Palastwache (JEDER BESUCHER HAT SICH HIER ANZUMELDEN, BEVOR ER DEN PALATIUM AUGUSTI BETRITT!!!)

  • „Nein, das kann nicht sein. Das hat sie nicht wirklich gemacht!? Aber da würde doch sicher ihr Mann…“ „Aber der hat doch überhaupt keine Ahnung davon, wie auch? Die meisten Männer haben doch die Aufmerksamkeitsspanne einer Fliege!“ „Aber dennoch, er muss doch was argwöhnen!“ „Ich versichere dir, er hat nicht den Hauch einer Ahnung! „Nicht zu fassen…“


    Auf dem Weg hinaus kamen die beiden Frauen natürlich nocheinmal an den Wachen vorbei. Bis knapp vor der Porta plapperten sie fröhlich, doch am Tor selbst verstummten sie. Manlia fixierte den unverschämten und hob auch nocheinmal drohend den Fächer, während Lucia ihr bestes tat die Wachen einfach zu ignorieren. Wenn es nach ihr ginge, würde sie so bald nicht wieder herkommen!

  • Die beiden... etwas schwierigeren Frauen hörte man am Tor bereits tratschen, als von ihnen noch nichts zu sehen war. Zumindest konnte sich die Wache dadurch vor allem psychisch auf das potienziell drohende Unheil vorbereiten. Proculus schien überall hinzustarren, nur nicht auf die Weiber, Avianus blickte sich gar nicht erst um.
    "Beehrt uns bald wieder", murmelte Avianus sarkastisch, nachdem die beiden Frauen an den Wachen vorbeigegangen waren, leise genug, damit sie es nicht hören würden,
    "Du bist viel zu freundlich und dann tanzen uns die da nur auf der Nase rum. Lass doch mal den Prätorianer raushängen", brummte Proculus, als die beiden bereits verschwunden waren. "Und wenn sie ein Problem damit haben, werden sie schon sehen, wie weit sie damit kommen."
    "Vielleicht hast du recht", gab Avianus nachdenklich zurück, vergaß dabei aber natürlich nicht, dass die Probleme mit den beiden Frauen eigentlich genau bei dem Mann neben ihm angefangen hatten.

  • Lucia hatte beim besten Willen nicht damit gerechnet, wie sehr man sich doch in diese Ziehung hineinsteigern konnte! Am Tag wo das Ergebnis ausgehängt wurde war sie die ganze Zeit angespannt, ja hibbelig, gewesen. Nicht eine Sekunde der Langeweile hatte sie an diesem tag gequält! Leider war es ja nicht ihre Zahl gewesen und darauf hatte sie es eigentlich beruhen lassen wollen. Doch als Manlia nach ihrem wöchentlichen Besuch der Therme vorsichtig nachfragte, ob Lucia denn noch einmal Lust hätte, sagte die junge Frau nicht nein.


    So kam es dass die Beiden, wie beim letzten Mal, in ihrer Sänfte bis vor die Porta gebracht wurden. „Wirst du wieder die gleiche Zahl nehmen?“, fragte Manlia beim Austeigen neugierig, worauf Lucia nur mit den Schultern zucken konnte. „Weiß ich noch nicht. Aber ich bin mir sicher, wenn ich eine andere nehmen würde und meine ursprüngliche dann gezogen würde…“ Lucia schüttelte den Kopf. „Das würde mich doch zu sehr ärgern! Also wird es wohl auf das gleiche hinauslaufen, ja.“ Die Frauen schlenderten auf die Porta zu und Lucia musterte die Wachen argwöhnisch. Waren es dieselben wie beim letzten Mal? In diesen Rüstungen sahen doch alle Männer gleich aus! Sie konnte es beim besten Willen nicht sagen. „ich denke, ich werde eine andere Zahl probieren. Vielleicht hatte der Mann das letzte mal ja doch Recht... Ich werde mir irgendwas zwischen 31 und 45 aussuchen.“ Lucia nickte nur, konnte ihren Blick nicht von den Wachen lösen, zumindest einer schien ihr bekannt vorzukommen, doch sie war sich nicht sicher.

