ABSTIMMUNG: Codex Cultus Deorum

  • CODEX CULTUS DEORUM


    PARS PRIMA – Allgemeines


    Die meisten der sakralen Aufgaben gelten laut Gesetz des Imperium Romanum als Rang, bilden hierbei also neben militärischer und ziviler Säule die dritte und haben eine eigene Signatur und schließen nichtreligiöse Zweitränge aus. Politische Ämter allerdings nur in einigen Fällen. Die Zugehörigkeit zu den Kultvereinen steht allerdings jedem götterfürchtigen Römischen Bürger frei, sofern die Statuten dieses Vereins dies zulassen, sie wird nur durch Eintrag in die Signatur angezeigt.


    Bei Gebeten, Gelübden, Opfern und Weihen ist die korrekte Wortwahl ausschlaggebend dafür ist, ob die Handlung als korrekt gilt. Bei Formfehlern des zelebrierenden Priesters, sei es in Wort, Bewegung oder Geste, kann das für eine religiöse Handlung bedeuten, dass sie bis zu einem Dutzend Mal wiederholt werden muss. Im privaten Bereich sind die Auflagen nicht derart streng.


    PARS SECUNDA – Aufbau


    SUBPARS PRIMA – COLLEGIUM PONTIFICUM


    Die Pontifices sind in einem Collegium zusammengefasst, das im Imperium Romanum als oberste sakrale Behörde eingesetzt ist. Das sechzehnköpfige Collegium Pontificum setzt sich aus folgenden Personen zusammen:


    I. Pontifex Maximus
    II. Rex Sacrorum
    III. Flamen Dialis
    IV. Flamen Martialis
    V. Flamen Quirinalis
    VI. Flamen Traianalis
    VII. Flamen Furrinalis
    VIII. Flamen Carmentalis
    IX. Flamen Volcanalis
    X. Flamen Cerealis
    XI. Flamen Portunalis
    XII. Flamen Volturnalis
    XIII. Flamen Palatualis
    XIV. Flamen Floralis
    XV. Flamen Falacer
    XVI. Flamen Pomonalis


    Dem Collegium Pontificum steht der Pontifex Maximus vor und vertritt dort ebenfalls die Interessen der Vestalinnen. Jedes Mitglied des Gremiums ist auch als Pontifex zu bezeichnen und wird durch den Pontifex Maximus ernannt und ins Collegium berufen, jedoch hört dieser im Usus das Collegium vorher dazu an. Hierbei sind die unteren Collegien wie das Collegium Augurum, das Collegium Haruspicum, die Quindecimviri und die Septemviri der Kandidatenkreis, die Vestalinnen fallen hierbei weg. Das Collegium tritt in der alten Regia zusammen, nahe dem Vestatempel.


    Den Pontifices obliegt die Überwachung und Einhaltung aller religiösen Riten sowohl im Öffentlichen als auch im privaten Bereich. Bei Problemen, Streitigkeiten oder neu aufgeworfenen Fragen in diesem Bereich dienen sie als Gutachter. Auch legen sie die Trauerzeit für hohe verstorbene Persönlichkeiten fest, sowie den für diese zu zelebrierenden Totenkult. Alle Entscheidungen der Pontifices werden in den Libri Pontificii (Akten der Pontifices) gesammelt und aufbewahrt. Das Collegium entscheidet darüber welche Entscheidungen veröffentlicht werden und welche nicht. Des weiteren obliegt ihnen die Festlegung von Feiertagen und die Festsetzung von Sühneopfern bei bösen Vorzeichen. Sie wachen explizit darüber, dass alle religiösen Handlungen absolut fehlerfrei ablaufen. Deshalb bestimmen sie alle Regeln der Kulte für alle Feste des Kalenders, diese müssen sie nicht selber erstellt haben, müssen sie aber genehmigen.


    SUBPARS SECUNDA – COLLEGIUM PONTIFICUM - Mitglieder
    PONTIFEX MAXIMUS


    Der Pontifex Maximus ist Vorsteher des Collegium Pontificum und vertritt es nach außen, ist also oberster Priester. Der Pontifex Maximus ist immer der amtierende Imperator Caesar Augustus des Imperium Romanum. Er hat die Aufsicht über alle sakralen Ränge, Collegien und Kulte, und übt als Pontifex Vestae auch Disziplinarrecht über die Vestalinnen aus.


