Praefectus Vehiculorum

  • Nachdem alle Unklarheiten beseitigt schienen, verabschiedete sich Varus und verließ das Officium, um sich auf den Weg in die Mansio nach Mantua zu begeben.


    "Vale bene, Praefectus. Den Bericht über die mansio in Mantua werde ich dir in den nächsten Tagen zukommen lassen."

  • Habia hatte die Stadttore passiert und sich gleich zum Officium des Praefectus Vehiculorum begeben. Als er durch die Straßen lief, erschauderte es ihn. Wie froh war er als er damals aus Rom fortging. Diese Hektik, dieses chaotische Treibe, waren nichts mehr für einen alten Mann. Er war froh, in einer kleineren Stadt nun sein Zuhause zu haben.
    Sein Pferd hatte er bei etwas Heu und Wasser außerhalb von Rom an einer Taberna angebunden um die letzten Meter zu Fuss zurückzulegen.
    Da Habia sich in Rom auskannte, war auch kein großes Suchen vonnöten.


    Er betrat das große Gebäude, ging den Gang entlang und stand nun endlich vor der großen Tür des Officium`s.
    Habia zog den Behälter. indem sich das Schreiben von Varus befand nach vorn, um es gleich griffbereit zu haben.
    >Klopf, klopf<

  • Von drinnen rief jemand 'herein', es mußte wohl der Praefectus sein.


    Jener saß wie jeden Tag um diese Zeit über den Abrechnungslisten seines Einflussbereiches und grübelte darüber, wie er die wenigen zur Verfügung stehenden Instandsetzungssesterzen am Sinnvollsten verteilte. Die Ablenkung würde ihm vielleicht etwas den brummenden Kopf befreien. Jedenfalls blickte Herius auf und schaute zur Tür, wer da wohl eintreten würde...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Als Habia das >Herein< aus dem inneren des Officium`s vernahm, öffnete er die Tür und betrat dieses.
    Er trat auf dem am ende des Zimmers befindlichen Schreibtisch zu und begann seinen Satz aufzusagen.
    "Salve Prafectus, mein Dominus, Decimus Annaeus Varus schickt mich. Er hat mir ein Schreiben mitgegeben."
    Sprach Habia mit etwas gesenktem Kopf und hielt dem Praefectus das Schreiben hin.




    Ad
    Herius Hadrianus Subdolus
    Praefectus Vehiculorum
    Provincia Italia
    Sedes administrationis Italiae
    Roma


    Salve Praefectus,
    entschuldige bitte, das erst jetzt ein Antwortschreiben aus der Mansio von Mantua seinen Weg zu dir findet, doch bedarf es einer etwas genaueren Kontrolle vom Zustand der Mansio, um den weiteren reibungslosen Ablauf in der Mansio zu gewährleisten.
    Die Pferde und die notwendige Ausrüstung sind in hervorragendem Zustand. Auch über das Personal gibt es keine Einwände, alles in allem gibt es kaum etwas zu beanstanden. Nur das Schreibmaterial geht langsam zur Neige, darum werde ich mich aber in den nächsten Tagen selbst hier in Mantua kümmern.
    Und so verbleibe ich,




    mit freundlichen Grüßen,



    Decimus Annaeus Varus





    ~Mantua~
    ANTE DIEM VII ID APR DCCCLVIII A.U.C. (7.4.2008/105 n.Chr.)


    Nachdem Habia das Schreiben übergeben hatte machte er zwei schritte rückwärts und sprach weiter.
    "Im übrigen soll ich viele Grüße von meinem Dominus ausrichten."
    Nun war der Auftrag eigentlich ausgeführt und Habia wartete nur noch auf eine Antwort des Praefectus.

  • Ein privater Diener, der den beschwerlichen Weg nach Rom aufnahm, um den Bestandsbericht zu überbringen. "Ah ja, ave." Herius laß die Zeilen und war recht zufrieden. "Sehr schön, danke. Dann kannst du sicher die Rückgrüße ebenfalls mit übersenden? ... Fein, fein." Er rollte das Blatt zusammen und legte es in ein Fach. Jenes wurde für all diese Berichte benutzt. "Ich hoffe Annaeus Varus findet sich gut zurecht. Ansonsten habe ich keine weiteren Anweisungen an ihn. So ihm etwas fehlt, soll er sich hier melden... Achja für die Botengänge darf er auch einen der Tabellarii schicken. Interne Post des cursus publicus kostet den Postbeamten natürlich nichts."


