Palastwache (JEDER BESUCHER HAT SICH HIER ANZUMELDEN, BEVOR ER DEN PALATIUM AUGUSTI BETRITT!!!)

  • Zitat

    Original von Ein Praetorianer
    Der diensthabende Prätorianer musterte die beiden Frauen bereits als sie auf ihn zukamen. Beide recht jung, beide sehr hübsch und beide, ihrer Kleidung nach zu urteilen, wohl auch aus der gehobenen Schicht Roms. Der Procurator war ein beneidenswerter Mann, wenn diese beiden Frauen in einer privaten Angelegenheit zu ihm kamen – was man auch immer darunter verstehen konnte. Die Vorstellung der Älteren der beiden bestätigte den Verdacht des Prätorianers schließlich. Auch wenn er sich wenig beeindruckt von der Aufzählung der edlen Dame zeigte, so veranlasste es ihn doch, seine Zunge im Zaum zu halten. Leider standen jedoch weder der eine, noch der andere Name auf der Besucherliste und so fragte die Wache nach.


    "Hmmm… Uns hat der Procurator keine Gäste mit diesen Namen angemeldet. Habt ihr irgendetwas Schriftliches?"


    Silanus sah sichtlich ein wenig abgehetzt aus, als er schnellen Schrittes den Palasteingang erreichte. Anders als sonst um diese Zeit, kam er jedoch nicht aus dem Inneren des Palastes, sondern war den Palatin eben erst herauf geeilt, um seinen Gast noch rechtzeitig abzufangen. Schon als er auf den Eingang zutrat bemerkte er die beiden Frauen, die vor den Wachen standen. Die junge Iulia Flaminina erkannte er schon aus der Entfernung. Sie war in Begleitung gekommen und diese kannte er wiederum nicht. Zu seiner Überraschung schien es jedoch keine alte Matrone der Iulier zu sein, sondern eine, vielleicht um eine spur ältere, jedoch ebenso hübsche junge Frau. Der Procurator steuerte sofort auf die kleine Gruppe zu und hoffte, dass seine Gäste nicht schon länger auf ihn warteten.


    "Salvete! Es tut mir sehr leid. Ich hatte noch einen Termin außerhalb des Palastes und wurde dort länger als erwartet aufgehalten. Bitte verzeiht mir, dass ihr hier warten musstet."


    Als er schließlich die letzten Schritte hinter sich gebracht und die beiden Frauen erreicht hatte, wandte er sich auch dem Prätorianer zu.


    "Die beiden Damen gehören zu mir."

  • Sim-Off:

    Da haben wirs doch geschafft, meine kleine Voreiligkeit gut aufzulösen. :D


    Hatten wir etwas Schriftliches??? Ich atmete gerade tief ein, um meine Worte zu sammeln für ein hübsche kleine Tirade. Denn es war ja wohl eine Frechheit, jemanden erst einzuladen und dann seinem Ianitor aufzutragen nur solche Gäste hereinzulassen, die auch eine nie schriftlich gegebene Einladung vorweisen konnten! So vorführen ließ ich mich jedenfalls ganz sicher nicht - auch nicht von irgendeinem noch so wichtigen Kanzleiprokurator!
    Aber da kam er dann doch schon, sagte, dass wir zu ihm gehören würden, und (das Folgende war mit das Wichtigste!) entschuldigte sich auch auf der Stelle bei uns. Daraufhin erhellten sich meine Gesichtszüge. "Das tut mir Leid, aber eine schriftliche Einladung haben wir leider nicht dabei.", erklärte ich dem Wachen, der mich angesprochen hatte, mit im Grund freundlicher Stimme. "Aber ausnahmsweise reicht heute vielleicht auch das persönliche Wort des hohen Procurator selbst?", ließ ich meine Arroganz aber gleich wieder durchscheinen. Wichtigtuer! "Und bevor du fragst: Wir tragen beide weder Schwert noch Rüstung noch sonst irgendwelche Waffen." Ich hob meine Arme an. "Wenn du uns trotzdem darauf untersuchen musst, dann rate ich dir: Ach genau darauf, wo du deine Finger hast.. bei den persönlichen Gästen des hohen Procurator Iunius!"



