• Ich würde hier gern mal darüber diskutieren, ob bei einer Opferung an die Göttin Ceres Patrizier zugegen sein dürfen oder nicht. Nach meinen Infos dürfen sie es nicht.



    Einig sind wir uns auch nicht über die Zuordnung der Göttin.


    Publius Tiberius Maximus sagt. "Ceres ist keine Göttin, die nur den Plebejern zugeschrieben ist!"



    Folgendes habe ich im Web gefunden:


    Ceres ist die Göttin des Ackerbaus. Während der Dürre von 496 v. Chr., befahlen die sibyllinischen Bücher die Einführung der Verehrung der Demeter, des Dionysos und der Persephone, mit lateinischen Namen Ceres, Liber und Libera. Ceres war die Göttin der Plebejer: Die Aediles Plebis unterhielten ihren Tempel und hatten ihren offiziellen Sitz darin. Sie waren auch für die Spiele an den Cerealia zuständig, ihrem Fest am 12. - 19. April. Frauen fasteten für 9 Tage und Frauen opferten das erste Korn der Ernte an Ceres . Dieses Opfer wurde zuerst alle 5 Jahre gefeiert, aber später - in der Zeit des Augustus - wurde es immer am 4. Oktober abgehalten.



    Ich tendiere also dazu, dass Patrizier wirklich solchen Opferungen fernblieben. Was mir unklar ist: Haben sich die Patrizier dieses Fernbleiben selbst auferlegt, oder wurde es ihnen verboten. ?(

  • Ganz genaue Angaben, dass die Patrizier speziell wegbleiben MUSSTEN habe ich noch nicht gefunden, es wird nur gesagt, dass sie eine Göttin der Plebejer war (so wie es Götter/ Göttinnen für Frauen, Männer und Kinder gab).


    Ich denke politisch-gesellschaftlich gesehen war sie besonders für die Plebejer zuständig.


    Da sie aber auch Göttin des Ackerbaus und der Ehe (-verbindungen) war, denke ich, dass alle sie anbeten können/ dürfen, bzw. alle ihren Schutz erwarten dürfen. (Wer will schon "unfruchtbar" sein :D )

  • Die Patrizier stellten die Oberklasse im antiken Rom dar. Sie waren die Familien berühmter oder einflussreicher Vorfahren. Das Wort Patrizier (patricius) leitet sich vom lateinischen Wort pater (Vater) ab. Die Patrizier nahmen für sich in Anspruch die Nachfahren der Gründungsväter Roms zu sein. So waren noch in der Republik Mischehen zwischen Patriziern und ´Plebejiern verboten.



    Die Plebejer waren in der römischen Republik das Volk, das nicht dem alten Adel, den Patriziern, angehörte. Es bestand vor allem aus Bauern und Handwerkern.
    Erst später gab es auch reiche Pleibeijier. Diese wurden als Geldadel von den Patriziern (dem Blutadel) auch nicht besser geachtet.


    Zur Anbetung.Da ein Patrizier normalerweise kein Bauer ist, betet er die Göttin der Bauern nicht an. Das würde dann sein pleibeijischer Gutsverwalter übernehmen.


    PS: Die römische Göttin der Frauenheillkunde und Schwangerschaft ist die Bona Dea. Hoffentlich bekommst du jetzt keinen Feldhamster.

  • Da findet sich allerhand zu Ceres:


    Zitat

    Die meisten überlieferten Bildnisse und Statuen stammen aus dem Bereich der Grabkunst. In der Kaiserzeit wurde sie Teil von panem et circenses (Brot und Spiele), da es die Frauen des Kaiserhofes anlegten mit den Attributen der Göttin aufzutreten und dargestellt zu werden. So liess sich Livia zu Zeiten des Tiberius mit Ährenkrone samt eingeflochtener Mohnkapseln und Edelsteinen darstellen. Den grössten Aufschwung nahm der Cereskult unter Kaiser Claudius, der seine Frau Agrippina d.Jüngere als Ceres mit einer Modefrisur des 1. Jh. n.Chr. darstellen liess.


    Wenn das stimmen sollte... die Claudier waren dann doch irgendwie Patrizier... ;)


    Hier gefunden: http://imperiumromanum.com/rel…tikereligion/ceres_01.htm

  • 52 war eine große Mißernte und in Rom brachen Hungersnöte aus. Damit dieses nicht wieder vorkam, kümmerte sich Claudius seitdem vorrangig um die Getreideversorgung und den ensprechenden Ausbau des Hafens in Ostia bzw. die Mühlen in Rom. Seine Frau Agrippina die Jüngere wandte sich daraufhin nach Tacitus und Sueton verstärkt dem Ceres-Kult zu. (Hatte auch sonst die Hosen an in der Beziehung. ;) )

  • Zitat

    PS: Die römische Göttin der Frauenheillkunde und Schwangerschaft ist die Bona Dea. Hoffentlich bekommst du jetzt keinen Feldhamster.


