Praefectus Vehiculorum

  • Stella genoss es, wenn Varus sie in seinen Armen hielt. Nichts war schöner wie dieses Gefühl des Verliebtseins ... Sie
    schlang ihre Arme um seinen Hals und erwiderte seinen sanften Kuß, und wünschte, dieser Moment würde ewig dauern...


    "Und ich mag es Deine Wärme zu spüren, Liebster...Nur in Deiner Nähe fühle ich mich wirklich wohl und geborgen"


    flüsterte Stella sehnsüchtig und küsste Varus zärtlich auf die Wange ... Doch dieser schöne, innige Moment konnte aber
    nicht ewig dauern und die beiden mussten sich nun voneinander verabschieden, aber noch nicht gleich, denn Varus wollte
    Stella noch bis nach draußen begleiten,


    "Ach, es ist schön, wenn Du mich noch begleiten kannst, Decimus, so bleiben wir noch ein bisschen zusammen ..."


    meinte Stella erfreut und so verließen die beiden Arm in Arm das Büro.

  • Es war ein müder Morgen, der dem Senator einiges an Zeit kostete. Er kam erst nur schwer aus den Federn und auch das Frühstück dehnte sich aus. Wenn er in die Hallen des Senats hätte eilen müssen, wäre er wahrscheinlich oder besser geschrieben sicher zu spät gekommen, aber die Curie tagte an diesem Tag nicht. Manchen Klienten ließ er warten, Andere konnte Avarus nicht vertrösten, weitere wiederum bestellte er zum Abendmahl erneut, um sich um deren Wünsche und Sorgen zu kümmern. Er selbst mußte auf Arbeit.


    Vor dem Officiumbesuch auf dem Palatin begab er sich hinunter zum Büro des Provinzpräfecten, das praktischerweise in Rom lag. Avarus betrat es und genoss den Ruck, der durch die Mannschaft ging.


    "Salve zusammen!"


    Grüßte er und schaffte es nicht alle Augenpaare, die ihn beobachteten in einen Blick zu fassen.


    "Ist der Tabellarius Dispositus Marcus Dardanus hier?"


    Noch hatte der Legatus Augusti den gesuchten Postdienstmitarbeiter nicht mit den Augen gefunden.

  • Titus war einige Zeit aufgrund hohen Fiebers ans Bett gefesselt gewesen. Man konnte es ihm immer noch ansehen, hatte er doch über zehn Kilo an Gewicht verloren. Seine Haut war immer noch bleich und er musste sich erst wieder mühsam erholen und verloren gegangene Fitness wieder antrainieren. Kurzum, er war nur mehr ein Schatten seiner selbst.


    Dennoch war er sofort aufgebrochen als er das Schreiben seines Vorgesetzten erhalten hatte. An dessen Officium angekommen meldete er sich höflich beim Scriba an:


    "Salve, mein Name ist Tabellarius Titus Iulius Flavus. Ich habe eine Einladung des Praefectus Vehiculorum. Ich soll mich bei ihm melden."


    Dabei legte Titus dem Scriba das Schreiben auf den Tisch.....

  • Der Scriba nahm das Schreiben auf und las es sich erstmal in Ruhe durch. Viel stand nicht darin doch aufgrund des Alters des Mannes dauerte es eine Weile bis er fertig war.


    Ah ja...also ich glaube der Praefectus Vehiculorum sitzt in seinem Büro. Und Zeit hat er auch....meinte er dann noch etwas abfällig hinterher. Seines Erachtens hatte der junge Praefectus zu wenig zu tun und verplemperte wichtige Zeit. Aber wer hörte schon auf einen alten Mann der die Schreibarbeit erledigte und froh sein konnte überhaupt eine Arbeit zu haben.


    Geh einfach hinein. dabei deutete er mit dem Arm lasch in die Richtung der Türe.