    Erst im Anschluss an diese unerfreuliche Begegnung mit diesen Prätorianern (Ich wollte mich ja schon immer mal wichtig vor irgendwelchen Soldaten aufspielen!) beachtete ich auch den Procurator selbst: "Salve Procurator Iunius. Iulia Flaminina hier", wies ich auf die Iulierin, "kennst du ja bereits. Sie ist eine Verwandte meines Mannes, des Stadtkohortentribuns Iulius Dives. Deshalb wurde ich mit der Aufgabe betraut, sie heute hierher zu begleiten.", erklärte ich ihm. "Sergia Fausta mein Name, Praefecta Vehiculorum von Italia.", stellte ich mich abschließend wichtig vor und schenkte dem Mann ein selbstgefälliges Lächeln.

  • Der Tag wurde besser und besser! Lucia grinste über beide Backen und blinzelte sogar Cato verschwörerisch zu. Doch dann entschloss sich Avianus ein Spielverderber zu sein und gewisse… nun ja, nennen wir sie mal ‚Verhaltensrichtlinien‘ anzusprechen. Lucia hob die Augenbrauen und verschränkte wieder die Arme. Nein, sie würde sich von ihm jetzt sicher nicht herunterziehen lassen! „Nun… vielleicht solltest du dich dann ja geehrt fühlen, dass ich überhaupt mit dir spreche.“, schlug sie schnippisch vor und kam sich dabei dennoch immernoch überlegen vor. „Aber bitte, wenn du nicht magst… Mir soll es recht sein. Ich möchte nun aber doch gerne hinein um meinen Gewinn abzuholen!" Ließen die beiden sie jetzt am Ende einfach durch oder würden sie sie noch durchsuchen? Lucia rechnete lieber mit Letzterem und da wollte sie grade lieber nicht von Avianus! „Cato, wenn du so freundlich wärst?“, wandte sie sich also an seinen Kollegen und breitete die Arme aus.


  • "Eine Durchsuchung ist nicht notwendig." wandte sich der Procurator freundlich an den Prätorianer und dann wieder an seine Gäste, da er die Vorgeschichte nicht kannte und die Spitzfindigkeit aus den Worten der Sergia daher auch nicht heraushörte.
    Danach konzentrierte er sich viel mehr auf ihre freundliche Begrüßung, die er auch prompt mit einem grüßenden Nicken erwiderte.


    "Praefecta. Dein Name war mir bereits ein Begriff. Es freut mich, dass ich nun auch das bezaubernde Gesicht dazu kennenlernen darf und ich danke dir, dass du dich so kurzfristig als Begleitung zur Verfügung gestellt hast."


    Ein Besuch im Palast war wohl für jeden eine ganz besondere Sache und soweit ihm bekannt war, war es auch für die Sergia der erste Besuch am Palatin. Ihm entging daher auch nicht, dass sich beide Damen zu diesem Anlass wohl besonders herausgeputzt hatten und ausgesprochen hübsch anzusehen waren.
    Dann wandte er sich an die junge Iulia selbst, der ja seine eigentliche Einladung in den Palast gegolten hatte.


    "Salve Flaminina! Es freut mich, dass du meiner Einladung folgen konntest."

  • Da kam sie sich als Tiberia wieder mal besonders wichtig vor. Dass sie zwischen den Senatoren und hohen Beamten, die täglich das Tor passierten, absolut nicht zu den wichtigsten gehörte, vergaß sie dabei scheinbar vollkommen. Das führte dazu, dass Avianus bei ihrer hochnäsigen Bemerkung lediglich müde lächelte. Die musste noch viel lernen, die werte Tiberia. Und vielleicht wäre es ja eine größere Ehre, sich mit ihr zu unterhalten, wenn sie irgendetwas Wichtiges zu sagen hätte. Aber da musste er dann ehrlich zugeben, um eine anständige Konversation mit ihr hatte er sich noch gar nie bemüht.
    "Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber ich bin sowieso nicht hier, um mit dir zu tratschen. So sehr ich deine Gesellschaft auch schätze, meine Liebe", kommentierte der Iunier sarkastisch, bevor er sich wieder ungerührt seinem Kameraden zuwandte. "Nun gut… Cato? Gründlich bitte", sagte er dann und äffte dabei den Ton der Patrizierin nach - oder zumindest hörte sie sich für ihn so an. Um seine kleine Theatervorstellung zu vollenden, deutete er mit einer einladenden Geste zu der Tiberia.
    "Aber selbstverständlich doch."
    Während sich also Cato ans Werk machte, wurde Lucia von ihrem "alten Bekannten" mit schmalen Augen gemustert.

