Epistolae | POSTEINGANG

  • Marcus Vinicius Lucianus - Mogontiacum


    EPISTVLA PRÆTORIS VRBANI
    PRIDIE ID FEB DCCCLVIII A.U.C.
    (12.2.2008/105 n.Chr.)


    Praetor Urbanus M' Tiberius Durus s.d.


    Gemäß des Edictum Praetoris Urbani hatten alle Advocati bis zum Kalenden des Februar zu melden, ob sie als Pflichtverteidiger zur Verfügung stehen.


    Da du dich nicht gemeldet hast, verhänge ich kraft meines Amtes eine Multa* von 50 Sesterzen über dich, was dich jedoch nicht von der Pflicht entbindet, deine Meldung nachträglich abzugeben. Dies wurde auch in einem Edictum öffentlich verkündet.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Praetor Urbanus sind an den amtierenden Consul zu richten.



    gez.


    M' Tiberius Durus

  • Quintus Terentius Alienus - Legio II Germanica


    EPISTVLA PRÆTORIS VRBANI
    PRIDIE ID FEB DCCCLVIII A.U.C.
    (12.2.2008/105 n.Chr.)


    Praetor Urbanus M' Tiberius Durus s.d.


    Gemäß des Edictum Praetoris Urbani hatten alle Advocati bis zum Kalenden des Februar zu melden, ob sie als Pflichtverteidiger zur Verfügung stehen.


    Da du dich nicht gemeldet hast, verhänge ich kraft meines Amtes eine Multa* von 50 Sesterzen über dich, was dich jedoch nicht von der Pflicht entbindet, deine Meldung nachträglich abzugeben. Dies wurde auch in einem Edictum öffentlich verkündet.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Praetor Urbanus sind an den amtierenden Consul zu richten.



    gez.


    M' Tiberius Durus



  • An
    Quintus Redivivus Sabinus
    Legio II Germanica


    Lieber Bruder,


    Ich habe dich nun schon lange nicht mehr gesehen. Ich hoffe, dass es dir gut geht und dass unsere Familie wieder berüchtig wird für ihre Loyalität dem Imperium gegenüber. Ich mache mir grosse Mühe, der Familie Ehre zu bescheren und hoffe, dass es allen der Familie gut geht. Falls du genaueres weisst über die Familie, bitte gib mir dann bescheid.


    Wie du vielleicht weisst, befinde ich mich in Alexandria und habe mich in der Legion bis zum Duplicarius hinaufgearbeitet. Ich diene der Turma I und unser Decurio ist sehr gutmütig, auch wenn er ein Patrizier ist. Im Moment werden wir nicht für expansionelle Zwecke gebraucht. Soweit ich weiss, bedroht uns auch kein fremdes Nomadenvolk... Wir haben Probleme mit einer gut organisierten Banditenbande, die wir aber bereits am bekämpfen sind... So wie ich weiss, bist du sehr ehrgeizig, und wir könnten dich sicherlich gut gebrauchen hier. Ich denke zwar, dass ihr in Germanien auch eure Aufgaben auszuführen habt und genauso auf gute Soldaten angewiesen seid...
    Ich liebe das Klima hier, auch wenn es manchmal sehr heiss ist. Ich glaube, dass es dir auch gefallen könnte. Auch wenn du die Kälte anscheinend mehr verehrst, als die Hitzte. Mein Ziel ist es, ein Stück Land für die Familie zu kaufen. So, ich glaube mehr kann ich auch nicht erzählen...


    Wie geht es dir? Du bist doch in der Legion in Germania? Habt ihr irgend welche Barbaren, die ihr bekämpfen müsst oder ist es eher ruhig bei euch? Und wie meisterst du dich in der Legion? Hast du schon an deine Zukunft gedacht, in welche Richtung du gehen willst? Bist du bei der Infandterie oder der Kavallerie?


    Ach, noch so viele Fragen hätte ich! Bitte schreib zurück, wenn du kannst. Vielleicht hast du auch noch fragen. Ich werde sie dir, so schnell ich kann, beantworten. Ich fände es schön, wenn sich unsere Wege mal kreuzen würden. Doch leider ruft die Pflicht...


    Vale Bene


    Publius Redivivus Verus, dein Bruder




  • Duccia Venusia - Regia Praefecti - Alexandria - Provincia Alexandria et Aegyptus


    An
    Gaius Terentius Primus
    Castellum der Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Salve Terentius Primus,


    wie du dir sicher schon denken kannst, da du ja dieses Schrieben in deinen Händen hälst, sind wir unbeschadet, gesund und munter in alexandria angekommen. Die Reise war zu keiner Zeit langweilig, aber auch nie gefährlich für uns. Die Götter haben jederzeit über uns gewacht.


    Uns geht es soweit gut. Wir haben die vergangenen Tage zur Erholung genutzt und uns mit der näheren Umgebung der Regia vertraut gemacht und ich habe endlich ein wenig Zeit gefunden um diesen Brief zu schreiben.


    Wie geht es dir? Ich hoffe doch, dass alles in bester Ordnung ist und du dich redlich in der Legion bemühst.


    Dies war es erst einmal von mir. Mögen die Götter wachsam ihren Blick auf dich richten und ihn nie abwenden.


    Vale


    Duccia Venusia


    ANTE DIEM X KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. (21.2.2008/105 n.Chr.)

  • An
    Quintus Terentius Alienus
    Regio Germania Superior
    Mogontiacum
    Castellum der Legio II Germanica


    Salve Bruder,
    ja deine Informationen sind richtig unser geliebter Kaiser ist tot. Die I. Legion hat allerdings schon den Eid auf den neuen Imperator und den Sohn des alten geleistet, so dass keine Rebellion von den "Parthischen" Legionen ausgeht.
    Was mich selbst angeht: Ich erfreue mich bester gesundheit und bin sicher auch bald wieder nach Hause zu kommen.


    Vale Bene
    Appius Terentius Cyprianus

  • An den Probatus Marcus Terentius Lupus
    Legio II Germanica Fidelis Constans
    Mogontiacum
    Germania



    Salve Lupus,


    ich will mich kurz fassen. Ich hoffe es geht dir gut und deine Ausbildung zum Legionär schreitet zügig voran.
    Wie gerade von meiner Frau erfahren haben, hat sie mir ein Mädchen geboren. Nun bin ich also stolzer Vater.
    Du hast mir doch ab und an nach dem Hause und meiner Frau gesehen nicht wahr? Nun, da der Nachwuchs nun endlich das Licht der Welt erblickt hat, gilt es um so mehr nach den Beiden zu sehen. Ich verlasse mich auf dich Lupus!
    Es wird wohl nicht mehr lange dauern und ich werde selbst wieder in Mogontiacum sein.



    Mit besten Grüßen aus der ewigen Stadt,



    Quintus Germanicus Sedulus




    Roma, ANTE DIEM VI NON MAR DCCCLVIII A.U.C. (2.3.2008/105 n.Chr.)
    Casa Germainca

  • Quintus Terentius Alienus
    Legio II Germanica, Mogontiacum


    Sp. Purgitius Macer s.d.


    Mein lieber Klient, ich danke dir für deinen Brief und deine Grüße. Die Winter in Germania sind mir noch in Erinnerung und ich bin nicht traurig darüber, hier in Italia weniger strenge Wetterbedingungen erleben zu dürfen.


    Ich hoffe, die Probleme mit Banditen werden sich ebenso auflösen wie die Frühlingssonne den Schnee auflösen wird. Deine Sorge um Cyprianus kann ich dagegen nicht erleichtern, denn auch ich habe schon lange nichts mehr von ihm gehört. Die Nachrichten aus dem Osten fließen spärlich, von der Nachricht vom Tod des Kaisers abgesehen. Selbst die Meldung, dass Legatus Decimus Livianus verschollen ist, erreichte den Senat nur verspätet und auf explizite Nachtfrage hin. So gehe ich davon aus, dass auch die wenigen Nachrichten von Cyprianus nur der langen Strecke geschuldet sind.


    Grüße mir die Offiziere der Legio II und möge Mars über euch wachen. Wenn ich Nachricht von Cyprianus erhalte, werde ich dir erneut schreiben.


    Sp. Purgitius Macer

  • Quintus Terentius Alienus
    Legio II Germanica, Mogontiacum


    Sp. Purgitius Macer s.d.


    Wie ich dir versprochen habe, möchte ich dir heute schreiben, da ich Nachricht von Cyprianus erhalten habe. Er ist mit der Legio I wieder in Italia gelandet und auf dem Weg zu seinem Standort in Mantua. Vielleicht hat er dir ja auch schon einen Brief geschrieben.