  • Titus runzelte die Stirn ob der unwirschen Art des Sriba, doch hatte er nicht wirklich Lust sich mit diesem länger abzugeben. Darum nickte er nur und trat dann in das Officium des Praefectus ein. Dort trat er vor seinen Vorgesetzten und meinte lapidar:


    "Salve Praefectus. Du hast mich gerufen?"

  • Ahhhh....Danke dass du es einrichten konntest so bald zu kommen...entgegnete Paullus dem jungen Iulier. Dann verzog er das Gesicht und fragte.


    Ich hoffe es geht dir gut? Irgendwie siehst du nicht wirklich gesund aus. Setz dich doch bitte...und bei diesen Worten deutete er auf einen der Stühle.


    Zu trinken? er nahm einen Krug vom Tisch und reichte Flavus einen Becher. Es ist kein Wein sondern nur Wasser....dieser gegorene Traubensaft lässt mich ständig säuerlich aufstossen fügte er hinzu und schmunzelte.

  • Titus nahm das Angebot sich zu setzen dankend an. Daraufhin musste er kurz schmunzeln ob der direkten Arte seines Gegenüber. Bevor er aber auf seine Gesundheit zu sprechen kam nahm Titus den Becher mit Wasser an und dankte:


    "Ich danke dir. Mit Vinum kann ich zur Zeit auch nicht wirklich etwas anfangen."


    Dabei erwiderte er das Schmunzeln von Paullus, wurde dann aber etwas ernster und antwortete auf die erste Frage seines Vorgesetzten:


    "Nun, so langsam erhole ich mich wieder. Mich hat eine Krankheit erwischt die ich nicht einmal meinem ärgsten Feind an den Hals wünsche. Ich bin beinahe über einen Monat im Bett gelegen und hatte Fieberanfälle die mich beinahe in den Wahnsinn getrieben haben. Der Medicus konnte auch nicht viel tun auser versuchen das Fieber zu senken. Doch ich will mich nicht beklagen. Mir geht es wieder besser und meine Stärke kehrt auch von Tag zu Tag wieder mehr zurück."

  • Hmm...soso nicht mal seinen Feinden an den Hals wünschen...obwohl es doch recht praktisch wäre, oder nicht? Aculeo grinste breit. Hach...heut saß ihm wieder der Schalk im Nacken...was für ein wunderprächtiger Tag.


    Nun...aber es freut mich zu hören dass du am Gesunden bist und kann es nicht bestreiten dass dieser Umstand hilfreich ist. Im Moment steht mir die Arbeit bis zu den Ohren...oder noch weiter. Daher bat ich dich zu mir. Ich würde gerne wissen wie du über eine Veränderung denkst.

  • Jetzt begann Titus dann doch die Ohren zu spitzen. Bisher war es nicht um viel gegangen außer um ein paar Förmlichkeiten und den ein oder anderen Scherz hier und da. Vorsichtigt fragte Titus:


    "Nun, Veränderungen sind immer gut, sie machen das Leben spannend. Doch kommt es immer auf die Art und Weise der Veränderung drauf an, nicht war?"


    Bevor Titus etwas sagte wollte er erstmal wissen worum es ging.....

  • Iulius Flavus....muss ich deine Frage nun so auslegen dass du nur interesse hast wenn es etwas positives wäre? Ich würde mich doch sehr darüber wundern denn.....er machte eine kurze Pause und setzte dann fort....denn mir ist bis jetzt nicht negatives zu Ohren gekommen...bis jetzt...wiederholte er etwas ernsthafter. Schliesslich war der Iulier noch recht jung...wie auch Aculeo...doch er war nicht er sondern er eben...und nicht er....


    Also...muss ich nun annehmen dass du ablehnst falls es nicht so einfach sein würde und es mit Strapazen verbunden wäre?

  • Die ganze Sache wurde nun dann doch allmählich interessant. Titus überlegte kurz und sagte dann zu Aculeo:


    "Die Zeiten in denen ich mich vor Strapazen gedrückt habe sind entgültig vorbei."


    Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort:


    "Ich habe Interesse."


    auch wenn er noch nicht wusste worum es im Detail ging, so konnte er sich doch ausmalen in welche Richtung das Ganze ging.

  • Paullus nickte. Etwas anderes hatte er auch nicht erwartet. Der junge Iulier hatte sich mit seinem Einsatz etwas mehr verdient als normaler Bote zu bleiben, jedoch würde er ihm nun auch nahelegen dass es nicht Sinn sei sich nun auf Lorbeeren auszuruhen.


    Gut Flavus. Es freut mich anscheinend jemanden gefunden zu haben der nicht zurückschreckt vor unbekannten Aufgabe.Ich habe dich hierher gebeten um dir ein Angebot zu machen. Du bist nun schon längere Zeit im CP tätig und es kam auch keinerlei Kritik zu mir. Mein Gedanke ist nun dich dafür etwas zu belohnen. Du wirst demnächst den Posten des Stationarius ausfüllen..zuerst nur in Mantua, wie gehabt. Doch leider, ich sage dies nun mit großem Bedauern, leider gibt es in einer unserer Provinzen zu Differenzen betreffend dem Postwesen. Aber diesen Punkt muss ich mit unserem LACP besprechen. Germanicus Avarus ist noch in Germanien und ich habe keine Ahnung wann er wieder in Rom sein wird. Bis dahin wirst du die Arbeit verrichten die verpflichtend ist. Zum einen wirst du ein strenges Auge auf deine Mitarbeiter werfen. Das andere ist rein administrativ...du wirst in Zukunft dafür Sorge tragen dass der Breifverkehr schriftlich festgehalten wird und archiviert wird.Weiters bist du verpflichtet dem LACP bzw mir als Stellvertreter über Vorgänge Zeugnis abzulegen die den CP in Verruf bringen könnte. Schlampiges Arbeiten liegt fern meiner eigenen Philosophie und das selbe verlange ich von meinen Mitarbeiten.


    Jetzt musste Aculeo kurz nachdenken...das was er gerade von sich gegeben hatte war mehr eine Kette von Befehlen und nicht eine Erklärung eines Aufgabengebiets. Aber pfeif drauf....der Iulier würde sich wahrscheinlich so oder so daran halten und versuchen alles zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten erledigen.

  • Titus horchte den Ausführungen von Aculeo gespannt zu und hörte erfreud etwas von einer Beförderung. Ein kleines, kaum sehbares, verschmitztes Lächeln schlich sich in sein Gesicht, verschwand aber genauso schnell wieder wie es gekommen war nachdem sein Gegenüber geendet hatte.
    Erfreut antwortete der junge Iulier:


    "Ich freue mich über dein Vertrauen. Gerne würde ich in einer höheren Position dem Cursus Publicus dienen. du kannst dich zu hundert Prozent auf mich verlassen. Ich würde dich sicher nicht enttäuschen."


    Titus freute sich jetzt schon auf das Gesicht seines Vaters wenn er ihm beibrachte das er tatsächlich befördert worden war. Aber noch war es ja nicht so weit und er konzentrierte sich erstmal wieder auf das Gespräch mit Aculeo.

  • Der Iulier freute sich offensichtlich über die Neuigkeiten die ihm unterbreitet wurden. Hatte Aculeo schon erwähnt dass die Versetzung nach Ägypten stattfindet?


    Ach Flavus. Lange würde die Enttäuschung nicht anhalten. Mitarbeiter die enttäuschend agieren landen in Ägypten in einer Wanderdüne...dabei grinste er breit. Irgendwann kommen sie andernorts wieder zum Vorschein...aber leider unbrauchbar....

  • Aegypten? Wanderdüne? Auwei.


    Titus schaute erst etwas geschockt drein, doch irgenwie gefiel ihm der Gedanke nach Aegypten gehen zu müssen, schließlich kam er selbst aus dem Osten und Alexandria war angeblich doch der Schmelztiegel des Ostens. Aber er wollte sich überraschen lassen:


    "Ich lasse mich von dir überraschen und gehe dorthin wo du mich hinschickst."