  • "Na toll." Avianus seufzte.
    Canus sah sich irritiert um und versuchte wohl herauszufinden, was die Reaktion seines iunischen Kameraden hervorgerufen hatte. "Hä?", kam von ihm dann nur schlicht, denn alles was er sah, waren die beiden Frauen, die auf sie zukamen.
    "Siehst du die beiden? Das sind die, von denen Proculus geredet hat...", antwortete Avianus.
    "Keine Ahnung von was du redest."
    "Die Hübsche und die Fette", zitierte er Proculus.
    "Ach ja genau." Canus grinste breit.
    "Weißt du was, dieses Mal machen wir es anders", sagte der Iunier noch, dann standen die beiden Frauen auch schon vor ihnen. Er hatte nicht vor, erneut seine Zeit damit zu verschwenden zu erklären, was Vorschrift war und dass man Wachen nicht drohte... auch nicht mit Fächern. Er zog tatsächlich in Betracht, Proculus' Rat zu befolgen.
    "Salve, die Damen", grüßte er in halbherzigem Ton. "Eure Namen? Was führt euch her? Canus, durchsuchst du die beiden?" Der andere Soldat trat mit einem süffisanten Lächeln zu der Tiberia und ihrer Begleiterin.
    "Anscheinend habe ich euch gefallen, dass ihr ausgerechnet während meiner Schicht wieder hier auftaucht", sagte er immer noch ernst, musste aber schlussendlich doch noch ein Grinsen zurückhalten.

  • „Salve“, grüßte Lucia zurück und schalt sich schon eine Närrin. Offensichtlich hatte sie sich getäuscht… die Wachen schienen sie nicht zu kennen, warum sonst sollten sie nach ihren Namen fragen? „Tiberia Lucia und Manlia Laeva, wir wollen zur staatlichen Lotterie.“ Doch diese Soldaten sahen nicht nur alle gleich aus, sie verhielten sich auch alle gleich! Dieses Lächeln mit dem dieser Canus auf sie zukam gefiel Lucia nicht im Geringsten! Sie wollte dem Mann schon einen vernichtenden Blick zuwerfen, als der Sprecher sich doch als einer vom letzten Mal zu erkennen gab. Manlia setzte zu einer Antwort an doch Lucia war – auch für sie selbst überraschend – schneller: „Natürlich, wir haben dich extra abgepasst! Welche Frau wird denn nicht gerne wie Frischfleisch angestarrt?“ Ihre Stimme troff nur so von Ironie. Dann schien ihr jedoch etwas aufzufallen. Sie musterte das Gesicht der Wache ein zweites Mal und runzelte kurz die Stirn. „Wobei… ich glaube dein Kollege war darin noch ein wenig besser als du, vielleicht hätten wir besser auf ihn warten sollen?“ Wo kamen all diese Worte denn her? Normalerweise hatte Lucia das Gefühl immer erst im Nachhinein zu wissen, was sie hätte sagen können. Doch die Worte die da aus ihrem Munde purzelten, gefielen ihr außerordentlich gut!