    Sp. Purgitius Macer




    Ad
    Servius Artorius Reatinus
    legio II Germanica in Mogontiacum
    Germania



    M. Aurelius Corvinus S. Artorio Reatino s.d.


    Lange ist es her, dass ich dir schrieb. Ein Versäumnis, für das ganz allein ich die Schuld trage. Zu vieles ist passiert in den zurückliegenden Wochen, ich vermag kaum alles zu nennen, was mich dieser Tage bewegt. Von des Kaisers Tod hast du gewiss schon selbst erfahren. Dennoch finden die Wahlen statt, zu denen ich mich für das Amt eines Quästors habe aufstellen lassen, zusätzlich zu meinen Pflichten als septemvir und auctor der Acta Diurna. Ich verlasse mich auf deine Unterstützung, Artorius, und versichere dir nochmals die meine. Mein Neffe Titus Ursus hat sich für ein freiwilliges Tribunat beworben. Wenn ihm Fortuna hold ist, wird sie ihn zu euch führen oder hier in Rom belassen. Auch übersende ich dir meinen nachträglichen Glückwunsch zur Beförderung.


    Wie ist es dir ergangen im finstren Germanien? Ich hoffe, der Winter hat euch nicht zu stark zugesetzt. Hier in Rom ist es hauptsächlich der schneidende Wind, der den Winder verkörpert. Doch ich muss gestehen, dass ich den Schnee und das Schlechtwetter nicht gerade vermisse.


    Ich habe noch eine Bitte an dich. In Kürze werde ich einige meiner Sklaven nach Mogontiacum schicken. Sie sollen in der villa nach dem Rechten sehen und einige Dinge hier nach Roma transferieren. Ich werde sie anweisen, dich aufzusuchen, sollten sie unvorhergesehen Schwierigkeiten haben oder Problemen entgegensehen. Kannst du dich ihrer annehmen, falls dies der Fall sein sollte?


    Nun muss ich schließen, ein Besucher wartet vor der Tür zu meinem officium, wenn wir Glück haben, ist es ein weiterer Bürger, der sein Leben den Göttern verschreiben möchte.


    Vale.



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    ROMA, ANTE DIEM IV ID MAR DCCCLVIII A.U.C. (12.3.2008/105 n.Chr.)



    An den Centurio Legionis Servius Artorius Reatinus
    Legio II Germanica Fidelis Constans
    Mogontiacum, Germania Superior


    Sei gegrüßt Vetter.


    Vorab lass dir Grüße von deinem Bruder, Imperiosus, ausrichten. Du wirst dich freuen, zu erfahren, dass er zum Centurio befördert wurde.


    Lass dir danken, Vetter, dass du mir umgehend geschrieben hast, nachdem dir das Ableben meines Sohnes, Severus bekannt wurde. Deine Worte des Mitgefühls und Betroffenheit werde ich dir nicht vergessen. Ich muss jedoch eine Bitte an dich tragen, Vetter. Zum einen die Bitte, mir zu versichern, dass Severus eine standesgemäße Bestattung zuteil wurde. Zum anderen die Bitte, alles zu tun, aufdass seine sterblichen Überreste nach Rom überstellt werden. Ausserdem seine Rüstung und Waffen, sowie sonstigen Habseligkeiten. Um Kosten mache dir keine Gedanken. Ich verlasse mich in dieser Angelegenheit auf dich.


    Severus war mein Sohn, Vetter. Ihm gebührte es, eines Tages in meine Fußstapfen zu treten. Er sollte mein Erbe werden. Dies haben die Götter verhindert. Nicht nehmen können sie mir jedoch die Möglichkeit, statt meines Sohnes andere Artorier zu fördern. Du und dein Bruder Imperiosus, beide Centurionen, seid meine nächsten Verwandten. Was wäre angemessener, als auch beide auf eurem langen und mühsamen Weg zu unterstützen, jetzt, wo ich meinem Sohn keine Unterstützung geben kann und er warten muss, bis wir uns auf der anderen Seite wiedersehen.


    Imperiosus habe ich einen Teil meiner bescheidenen Ländereien nahe Mantua übereignet. Nicht viel, aber ausreichend, um beim nächsten Census nicht unberücksichtigt zu werden. Dir möchte ich dasselbe anbieten. Ich biete dir hiermit an, Vetter, dir einen Teil meiner Ländereien zu übereignen. Ohne Kosten versteht sich. Gelegen sind sie bei Mantua. Falls du dich der Provinz Germania mittlerweile mehr verbunden fühlst, als Italia und deine Wutzeln dort siehst, liegt es selbstverständlich an dir, die Ländereien in Italia zu veräußern und neue in Germania zu erwerben.


    Bis dahin verbleibe ich mit den besten Wünschen, Vetter. Ich erwarte deine Antwort sowohl die Überstellung der sterblichen Überreste meines Sohnes und seiner Habseligkeiten betreffend, als auch die Angelegenheit mit den Ländereien betreffend, baldmöglichst.


    Vale bene


    Lucius Artorius Avitus
    Praefectus Castrorum
    -
    Legio I Traiana Pia Fidelis
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    RAVENNA ANTE DIEM V ID MAR DCCCLVIII A.U.C. (11.3.2008/105 n.Chr.)


  • Ad
    Titus Aurelius Ursus
    legio II Germanica in Mogontiacum
    Germania



    Sei mir gegrüßt, Titus!


    Wie ist deine Reise verlaufen? Ich hoffe doch, die Pässe über die Alpes waren passierlicher als seinerzeit bei meiner Reise nach Germanien. Wie steht es um Gesundheit von Mensch und Tier? Damals hatten wir auf der Reise ein Pferd verloren, es stürzte im Schneematsch und brach sich ein Bein. Ich hoffe, das Landhaus in Mogontiacum steht noch und ist ringsrum nicht gar zu verwildert? Hast du bereits mit dem Legaten wegen deines Anliegen sprechen können?


    Falls es dir langweilig werden sollte, Titus, möchte ich dir zudem einen Vorschlag machen. Schreibe für die Acta Diurna. Gerade vor Ort in Germanien haben wir nicht viele Redakteure, die uns regelmäßig Artikel übersenden. Du wärst damit eine große Hilfe, zudem würde sich dein Bekanntheitsgrad gleichsam mit jedem Artikel erhöhen. Denke darüber nach, ich würde mich freuen, wenn dir dies Angebot zusagt.


    Minervina, Helena und Prisca lassen dir herzliche Grüße ausrichten. Du bist noch gar nicht so lange fort, und doch vermissen sie dich schon. Das Haus ist weniger lebhaft seit deiner Abreise. Es gibt zudem Neuigkeiten von Appius, er hat Aegyptus erreicht und wird sich auf eine groß angelegte Expedition machen. Solch ein Unterfangen ist nicht ganz ungefährlich, doch ich hoffe sehr, dass die Götter gut auf ihn acht geben. Gerade vorhin habe ich zudem erfahren, dass Camilla an einem Husten leidet, der den Ärzten Sorge bereitet. Sonst gibt es nichts Neues zu berichten.


    Falls du auf Artorius Reatinus treffen solltest, grüße ihn doch bitte von mir. Sonst bleibt mir nicht mehr zu schreiben als dir meine besten Wünsche für deine Zeit als tribunus laticlavius zu versichern. Lass von dir hören.


    Vale.


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    ROMA, KAL APR DCCCLVIII A.U.C. (31.3.2008/105 n.Chr.)

  • An
    Quintus Terentius Alienus
    Castellum der Legio II. Germanica
    Mogontiacum
    Regio Germania Superior



    Salve Bruder im fernen Germanien!
    Ich weiß nicht ob du es schon gehört hast, aber unser Feldzug gegen die Parther ist vorbei und ich wohlbehalten in Rom angekommen. Während ich weg war, hat die Casa in Rom doch recht viel neue Gesichter gesehen. Anscheinend ist unsere Gens doch größer als ich dachte.
    Wegen einem der Neuankömmlinge schreibe ich dir. Sein Name ist Titus Terentius Tibullus, der Sohn eines gewissen Terentius Galba, anscheinend war, oder ist, dieser Galba Soldat in der II. Legion.
    Das diese ganze Verbindung etwas merkwürdig scheint wird dir sicherlich auch aufallen. Ich meine ein einfacher Soldat der einen anerkannten Sohn hat?! Wie auch immer, es wäre gut wenn du mir diesbezüglich helfen könntest und mir schreiben würdest, ob dir der Name Terentius Galba irgendwas sagt und was mit ihm passiert ist.