    Mittlerweile gefiel ihm die Arbeit beim Cursus Publicus und er hatte nicht vor diese so einfach wegzuwerfen.

  • Hier lächelte nun Aculeo. Es machte ihm selbst Freude jemanden Freude zu bereiten. Doch hoffte er dass er wirklich nicht enttäuscht werden würde. Wie schnell war es schon in der Vergangenheit geschehen dass jemand einen besseren Posten bekam und kurze Zeit später war dieser jemand verschwunden. Doch musste er den Enthusiasmus des Iuliers ein wenig bremsen.


    Warte noch Flavus. Wie gesagt...die Versetzung ist nicht einfach so zu beschliessen. Ich muss deshalb noch mit Germanicus Avarus sprechen doch denke ich, wenn er mein Wort als kräftig genug ansieht, dass es zu keiner Ablehnung kommen wird.
    So...und jetzt möchte ich dich nicht weiter aufhalten. Schliesslich macht sich die Arbeit nicht von alleine und du wirst sicher noch andere Dinge zu erledigen haben....Aculeo erhob sich und umrundete den Tisch. Mit der Hand auf der Schulter, nachdem sich Flavus ebenfalls erhoben hatte, geleitete er den Iulier zur Türe.


    Ach. Bevor ich es vergesse...richte Iulius Centho meine besten Grüsse aus und er wird mich demnächst empfangen können...


    Dann stockte der Germanicer abermals...hatte er nicht über Schriftverkehr dieses Thema nicht schon mit Avarus besprochen?


    Warte noch einen Moment...ich muss nochmal schnell etwas nachsehen...meinte er zu Flavus und ließ diesen nun einfach in der Türe stehen. Der Weg zum Schreibtisch war schnell zurückgelegt und nach einigen Momenten des Suchens fand er die richtige Schriftrolle.


    AHH da haben wirs ja...dacht ich mir doch dass das eigentlich schon geklärt ist. Also Flavus...Germanicus Avarus hat hier sogar geschrieben dass es gut ist dich nach Ägypten zu schicken. Sprich deine Versetzung ist auch erledigt. Sofern du dieser zustimmst. Ich meine es ist ja nicht ums Eck und ich weiß auch nicht wie weit du dich von Familie und Freunden entfernen möchtest bzw kannst. Dabei wedelte er triumphierend mit der Schriftrolle und grinste breit.

  • Jetzt ging dann doch alles schneller als er gedacht hatte. Als Aculeo plötzlich mit diesem Schreiben auftauchte sah Titus ihn erstmal etwas verdutzt an. Dann meinte er aber mit einem freudigen Grinsen:


    "Dan hast du ab heute einen neuen Stationarus für Ägypten. Ich muss nur noch einige Singe hier in Rom klären, dann kann ich sofot aufbrechen."


    Vor allem musste er sich mal bei seinem Patron melden.

  • Mit dem Finger zeigte er Flavus dass er nochmals näher kommen sollte. Das was nun besprochen wurde sollte nicht jeder hören auch wenn es keine große Sache war.


    Flavus....wenn du in Ägypten bist möchte ich dass du gleich nach deiner Ankunft nachforschst was mit dem PV los ist. Irgendetwas muss da falsch laufen. Und wenn jemand mit dieser Verantwortung die Arbeit schleifen lässt und was weiß ich was treibt macht es keinen guten Eindruck.


    Berichte mir wenn du Informationen hast, egal welcher Art.

  • Flavus trat wie gewünscht noch einmal einige Schritte näher und lauschte Aculeos Worten. Als dieser geendet hatte antwortete r:


    "Ich werde mein möglichstest tun um den PC dort aufzuspüren. Wie ist denn dessen Name? Und wann hat man das letzte mal von ihm gehört?"

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