  • Sein Gedächtnis behielt Recht, aber wie hätte Avianus die beiden auch vergessen können? Und mit dem Glücksspiel war das wohl so eine Sache. Es waren wieder dieselben Frauen, die sogar aus demselben Grund hier waren und zumindest die eine erinnerte sich ebenfalls an ihre letzte Begegnung. Dennoch, er verstand das Drama absolut nicht, das die Patrizierin wieder um die letzte Durchsuchung machte. Auch wenn sein Kamerad damals gegafft hatte, als hätte er seit einer Ewigkeit keine Frau mehr gesehen, war nicht das Geringste passiert. Und selbst wenn Proculus die beiden durchsucht hätte, hätte er es mit Sicherheit nach Vorschrift getan, sie waren schließlich immer noch Prätorianer. Die für ihn etwas überzogene Reaktion der Tiberia kommentierte er deshalb vorerst nur mit einer hochgezogenen Augenbraue.
    "Ich kann ihm natürlich gerne schöne Grüße ausrichten, das würde ihn sicher freuen. Er hat an dem Abend nur von euch geredet", scherzte er dann trocken, als sie geendet hatte. Canus war sichtlich versucht zustimmend zu nicken.
    "Aber auch wenn es für euch vielleicht nicht danach aussieht, wir haben hier zu tun. Canus, auf was wartest du?"
    Canus war auf halbem Weg stehen geblieben, das Gespräch zwischen seinem Kollegen und der Patrizierin hatte seine volle Aufmerksamkeit gefordert und er machte mit seinem breiten Grinsen keinen Hehl daraus, dass er den Wortwechsel als recht amüsant empfand.
    "Ich dachte nur, ich lass euch erst noch ein wenig plaudern…", meinte er und machte sich deshalb erstmal daran, die Begleiterin der Tiberia zu durchsuchen.

  • Vom Bezirk des Circus Flaminius zum Clivus Vestae, der zum Palatin hinauf führte, war es nicht allzu weit. Ein jüngerer Mann hätte den Weg ohne große Beschwernis zu fuss bewältigt. Aber Aelius Quarto war nicht jung, sondern schon ziemlich alt und leichtfüßig ganz und gar nicht mehr. Also ließ er sich in einer Sänfte bis dorthin tragen, wo die Prätorianer den Eingang zum Palatium Augusti bewachten. Bei ihm war, wie immer in letzter Zeit, sein Sohn Gaius.


    Am vorläufigen Ziel angekommen, hielten die Träger an und stellten die Sänfte ab. Der alte Consular stieg etwas umständlich aus, tat ein paar Schritte und sah blinzelnd zum Palastgelände hinauf. Es war ein vertrauter Anblick. Wohl kaum einer kannte diesen Hügel so gut wie er.


    Einen Augenblick verharrte Quarto so, bevor er die letzten Schritte schlurfend tat, um vor einen der Wachhabenden zu treten.


    “Salve! Ich bin Lucius Aelius Quarto!“, sagte er, als müsse das sowieso jeder wissen.
    “Ich habe eine Einladung erhalten.“


    Er wies auf Paetus.
    “Das ist mein Sohn, Gaius Aelius Paetus. Er begleitet mich. Gaius, zeig dem Mann das Schreiben des Primicerius ab epistulis!“

  • Paetus folgte seinem Vater, der es sich diesmal nicht hatte nehmen lassen, ohne seine Hilfe aus der Sänfte zu steigen.


    Als er dazu aufgefordert wurde, holte er die Schriftrolle aus einem wildledernen Futteral hervor und rollte sie auf:


    Ad
    Consular
    Lucius Aelius Quarto
    Casa Germanica
    Urbs Aeterna


    Salve Consular Aelius,


    der Imperator Caesar Appius Cornelius Palma Augustus bittet dich, zu einem persönlichen Gespräch, auf den Palatin zukommen.


    Der Termin ist angesetzt für ANTE DIEM XII KAL NOV DCCCLXIII A.U.C. (21.10.2013/110 n.Chr.) zur neunten Stunde.


    Im Namen des Kaisers


    Tiberius Iulius Crassus
    ~~Primicerius ab epistulis - Administratio Imperatoris~~


  • "Salve, Consular Aelius", wurde kurz höflich gegrüßt.
    Einen kurzen Blick warf die Wache noch auf das Schreiben, in der Hand des Sohnes. Die Einladung war einwandfrei, weshalb sich der Senator nicht länger von den Wachen aufhalten lassen musste, sondern die Erlaubnis bekam zu passieren. "Ihr könnt durch."