  • Sie würde sich nicht aufregen! Sie würde sich nicht die gute Stimmung verderben lassen! Nein! Und ganz sicher nicht von Avianus! Ihr Lächeln war wie festgeklebt, aber sie lächelte grimmig weiter. Sie würde Avianus nicht die Genugtuung geben ihm zu zeigen wie sehr sie diese nachgeäffte Stimme aufregte. Sie hatte Mühe die Arme ausgebreitet zu lassen, denn sie mochte es noch immer nicht im Geringsten durchsucht zu werden. Da kam ihr ein ihr fremder Mann ihr eindeutig viel zu nahe! Ihr Lächeln schwand auch zusehends während der Prozedur. Als ihr auffielt, dass sie von Avianus dabei auch noch gemustert wurde, wurde es Lucia zu bunt. Sie stierte grimmig zurück und hoffte, dass es Avianus unter ihrem Blick irgendwann so richtig unwohl werden würde. Oder dass die Durchsuchung bald vorbei war, damit sie reingehen und hinter der nächsten Ecke ihrem Ärger Luft machen konnte.

  • Wenn sie einen Starr-Wettkampf haben wollte, dann würde der Iunius bestimmt nicht den Spaßverderber spielen. So wie ihn also die Patrizierin grimmig fixierte, blickte auch er weiterhin mit verengten Augen zurück.
    Aber das Beste war natürlich, dass der Tiberia kein Wort mehr über die Lippen gekommen war und das genügte bereits, dass sich schlussendlich ein fröhliches Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete.
    "Sie ist sauber", machte sich Cato wieder bemerkbar, als er Lucia vorschriftsgemäß durchsucht hatte.
    "Was du nicht sagst... Du kannst durch, Tiberia", gab der Iunier alles andere als überrascht zurück und gab ihr ein Zeichen, dass sie passieren konnte.
    "Du wusstest, dass sie keine Waffen dabei hat?"
    "Ihre Zunge ist das einzige scharfe an ihr." Noch im selben Moment als er die Worte aussprach, wollte er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagen, hielt sich allerdings zurück und verzog nur mit einem Seufzer kurz das Gesicht.
    "Aber du hast den Sehtest bei der Musterung damals schon bestanden?", flüsterte Cato amüsiert glucksend, leicht zu Avianus hinüber gelehnt, während dieser sich lautstark räusperte, um die bereits befürchtete blöde Bemerkung seines Kollegen zu vertuschen.

  • Lucia hielt Avianus Blick eisern stand, doch ihr Starren bewirkte nicht grade das was sie sich erhofft hatte. Ihm wurde eindeutig nicht unwohl, nein, im Gegenteil, Avianus lächelte sogar! Verdammt! Ihre Wangen schmerzten, doch auch sie hielt ihr Lächeln aufrecht – es wirkte nicht grade ehrlich, aber immerhin.
    Cato beendete endlich seine Durchsuchung und – oh, Wunder! – er hatte nichts gefunden. Lucia ertappte sich bei dem Gedanken einfach mal einen Kamm oder etwas anders ähnlich wie ein Dolch geformtes mitzunehmen. Das würde dann sicher rasch recht hektisch werden, nur um die Wachen danach dumm dastehen zu lassen. Der Gedanke bereitete ihr Freude.
    Vorallem schien den Wachen, die sie kannten, ja ohnehin klar zu sein, dass sie keine Waffe dabei hatte – wo auch? So weit waren ihre Kleider nun auch wieder nicht, immerhin war sie jung und wollte der Welt schon gerne zeigen was sie hatte. Dementsprechend pikiert schaute sie bei Avianus Aussage, dass ihre Zunge das einzig scharfe an ihr wäre. Wollte er sie beleidigen? Und was flüsterte Cato da? Lucia öffnete ihren Mund, ohne zu wissen was sie darauf jetzt erwidern sollte. Doch Sekunda legte unauffällig eine Hand in den Rücken ihrer Herrin und gab ihr durch sachten aber eindeutigen Druck zu verstehen, dass sie jetzt hineingehen sollten. Lucia sah ein, dass es wohl Aussagen gab die man lieber unkommentiert lassen sollte und ging mit finsteren Blicken Richtung Avianus los. An Cato gewandt sprach sie jedoch mit einem Lächeln: „Vale bene, oder wohl eher bis gleich!“ Ja, das Ignorieren war doch schon immer eine beliebte Strafe von Frauen gewesen, obwohl Männer das selten wirklich als Strafe zu empfinden schienen.