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Habia lauschte mit gesenktem Kopf den Worten des Praefectus. "Ich werde ihm die Grüße bestellen Praefectus." Auch hatte mein Dominus nichts von irgendwelchen Problemen gegenüber Habia verlauten lassen, die er dem Praefectus ausrichten solle. "Gut Praefectus, ich werde meinem Dominus alles ausrichten, so wie du es mir gesagt hast." Habia dachte sich nur, schön. Die Tabelarii des Cursus Publicus wären für den Dominus kostenlos und ich muss den weiten Weg auf mich nehmen.


    Habia verbeugte sich und kündigte somit sein verlassen des Officium`s an. "Vale Praefectus."
    Nach der Verabschiedung, ging Habia rückwärts bis zur Tür und verließ das Officium schließlich.

  • In Gedanken immer noch etwas bei dem verletzten Zeilas, der von Iocasta beaufsichtigt wurde, erreichte Evander das Officium des Praefectus Vehiculorum. Vielleicht war es übertrieben, gleich zum Praefectus zu gehen, wo er doch nur einen Brief abzuschicken, eine Auskunft erhalten und eine Wertkarte erwerben wollte. Wenn dem so war, würde er sicherlich an einen rangniederen Beamten verwiesen werden, der ihm bei seinem Anliegen ebenfalls behilflich sein könnte. Vielleicht war die Angelegenheit aber doch nicht so unwichtig, als dass sich nicht der Praefectus selbst mit ihr beschäftigen könnte. So klopfte er an...

  • ... und da konnte er noch zehn Mal klopfen, wenn Mittag war, dann war eben Pause und der Praefectus Vehiculorum auf dem Forum was essen.


    Irgendwann allerdings marschierte Herius zurück in sein Büro. Ja er war zulange Soldat gewesen... An der Tür angelangt, traf er auf den Mann mit dem hastigen Faustklopfschlag. "Salve... willst du zu mir?" Erkundigte er sich und sah das Schläfchen nach dem Mählchen gefährdet.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Allerdings, salve"
    grüßte er zurück. Der Praefekt schien nicht gerade jemand zu sein, mit dem man sich anfreunden konnte. Oder Evander hatte ihn heute einfach nur auf dem falschen Fuß erwischt. Egal, so oder so, Evander kam gleich zum Thema.
    "Ich möchte gerne prüfen, ob die gens Rediviva in Italia eine gültige Wertkarte besitzt. Und wenn sie es nicht tut, würde ich gerne eine kaufen"
    erklärte er dem Praefekten sein Anliegen.
    "Schließlich habe ich noch einen Brief zu verschicken"
    Das alles - beim letzteren hatte Evander das gefühl, er würde wohl weiterverwiesen werden - würde gewiss nicht lange dauern und der Praefekt konnte sich anschließend auf sein Schläfchen freuen.

  • ... ein kurzes Nachdenken setzte ein...


    "Rediviva... Rediviva hm nein jene Familie hat keine Wertkarte in Italia. Wenn du eine Karte erwerben willst, dann sage mir den gewünschten Preis und ich werde diese Marke eintragen lassen."


    Oh welch Freud und Leid zugleich, der Mann hat Schneid. Doch wegen einem Brief fordert man nicht einen ganzen Staat heraus. Daher blieb der PV mal eben völlig gleichgültig ob dieser pompösen Ankündigung.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Zitat

    Original von Evander
    "Nun ich denke, eine Karte im Wert von 250 Sesterzen reicht für's erste"
    antwortete Evander.
    "Soll ich hier bezahlen oder gibt es eine Art Kasse?"


    "..."


    Sim-Off:

    nicht, dass das hier vergessen wird?

  • "Kasse? Nein du bezahlst die Wertkarte hier. Gib mir einfach die Münzen." Später würde er einen Beamten in die kaiserliche Münze schicken, um die Sesterzen zu lagern. Nebenbei füllte Herius die wichtigsten Kürzel und Merkmale in eine Tabulae. Sie würde später den Beamten aufzeigen, das die Gens Redivivia eine Wertkarte in Rom besaß.



    Sim-Off:

    Wird es nicht, hab nur keine Muse auf IR die Tage.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Evander zählte sorgfältig die Münzen ab und übergab sie dem Praefectus.
    "So, hier bitte"
    Ob der wohl nachzählte?


