[Officium] Praefectus Vehiculorum Decima Lucilla

Lucilla blickt auf, als jemand in ihr Officium hineintritt und lächelt nach seiner Vorstellung. "Salve Waldemarr."

Da sie den Tabellarius nirgends zuordnen kann, muss er aus Germania sein. Die dortigen Tabellarii kennt sie nicht so gut, wie die aus Italia.

"Du kommst aus Germania? Reist du als nächstes wieder dorthin zurück?"

Sie blickt auf ihre Ablage für Briefe dorthin, doch es gibt immer noch keine Briefe für Germanien.

"Ja ich komme aus Germania, nein ich reise jetzt nach Rom hab da Post abzugeben" antwortete Waldemarr

"Ah, tatsächlich? Das trifft sich ja wunderbar."

Sie kramt den Versandbericht für Avarus heraus und reicht ihn samt dem beiliegenden Brief dem Boten.

"Da kannst du direkt den Bericht für Sentor Avarus mitnehmen."

Sie lächelt Waldemarr an. Hoffentlich hat er nicht schon so viel Post, der Versandbericht ist ja doch ein schweres Schriftstück.

"Kein Problem, wird erledigt, muß der Bericht schnell abgegeben werden oder kann ich mir Zeit lassen, ich bin noch ein wenig erschöft von der gestrigen Reise"

Lucilla lächelt.

"Lass dich ersteinmal in der Mansio versorgen. Wenn du unterwegs umkippst ist der Bericht auch nicht schneller da. Die Tabellarii dort können dir sicher auch bei der Suche nach einem Schiff für die Überfahrt weiterhelfen."

"Danke, der Service in Hispania ist wirklich hervorragend ;)"

Waldemarr begab sich zur Mansio um sich so richtig auszuruhen.

"Ich mach mich dann mal auf den Weg, danke für deine Gastfreundschaft, man sieht sich"

"Vale, und eine gute Reise."

Lucilla blickt ihm hinterher und widmet sich dann der Überarbeitung der Regelungen des Cursus Publicus.

Lucilla überfliegt mit kritischem Blick die Versandliste für den laufenden Monat. Seit Tiberia Claudia nur noch selten in Hispania ist, ist der Postversand merklich zurück gegangen. Die Beziehungen zwischen der Provinz Hispania und dem Rest des Imperiums scheinen wohl nicht sehr eng zu sein.

Schulterzuckend legt sie die Übersicht bei Seite. Sorgen um den Bestand des Cursus Publicus müsste man sich wohl noch nicht machen. Höchstens Gedanken, wie der Briefversand ein wenig angekurbelt werden könnte.

Ein Gutes hat es dennoch. Solange Lucilla in Rom wäre, müsste sie sich keine Sorgen machen, dass die Tabellarii Dispositi in Arbeit versinken würden.

Alle Papiere sind sortiert und Lucilla packt aufgeregt die letzten Schriftstücke in den Schrank. Ein letzter Blick durch das Officium, dann schließt sie die Tür, sperrt ab und hängt einen Zettel an die Tür:

Ich ging zum Postofficium um dort zwei Briefe zu versenden. Ich klopfte an.

Ich saß an der Seite des Schreibtisches und langweilte mich ein wenig. Der September schien kein guter Postmonat zu sein. Aber mir war es recht, schließlich war immer Post nach Germania möglich und dort würde bald wieder die Regen- und Nebelzeit einsetzen. Je seltener ich dann dorthin müsste, um so besser.

Gerade als ich so an Germania dachte, klopfte es an der Tür. Ich sprang eifrig auf und öffnete selbst.

"Salve!" begrüßte ich den Davorstehenden freundlich. "Ich bin Postumius Vortex, Tabelllarius Dispositus und die Vertretung des Praefectus Vehiculorum. Wie kann ich dir zu Diensten sein?"

"Ja, dass ganzt du. Ich möchte diese beiden Brief per Eilpost versenden."

Ich übergab ihm diese.

Ich nahm die beiden Briefe in Empfang und sah erfreut, dass es nach Italia gehen würde.

"Das macht dann vierzig Sesterzen, bitte. Sie werden noch heute auf den Weg gebracht."

[Sim-off]WiSim: CP-Konto 1225 [/Sim-off]

"Hier bitte. Darf man dir Trinkgeld geben?"

"Ich danke dir. Und natürlich darf man das, das könnte sogar dazu führen, dass der Brief noch etwas schneller dort ankommen, wo er hin soll."

Ich nahm auch das Geld an.

Ich bedanke und verabschiedete mich. Dann verließ ich sein Officium.

Nachdem der Kunde wieder weg war, legte ich die Briefe zur Ablage nach Italia und machte mich daran, sie in die Versandliste einzutragen. Mit ein wenig Wehmut hatte ich mich daran erinnert, dass ich ja das Officium hüten musste und gar nicht nach Italia aufbrechen konnte.

Und dann müsste ich auch noch Iulia Venusia schicken. Das war mir gar nicht recht, sicher würde sie wieder nichts besseres zu tun haben, als bei meinem Bruder Rufus in der Mansio vorbeizuschauen. Und noch schlimmer, dieser würde nichts besseres zu tun haben, als ihr wieder nachzustellen. Es brannte mir auf der Seele, dass ich nicht wusste, ob er sie mittlerweile schon herumbekommen hatte. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie das arme Ding hilflos seinen Klauen ausgeliefert war. Oh, manchmal machte mich allein der Gedanke daran halb wahnsinnig. Wie oft hatte ich ihr schon eindringlich ins Gewissen geredet, dass sie ihr Leben nicht einfach so wegschmeißen sollte. Aber sie hörte ja doch nicht auf mich. Ich hoffte nur, dass meine eigenen Töchter einmal vernünftiger geraten würden.

Ich betrat das Officium und blickte mich um. Lucilla war leider nicht anwesend, was ich aufrichtig bedauerte, denn nach dem beschissenen Tag hätte ihr Lächeln mich wieder aufgerichtet, nichts desto trotz musste das Schreiben weg und je schneller, desto besser.

"Eilpost an das Gericht in Rom.
Pronto und DIENSTLICH!"

Ich knallte es auf den Tisch ...

... und ging.

"Ähhh..." war das einzige, was mir einfiel. Zum Glück, denn es bewahrte mich vor einer Verwünschung, die ich dem unfreundlichen Kerl andernfalls hinterhergeschickt hätte. Ich biss mir auf die Zunge und erinnerte mich daran, was meine Aufgabe war. Und diese war es, unbezahlte Schreiben in den Abfallkorb zu entsorgen.

Ich nahm also das Schreiben in die Hand um es in die Kiste für Zündpapier für mein heimisches Herdfeuer zu packen, als ich den Empfänger und den Absender las. Ach ja, da war doch noch etwas. Natürlich, eine kostenfreie Beförderung für den Herrn Regionarius. Ich schüttelte den Kopf. Nur weil er unsere Dienstleistung nicht bezahlen musste war das noch lange kein Grund, unfreundlich zu sein. Aber so war es ja immer, was nichts kostet, kann auch nichts wert sein.

Freundlich, wie ich nuneinmal bin, wollte ich den Brief eben zu den Schreiben nach Rom packen, als mir auffiel, dass außer dem Namen gar kein Ort angegeben war. Woher sollten wir wieder wissen, wo sich die ehemalige Praetorix gerade aufhielt. Immerhin war ihre Amtszeit beendet. Ich nahm mir vor, meiner Vorgesetzten davon zu berichten und den Herrn Regionarius auf die schwarze Liste zu setzen. Sie würde sich schon darum kümmern.