    REX SACRORUM


    Der Rex Sacrificulus oder schlicht Rex, wie er auch genannt wird ist der eigentliche „Opferkönig“ und Leiter der Religion, um den Pontifex Maximus und Kaiser hierbei zu entlasten, dieser bestimmt auch den Umfang der Prokura in diesem Bereich. Der Rex steht traditionell dem Gott Ianus sehr nahe. Seine Aufgaben umfassen ein Widderopfer samt Weihe von Zweigen an den Gott Ianus in der Regia am Fest der Agonalia am 09. Januar, zusammen mit den Flamines die Ausgabe von religiösen Reinigungsgegenständen an die Pontifices für ein Sühnefest im Februar und die Res Divinae (Weihehandlung auf dem Comitium) an einigen speziellen Tagen im Jahr (24. März, 24. Mai, 24. Februar). Er vollzieht zu jeden Kalenden und Nonen eine Opferung, bei der Nonenopferung verkündet er die im Folgemonat anstehenden Feiertage, Kulthandlungen und Festtage. Die Vestalinnen sind angehalten den Rex Sacrorum am Morgen dieser Opfer mit den Worten Vigilasne, rex? Vigila! (Wachst du, König? Wache!) zu wecken.
    Die Frau des Rex wird Regina Sacrorum genannt und opfert zu den Kalenden der Göttin Iuno ein Schaf oder Schwein.
    Der Rex Sacrorum wird vom Pontifex Maximus in Abstimmung mit dem Collegium Pontificum erwählt und ernannt. Es ist ihm nicht gestattet ein politisches Amt innezuhaben und der Rang gilt auf Lebenszeit und ist unantastbar. Er untersteht aber dem Disziplinarrecht des Pontifex Maximus. Es ist ihm wegen seiner regen Opfertätigkeit gestattet auch während des Tages Rom mit einem Wagen zu befahren.
    Wegen seiner sakralen Wichtigkeit mussten alle weltlichen und gewöhnlichen Dinge von seiner Person ferngehalten werden. Somit gelten für ihn folgende regeln:
    - Der Rex darf die Stadt Rom niemals verlassen.
    - Der Rex darf niemals mit Eisen in Berührung kommen.
    - Der Rex darf keiner körperlichen Arbeit zusehen.
    Der Rex Sacrorum ist eine der angesehensten Persönlichkeiten des Imperium Romanum.


    FLAMINES - Allgemein


    Die Flamines werden in zwei Kategorien eingeteilt. Zum einen die Flamines Maiores (hohe Priesterschaften), zum anderen die Flamines Minores (niedere Priesterschaften). Zu erster Gruppe gehören drei Priester:


    · Flamen Dialis (Priester des Iuppiter)
    · Flamen Martialis (Priester des Mars)
    · Flamen Quirinalis (Priester des Quirinus)


    Die niederen Priesterschaften umfassen folgende Einzelpriester:


    · Flamen Traianalis (Priester des vergöttlichten Kaisers Trajan)
    · Flamen Furrinalis (Priester der Furrina)
    · Flamen Carmentalis (Priester der Carmenta)
    · Flamen Volcanalis (Priester des Volcanus)
    · Flamen Cerealis (Priester der Ceres)
    · Flamen Portunalis (Priester des Portunus)
    · Flamen Volturnalis (Priester des Volturnus)
    · Flamen Palatualis (Priester der Palatua)
    · Flamen Floralis (Priester der Flora)
    · Flamen Falacer (im Zusammenhang mit dem Ort Falacrinae)
    · Flamen Pomonalis (Priester der Pomona)
    Die Einzelpriester (Flamines) tragen als Amtstracht den Pileus (aus dem Fell eines Opfertieres hergestellte Filzkappe). An Kleidung tragen sie eine weiße doppelt gefaltete Toga (die von deren Frau gewoben und genäht sein muss) mit Bronzespange und eine weiße Kappe. Der Priester trägt sein Haupt bar jeder Frisur. Die abrasierten Haare (und geschnittenen Fingernägel) werden bei Einsetzung zum Flamen unter einem „Arbor Felix“ (Glücksbaum) vergraben. Dies muss entweder ein vom Blitz getroffener oder durch außerhalb der normalen Jahreszeit blühender Baum sein.