  • Pünktlich kurz vor Beginn der zehnten Stunde erschien Dives bei der Palastwache des Palatin. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht zu ergründen, weshalb ausgerechnet ein Zeitpunkt jenseits der neunten Stunde, in der man ja für gewöhnlich zu Abend aß, für diesen Termin gewählt worden war. Vermutlich gab es einfach so viel in der Kanzlei zu tun, dass die armen Beamten stets bis spät in die Nacht hinein schuften mussten. Nicht zuletzt hatte der Iulier selbst gesagt, dass ihm jeder Zeitpunkt für ein Treffen mit dem Procurator genehm wäre, weshalb er sich jetzt selbstredend erst recht nicht über diesen Termin beschweren konnte, dürfte und würde.
    "Salvete! Mein Name ist Iulius Dives. Ich habe einen Termin beim Procurator a cognitionibus.", hielt er seine Vorstellung entsprechend der Tageszeit möglichst kurz. Dass er wohl kaum mit Waffen die Stufen des Palatin erklommen haben würde, erschien ihm so logisch, dass er es nach einem langen Tag nicht extra verbalisierte. Man würde ihn ja doch routinemäßig durchsuchen. Mit der Hand, an der gut sichtbar der iulische Siegelring prangte und damit die Identität des Besuchers bestätigte, holte jener seine Einladung hervor und rollte sie, um sie anschließend den Wachen vorzuzeigen, aus:


    Ad
    Marcus Iulius Dives
    Casa Iulia
    Urbs Aeterna

    Salve Dives


    ich konnte, wie versprochen, ein Termin beim Procurator a cognitionibus ergattern. Komme doch bitte Morgen zur zehnten Stunde auf den Palatin. Die Garde sollte dich zum entsprechenden Officium XV bringen.
    Ich werde dort auf dich warten.


    Tiberius Iulius Crassus
    ~~Primicerius ab epistulis - Administratio Imperatoris~~


    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Avianus
    "Salve, Consular Aelius", wurde kurz höflich gegrüßt.
    Einen kurzen Blick warf die Wache noch auf das Schreiben, in der Hand des Sohnes. Die Einladung war einwandfrei, weshalb sich der Senator nicht länger von den Wachen aufhalten lassen musste, sondern die Erlaubnis bekam zu passieren. "Ihr könnt durch."


    “Danke.“, sagte Quarto zufrieden. Dann begab er sich zur Domus Flaviana, wo man ihn bereits erwartete. Seinem Sohn bedeutete er, ihm zu folgen.

  • http://imageshack.us/a/img818/7742/axg7.png






    Callinus


    Endlich hatte Livianus ein Antwortschreiben aus dem Palast erhalten, das ihn zu einer Audienz einlud. Ob man ihn vor der Wahl absichtlich ignoriert hatte, vermochte er nicht zu sagen, auch wenn es ihn in diesen turbulenten Zeiten nicht unwahrscheinlich schien. Doch nun wo er die Wahl gewonnen hatte, konnte man ihn nicht mehr ignorieren. Eine Sänfte brachte den Decimer daher pünktlich am vorgeschriebenen Zeitpunkt zum Eingang des Palastes. Während Livianus der Sänfte entstieg, eilte sein treuer Sklave und Scriba Callinus bereits zu den Prätorianerwachen, um seinen Dominus anzumelden.


    "Salve meine Herren! Consul designatus Decimus Livianus hat eine Einladung in den Palast erhalten."


    Er deutete auf Livianus, dem gerade ein Sklave vor seiner Sänfte dabei half seine Toga zurecht zu rücken und überreichte einer der Wachen das Schreiben der Administratio.


    Ad
    Senator
    Marcus Decimus Livianus
    Casa Decima Mercator
    Urbs Aeterna


    Salve Senator Decimus,


    der Imperator Caesar Appius Cornelius Palma Augustus lässt Dir seine Glückwünsche zu der gewonnenen Wahl ausrichten und bittet dich in Bezug auf deinen baldigen Amtsantritt zu einem persönlichen Gespräch, auf den Palatin zukommen.


    Der Termin ist angesetzt für ANTE DIEM X KAL NOV DCCCLXIII A.U.C. (23.10.2013/110 n.Chr.) zur siebten Stunde.


