in Germanien bereits herum gesprochen haben.

"Gut, Agilis du kannst dich dann zurück machen, wie schon gesagt, die Sache werde ich selbst in die Hand nehmen. Vale!"

Nachdem dieser verschunden war, wandte er sich wieder Lucilla zu, ihr verschmitzes Lächeln war ihm nicht entgangen. Setzte da schon jemand eine Säge an? er verwarf den Gedanken lieber ganz schnell.

"Das wäre durchaus möglich und erstrebenswert, um die Sache bei den ersten militärischen Einheiten anzugehen, muß ich noch heute Hispanien verlassen. Sehr schade nicht?"

Überlegt kurz und weiß seine Untergebenen mit einzubeziehen.

"Hispanien ist ja auch eine aufstrebende Provinz, nun wir haben hier eine Anlaufstelle ich könnte mir auber gut und gerne zwei weitere vorstellen. Eine im Hafen von Carthago Nova, immerhin ein wichtiger Umschlagplatz und eine weitere in der Regio Hispania Baetica. Clevererweise vielleicht in der Regia von Corduba."

Kurz überlegte er ob noch wo anders Bedarf bestand... dann fügte er hinzu:

"Du könntest das mit den ortlichen Behörden besprechen, die Tabellarii Dispostii in Zukunft die Postkästen dort leeren, hier sammeln und nach aller Richtungen versenden. Ich möchte also keine Dezentralisierung der Verwaltung, sondern nur Einsammelorte.

Noch Fragen?"

"In der Tat sehr bedauerlich, dass du Hispania schon wieder verlassen musst. Aber ich baue einfach darauf, dass du mich auch zukünftig mit deinen Überraschungs-Routine-Besuchen beehren wirst." Sie kann sich ein weiters Schmunzeln nicht verkneifen.

Nach Avarus Vorschlag schaut Lucilla nachdenklich auf den Tisch vor sich. Sie könnte sich weitere Poststellen gut vorstellen. Aber...

"Wie sollte das mit der Gebühr ablaufen?" Sie blickt wieder zu ihrem Vorgesetzten. "Die Absender können die Sesterzen doch schlecht in diese Kästen mit hineinlegen. Das wäre geradezu eine Einladung an Diebe. Nein, man bräuchte ein System, welches die Bezahlung bereits vor der Versendung garantiert. Wir könnten eine Art Wertkarte einführen. Dies würde vielleicht auch die Abrechnung der Postgebühen für Institutionen einfacher machen. Die Mehrarbeit, die wir im ersten Moment hätten, würde dadurch ausgeglichen werden, dass wir dann für die einzelnen Sendungen keine Quittungen mehr ausstellen müssten. Wie wir das mit den Privatpersonen regeln, müsste man sich allerdings noch gut überlegen. Wir können ja schlecht tausende von Listen für jeden einzelnen Einwohner führen."

Überascht schaute er sie an.

"Eine großartige Idee. Das würde nicht nur uns sondern auch die Provinzen entlasten. Welche Abstufungen könntest du dir dabei vorstellen?"

Siniert über die privaten Möglichkeiten....

"Vielleicht könnte man diese Sammelkarten an Familien verkaufen, sie wären dann intern damit bemächtigt ihre Gelder auszutauschen, ansonsten müßten solche Briefe eben weiterhin in der Hauptpoststelle abgegeben und bezahlt werden."

Lucilla überschlägt kurz die Sendungen der letzten Monate.

"Ich denke, wir sollten bei 50 Sesterzen anfangen. Eine Familie könnte so 10 Normalbriefe schicken. Für Institutionen, die hauptsächlich Eilbriefe schicken sollten wir mindestens 200 Sesterzen anbieten, das wären dann 10 Eilbriefe. Zwischendrin noch eine 100 Sesterzen-Karte, damit sollte soweit alles abgedeckt sein.
Was wir natürlich dann von jeder Institution oder Familie bräuchten, wäre eine einmalige Übersicht, welche Personen berechtigt sind, diese Kontingente zu nutzen. Aber dies könnte ja direkt beim Ausstellen der ersten Karte geschehen. Die Karten würden wir dann zentral in den Officien der Praefecti Vehiculorum verwalten."

"Ja das klingt annehmbar.

Für militärische Postsendungen... wie würdest du vorschlagen es da zu machen? Ich denke man sollte könnte dabei der Einheit eine Karte verkaufen, oder aber es trotzdem über die Familien regeln."

"Puh." Lucilla legt die Stirn in Falten und denkt scharf nach. "Das ist natürlich eine schwierige Sache. Eine Karte pro Einheit wäre nur eine Lösung, wenn jemand vom Militär die Verwaltung auf deren Seite übernimmt. Aber ich schätze, das sollte machbar sein. Ansonsten muss die Familie eben herhalten. Außerdem sollten die Karten nur immer für eine Provinz gelten, wenn du mich fragst. Sonst wird es ein einziges durcheinander."

"Natürlich, zwei Provinzen zwei Karten und so weiter....

Gut deinen ausgearbeiteten Entwurf schicke mir bitte nach. Ich reise erstmal für einige Tage nach Rom, um dann nach Germanien zurück zu kehren.

Hast du Post für Rom, die meine Begleiter mitnehmen können?"

Lucilla nickt und macht sich eine kleine Notiz. Dann blickt sie auf die Ablage für die Post nach Rom. Doch auch diese ist leer.

"Momentan ist nichts da. Ich bin sicher, erst wenn du mein Officium verlassen hast, kommt wieder ein Brief nach dem anderen." lächelt sie.

"Ja so wird es wohl sein, nun dann werde ich mich mal von dir verabschieden, es war wie immer eine sehr schöne Lebenszeit... ich hoffe du bist auch bei meinem nächsten unangemeldeten Besuch so felsenfest und charmant."

Lucilla lächelt ihm verschmitzt zu. "Es war mir wie immer eine Freude, dich in meinem kleinen Officium emfpangen zu dürfen. Und du kannst dir sicher sein, wann immer du kommst, ich werde hier sein."

"Oh das ist aber schön zu wissen.... nun gut dann will ich deine Nerven mal nicht weiter strapazieren und mich auf die weite Seereise machen.

Vale Lucilla."

Avarus steht auf und schlägt die Toga über.

"Vale Avarus."

Sie schaut ihrem Vorgesetzten nach bis er das Officium verlassen hat und macht sich dann daran, den Monatsbericht zu beenden.

Waldemarr betrat zum ersten Mal die Dienststelle in Hispania...

"Hallo Decima Lucilla, ich bin Waldemarr, der neue Postbote, ich bin auf der Durchreise und wollte man vorbeischauen..."