  • Na endlich, wurde langsam Zeit, dass die Tiberia sich auf den Weg machte. Man hätte ja fast auf den Gedanken kommen können, sie wollte vor dem Palast übernachten. Zumindest war es dem Iunier so vorgekommen, wärend sich sein Kamerad durch und durch amüsiert hatte, was man ihm auch deutlich ansah.
    "DAS WAR DER HAM ..." Klonk!
    Cato schob sich nach dem anständigen Klaps auf den Hinterkopf, den er gerade kassiert hatte, den Helm wieder zurecht und schenkte seinem Kollegen missmutige Blicke.
    "Verräter", sprach Avianus jetzt, da die Tiberia verschwunden war, das Wort laut aus, worüber er zuvor nur nachgedacht hatte und erwiderte Catos Ausdruck ernst. Erst einen Augenblick später hielt er ein leises Lachen nicht mehr zurück.
    "Du solltest dich geehrt fühlen, dass ich überhaupt mit dir spreche, so toll wie ich bin", äffte er die Tiberia erneut nach, bevor ihm wieder einfiel, dass er als Wache still zu sein und Haltung anzunehmen hatte.

  • Ein Kurier im Rang eines optios der equites aus Mantua erreichte ziemlich abgehetzt den Palast. Man konnte dem Mann deutlich ansehen, dass er weder sich noch sein Pferd (welches er inklusive seiner Waffen in einem Mietstall an der Stadtmauer abgestellt hatte) geschont hatte, um den Palast zu erreichen.


    In der Schlange der Besucher trippelte er auffällig vor sich her und als er endlich an der Reihe war meinte er zu den wachestehenden Prätorianern:
    "Salve commilitones, ich habe eine dringende Nachricht an den procurator ab epistulis zu überbringen. Besteht irgendeine Chance noch heute einen Termin zu bekommen? Oder bei einem der ranghöheren Mitglieder des scriniums?"

  • Einer der wachhabenden Soldaten kontrollierte den Mann erneut flüchtig auf Waffen, während einer seiner Kollegen das Wort ergriff: "Mein Freund hier wird dich ins Officium des Primicerius und der Notarii begleiten. Man wird deine Nachricht dort annehmen oder dich, wenn nötig, an den Procurator ab epistulis weiterleiten." Er hatte schließlich keine Ahnung vom Terminkalender des Procurators.

  • Sim-Off:

    Nach zwei Wochen mach ich dann einfach schonmal alleine ein bisschen weiter. ;)



    Tja, da traute sich die prätorianische Wache offenbar nicht, dem Procurator zu widersprechen. Recht so! (Vor allem, solange das zu meinen Gunsten so lief.)


    Dann wurde ich nochmal persönlich begrüßt. "Ja, für seine Familie tut man doch alles, nicht wahr?" Sich mit der hochnäsigen Tiberia verbünden. Den eigenen Patron hintergehen, indem man gegen dessen Sohn versuchte zu intrigieren. Der Adoption einer völlig verzogenen Göre durch den eigenen Ehemann zustimmen. Und nun also auch noch die Verwandte des eigenen Gatten hierher auf den Palatin begleiten. So sahs aus! "Aber natürlich freue ich mich auch außerordentlich über die Ehre, die mir hiermit ebenfalls zuteil wird. Nicht, dass ich etwa zum ersten Mal hier wäre" Kurz erinnerte ich mich an mein Treffen mit diesem alten Zauselbart aus der Finanzabteilung. Ich konnte bis heute nicht verstehen, wie man sich so einen barbarischen Urwald am Kinn wachsen lassen konnte (und wie seine Frau das nur zulassen konnte!); aber ansonsten hatte ich mich ja ganz gut mit ihm arrangiert - spätestens nach der Sache mit meiner Besitzurkunde für mein Land bei Misenum und den zwei kleinen Lotteriegewinnen, mit denen ich am Ende immerhin die Kosten für die Urkunde (neben den Kosten für die Lotterieteilnahme) decken konnte. "aber es ist und bleibt doch immer irgendwie etwas Besonderes, nicht wahr?", beendete ich meinen Satz mit einem oberflächlichen Lächeln und sah nun meinerseits zu der Iulierin an meiner Seite.