    Sim-Off:

    ach so. ja, bei dem wetter verständlich. na du kannst evander wegen dem brief auch zum stationarius weiterschicken. wozu hat man untergebene :D

  • Das Vertrauen in den Kunden war immer gut, eine Kontrolle aber besser. Herius zählte die paar Münzen rasch nach und ließ sie in eine kleine Kiste purzeln. Der Klang verriet, das darin schon andere Gebühren lagerten. Wahrscheinlich aber nur die Tageseinnahmen. "Du erwähntest noch etwas von einem Brief. Möchtest du ihn durch uns versandt wissen?" Was nur eine obligatorische Frage war, den Kunden jedoch dazu anriet seine Postabgabe nicht zu vergessen.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "In der Tat"
    antwortete der junge Rediviver. Das Schreiben hatte er natürlich bei sich, holte es hervor und reichte es dem Praefectus.
    "Und wo ich jetzt schon die Wertkarte für die gens Rediviva eingerichtet habe, würde ich sie dann auch gerne nutzen und die Gebühr für die Versendung dieses Briefes dann mit der Wertkarte begleichen"


    Ad
    Marcus Artorius Didianus Nero
    Casa Didia
    Tarraco, Hispania Tarraconensis


    Caius Redivivus Evander, Architectus Italiae, grüßt Marcus Artorius Didianus Nero.


    Ganz recht, Nero, Architectus Italiae, deine Augen spielen dir keinen Streich. Doch bevor ich ausführlich erzähle, wie es dazu kam, lass mich ein paar Fragen an dich richten und zunächst die Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass es dir, mein guter Freund, gut im fernen und schonen Hispania geht. Gewiss hast du es mittlerweile zu etwas gebracht, ganz gleich ob privat als Händler oder als Diener der Stadt Tarraco. Mich jedenfalls würde es nicht wundern, wenn die Antwort von einem Duumvir Artorius Nero oder zumindest einem Magistratus gleichen Namens käme.


    Ich selbst habe die Reise nach Italia gut überstanden. In Rom angekommen, habe ich mich natürlich zunächst um eine Unterkunft gekümmert. Wahrlich, ich kann dir sagen, mit meinem Haus in Hispania ist sie nicht zu vergleichen. Eine schäbige Insula. Laut ist es hier und es stinkt in der Stadt. Aber ich habe ja die Hoffnung, dass mich meine Pflichten als Architectus Italiae öfters mal zu Inspektionen mal ausserhalb der Stadt führen werden, so dass ich dem Trubel und dem Gestank der Stadt hin und wieder wenigstens für eine Weile werde entfliehen können.


    Doch wie kam ich zu diesem Amte, ich, der nichts hatte, ausser die Erfahrung auf dem Gebiete der Verwaltung in einer Provinz und die Hoffnung. Ich habe mich, gleich nach dem ich in Rom alles geregelt hatte und mir eine Qualifikation als Anwalt erworben hatte, nach Misenum begeben. Eine wunderschöne kleine Stadt, sage ich dir, durchaus sehenwert. Überhaupt kann Italia von seiner Landschaft her, zumindest dem, was ich gesehen habe, durchaus mit dem schönen Hispania mithalten. Sogar etwas grüner ist es hier, so scheint es. Doch weiter im Text. Ich habe mich also direkt zum ranghöchsten Amtsträger hier in Italia begeben, dem Praefekten der Flotte von Misenum. Alles recht unbürokratisch, das gefällt mir so an dem Militär. Wenn es keine Probleme gibt, versuchen die wenigstens nicht, welche durch sinnfreie Bürokratie welche zu schaffen.


    Mein Gespräch mit dem Praefekten verlief recht erfreulich. Ein guter Mann. Zwar stellte er mir Fragen über Fragen, nach dem warum und dem wieso und zwischendurch dachte ich, dass meine Reise vergebens wäre. Doch am Ende war alles gut, ich wurde ernannt und nenne mich nun seit einigen Tagen Architectus Italiae. Ein schönes Amt, doch muss ich natürlich, wie bei jedem neuen Amt, noch reinwachsen. Aber Rom wurde ja schließlich auch nicht an einem Tag erbaut. Übrigens. Ich hatte vorhin erwähnt, dass ich nun als Anwalt vor Gericht auftreten kann. Wenn du also in Rom klagen solltest oder verklagt werden solltest und vor die Praetoren nach Rom zitiert wirst, so denk an mich.