    Im Namen des Kaisers


    Tiberius Iulius Crassus
    ~~Primicerius ab epistulis - Administratio Imperatoris~~








    SCRIBA PERSONALIS - MARCUS DECIMUS LIVIANUS

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives


    "Salve", grüßte die Wache. "Wir müssen noch kurz auf Waffen durchsuchen", sagte der Iunier und überflog das Schreiben, während sein Kollege sich bereits an die Kontrolle machte. Keine Waffen, die Einladung war ebenfalls in Ordnung, für die Wache gab es also nicht mehr zu tun, als den Iulius in das entsprechende Officium zu begleiten.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus


    "Salve." Man hörte sich die kurze Erklärung des Sklaven an, der für den Senator und baldigen Consul sprach. Entsprechend wurde das Schreiben kontrolliert, das der Sklave bei sich trug, und für einwandfrei befunden.
    "In Ordnung. Ihr könnt passieren." Damit hatte der Senator die Kontrolle auch schon hinter sich gebracht und würde im Vorbeigehen lediglich noch angemessen von den Wachen gegrüßt werden.

  • "Natürlich.", lächelte Dives müde und ließ sich widerstandslos auf die nicht vorhandenen Waffen, die er trug, durchsuchen. Im Anschluss an diese Prozedur nickte er den zurückbleibenden Praetorianern dankend zu, bevor er sich zum Officium des A Cognitionibus bringen ließ...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Mit einer so trockenen Erwiderung hatte Lucia nicht gerechnet, sie war viel zu begeistert davon gewesen was in ihren Augen Passendes sagen zu können. Mit leicht geöffnetem Mund blickte sie vom für sie noch Namenlosen zu Canus, der sie mit seinem breiten Grinsen wieder zu einer Antwort anstachelte. Doch diesmal fehlte ihr ein wenig der Wortwitz: „Na, immerhin etwas. Dass von ihr geredet wurde, das hört man als Frau doch tatsächlich ganz gerne.“ Sie glaubte zwar nicht, dass da so viel Gutes dabei gewesen war, aber wenigstens hatte sie irgendetwas erwiderte. „Wem würden wir denn die netten Grüße schicken?“ Lucia hoffte ihre neugierige Frage zumindest durch die übertriebene Betonung ein wenig ins garstige gezogen zu haben.
    Manlia ließ sich unterdessen bereitwillig durchsuchen, warf Canus sogar einen schelmischen Blick gefolgt von einem Zwinkern zu. Sie amüsierte sich grade über ihre ‚Kleine‘ und wie sie sich so tapfer schlug.

  • "Sei unbesorgt, deine Grüße erreichen ihn auch ohne dass ich dir seinen Namen verrate", gab der Iunier mit einem aalglatten Lächeln zurück. "Immerhin vertraust du deine Botschaft mir an."
    "Proculus", sagte Canus noch während er die Falten des Kleides der Manlia durchforstete und die ihn recht seltsam anmutenden Blicke der Frau zu ignorieren versuchte. "Proculus heißt er."
    Avianus blickte einen Augenblick lang seufzend zu Canus. Er hatte ihm gerade ein wenig die Luft aus seiner köstlichen Unterhaltung genommen.
    "Danke", sagte er nur nüchtern.
    "Bitteschön, ehrenwerter Iunius."
    "Bist du dann mal fertig?", bemerkte er leicht ärgerlich und räusperte sich dann. "Die äußerst sympathischeTiberia will ja auch noch dran."
    Sein Kamerad ließ wieder von Manlia ab, an der Dicken war ihm schlichtweg zu viel Stoff. Trotz allem grinste Canus noch immer, für ihn war alles zusammen schlicht eine willkommene Abwechslung, das versteckte Geplänkel der beiden schien er wohl nicht einmal zur Gänze zu verstehen.
    "Ach, ich krieg beide? Das ist ja nett."
    Der Iunier sah zu der Tiberia, presste mit einem breiten Lächeln die Lippen aufeinander und zuckte gespielt kokett mit den Augenbrauen. Er war gespannt, ob sie sich dieses Mal ebenso zieren würde.

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