    Die religiösen Vorschriften des Rex Sacrorum gelten eingeschränkt auch für die anderen Flamines. So dürfen die drei Flamines Maiores an Feiertagen keiner körperlichen Arbeit zusehen.


    Alle vier Flamines Maiores opfern gemeinsam am 01. Oktober der Fides Publica Populi Romani (der staatlichen Treue des Römischen Volkes) am Capitol. Dort hat die Göttin einen eigenen Tempel. Der Flamen Dialis muss dabei mit verdeckter rechter Hand (als Schwurhand) die Zeremonien vornehmen.


    Die Flamines Maiores dürfen keinerlei politische Ämter innehaben, wie auch der Rex Sacrorum. In Kultvereinen können sie allerdings wie jeder römische Bürger Mitglied sein.

  • FLAMEN DIALIS


    Der Flamen Dialis, der immer patrizischer Herkunft sein muss ist der Priester des Jupiter. Dem Flamen Dialis ist es untersagt einen Schwur zu leisten, da Iuppiter der oberste Schwurgott ist und er sich nicht selbst verfluchen kann. Vielfache Fastenzeiten begleiteten den Priester. Er darf kein Pferd besteigen und ein bewaffnetes Heer nicht ansehen. Ringe sind ihm als Schmuck verwehrt, außer sie sind nicht geschlossen, denn der Ring gilt als Bann- und Todeszeichen. Seine Dienstwohnung wird Flaminia Domus genannt. Durch seine göttliche Reinheit darf er mit nichts gebundenem (z.B. Knoten) in Berührung kommen. Auch zu einer Strafe Verurteilte und Sklaven sind von ihm absolut fernzuhalten. Sein Haus darf somit nur von freien Bürgern betreten werden. Gelangt ein Verurteilter dennoch in das Blickfeld des Flamen Dialis so gilt der Delinquent für diesen Tag als sacer (heilig, rein) und die Bestrafung muss auf den kommenden Amtstag verschoben werden.


    Sein Bett ist ein heiliger Ort, der immer mit dem Boden in Berührung sein muss. Die Holzbeine werden deshalb mit Lehm bestrichen. Damit symbolisiert man die sakrale Kraft der Erde, die auf ihn übergeht. Maximal drei Nächte im Jahr darf der Flamen Dialis auswärts schlafen. Die sakrale Kraft darf durch nichts gemindert werden. So darf er nicht mit Bohnen, Efeu und Ziegen in Berührung kommen. Weiter sind noch Leichenfeiern und die Berührung von Sauerteig für ihn tabu.


    Für den Flamen Dialis gilt der Zustand cotidie feriatus (täglich festlich), sodass er immer in voller Tracht auftreten muss. Der Pontifex Maximus kann ihm allerdings erlauben seine Kopfbedeckung abzunehmen. Alle anderen Einzelpriester müssen die Amtstracht nur zu religiösen Handlungen tragen. Er muss verheiratet sein und die Scheidung der Ehe ist ihm verwehrt. Bei Hochzeiten ist er als Repräsentant des Eidgottes anwesend. Seine Frau wird Flaminica genannt und ist größtenteils in die Religionsvorschriften ihres Mannes eingebunden. Verstirbt sie ist ihr Mann ebenfalls vom Priesteramt entbunden. Sie trägt als Tracht ein rötliches Wollgewand und eine rica genannte Haube, an der Reisig vom „Arbor Felix“ befestigt ist. Sie darf nicht mehr als drei Stufen einer Treppe selbst erklimmen. An den Nonen eines Monats opfert sie dem Iuppiter einen Widder, wobei sie sich an diesem Tag weder die Haare kämmen noch den Kopf sonst wie reinigen darf.


    Der Flamen Dialis hat an den Iden ein Schaf zu opfern. Im Februar teilt er gemeinsam mit dem Rex Sacrorum die februa (heilige Reinigungshilfsmittel) aus. Durch die hohen Ehrenrechte hat der Priester Anrecht auf einen Lictor und darf wie die Virgo Maxima Vestalis (Oberste Vestalin) im Stadtgebiet einen Wagen benutzen.