    Vale Bene


    Appius Terentius Cyprianus

  • Ad
    Titus Aurelius Ursus
    legio II Germanica
    Mogontiacum
    Germania



    Salvete Ursus!



    Da du nun schon ein Stück in Germania weilst, möchte ich dir hiermit ein paar Zeilen aus der Heimat schreiben.
    Eigentlich habe ich tausend Fragen, dies würde aber mitnichten in den Brief passen.
    Wie geht es dir, wie ist Germania, ist es so dunkel und kalt wie hier in Italia überall orakelt wird?


    Die Tage als ich in Rom dein Gast sein durfte waren unbeschreiblich. Ich hoffe, wenn du wieder hier in Italia bist, das wir das wiederholen können. Achja..., deinen oder besser gesagt meinen Ball, den ich dir schenken wollte, hebe ich auf, bis du wieder da bist.
    Dann kann ich dir noch mehr Kunststücke beibringen.
    Ich habe mich auch nach dem Wagenrennen öfters mit Stella getroffen. ich hoffe du erinnerst dich?


    Ach eines noch, ich bin jetzt Vicarius Principis der Factio Albata. deswegen bin ich in der letzten Zeit öfters auf Achse, da ein etwas kleineres Wagenrennen in Misenum veranstaltet werden soll.


    Wie geht es dir überhaupt. Lass mal was von dir hören und gehab dich wohl.



    Vale bene!



    Varus




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    ~Mantua~
    ANTE DIEM III ID APR DCCCLVIII A.U.C. (11.4.2008/105 n.Chr.)


  • Ad
    Titus Aurelius Ursus
    legio II Germanica in Mogontiacum
    Germania



    Sei mir gegrüßt, Titus,


    eine so rasche Antwort hatte ich nicht erwartet. Umso mehr freut es mich, dass du dich so bald meldest.


    Dir sei versichert, dass es uns gut geht. Ganz überraschend sind auch Tiberius und Gaius angekommen. Sie lassen dich herzlich grüßen und senden dir die besten Wünsche. Camilla ist auf dem Weg der Besserung, von Appius habe ich lange nichts mehr gehört. Helenas Lebensgester scheinen zu neuem Leben erwacht, auch wenn ich gestehen muss, unser Gespräch wohl in den Sand gesetzt zu haben. Ich sprach zuerst mit Prisca, dann suchte ich Helena auf, musst du wissen. Ich glaube nicht, dass unser Verhältnis sich jemals wieder zum Guten wenden wird. Ihre Worte waren wie Salz, das in eine Wunde gelangt. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich ihr unbefangen begegnen soll, wo doch die Befürchtung stets präsent ist, dass sie erneut versuchen könnte, das zu vollenden, was sie zuvor nicht geschafft hat. Und ich scheine machtlos zu sein, dies zu verhindern.


    Du schriebst, dass Merit-Amun einer Krankheit anheim gefallen ist? Vermutlich ist es der Götter Verdienst, denn zweifelsohne verdient sie es, für ihr Verhalten zu leiden. Nichtsdestotrotz ist der Verlust einer Sklavin natürlich wenig wünschenswert. Ich gehe davon aus, dass du entsprechende Maßnahmen bereits getroffen hast, damit sie genesen kann. Wenn du mir die Summe nennst, die ich dir darob schuldig bin, werde ich veranlassen, dass dir das Geld zukommt.


    Nicht ganz klar ist mir, wie in dem Haus nicht alles zum Besten sein kann. Schließlich wurde eigens ein vilicus eingestellt, um zu gewährleisten, dass das Haus jederzeit bewohnbar bleibt. Ich bitte dich, mit diesem Mann, sein Name ist Harlif Phelanson, in Kontakt zu treten und ihn ggf. zu entlassen, wenn er seinen Aufgaben nicht vereinbarungsgemäß nachgekommen sein sollte. Da du vor Ort bist, wirst du dies besser beurteilen können als ich von Rom aus. Matho soll sich mit mir in Verbindung setzen, was die Auslagen für die notwendigen Reparaturen anbelangt.


    Die Reiterei haben sie dir anvertraut? Nun, ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich selbst wohl gescheitert wäre, hätte man mich mit dieser Aufgabe bedacht. Aber ich bin mir sicher, dass du sie zu jedweder Zufriedenheit erfüllen wirst.


    Meine Quaestur verläuft bisherig eher ruhig. Nur selten findet jemand den Weg in die villa, um eine Transportgenehmigung zu erbitten. Demnächst habe ich einen Termin mit der Stadtwache zwecks Koordination der Straßen- und Passwegkontrolle, die offiziellen Kaisersiegel für Valerianus sind derzeit ebenso in Arbeit. Insgesamt betrachtet, hat wohl ein vigintivir während seiner Amtszeit weitaus mehr zu tun als ein quaestor.


    Ich war vor einigen Tagen übrigens bei Aelius Callidus, einerseits, um eine Erhebung zum eques betreffend Artorius Reatinus vorzuschlagen, andererseits, um den geplanten Anbau zu konkretisieren. Aelius Callidus genießt einen guten Ruf als Architekt, ich bin mir sicher, dass wir zu einer einvernehmlichen Einigung kommen werden. Mir ist nur noch nicht ganz klar, in welchem Stil die exedra erbaut werden sollte, ob griechisch oder ägyptisch. Beides hat seinen eigenen Reiz, ganz ohne Frage. Welches Ambiente würdest du präferieren?


    Du fragtest nach aktuellen Geschehnissen in Rom. Nun, derzeit gibt es kaum Interessantes zu berichten, abgesehen von dem recht amüsanten Theaterstück, das Flavius Gracchus ausgerichtet hat. Es scheint ganz so, als hätte er damit dem aufstrebenden Autor die Tore weit geöffnet, halb Rom spricht begeistert von dem ganz außergewöhnlichen Stück, und ich teile diese Meinung. Sonst gibt es nicht viel, abgesehen davon, dass man den Kaiser voller Ungeduld erwartet. Viele Informationen kannst du zudem der Acta entnehmen, was mich sogleich zum nächsten Punkt bringt. Übersende deine Artikel in die domus der Acta, damit unsere lectrix sich ihrer annehmen kann. Der Redaktionsschluss ist stets der zweite Tag der zweiten Woche, denn die Acta erscheint zweiwöchentlich. Nach ein paar Artikeln werde ich dich nach Abstimmung mit meiner Stellvertreterin, so du es dann noch möchtest, als subauctor in die Redaktion aufnehmen.


    So schließe ich nun in Erwartung deines nächsten Briefes. Lasse es dir gut ergehen, Titus. Mögen die Unsterblichen auf dich achten.


    Vale.


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    ROMA, PRIDIE ID APR DCCCLVIII A.U.C. (12.4.2008/105 n.Chr.)


  • Ad
    Tiberius Iulius Drusus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania




    Salve Drusus!


    Nun endlich komme ich dazu, Dir zu schreiben. Es ist doch ein gewaltiger Unterschied zwischen dem Dienst bei der Garde und dem bei der Legio. Schon der Marsch hierher war die Härte, denn wir waren die ganze Zeit mit erhöhtem Marschtempo unterwegs. Kaum angekommen, mussten wir gleich antreten und dann wurde nochmal kräftig ausgesiebt. So mancher ist dabei noch auf der Strecke geblieben, das hätte sich wirklich nicht gedacht. Was für ein Glück, dass ich es geschafft habe, bleiben zu dürfen! Du kannst Dir nicht vorstellen, wie erschöpft ich an jenem ersten Abend war!


    Doch zu allererst: Wie geht es meiner Schwester und meiner Cousine? Noch hat mich kein Brief von ihnen erreicht und ich mache mir deswegen schon große Sorgen um sie. Sobald ich ein wenig Geld zusammengespart habe, möchte ich ihnen etwas schicken. Ich hoffe, sie halten so lange mit dem durch, was sie noch haben. Bei der Gelegenheit möchte ich Dir nochmals dafür danken, dass Du nach ihnen schaust und sie unterstützt.


    Der Kaiser ist noch nicht angekommen, doch es ist fast so, als würde ganz Rom den Atem anhalten bis zu seiner Ankunft. Es heißt, er ist Rom schon sehr nahe. Ich hoffe ja, dass ich bei seiner Ankunft auch eingesetzt werde, denn ich würde ihn schon gerne in die Stadt einziehen sehen. Doch ob ich als Neuling zu solchen Ehren komme, ist noch sehr fraglich. Dabei würde es mir schon reichen, irgendwo am Straßenrand zu stehen, und die Menge unter Kontrolle zu halten.