    Ich hab gelesen, dass Ceres auch allgemein von den Frauen angebetet wurde, weil es hier ja um die Fruchtbarkeit im Allgemeinen ging- ausserdem stand sie für Einigkeit, was sich allein schon darin zeigt, dass mit ihren gehilfen Liber und Libera eine göttertrias bildete und alle drei ein und denselben Tempel hatten.
    Natürlich kann ich die Römer leider nicht mehr fragen, wie es genau war, dazu bin ich leider ca. 2500 Jahre zu alt (oh Gott!) :D


    Sim-Off:

    Nenn meinen Sohn noch einmal Feldhamster, und ich lass dir von Jupiter einen Blitz in den Allerbesten jagen, dass du selbst wie einer (also wie ein Feldhamster) aussiehst ;) :D


    ...imer diese Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft...
    ts ts ts

  • Vielleicht waren die Patrizier nicht direkt Bauern, aber doch war in Rom alles auf die Landwirtschaft bezogen. Es galt als unehrenhaft wenn Patrizier sich im Handwerk betätigten. Landwirtschaft galt als etwas feines, was man auch in der Literatur der Zeit merkt.


    Senatoren durften ja auch nur von ihren Landerträgen leben, theoretisch!

  • Auch zum Flamen Dialis kann man Beziehungen aufbauen.
    Und wenn es jetzt auch keinen geben mag- dann beauftrage ich halt jemanden- man ist nicht umsonst Stellevertreterin von Italia und verteilt die Aufgaben :D

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Antoninus
    Zum Glück hört Iupiter nur den Flamen Dialis, der den direkten Draht zu ihn hat. Also: Feldhamster :D


    Manche Leute haben ein großes Talent darin, sich Freunde zu machen ... ;)

  • Fast vergessen... ;)


    Zitat

    Original von Didia Liliana

    Sim-Off:

    Nenn meinen Sohn noch einmal Feldhamster, und ich lass dir von Jupiter einen Blitz in den Allerbesten jagen, dass du selbst wie einer (also wie ein Feldhamster) aussiehst ;) :D


    :app::D

  • ital. Göttin, mit der griechischen Dermeter gleichgesetzt. Ihr Name bezeichnet die Wuchskraft der Pflanzen, aber im Kult schützte sie nur die der Ernährung dienenen Pflanzen, das Gemüse und die Früchte und vor allem das Getreide. Die meisten Völker Mittelitalien verehrten die Göttin Ceres, Cerfur (Umbrier) Cerus (m. vor bei den Latiinern).


    In Saminum wurde die Göttin in einem heiligen Hain, in mitten von 15 weiteren Gottheiten, die ihr untergeordnet waren, vereehrt. In der Hauptstadt hat Ceres einen Flamen und ihr Fest das Cerilalia taucht im Numakalender auf. Die lateinische Gottheit Ceres ist eng mit der Erdgöttin Tellus verbunden.
    Das Fest zu Ehren der Ceres fand am 19 April statt, den Ludi Ceriales, man bat sie u, Förderung der Getreidewachstums im entscheidenen Moment, da die Ähre sich in der Blatthülle bildet. An den Ambarvalien, die im Mai stattfinden, feierten die Bauern ihr zu Ehren die Sühnenriten der Getreidereife.
    Vor der ersten Ernte wurde ein Schwein geopfert, später dann die Erstlinge der Ernte. Diese Riten hoben die Sakralisation auf und erlaubten ihnen, sich die Früchte der Erde, das Eigentum der Göttin, die sie hat wachsen lasen, anzueigen, ohne einen Frevel zu begehen.


    Ceres stand in enger Beziehung zu den Agrargottheiten, Ops, Flora, Consus, Seia, Segetia und Tutilina.
    Als chhotische Gottheit forderte Ceres die Hinrichtung des Erntediebes. Laut dem Zwölftafelgesetz, musste dieser zu Tode gepeitscht werden, um die Göttin zu versöhnen. Ceres, die zusammen mit Tellus über die Begräbnisriten wachte, ist auch eine Totengöttin, sie herrrschte über den Mundus, den Hölleneingang,