    FLAMEN MARTIALIS


    Der Flamen Martialis, der immer patrizischer Herkunft sein muss ist der Priester des Mars.


    Der Flamen Martialis opfert am 15. Oktober dem Mars das siegreiche Pferd aus dem an diesem Feiertag stattfindenden Rennen.


    FLAMEN QUIRINALIS


    Der Flamen Quirinalis, der immer patrizischer Herkunft sein muss ist der Priester des Quirinius.


    Der Flamen Quirinalis vollzieht ein Opfer am 25. April für Robigus, am 21. August mit den Vestalinnen dem Consus und gemeinsam mit dem Pontifex Maximus am 23. Dezember am Grabe der Acca Larentia. Außerdem salbte er die heiligen Waffen der Salier.


    FLAMEN TRAIANALIS


    Nach dem Tode des Trajan bekommt laut Decretum Imperatoris des Kaisers Julian im Usus jeder vergöttlichte Augustus bzw. Augusta einen eigenen Flamen bzw. Flaminica zugesprochen. Sie sind nach dem Muster der hohen Priesterschaften gebildet worden und werden vom Kaiser in seiner Eigenschaft als Pontifex Maximus ausgewählt.


    WEITERE FLAMINES


    Für den Flamen Furrinalis, Flamen Carmentalis, Flamen Volcanalis, Flamen Cerealis, Flamen Portunalis, Flamen Volturnalis, Flamen Palatualis, Flamen Floralis, Flamen Falacer und Flamen Pomonalis sind bisher keine konkreten Aufgaben und Rechte definiert!


    SUBPARS TERTIA – PRIESTERCOLLEGIEN


    Priesterkollegien stellen für Rom die wichtigste religiöse Organisationsform dar. In ihnen werden zumeist gleichgeartete Spezialisten im Kultbereich zusammengefasst. Weitaus mehr als die Kultvereine sind sie für administrative Belange und die Deutung von Vorzeichen zuständig. So kann man die Kollegien in drei Gruppen einteilen. Zum Ersten die Pontifices, ein Gremium in dem sämtliche wichtigen bzw. tradierten Einzelpriester der Hauptstadt Rom zusammengefasst sind; zum Zweiten die Auguren und Haruspices, deren Wirkungskreis im Bereich der Deutung von Vorzeichen liegt und schließlich die Quindecimviri und Septemviri, die vor allem in der religiösen Verwaltung und Interpretation tätig sind. Die Vestalinnen gelten offiziell nicht als Priestercollegium, obwohl es administrativ als solches einzuordnen ist.


    COLLEGIUM AUGURUM


    Das Collegium Augurum hat 15 Mitglieder und nimmt Neue nach Vorschlag des Pontifex Maximus nach einfacher Mehrheit auf. Bei der Aufnahme von neuen Mitgliedern erbittet ein Augur mittels einer religiösen Formel von den Göttern ein Zeichen, ob der Aufzunehmende ihnen genehm ist. Um in das Collegium aufgenommen zu werden ist es ebenfalls notwendig eine religiöse Prüfung durch den Pontifex Maximus zu bestehen. Kandidatenkreis sind alle Camilli des Imperium Romanum, es können aber auch Personen eines nichtsakralen Ranges aufgenommen werden, doch gilt dies als Ausnahme und es muss der Pontifex Maximus genehmigen. An der Spitze des Collegiums steht der Magister Augures, der per einfacher Mehrheit zu den Magistratswahlen vom Collegium gewählt wird. Um eine neue Spitze zu bekommen kann er später nur abgewählt werden oder er wird befördert. Die Auguren kann man auch als Privatmann in Anspruch nehmen. Zu diesem Zweck ist ein Auguraculum auf der Arx (Burg am Capitol) eingerichtet.