    Die Kameraden hier in meinem Contubernium sind ganz in Ordnung, doch eine so verschworene Gemeinschaft, wie ich sie von unserer alten Truppe kenne, haben wir hier nicht. Zumindest noch nicht. Ich hoffe ja, dass sich so etwas noch entwickelt.


    Bisher habe ich leider noch nicht oft Dienst in der Stadt gehabt. Hauptsächlich trainieren wir hier auf dem Campus. Ausgang gab es noch überhaupt nicht. Für Neulinge kommt das nicht in Frage. Ich frage mich allerdings, wann man endlich nicht mehr als Neuling gilt. Denn ich sehne mich schon danach, mal gemütlich durch die alten Straßen zu bummeln, über den Markt zu flanieren oder auf dem Forum den Reden der Wichtigtuer zuzuhören. Aber gut, irgendwann werden sie mich schon hier herauslassen.


    Und wie läuft es bei der Legio II? Geht es den alten Kameraden gut? Ist der Frühling endlich eingezogen?


    Ich hoffe, bald von Dir zu hören. Mögen die Götter stets über Dich wachen!


    Vale,


    Valerian


    Mogontiacum, ANTE DIEM XVII KAL MAI DCCCLVIII A.U.C. (15.4.2008/105 n.Chr.)




    Ad
    Tiberius Germanicus Probus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania




    Salve, Probus!


    Es ist doch ein gewaltiger Unterschied, ob man sich in Rom aufhält oder in Germanien. Hier pulsiert das Leben ganz anders als in der Provinz. Und das ist für mich zu spüren, obwohl ich kaum aus der Castra herauskomme. Für Neulinge gibt es nämlich keinen Ausgang und so komme ich nur dienstlich in die Stadt. Und selbst das ist noch höchst selten. Wir trainieren täglich sehr hart und man hat dabei das Gefühl, dass ständig gesiebt wird. Wer versagt, der muss gehen. Das ist schon eine ziemliche Belastung.


    Natürlich fiebert alles der Ankunft des Kaisers entgegen. Er soll sich schon kurz vor Rom befinden. Der Praefectus weiß gewiß schon mehr, doch es sickert leider so gar nichts durch. Ach, was würde ich dafür geben, bei der Ankunft des Kaisers dabei sein zu dürfen!


    Aber genug von mir! Wie geht es euch? Was macht Deine Grundausbildung? Müßte sie sich nicht langsam dem Ende zuneigen? Was ist mit Lupus? Ist der schon fertig? Ich schätze ja, dass er es seinem Cousin nachmachen und zur Legionsreiterei gehen wird. Frag ihn doch bitte mal, es würde mich wirklich interessieren. Achja, und richte bitte an alle aus der alten Truppe die herzlichsten Grüße von mir aus! Und wie macht sich eigentlich Drusus inzwischen als Nachwuchs-Schreihals?


    Ich muß gestehen, dass ich euch wirklich vermisse. Auch wenn es mich stolz macht, der Garde anzugehören, so vermisse ich doch das familiäre Gefühl unseres Contuberniums. Hier ist alles so ernst und streng. Kaum dass mal ein Spaß gemacht wird, nicht mal, wenn wir unter uns sind. Da werde ich noch hart dran arbeiten müssen, die Jungs hier ein wenig aufzutauen.


    Stell Dir vor, die Garde ist sich zu fein, sich um Taschendiebe zu kümmern. Gut, dass wir nicht unbedingt nach ihnen suchen, das sehe ich ja ein. Aber wenn direkt vor meiner Nase ein Diebstahl stattfindet, soll ich nicht eingreifen? Ich habe das getan und bin anschließend darauf hingewiesen worden, dass „die Garde sich um so was nicht kümmert“! Na, ich glaube ja nicht, dass meine Kameraden mich verpfeifen werden, weil ich darauf gedrängt habe, den Dieb zu schnappen und sonst war ja niemand dabei. Und so werde ich hoffentlich keinen Rüffel von oben deswegen erhalten.


    Bist Du eigentlich jemals im Palast gewesen? Man! Ich sage Dir, in diesem Labyrinth verlaufe ich mich bestimmt noch ein paar mal. Es ist wirklich nicht so leicht, sich dort zurechtzufinden. Gut, ein paar der häufig benötigten Wege waren einfach zu merken. Aber einige andere… Ich kann nur hoffen, dass ich es drauf habe, bis ich dafür eingesetzt werde, Besucher ins Innere des Palastes zu führen.


    So, mehr gibt es eigentlich gar nicht zu berichten. Laß bitte bald mal von Dir hören! Mögen die Götter stets über Dich wachen!


    Vale,


    Valerian


    Mogontiacum, ANTE DIEM XVII KAL MAI DCCCLVIII A.U.C. (15.4.2008/105 n.Chr.)

  • Ad
    Titus Aurelius Ursus
    legio II Germanica
    Mogontiacum
    Germania



    Salvete Ursus!



    Vielen Dank, für den Brief von Dir. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Natürlich war ich überrascht, das Du sogleich die Zeit gefunden hast, auf meinen Brief zu antworten. Da ich ja keinen Einblick habe, was Du so in Germania machst und inwieweit Du dort eingespannt bist.


    Weil Du wegen der Factio Albata fragtest, nun, ich denke, das Florus etwas Unterstützung braucht, da er auch eine Menge andere Angelegenheiten um die Ohren hat und deswegen habe ich mich für die Albata entschieden. Auch ist die Albata noch eine der kleineren Factiones, welche es gilt noch etwas bekannter zu machen. Seit dem Wagenrennen in Rom, wo ich Dein Gast sein durfte, hat sich mein Interesse für das Wagenrennen enorm gesteigert. Deswegen auch meine Aktivität bei der Albata.
    Da ich nicht weis, wie lange Du noch in Germania weilst und ein Rennen in Misenum geplant ist(dies schrieb ich dir ja im letzten Brief), hoffe ich, das Du
    dann vielleicht schon wieder in Rom bist und ich Dich diesmal als meinen Gast begrüßen darf. Aber wie gesagt, dies dauert noch etwas.


    Auch warst Du überrascht, das mein Brief an Dich aus Mantua kam. Dazu muss ich Dir folgendes schreiben. Da ja Mantua eigentlich meine Heimat ist und ich die Stelle des Stationarius in Mantua übernommen habe, war es für mich vorteilhafter in Mantua zu wohnen. Auch wüsste ich nicht, jetzt wo Du nicht mehr in Rom bist, wer mir Unterschlupf geben würde. Da ich in Rom (noch) keine Wohnung besitze und ich mich auch um meine Betriebe kümmern muss, welche nicht in Rom ansässig sind, ist es vorerst besser in Mantua zu wohnen. Ich hatte Dir ja erzählt, das ich eine Ritterliche Karriere anstrebe, vielleicht ergibt sich später etwas mit einer Wohnung in Rom.


    Interessiert habe ich die Zeilen von Dir über das Klima in Germania gelesen. Ich glaube ich müsste mich an ein solches Wetter erst gewöhnen, obwohl es ja in Mantua auch zur Zeit nicht sehr heiss ist. Auch fand ich die Sache mit dem Limes interessant, welches Deine Aufgabe ist, ihn zu kontrollieren und weiter auszubauen. Gibt es denn noch öfters Zwischenfälle mit den Germanen östlich des Rhenus?


    Achja, Stella. Ich bin gern mit ihr zusammen, sie ist einfach eine unkomplizierte und nette Frau, Du kennst sie ja auch. Neulich waren wir im Horti Maecenatis, warst du schon einmal dort? Ich kannte es zwar aber war ich vorher noch nie dort. Da kann man wunderbar vom Alltag entspannen und einfach mal die Seele baumeln lassen und dem Krach und dem Staub der Großstadt entfliehen.


    Was in Italia so los ist. Nun, vor kurzem war eine Aufführung im Marcellus Theater. Da ich kein ausgesprochener Theatergänger bin, hatte ich mich doch dafür entschieden, der Aufführung einmal beizuwohnen. Es war recht interessant und lustig. Das Stück hieß glaube ich Kresh, wenn ich mich recht zurückerinnere. Da Stella aber keine Zeit hatte und Du dich ja in Germania herumtreibst, hatte ich mich allein auf den Weg ins Theater gemacht. Es war auch kein Drama wie sonst immer, es war genau richtig für mich, für einen Kulturbanausen wie mich.
    Ansonsten gibt es nicht viel. Achja, soweit ich informiert bin, ist der Caesar auf dem Weg nach Rom. Jedoch geht die Heimreise eher schleppend voran, so das es bis zu seiner Ankunft noch etwas hinziehen könnte.