  • Sim-Off:

    Weil ich gerne pünktlich sein will, stehe ich einfach mal schon heute hier auf der Matte. ;)


    Ich hätte meinen herzallerliebsten Hintern darauf verwetten können, dass er nur an mich und den Cursus Publicus gedacht hatte, weil er mich bei meinem letzten Besuch auf dem Palatin irgendwo aus einem versteckten Winkel, aus irgendeiner verwinkelten Ecke, aus irgendeinem eckigen Versteck (okay, das wurde jetzt albern) heraus gesehen hatte! Nur deshalb hatte ich diese Vorladung zu einem Gespräch mit ihm bekommen. Und das hieß natürlich, dass es glasklar auf der Hand lag, wem ich es zu verdanken hatte, sollte sich der raffgierige Fiscus am Vermögen des Cursus Publicus bereichern wollen: Iulia Flaminina und ihrem alten Sack von einem faltengesichtigen Tutor! Aber gerade diesem alten, staubigen Mehlsack und seiner schrumpligen alten Dürrpflaume würde ich das gegebenenfalls noch einmal gehörig heimzahlen! Da konnten sie aber Gift drauf nehmen! (Und das durften diese beiden Trockenfrüchtchen sehr gerne wörtlich nehmen.)


    Natürlich wurde ich wieder hübsch in einer von ansehnlichen Sklavinnen geschulterten Sänfte bis praktisch fast genau vor die Füße der Wachen getragen. Dort ließ ich mir dann elegant von einem männlichen Leckerbissen eines Sklaven aus der Sänfte helfen. "Ich danke dir, Adonis.", flirtete ich beinahe schon mit dem Typ (ich hatte wieder einmal keine Ahnung, wie dieser Unfreie wirklich hieß) mit einem honigsüßen Lächeln. Dann wandte ich mich an die wachhabenden Prätorianer. "Die Herren seien gegrüßt." Kam mir der eine der beiden da etwas bekannt vor oder bildete ich mir das nur ein? "Mein Name ist Sergia Fausta, Postpräfektin von Italia, Gattin des Stadtkohortentribuns Marcus Iulius Dives, Klientin des Consulars und amtierenden Stadtpräfekten Marcus Decimus Livianus, sowie geladener Gast des Finanzprimicerius Titus Decimus Varenus.", stellte ich mich bewusst überladen vor und hielt beim letzten Teil meiner Worte dem mir näher stehenden der Soldaten diesen Kanzleiwisch unter die Nase:


    Praefecta
    Sergia Fausta

    Casa Iulia
    Roma, Italia




    T. Decimus Varenus Primicerius a rationibus
    Praefecta Sergiae Faustae s.d.


    der Fiscus lädt dich zu einem Gespräch PRIDIE KAL AUG DCCCLXIV A.U.C. (31.7.2014/111 n.Chr.) in Officium XXII ein. Primicerius Decimus erwartet dein Erscheinen.


    Inhalt:
    Ist unter anderem die Fortführung von Rücklagen beim Cursus Publicus.



    Im Auftrag


    T. Decimus Varenus
    ~~ Primicerius a rationibus - Admistrationis Imperatoris ~~




    Hatte ich noch irgendetwas vergessen? "Ich wünsche, dass man mich umgehend zu diesem Finanzprimicerius geleitet. Zeit ist schließlich Geld - und meine Zeit ist besonders kostbar!" Logisch, bei den ganzen Titeln die ich hier spazieren trug und den Wachen gerade vor die Füße geworfen hatte. Arrogant lächelte ich. Dann musste ich einfach noch loswerden: "Ich nehme an, meine Sänfte mit meinem bescheidenen Gefolge darf hier auf mich warten?" Der Tonfall machte eine gewisse Erwartungshaltung meinerseits deutlich erkennbar.

  • Da hielt sich wieder mal jemand für ganz besonders wichtig. Ganz besonders. Und eilig hatte sie es auch noch. Bei all dem Gerede schien es fast so, als wollte sie es der Wache schwer machen, das herauszufiltern, was wirklich eine Rolle spielte. Würde sie nur sagen, was die Wache auch hören wollte, käme sie mit Sicherheit doppelt so schnell durch. Das dachte jedenfalls der Iunier mit einem dünnen Lächeln im Gesicht.
    "Salve Praefecta Sergia Fausta. Ich gehe davon aus, dass du keine Waffen bei dir trägst ...", sagte Avianus am Ende schlicht, während er einen einen Blick auf das Schreiben des Primicerius a rationibus warf. Er war fast schon versucht, noch ein wenig zu trödeln, aber er hatte so eine Ahnung, dass er hier die falsche Person auf die Palme bringen würde, und der Spaß es am Ende nicht wert war. Daher winkte er die Sergia durch und schickte sie mit einem seiner Kollegen ins Officium des Primicerius Decimus. Die Sänfte durfte natürlich bleiben wo sie war, solange sie niemandem im Weg stand... wo sollte sie auch sonst hin.