    Ein Augur genießt großes Ansehen und er hat bei der Ausübung seiner Pflichten Anrecht auf die Toga Praetexta (Toga mit Purpurstreifen). Bei den Spielen darf er an einem Ehrenplatz teilnehmen. Als Zeichen ihres Amtes tragen sie den Lituus (Krummstab), mit dem sie das Templum (rechteckige Beobachtungszone) abgrenzten, und die Trabea (Toga entweder rein purpurn oder mit purpurnen, weißen oder scharlachroten Streifen gemustert).
    Die Auguren sind ein Collegium von Priestern, die den Willen der Götter erkunden und in diesem Zusammenhang bei wichtigen Entscheidungen den stadtrömischen Magistraten assistieren. Ihre Rolle in der Römischen Gesellschaft ist äußerst bedeutsam, da sie bei allen wichtigen Anlässen des öffentlichen Lebens anwesend sind. Berufen auf die Deutung der Zeichen der Götter haben sie es in der Hand eine Schlacht, eine Wahl oder eine Versammlung zu verhindern oder zu verschieben.
    Die Auguren treten als Deuter von Zeichen der Götter auf. Dabei geht es nicht um die Voraussage von zukünftigen Ereignissen, sondern um die Zustimmung der Götter zu einer anstehenden beabsichtigten Handlung. Im Falle erkannter fehlender Akzeptanz sollte man besser auf diese Tat verzichten, denn ansonsten würde sie misslingen. Die wichtigen Handlungen des Staates dürfen nur mit Zustimmung der Götter vollzogen werden. Der zuständige Magistrat beauftragt dabei im konkreten Fall die Auguren mit der Befragung der Götter nach ihren Wünschen. Er ist dann bei seiner Entscheidung zwar nicht zwingend an den Rat der Priester gebunden, doch kann es im Ernstfall zur Anfechtung seiner Handlung kommen. Um dem vorzubeugen hat etwa bei Wahlen immer ein Augur anwesend zu sein, der öffentlich die religiösen Zeichen bestätigt. Die Deutung selbst und die Entscheidung bei sich widersprechenden Zeichen beruht auf einem komplizierten System, das als eigene Wissenschaft von den Auguren bewahrt wird. In ihrem Archiv werden zudem alle bisher erteilten Gutachten aufbewahrt, sodass man im Zweifelsfall auf Präzedenzfälle zurückgreifen kann.
    Beim Recht auf ein Auspicium unterscheidet man zwischen großen und kleinen Auspizien. Einige können nur Feldherrn als Inhaber eines selbständigen Oberkommandos ausrichten. Vor der Abreise aus Rom haben sie genau wie die Statthalter Auspicia einzuholen. Diese können dann nur in Rom selbst wieder erneuert werden.
    Für die Beobachtung, die mit Tag und Ort der zugrundeliegenden Handlung (z.B. Senatssitzung, Comitien, etc.) zusammenfallen muss, des Augurs wird eine rechteckige Fläche bestimmt. Der Augur grenzt mit seinem Lituus (Krummstab) die Beobachtungsfläche ab. Die Fläche darf sowohl im freien als auch innerhalb eines Raumes Platz finden. Eine genaue Bestimmung für die Blickrichtung des Auguren zur Beobachtung der zu deutenden Ereignisse gibt es nicht, es liegt in seinem Ermessen.
    Weitere Auspizien sind das Augurium Salutis, das jedes Jahr, in dem keine Armee im Feld steht, durchgeführt wird, weiter Auguria speziell für das Wachstum der Pflanzen.
    Ein Schwerpunkt ihrer Handlungen ist die Einweihung (und somit Einführung) von Tempeln, Orten und Priestern. Diese Inauguration genannte Tätigkeit, erkundet die Wohlgesonnenheit der Götter gegenüber dem Vorhaben bzw. der Person. Opferhandlungen, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Auguren stattfinden, werden nicht von ihnen, sondern von den Pontifices vollzogen.
    Neben dem Vogelflug wird auch die Deutung der Blitze durchgeführt. Da Blitze allerdings sehr seltene Himmelserscheinung darstellen, genügt es für die Interpretation, dass ein solches Zeichen von einer vertrauenswürdigen Person gemeldet wurde. Im militärischen Bereich ersetzt die Beobachtung des Vogelflugs jene der signa ex tripudiis; der heiligen Hühner. Fressen die Hühner derart gierig, dass ihnen ein Teil des Futters wieder aus dem Schnabel fällt, so gilt dies als günstiges Zeichen. Das totale Verweigern zu Fressen ist als sehr schlechtes Zeichen zu werten. In diesem Fall sollte die militärische Kampagne zumindest verschoben werden und die Götter erneut befragt werden.