    Ich hoffe wie immer es geht Dir gut. Auch Stella werde ich Grüße von Dir ausrichten. Gehabe dich wohl und lass Dich nicht von den Germanen ärgern.



    Vale bene!



    Varus



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    ~Mantua~
    ANTE DIEM XIII KAL MAI DCCCLVIII A.U.C. (19.4.2008/105 n.Chr.)

  • An den
    CENTURIO SERVIUS ARTORIUS REATINUS
    LEGIO II GERMANICA FIDELIS CONSTANS
    MOGONTIACUM - GERMANIA SUPERIOR
    PROVINCIA GERMANIA


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    SEI GEGRÜSST VETTER. DEN INHALT DEINES LETZTEN BRIEFES HABE ICH JETZT ERST ZUR kENNTNIS NEHMEN KÖNNEN. DARUM VERZEIH DASS MEINE ANTWORT EINE WEILE AUF SICH WARTEN LIESS. DAS WICHTIGSTE ZUERST. ICH SPRECHE DIR MEINEN DANK AUS VETTER DASS DU DICH UM DIE ÜBERSTELLUNG DER STERBLICHEN ÜBERRESTE MEINES SOHNES GEKÜMMERT HAST. ES SIND KEINE PROBLEME AUFGETRETEN WIE MIR BERICHTET WURDE UND SO RUHT SEVERUS MEIN VERSTORBENER SOHN NUN IN DEM GRABMAHL MEINER FAMILIE ENTLANG DER VIA APPIA. AUCH DANKE ICH DIR DASS DU SEINE HABSELIGKEITEN INSBESONDERE SEINE RÜSTUNG MIR HAST ZUKOMMEN LASSEN. DAS BEDEUTET MIR WIRKLICH VIEL UND MIR HAT VIEL DARAN GELEGEN SIE ZU BEKOMMEN. NICHT UM DES MATERIELLEN WERTES WEGEN SONDERN UM DER TATSACHE WEGEN DASS MEIN FLEISCH UND BLUT EINST IN DIESE RÜSTUNG STIEG UND IN IHR AUF DEM CAMPUS IM FERNEN GERMANIA EXERZIERTE.


    DOCH ETWAS GIBT ES DA NOCH VETTER DASS MIR GROSSEN KUMMER BEREITET UND MICH ZUWEILEN ZORNIG WERDEN LÄSST ZUWEILEN MIR VOR AUGEN FÜHRT WIE OHNMÄCHTIG ICH HIER BIN UND SO RUHT MEINE HOFFNUNG AUF DIR MEIN VETTER IM FERNEN GERMANIA. DENN MEIN SOHN SEVERUS DIENTE EINST UNTER DIR UND WAR EIN PROBATUS IN DEINER CENTURIA UND AN DIR ALS SEINEM CENTURIO UND SEINEM ONKEL IST ES NUN ZU ERFAHREN WAS DENN NUN GENAU GESCHEHEN IST. ICH BITTE DICH DARUM VETTER MICH NICHT LÄNGER IN UNWISSENHEIT DIESBEZÜGLICH ZU LASSEN DENN NICHTS SCHMERZT MEHR ALS EBEN DIESE. ICH HOFFE DASS DU MIR IN DEINER ANTWORT MEHR WIRST BERICHTEN KÖNNEN ALS IN DEINEM LETZTEN SCHREIBEN.


    WAS DIE LÄNDEREIEN ANGEHT DIE ICH DIR ÜBERLASSEN HABE SO IST ES DEIN GUTES RECHT DAMIT NACH BELIEBEN ZU VERFAHREN. DRUM WAR ES IM GRUNDE ÜBERFLÜSSIG DASS DU MIR RECHENSCHAFT ABGEGEBEN HAST WAS DU MIT IHNEN ZU TUN GEDENKST. ICH WEISS DAS SIE IN GUTEN HÄNDEN SIND UND ICH HOFFE SIE WERDEN DIR UND DEINER FAMILIA VON NUTZEN SEIN IN DEM STREBEN NACH HÖHEREM UND EINEM BESSEREN LEBEN. DASS DU DEIN LEBEN NUN VOLLKOMMEN AUF GERMANIA ZU KONZENTRIEREN SUCHST UND ROM FÜR DICH DAMIT IN WEITE FERNE RÜCKT IST ZU RESPEKTIEREN. DENNOCH BIST DU HIER NATÜRLICH STETS WILLKOMMEN.


    APROPOS ROM. DIE NEUE DOMUS DIE ARTORIA MEDEIA ERWORBEN HAT IST WIRKLICH SEHENSWERT. AUF DEM ESQUILIN GELEGEN WEIT WEG VON DEM TRUBEL UND DEM LAUTEN CHAOS DER SUBURA LÄSST ES SICH HIER GUT LEBEN UND DAS HAUS SELBST IST ANGEMESSEN. MEDEIA SELBST WEILT JA BEKANNTERMASSEN IN ALEXANDRIA DOCH UMSO MEHR GEBÜHRT IHR MEIN DANK DASS SICH SICH WÄHREND IHRES KURZEN AUFENTHALTES HIER IN ROM DIESER WICHTIGEN ANGELEGENHEIT ANGENOMMEN HATTE. WAS MIT DEM GESINDEL GESCHEHEN IST DASS UNSERE ALTE DOMUS AUF DEM GEWISSEN HAT IST MIR NOCH UNBEKANNT. SOLLTE ICH WAS NEUES ERFAHREN WERDE ICH DICH SELBSTVERSTÄNDLICH INFORMIEREN SO ES DICH INTERESSIERT.


    SO DENN VETTER. LANGSAM WIRD DER PLATZ AUF DIESER SCHRIFTROLLE KNAPP UND DER BRIEF MUSS NUN ZU SEINEM ENDE GEFÜHRT WERDEN. ICH ERWARTE DEINE ANTWORT. MÖGEN DIR GÖTTER DIR WOHLGESONNEN SEIN. VALE BENE


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    Lucius Artorius Avitus
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  • Ad
    Tiberius Iulius Drusus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Salve Drusus!


    Endlich komme ich dazu, Dir einmal wieder zu schreiben. Danke für Deine Zeilen, ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut! Ach, ihr Jungs fehlt mir wirklich sehr. Auch wenn es inzwischen schon etwas besser geworden ist mit der Kameradschaft hier. Doch so richtige Freunde, wie ihr sie mir geworden seid, habe ich hier noch nicht gefunden. Vermutlich liegt das daran, dass unsere Aufgaben so unterschiedlich sind und wir nur sehr selten Seite an Seite stehen, wenn wir unsere Pflichten erfüllen. Von unserer alten Centurie sind zwar noch ein paar Mann bei den Praetorianern aufgenommen worden, aber sie sind anderen Einheiten zugeteilt als ich, so dass ich sie kaum zu Gesicht bekomme. Was sehr schade ist, denn mit ihnen würde ich mich gewiß sehr schnell näher anfreunden. Nun, ich hoffe immer noch, dass es hier auch bald kameradschaftlicher wird.


    Wie ich gehört habe, hat Flava Mogontiacum schon wieder verlassen? Das finde ich wirklich sehr schade. Nun ist Valentina also ganz allein. Ich bin froh, dass es ihr soweit gut geht und ich habe auch von ihr vor einiger Zeit einen Brief erhalten. Danke noch mal an dieser Stelle, dass Du Dich um sie kümmerst! Das ist mir eine große Beruhigung Sie überlegt ja, nach Rom zu übersiedeln, hat sich aber noch nicht entschieden. Zumindest hat sie sich in ihrem Brief so ausgedrückt. Für mich wäre es natürlich eine Freude, wenn sie nach Rom kommen würde. Allerdings würde ich mich hier auch kaum um sie kümmern können, da wir nur sehr selten Ausgang erhalten.


    Würdest Du das tun? Ihr ein wenig Geld zur Verfügung stellen, damit sie entweder den Umzug bezahlen kann oder aber sich in Mogontiacum ordentlich versorgen kann? Natürlich bekommst Du es so bald wie möglich zurück. Sicher wird mal wieder einer der Praetorianer mit Botschaften zu euch geschickt werden, dem gebe ich es dann mit. Ich bin sicher, dass dies möglich sein wird. Wie groß die Summe sein soll? Ich weiß nicht recht. Vielleicht 200 Sesterzen? Das sollte wirklich reichen, egal, wie sie sich entscheidet.