  • Keine Waffen? Sah ich etwa so aus, als würde ich keine Waffen tragen?? "Ach, Schätzchen..", seuftzte ich gelassen. "Du hast in deiner Freizeit noch nie mit einer richtigen Frau zu tun gehabt, was?" Ich lächelte ein bisschen mitleidig und hob dabei gleich abwehrend die rechte Hand, bevor er mir hierauf wirklich noch irgendetwas aus seinem Leben erzählte. "Nein, das war keine Frage.", stellte ich klar. Kurz schmunzelte ich amüsiert über diesen kleinen Soldaten, der etwas größer war als ich (bezogen auf die Körperhöhe). Dann klärte ich ihn auf (irgendjemand musste es ja tun): "Jede Frau.. und damit meine ich natürlich jede Frau von Stand.. ist niemals ganz unbewaffnet!" Ich neigte meinen Kopf ansatzweise und wirklich nur ein kleines bisschen zu diesem Prätorianer. "Nur sind unsere Waffen", denn natürlich zählte ich mich selbst ganz klar zu den Frauen von Stand, "sehr viel spitzer als irgendwelche Schwerter und wesentlich gefährlicher als irgendein Gift." Verwegen sah ich den Kerl aus schmalen Augen an. Hatte er verstanden, was ich meinte? Ich guckte rückversichernd kurz zu seinem Kollegen (denn alleine tat hier ja sicher niemand seinen Dienst). Zur Not würde der diesem Grünschnabel schon erklären, was Phase war, war ich mir dann relativ sicher. Ich nickte also kurz hochnäsig wissend, bevor ich mit einem "Guten Tag." diese Type verließ, um dessen Kollegen zur richtigen Räumlichkeit zu folgen. Ab ins Officium des Decimus.... (Ob der wohl immernoch seinen ollen Zauselbart hatte?)

  • Mit dezenter Verspätung tauchte der Praetorius vor dem Palatium auf und ließ sich von Sirius anmelden: "Der Praetorius Duccius Vala ist auf Einladung des Procurator a libellis hier, um mit diesem zu sprechen."


    Sim-Off:

    Ich weiß, dass er abwesend ist. Ich park Vala dann einfach vor seinem Officium um schonmal da zu sein, wenn's dann weitergeht. ;)

  • Wie üblich wenig beeindruckt überflog die Wache kurz das Schreiben. Nachdem die Männer ordnungsgemäß angemeldet waren, durften sie passieren.

  • Nachdem er von einem Vorgesetzten einen Tag frei erhielt, um sich um seine Angelegenheiten zu kümmern, machte sich Gnaeus auf zum eindrucksvollen Palast auf dem Palatin. Allein dafür haben sich die 20 Jahre Dienst wohl schon gelohnt. "Salve Wache, ich bin Centurio Gnaeus Coriolanus, seit neuestem Gnaeus Marcius Coriolanus, Soldat der Classis Augusta Alexandrina, deren Flaggschiff gerade in Ostia vor Anker liegt. Mir wurde gesagt, ich könne hier bei der Gelegenheit gleich meine Urkunde, die mir offiziell das Bürgerrecht bestätigt, abholen. Kannst du mir da weiterhelfen?"

  • An einem frühen Morgen stand dann auch Sextus einmal mehr vor dem Eingang zum Palast. Heute hielt der Kaiser eine Salutatio, und als braver Klient, der ohnehin mehrere Dinge zu besprechen hatte, ging Sextus auch dort hin. Immerhin gab es demnächst einige anstehende Änderungen bei ihm persönlich, und er wollte seinen Patron ungern vor vollendete Tatsachen stellen, ohne ihn wenigstens informiert zu haben.
    Angetan in eine seiner besseren Togen näherte er sich also zielstrebig dem Tor und verkündete der Wache nur Kurz den Grund seines Hierseins – wenngleich diese es sich wohl denken konnte. “Senator Aurelius zur Salutatio des Kaisers. Ich kenne den Weg.“ Vermutlich würden auch noch fünfzig weitere Menschen zur Salutatio kommen, da war die Palastwache sicher dankbar, wenn sie nicht jedesmal Wegweiser spielen musste.


    Sim-Off:

    Ist mit dem Kaiser abgesprochen, dass er zur Salutatio keine schriftlichen Einladungen rausgibt, sondern seine Klienten „einfach so“ kommen sollen

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