    496 gelobte der Diktator Postumius unter dem Druck einer Hungersnot, einen Tempel zu Ehren der Göttin (zusammen mit Liber (Dionysos) und Libera (Kore)) , dieser wurden dann 493 durch die Konsuln geweiht.
    Das Gelöbnis das Postumius nach der Befragung der Sybillischen Bücher ausgesprochen hat, omplizierte die Anerkennung der Schutzgottheit der Plebejer durch den Staat.
    Gegenüber dem kapitolischen Trias behilt die Trias Ceres-Liber-Libera, der die Aedilis Plebis die Ludi Ceriales darbrachten, immer eine plebejsche Färbung. Ceres bürgte für die Gesetze, die die Unverletzbarkeit der Tribunus Plebis gewährleisteten, ihr Tempel war der religiöse Mittelpunkt der plebjischen Gemeinde. Fester als jede andere Gottheit, bewahrte Ceres währdend der ganzen Republikanischen Zeit diesen politischen ZUg, der sie zur Göttin einer ganzen sozialen Schicht machte. Mitte des 3 Jh. v. Chr. kam ein neuer, aus Griechenland übernommener Kult nach Rom. Dieser ausschliesslich weibliche und mystische Kult verband, Ceres eng mit Dermeter mit ihrer Tochter Proserpina - Persephone. Jedes Jahr feierten man die Entdeckung der von Pluto geraubten Proserpina und ihre Rückkehr zur Mutter, der dann die Erstlinge der Getreideernte dargebracht wurden ...

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  • Wow, das war ausführlich! :dafuer:


    Ich nehme jetzt mal an 496 n. Chr. Sonst hättest du es doch dazu geschrieben, oder? Wobei mich irritiert, dass erst das Gelöbnis des Diktators kommt (496) und dann die Tempelweihe (493) ?( Ich habe keine Ahnung, wann der gute Mann gelebt hat. ;)




    Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa
    Ceres bürgte für die Gesetze, die die Unverletzbarkeit der Tribunus Plebis gewährleisteten, ihr Tempel war der religiöse Mittelpunkt der plebjischen Gemeinde. Fester als jede andere Gottheit, bewahrte Ceres währdend der ganzen Republikanischen Zeit diesen politischen ZUg, der sie zur Göttin einer ganzen sozialen Schicht machte.


    Diese Ausführungen über die Göttin zeigen noch deutlicher, dass sie eine rein plebejische Göttin war. Das heißt im Klartext: Zu der Zeit, wo wir simulieren, gab es weder eine Verbindung der Göttin zu den Patriziern, noch deren Huldigung durch dieselben.


    Das heißt umgesetzt: ein Patrizier hatte tatsächlich nichts auf einem Opferfest für diese Göttin zu suchen. Zumindest sehe ich das so. ;)


  • Die durfte ganz sicher daran teilnehmen, aber wurden die Riten durch plebejische Priester zelebriert.

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  • Ein Patrizier der freiwillig zu einem Fest des alten Ständekampfes geht, hat keinen Stolz im Leibe und achtet seine Ahnen nicht. Immerhin stammt er von den Ahnen ab, die Romulus höchstselbst über die Pleibejer stellte.
    Und darum sage ich: Feldhamster gehören auf den Acker und sollten sich nicht in Dingen versuchen, die der vergöttlichte Romulus ihnen bewußt vorenthielt. e rwußte schon warum. ;)

  • Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa


    Die durfte ganz sicher daran teilnehmen, aber wurden die Riten durch plebejische Priester zelebriert.


    Genauso sehe ich es auch. :dafuer:



    Patrizier waren häufig Großgrundbesitzer und hatten als solche natürlich ein Interesse an der Fruchtbarkeit ihrer Felder, ergo also auch an der Gunst der Göttin Ceres.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Antoninus
    Ein Patrizier der freiwillig zu einem Fest des alten Ständekampfes geht, hat keinen Stolz im Leibe und achtet seine Ahnen nicht. Immerhin stammt er von den Ahnen ab, die Romulus höchstselbst über die Pleibejer stellte.
    Und darum sage ich: Feldhamster gehören auf den Acker und sollten sich nicht in Dingen versuchen, die der vergöttlichte Romulus ihnen bewußt vorenthielt. e rwußte schon warum. ;)


    Fast alle der alten Familien gab es zu jener Zeit die wir hier simulieren gar nicht mehr, es waren neue Patrizier, die von den Kaisern für ihre Verdienste ernannt wurden.


    Zitat

    Patrizier waren häufig Großgrundbesitzer und hatten als solche natürlich ein Interesse an der Fruchtbarkeit ihrer Felder, ergo also auch an der Gunst der Göttin Ceres.


    ja, das stimme ich dir zu, die Patrizier waren m. E. in der Anfangsphase des Reiches, nichts anders als reiche Bauern und auch diese brauchten das Wohlwollen der Göttin Ceres ...

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  • Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa



    Fast alle der alten Familien gab es zu jener Zeit die wir hier simulieren gar nicht mehr, es waren neue Patrizier, die von den Kaisern für ihre Verdienste ernannt wurden.


    Emporkömmlinge.
    Im übrigen wurden diese von den wahren Patriziern auch nur verachtet. Blut kann man nicht mit Geld kaufen. ;)
    Im übrigen sollen die Stände auch hier besser simuliert werden. Wir sind da grad dran am Basteln. ;)

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