    Du kannst dir sicher vorstellen, dass mich die Neugier - und zuweilen auch das Heimweh - plagt. Zu gerne würde ich wissen, was in meiner Abwesenheit in Tarraco geschehen ist. Aus dem Hause des Flavius Furianus gejagt, blieb mir nichts anderes übrig, als meine Sachen zu packen und das weite zu suchen. Es scheint, als liege ein Fluch auf Tarraco. Denn ich bin nicht der erste Duumvir gewesen, der - zumindest in den Augen der anderen - einen etwas überstürzten Abgang gemacht hat. So tat mein Vorgänger bereits auch und aus den Unterlagen kann ich mich erinnern herausgelesen zu haben, dass es den einen oder anderen - insgesamt aber zu viele - Beamte gegeben hat, die plötzlich und übereilt die Stadt verließen. Drum schreibe mir bitte, wie es um mein Ansehen in der Stadt bestellt ist. Und beschönige nichts, darum bitte ich dich als Freund. Du würdest mir keinen Gefallen tun, würdest du etwas beschönigen wollen und mir nicht die Wahrheit diesbezüglich sagen. Ich hoffe auf das Beste, erwarte aber das Schlimmste.


    So denn, ich denke, es ist für erste alles gesagt und erwähnt worden. Deine Antwort schicke bitte an die folgende [Adresse]. Bis dahin mögen dir die Götter wohlgesonnen sein.


    Vale


    C. Redivivus Evander

  • Die Sklavin betrat das Officium und wartete solange, bis sie an der Reihe war. Nach einem schüchternen Gruß zeigte sie den Brief und legte unaufgefordert das abgezählte Geld auf ihren Handteller. Beides reichte sie dem Herrn entgegen.



    Gaius Flavius Catus
    Villa Flavia
    Tarraco



    Salve Catus,


    ich bin mir, während ich schreibe, nicht sicher, ob ich vielleicht träume, aber solange mich nichts unterbricht, gehe ich einmal davon aus, dass das Unmögliche wahr geworden ist und du wohlbehalten in Hispania lebst. Es ist nahezu fantastisch. Ich kann meine Freude darüber nicht verbergen und natürlich habe ich den Wunsch, mich mit eigenen Augen zu überzeugen. Da du Rom nicht betreten möchtest, bleibt mir also nichts anderes übrig, als dich besuchen zu kommen, was ich hiermit ankündigen möchte. Etwas Luftveränderung würde mir vermutlich gut tun, daher war mein Entschluss schnell gefasst.


    Vor Jahren habe ich deinem Wunsch entsprochen und Felix aufgesucht. Der Gang war schwer, aber Felix hat es mir so leicht wie möglich gemacht. Schwieriger war der Gang zu deiner Frau, vor dem - das gebe ich ehrlich zu – ich mich am liebsten gedrückt hätte, das aber letztlich doch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren konnte. Leider habe ich sie nicht mehr erreichen können, die Prätorianer waren schneller. Du kennst sicher inzwischen die Vorkommnisse. Es tut mir leid!



    Ich denke, es wird sehr viel zu erzählen geben und ich freue mich auf den Erlebnisaustausch. Eine ruhige und blühende Provinz klingt derzeit recht verlockend für mich, daher werde ich Rom gewiss nicht so schnell vermissen.


    Ich verbleibe bis zu unserem Wiedersehen mit herzlichen Grüßen
    Claudia Deandra


    Sim-Off:

    Porto ist überwiesen.

  • Zitat

    Original von Caius Redivivus Evander
    "In der Tat"
    antwortete der junge Rediviver. Das Schreiben hatte er natürlich bei sich, holte es hervor und reichte es dem Praefectus.
    "Und wo ich jetzt schon die Wertkarte für die gens Rediviva eingerichtet habe, würde ich sie dann auch gerne nutzen und die Gebühr für die Versendung dieses Briefes dann mit der Wertkarte begleichen"


    "Natürlich. Er wird alsbald auf Reisen gehen." Der Preafectus legte das Schreiben in ein Fach hinter seinem Tisch. Später -um genau zu sein- am Nachmittag schaute immer ein Tabellarius vorbei und nahm solche Briefe, die beim Praefectus abgegeben wurden mit in die Versandstube. "Der Cursus Publicus hat zu Danken. Wertkarten erleichtern uns die Arbeit nämlich ungemein." Herius wartete, ob es noch etwas gab und machte sich bereit für die Verabschiedung.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Das kann ich gut nachvollziehen"
    sagte er. Damit hatte Evander eigentlich alles erledigt.
    "So denn, praefecte. Hat mich gefreut, deine Bekanntschaft zu machen. Auch Dank für deine Mühe"
    sagte er zum Schluss.

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