Salutatio der Decima Lucilla

Lucilla betritt das Wartezimmer.

Nach ihrer Ankunft in der Casa Decima hatte sie sich etwas frisch gemacht und war der Einladung der Stadthalterin gefolgt.

Unsicher schaut sie sich in dem Raum um.

Kleander verbeugte sich tief
"Die Legatin wird gleich Zeit für euch finden, Herrin. Darf ich euch die Wartezeit mit einem kleinem Imbiss versüssen?"

"Gerne." Lucilla schaute dem Sklaven nach.

Die letzten Tage auf der Reise waren sehr entbehrungsreich gewesen und auch heute hatte sie erst einen kleinen Bissen zu sich genommen. Lucilla freute sich schon auf ein ausgiebiges Mahl am Abend, mit all den hispanischen Köstlichkeiten, welche sie in Rom so vermisst hatte.

Lucilla schaute die Statthalterin erfreut an. "Aber nein, ich bin gerade erst angekommen."

"Ich war einige Zeit in Rom bei unserer Großtante. Wahrscheinlich hat mein Bruder hier genug zu tun und er wusste mich ja in guten Händen." Lucilla lächelte und nahm ebenfalls etwas von der Feigenplatte. "Ich überlege noch, ob ich mich in die Verwaltung unserer wunderbaren Stadt einbringen soll."

"Oh." Lucilla schaute interessiert auf. "Ich bin immer bereit für neue Herausforderungen. Um was handelt es sich?"

Lucilla dachte kurz über das Angebot nach, schüttelte dann jedoch den Kopf. "Dies ist ein gutes Angebot, ich danke dir dafür. Doch ich würde lieber erst einmal ein wenig in Tarraco bleiben. Ich habe meine Familie sehr vermisst, und ich möchte mich nicht gleich wieder von ihr trennen. Das verstehst du doch sicher?"

"Ich danke dir vielmals." Lucilla verabschiedete sich und verließ das Gebäude, nicht ohne noch kurz zur Feigenplatte zu greifen.