    Du wolltest wisse, wie mein Centurio so ist. Naja, er ist mir irgendwie noch sehr fremd. Herumbrüllen kann er ganz gut, aber an Artorius kommt er nicht heran. Bisher kommt er mir fair vor, jedoch scheint er wenig Interesse daran zu haben, seine Männer persönlich kennenzulernen. Vielleicht liegt es auch daran, dass er erst kurz aus Parthien wieder da ist. Niemand spricht so genau darüber, was in Parthien geschehen ist. Ich glaube, sie fragen sich alle, wie sie es hätten verhindern können, dass der Kaiser getroffen wurde. Aber ich bin sicher, sie haben alles menschenmögliche getan. Diese Männer sind unglaublich gute Kämpfer! Wenn Du dachtest, bei der Legio II wird hart trainiert, dann musst Du mal hier das Training mitmachen. Und die Männer sind dem Kaiser treu ergeben. Dem neuen genauso wie dem alten. Es kann sie keine Schuld treffen! Naja, wie gesagt: sie sind alle ziemlich still und in sich gekehrt, die Männer, die dabei waren. Und so eben auch der Centurio.


    Na, das mit Primus war ja zu erwarten. Er hat wirklich ein falsches Bild von den Praetorianern. Zumindest habe ich bisher nichts von dem feststellen können, von dem er gesprochen hat. Aber ich sage Dir: Diese Politiker sind eine wahre Pest! Wir sind ja verpflichtet, die Besucher, die den Palast betreten dürfen, nach Waffen zu untersuchen. Und Senator Tiberius hat einen unglaublichen Aufstand deswegen gemacht. Das glaubst Du nicht! Erst hat er mit mir eine Diskussion anfangen wollen, weil er doch so ein toller Senator ist und schon so viel für Rom gemacht hat, könne ich ihm ja wohl nicht unterstellen, ein potentieller Mörder zu sein. Sowas! Befehl ist Befehl und mein Befehl lautete: Alle durchsuchen. Was gibt’s da schon zu diskutieren?


    Na, dann wollte er zu meinem Vorgesetzten, weil ich mich nicht drauf eingelassen hab. Und er sagte das gleiche wie ich: Befehl ist Befehl und er könne sich ja an höherer Stelle entsprechend beschweren. Na. Und dann hat der sich seine Toga vom Leib gerissen und ganz theatralisch gefragt, ob er die Tunika auch noch ausziehen müsste. Na, der Centurio und ich habe nur noch Blicke getauscht. Echt, wie kann man sich nur so entblöden! Dann musste ich natürlich einen Palastdiener auftreiben, weil der Senator seine Toga ja nicht einfach so wieder anlegen konnte. Aber sein ganzes Theater hat ihm nichts genützt. Er wird auch weiterhin durchsucht, wie jeder andere Besucher auch.


    Und nun das beste! Stell Dir vor, meine Kohorte war ausersehen, dem Kaiser entgegen zu ziehen und ihn in die Stadt zu geleiten! Was für eine Ehre! Ich sage Dir, das war ein großartiges Gefühl! Und natürlich auch eine große Verantwortung! Als er dann seine Rede hielt, standen wir natürlich nahe genug, um wirklich jedes Wort verstehen zu können. Sehr lang war seine Rede nicht. Aber das finde ich auch eher gut. Lange Reden werden schnell langweilig.


    Er sah sehr müde und erschöpft aus. Und man sieht ihm an, dass er sehr krank war. Doch ich glaube, er ist auf dem Weg der Genesung. Denn todkrank sah er eigentlich nicht aus. Nicht dass ich ein Arzt wäre. Aber ein todkranker Mann hätte diesen Tag sicherlich nicht so durchgestanden. Bestimmt ist er bald wieder ganz gesund und dann werden sich die Herren und Damen, die schon jetzt mit seinem Tod handeln, ganz schön umgucken!


    Ich finde ihn großartig! Und bin stolz, dass ich dazu beitragen darf, sein Leben zu schützen! Und richtig nett ist sein Bruder, Aelius Quarto. Der Mann hat noch nicht den Blick für die kleinen Leute verloren, wie zum Beispiel dieser Tiberier. Als Aelius Quarto ankam, war er höflich und freundlich zu mir, der ich gerade am Palasttor als Wache eingeteilt war. Obwohl er das echt nicht gemusst hätte, immerhin ist er nicht irgendwer. Und wie er nach seinem Bruder fragte… ich glaube, er hat ihn wirklich gern. Das ist in solchen Kreisen schließlich auch nicht selbstverständlich.


    Achja, Du wolltest wissen, was wir so machen bei den Praetorianern. Ja, wir patrouillieren durch die Stadt, aber eigentlich mehr im Bereich des Forums und des Palastes. Den Rest überlassen wir den Cohortes Urbanae, auch wenn wir natürlich mit zugreifen, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge wie die Sicherheit des Kaisers, seiner Familie oder die Staatssicherheit geht. Ansonsten halten wir in und um den Palast Wache. Inzwischen kenne ich mich im Palast auch schon ganz gut aus. Nur im Familientrakt noch nicht so, den kenne ich bisher nur vom Plan. Am Tor habe ich schon mehrfach Wache gehalten. Naja, hab ja oben schon beschrieben, was da so los ist. Und die Besucher müssen natürlich hereingeführt werden. Zum einen, weil die meisten sich sonst sicher verlaufen würden, zum anderen, damit sie halt nicht überall herumlaufen können. Desweiteren arbeiten die Praetorianer natürlich auch verdeckt. Als Spione quasi. Aber dafür gibt es natürlich spezielle Leute. Und Reitertruppen haben wir auch, so wie der, der uns abgeholt hat.


    Und der derzeitige Etappenhase ist nicht nur in Ordnung, sondern auch noch halbwegs fähig? Meine Güte! Sowas gleich zwei mal hintereinander! Immerhin war Sedulus ja auch echt in Ordnung. Was ist denn mit Sabinus? Ist er versetzt worden? Schade, die ganze Zimmergemeinschaft scheint auseinander zu fallen. Aber ich freue mich für Lupus, das seine Grundausbildung beendet ist. Richte ihm doch bitte meine Glückwünsche aus! Und Probus, wenn er soweit ist, auch. Dem schreibe ich gleich aber auch noch selbst.


    Bitte schreibe mir doch bald, wie es Dir so ergeht. Macht Dir der Posten als Optio noch Spaß oder ist es einsam auf dieser Stelle? Gibt es Aussicht auf eine Beförderung zum Centurio?


    Paß gut auf Dich auf, mein Freund! Mögen die Götter Dir stets beistehen!


    Vale bene,


    Valerian


    Mogontiacum, ANTE DIEM XV KAL IUN DCCCLVIII A.U.C. (18.5.2008/105 n.Chr.)


  • Ad
    Tiberius Germanicus Probus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Salve Probus!


    Bitte verzeih, dass Du so lange auf meinen Brief warten musstest. Doch hier ist wirklich eine Menge passiert. Doch erst einmal zu Dir: Bist Du mittlerweile schon Legionarius? Ich würde gerne jetzt schon Glückwünsche aussprechen, da ich annehme, dass Du es inzwischen schon geschafft hast. Aber falls nicht, wäre es nicht so gut, denn man soll ja nicht im voraus gratulieren.


    Die Grundausbildung ist wahrhaftig kein Honigschlecken und ich wünsche Dir, dass Du sie möglichst bald hinter Dir hast, falls es noch nicht so sein sollte! Lupus hat sich also zu den Reitern gemeldet? Am Anfang schien er davon gar nicht so begeistert zu sein. Aber natürlich kann sein Cousin ihn dort gut fördern, von daher ist die Entscheidung sicherlich nicht dumm. Allerdings kann ich sie nur schwer nachvollziehen. Ich habe es damals bei Primus schon nicht verstanden, warum das so toll sein soll. Mir liegt es auch mehr, mit beiden Beinen am Boden zu bleiben und so auch die Kontrolle zu behalten.


    Danke für die Grüße von den Kameraden. Grüße sie doch bitte zurück. Und auch den Centurio, er hat mich gut ausgebildet, denn ich habe es hier erstmal geschafft. Natürlich muß ich dranbleiben und fleißig trainieren, aber das ist ja eh selbstverständlich, auch wenn es hier ein wenig härter zugeht als bei der II. Ach, ihr Jungs fehlt mir wirklich sehr! Ihr ward so richtig Familie für mich. Das Gefühl kommt hier einfach nicht auf. Vielleicht liegt es daran, dass einige aus meinem Contubernium in Parthien waren? Sie müssen wirklich eine harte Zeit hinter sich haben.


    Und Drusus entwickelt sich also zu einem neuen Schreihals? Unglaublich! Ich hoffe, er bleibt auch so fair wie der Schreihals. Aber davon gehe ich mal aus. Ich habe mich ja ein wenig schwer getan, nachdem er befördert worden war. Irgendwie ist es eben schon merkwürdig, wenn man plötzlich den besten Freund zum Vorgesetzten hat. Naja, ist ja jetzt nicht mehr so und wir schreiben uns auch noch immer regelmäßig.


    Was den Dienst angeht: Wir patrouillieren durch die Stadt, aber eigentlich mehr im Bereich des Forums und des Palastes. Den Rest überlassen wir den Cohortes Urbanae, auch wenn wir natürlich mit zugreifen, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge wie die Sicherheit des Kaisers, seiner Familie oder die Staatssicherheit geht. Ansonsten halten wir in und um den Palast Wache. Inzwischen kenne ich mich im Palast auch schon ganz gut aus. Nur im Familientrakt noch nicht so, den kenne ich bisher nur vom Plan. Am Tor habe ich schon mehrfach Wache gehalten. Und die Besucher müssen natürlich hereingeführt werden. Zum einen, weil die meisten sich sonst sicher verlaufen würden, zum anderen, damit sie halt nicht überall herumlaufen können. Du glaubst nicht, was neulich vorgefallen ist, als ich Torwache hatte. An meinem ersten Tag am Tor auch noch.


    Wir sind ja verpflichtet, die Besucher, die den Palast betreten dürfen, nach Waffen zu untersuchen. Und Senator Tiberius hat einen unglaublichen Aufstand deswegen gemacht. Das glaubst Du nicht! Erst hat er mit mir eine Diskussion anfangen wollen, weil er doch so ein toller Senator ist und schon so viel für Rom gemacht hat, könne ich ihm ja wohl nicht unterstellen ein potentieller Mörder zu sein. Sowas! Befehl ist Befehl und mein Befehl lautete: Alle durchsuchen. Was gibt’s da schon zu diskutieren?


    Na, dann wollte er zu meinem Vorgesetzten, weil ich mich nicht drauf eingelassen hab. Und er sagte das gleiche wie ich: Befehl ist Befehl und er könne sich ja an höherer Stelle entsprechend beschweren. Na. Und dann hat der sich seine Toga vom Leib gerissen und ganz theatralisch gefragt, ob er die Tunika auch noch ausziehen müsste. Na, der Centurio und ich habe nur noch Blicke getauscht. Echt, wie kann man sich nur so entblöden! Dann musste ich natürlich einen Palastdiener auftreiben, weil der Senator seine Toga ja nicht einfach so wieder anlegen konnte. Aber sein ganzes Theater hat ihm nichts genützt. Er wird auch weiterhin durchsucht, wie jeder andere Besucher auch.


    Und nun das beste! Stell Dir vor, meine Kohorte war – unter anderem – ausersehen, dem Kaiser entgegen zu ziehen und ihn in die Stadt zu geleiten! Was für eine Ehre! Ich sage Dir, das war ein großartiges Gefühl! Und natürlich auch eine große Verantwortung! Als er dann seine Rede hielt, standen wir natürlich nahe genug, um wirklich jedes Wort verstehen zu können. Sehr lang war seine Rede nicht. Aber das finde ich auch eher gut. Lange Reden werden schnell langweilig.


    Er sah sehr müde und erschöpft aus. Und man sieht ihm an, dass er sehr krank war. Doch ich glaube, er ist auf dem Weg der Genesung. Denn todkrank sah er eigentlich nicht aus. Nicht dass ich ein Arzt wäre. Aber ein todkranker Mann hätte diesen Tag sicherlich nicht so durchgestanden. Bestimmt ist er bald wieder ganz gesund und dann werden sich die Herren und Damen, die schon jetzt mit seinem Tod handeln, ganz schön umgucken!


    Ich finde ihn großartig! Und bin stolz, dass ich dazu beitragen darf, sein Leben zu schützen! So richtig nett ist sein Bruder, Aelius Quarto. Der Mann hat noch nicht den Blick für die kleinen Leute verloren, wie zum Beispiel dieser Tiberier. Als Aelius Quarto ankam, war er höflich und freundlich zu mir, der ich gerade am Palasttor als Wache eingeteilt war. Obwohl er das echt nicht gemusst hätte, immerhin ist er nicht irgendwer. Und wie er nach seinem Bruder fragte… ich glaube, er hat ihn wirklich gern. Das ist in solchen Kreisen schließlich auch nicht selbstverständlich.


    Und wie ist es in unserem alten Contubernium? Drusus schrieb, dass Sabinus nicht mehr da ist? Gibt’s dafür Neue? Wenn Lupus nun auch noch zu den Reitern ist… Ist dann von unseren alten Kameraden überhaupt noch jemand da? Alles ist im Wandel, unglaublich. Bitte berichte mir doch bald, wie es euch ergeht in Germanien! Und danke für das Angebot, jederzeit zurück zu können! Es gibt Augenblicke, in denen ich es mir fast wünsche. Ihr seid eben echt was Besonderes!


    Paß gut auf Dich auf, Probus! Mögen die Götter Dir stets beistehen!


    Vale bene,


    Valerian


    Mogontiacum, ANTE DIEM XV KAL IUN DCCCLVIII A.U.C. (18.5.2008/105 n.Chr.)


  • Ad
    Tiberius Germanicus Probus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Salve Probus!


    Vor allen Dingen herzlichen Glückwunsch zur Beförderung zum Legionär! Bestimmt habt ihr das ordentlich gefeiert und es ist wirklich schade, dass ich nicht dabei sein konnte. Aber vielleicht sehen wir uns ja eines Tages wieder und dann holen wir sämtliche Beförderungsfeiern nach, die wir gegenseitig versäumt haben!


    Was die kämpferischen Fähigkeiten angeht, so kann man eigentlich nicht sagen, ob nun die Praetorianer oder die Legionäre die „besseren“ sind. Die Schwerpunkte liegen schlicht anders. Doch das Training ist schon sehr hart. Wir werden jedes mal an unsere Grenzen geführt, ständig wird gesiebt, versagen ist völlig unmöglich, denn im Ernstfall versagen kann den Tod des Kaisers bedeuten. Von daher finde ich den Druck schon stärker. Und auch der Ehrgeiz, immer besser zu werden, ist wesentlich höher, als früher.


    Doch nicht nur kämpferische Fähigkeiten sind gefragt. Um Dienst im Palast, und besonders am Tor, zu leisten, muß man ein halber Diplomat sein. Mit den höchsten Personen des Staates umzugehen, ist wahrhaftig nicht leicht. Ja, und dann ermitteln wir natürlich ab und an verdeckt. Ja, auch ich hatte schon die Ehre, solch einen Auftrag zu erledigen. Doch natürlich darf ich darüber nichts näheres sagen. Das höchste unserer Ziele ist jedenfalls immer die Sicherheit des Kaisers. Und, falls Du Primus mal triffst, darfst Du ihm das gerne ausrichten: Die Praetorianer stehen geschlossen und treu hinter dem Kaiser! Daran gibt es nicht den geringsten Zweifel! Ich bin wirklich stolz, dazugehören zu dürfen, auch wenn ich euch sehr vermisse.


    Achja, Du meintest, dass der Dienst sich nicht sehr spannend anhört. Ich finde, das kommt darauf an, was man spannend nennt. Wache stehen am oder im Palast ist natürlich nicht das gleiche wie Wache stehen an der Porta Praetoria der Legio II. Hier ist immer was los, schließlich ist das hier Rom! Nein, es ist nicht langweilig, auch wenn ich natürlich zugeben muß, dass die Ermittlungen wesentlich spannender sind als der normale Wachdienst oder die Patrouillen. Ich hoffe ja, dass ich mich als würdig erwiesen habe und noch häufiger mit derlei Aufgaben betraut werde.


    Daß sich so viel verändert hat, seit ich fort bin, ist ja kaum zu glauben. Noch nicht trocken hinter den Ohren und schon Stubenältester? Ne, das war nicht ernst gemeint, nur ein Scherz! Verzeih bitte!


    Irgendwie ist es schade, dass Lupus zu den Equetes ist. Natürlich verstehe ich seine Entscheidung und nach Deinen Worten ist er da wohl auch goldrichtig aufgehoben. Doch ich fand, er ist auch ein guter Legionär. Ich hätte mich jedenfalls stets gut gefühlt mit ihm an der Seite. Bitte grüße ihn von mir, wenn Du ihn triffst, ja?


    Ich musste wirklich lachen, als ich davon las, dass der Centurio Dir Ausgang nur mit der Bedingung gibt, dass Du nüchtern zurückkommen sollst. Man, ich habe, glaube ich, kein einziges mal Ausgang ohne diese Einschränkung gehabt. Und frag mal den Nachwuchsschreihals danach, was passiert ist, als wir uns mal nicht dran gehalten haben… Na, frag ihn lieber nicht, er ist ja jetzt Dein Vorgesetzter. Es hat mächtig Ärger gegeben, das kannst Du mir glauben. Aber eigentlich nur, weil einer der älteren Kameraden lästern musste und eine Prügelei angefangen hatte. Ich muss wieder lachen, obwohl es damals gar nicht zum lachen war.


    Ein Aurelier als tribun laticlavius und dann ganz in Ordnung? Wie kann denn so was sein? Ein Patrizier? Also, von den Aureliern habe ich hier bisher nur Aurelius Corvinus gesehen, der war damals auch tribun laticlavius bei der Legio II, als ich als Probatus dort anfing. Aber mit dem hatte ich eigentlich nichts zu tun und ich finde ihn recht unnahbar. Also für einfache Leute wie uns. Er ist noch Quästor, aber in den nächsten Tagen werden wohl die neuen Amtsinhaber eingesetzt. - Jedenfalls werde ich mir den Namen Aurelius Ursus mal merken und schauen, wie der so ist. Irgendwann will der bestimmt mal in den Palast.


    Mannoman, die Geschichte mit dem Kameraden, diesem Calenus, und dem Tribun ist ja der Hammer. Da hat er aber Glück gehabt, dass er nicht an ein Ekel geraten ist, das hätte ganz schön ins Auge gehen können! Und Dich hätte er auch noch mit reingezogen! Einen Rat soll ich Dir zu dieser Sache geben? Das ist nicht leicht. Ich hätte vermutlich versucht, ihm zu befehlen, seinen Mund zu halten. In Zukunft wirst Du ja höherrangig als ein Probatus sein und einem ausgebildeten Legionär wird so was garantiert nicht mehr passieren. Einem Probatus darfst Du durchaus etwas sagen!


    Der Limes wird ausgebaut? Echt? Das wird bestimmt eine elende Knochenarbeit. Ich weiß noch, wie wir bei Borbetomagus das Lager geschanzt haben, während es regnete und schneite bei echt ekelhaft eisigen Temperaturen. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr schnell abgelöst werdet und Glück mit dem Wetter habt. Klar ist es angenehm, mal rauszukommen aus dem Castellum. Aber da kann ich mir echt schöneres vorstellen, als den Ausbau des Limes. Na, ihr werdet schon das beste draus machen, wie ich euch kenne. Ich bin schon sehr gespannt darauf, was D davon berichten wirst.


    Achja, ich habe natürlich nichts dagegen, wenn Du den Jungs mal was vorliest von dem, was ich Dir schreibe. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass ihr mich nicht ganz vergessen habt. Denn nach wie vor bleibt hier die Kameradschaft ein wenig auf der Strecke. Was ich sehr schade finde. Und ich gebe auch nicht auf und arbeite weiter daran, diese knochentrockenen Burschen ein wenig aufzulockern. Erste Erfolge konnte ich schon verbuchen, da ich ja nicht ganz schlecht koche. Ja, auch Kameradschaft geht offenbar durch den Magen!


    So, und nun muss ich leider fertig werden, die Kameraden schimpfen schon, dass ich das Licht löschen soll, weil sie schlafen wollen. Laß bald von Dir hören!


    Mögen die Götter Dich stets beschützen!


    Vale bene,


    Valerian


    Mogontiacum, ANTE DIEM III ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (11.6.2008/105 n.Chr.)


  • An
    Quintus Redivivus Sabinus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Germania


    Verehrter Cousin Sabinus,


    Ich schreibe dir als ein völlig Unbekannter, aber ich hoffe, Kontakt mit einigen anderen Familienmitgliedern aufnehmen zu können, da die Gens Rediviva leider fast über das ganze Imperium verstreut ist.
    Vor zwei Jahren starben meine Eltern völlig unerwartet und jetzt habe ich mich endlich zu einem Neuanfang durchgerungen, um die Erinnerungen hinter mir zu lassen.


    Nach zwei Jahren mit wenig Kontakt zu Freunden, den ich jetzt nach meinem Umzug von Germania nach Roma gar nicht mehr erhalten kann, kam mir die Idee, die Familie einmal besser kennenzulernen. In Tarraco, meiner Geburtsstadt, hatte ich in meiner Kindheit Kontakt zu weiter entfernten Verwandten, aber auch die habe ich inzwischen hinter mir gelassen und will nun einmal erfahren, wie es um meine näheren Verwandten, sprich dich und deinen Bruder, steht.
    Wie ich erfahren habe, habt ihr beide einen Platz in den römischen Legionen gefunden, ähnlich wie ich, der ich seit kurzem Probatus bei den Cohrtes Urbanae von Roma bin.

    Fürs erste würde ich mich einfach über eine Antwort sehr freuen, vielleicht ergibt sich irgendwann auch einmal die Möglichkeit für ein persönliches Treffen, falls dies auch in deinem Sinne steht.


    Mit den besten Grüßen,
    Galeo Redivivus Tychicus


  • Ad
    Titus Aurelius Ursus
    legio II Germanica in Mogontiacum
    Germania



    Titus,


    ich hoffe, wenigstens du befindest dich wohl.
    Die Götter haben unserem Haus in den vergangenen zwei Monaten Prüfungen auferlegt, von denen ich dir berichten will. Doch zuerst versprich mir, dass du dich setzen wirst.


    Die Nachricht von Camillas Tod erreichte mich bereits vor einigen Wochen. Der Husten, der sie plagte, muss aggressiverer Natur gewesen sein, als die Ärzte argwöhnten. Sie starb allein, mit niemandem an ihrer Seite. Ihre Leibsklavin fand sie des Morgens in ihrem Bett. Ich schäme mich, Titus, dich nicht sogleich hiervon in Kenntnis gesetzt zu haben, doch die Vorbereitungen ihrer Trauerfeier und die Pflichten als Magistrat dezimierten meine Zeit praktisch ins Negative. Zudem haben wir Handwerker im Hause, welche die Anbaumaßnahmen vornehmen, von denen ich dir erzählt hatte. Doch mit diesem Verlust war es nicht genug.


    Matho ist tot. Es geschah, nachdem die Truppe wohlbehalten Rom erreicht und bereits seit einigen Tagen zurück war. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich uns eine Mörderin ins Haus geholt habe - Fhionn zeichnet verantwortlich für Mathos Tod. Sie hat es bereits zugegeben und wird am morgigen Tag für dieses Verbrechen ans Kreuz geschlagen werden.


    Sei versichert, dass es deiner Schwester und deiner Cousine blendend geht, trotz der Umstände sind sie wohlauf. Tiberius macht sich als mein scriba recht gut, und Gaius konnte bei Senator Purgitius Macer unterkommen. Manius wurde vor kurzem zum sacerdos berufen und ich selbst sehe dem Ende meiner Amtszeit entgegen. Ich hoffe, dass du bald zurückkehren wirst. Es gibt viel zu erzählen, und mit deiner Rückkehr reißt hoffentlich auch die Unglückssträhne ab, die uns derzeit fest im Griff hat.


    Verzeih meine geringe Mitteilungsbereichtschaft, doch ich muss noch einiges organisieren. Ich gehe derzeit einem Fall nach, der - so sich die Vermutungen als gegeben erweisen - ein Skandal für Rom sein dürfte. Mehr kann ich darüber nicht schreiben, solange dies nicht bewiesen ist.


    Mögen die Götter über dich wachen und dir eine schnelle und sichere Heimreise ermöglichen.


    [Blockierte Grafik: http://img382.imageshack.us/img382/1798/macunterschriftow2id8.png]


    ROMA, ANTE DIEM XV KAL IUL DCCCLVIII A.U.C. (17.6.2008/105 n.Chr.)

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