    ORDO HARUSPICUM LX


    Das Collegium der Haruspices wird als „Ordo Haruspicum LX“ bezeichnet und ist somit mit Vollbesetzung 60 Mitglieder stark, und nimmt Neue nach Vorschlag des Pontifex Maximus nach einfacher Mehrheit auf. Um in das Collegium aufgenommen zu werden ist es ebenfalls notwendig eine religiöse Prüfung durch den Pontifex Maximus zu bestehen. Kandidatenkreis sind alle Camilli des Imperium Romanum, es können aber auch Personen eines nichtsakralen Ranges aufgenommen werden, doch gilt dies als Ausnahme und es muss der Pontifex Maximus genehmigen. An seiner Spitze steht der Haruspex Primus, der per einfacher Mehrheit zu den Magistratswahlen vom Collegium gewählt wird. Um eine neue Spitze zu bekommen kann er später nur abgewählt werden oder er wird befördert.
    Die Haruspices sind Spezialisten der Weissagung und praktizieren die Eingeweideschau (Disciplina Etrusca). Ihre wichtigste Aufgabe ist die Deutung von Zeichen, die sie im Auftrag des Senats vornehmen. Vor allem in Begleitung von Magistraten fungieren sie als Seher. Die zweite wichtige Aufgabe der Haruspices ist die Deutung von Wunderzeichen. Sie entscheiden, was mit Ostenta oder vom Blitz getroffenen Personen oder Dingen zu geschehen hat. Darüber hinaus verkünden sie die daraus ersehbaren Zukunftsereignisse. Hier überschneidet sich die Kompetenz etwas mit den Pontifices (und den Sibyllinischen Büchern), die generell für die Empfehlungen bei Sühneleistungen zuständig sind. Der Unterschied besteht darin, dass sich lediglich die Haruspices über die Zukunft äußeren dürfen. Daraus resultierende Opfer oder sonstige Handlungen werden dann wieder von den Pontifices vollzogen.
    Die Eingeweideschau ist die Norm, beim Erkunden des Willens der Götter vor der Schlacht. Auch die höheren Magistrate haben eigene Haruspices als Gehilfen zugeteilt.

  • QUINDECIMVIRI SACRIS FACIUNDIS


    Das Collegium der Quindecimviri sacris faciundis besteht aus 15 Mitgliedern und es nimmt Neue nach Vorschlag des Pontifex Maximus nach einfacher Mehrheit auf. Um in das Collegium aufgenommen zu werden ist es ebenfalls notwendig eine religiöse Prüfung durch den Pontifex Maximus zu bestehen. Kandidatenkreis sind alle Camilli des Imperium Romanum, es können aber auch Personen eines nichtsakralen Ranges aufgenommen werden, doch gilt dies als Ausnahme und es muss der Pontifex Maximus genehmigen. An seiner Spitze steht ein Magister, der per einfacher Mehrheit zu den Magistratswahlen vom Collegium gewählt wird. Um eine neue Spitze zu bekommen kann er später nur abgewählt werden oder er wird befördert. Die Symbole des Collegiums sind der Delphin und der Dreifuß. Der Kult samt der Archivalien (und damit der Sibyllinischen Bücher) wird im Apollotempel zelebriert.
    Die Quindecimviri sacris faciundis sind ein Priesterkollegium, deren Hauptaufgabe in der Interpretation der Sibyllinischen Büchern liegt. Der Zusatz sacris faciundis (die, die Gottesdienste durchführen) zeigt zudem ihre Rolle im Bereich von Opfern spezieller Gottheiten an. Die Kurzform des Gremiums lautet XVviri s.f. Der Zugang zu den Büchern ist nur ihnen gestattet. Neben der Einsicht und Auslegung der Sibyllinischen Bücher vollziehen sie Opfer für nichtrömische Gottheiten.
    Letztlich sorgen sie noch für die Ausrichtung des Kultes der Ceres. Im Auftrag des Senats können sie ein schriftliches Gutachten erstellen. Das Ergebnis wird dem Senat von einem aus ihren Reihen ausgewählten Mitglied „pro collegio“ (für das Kollegium) vorgetragen. Nach dessen Rede liegt es in der Hand der Senatoren, ob die Empfehlungen auch in die Tat umgesetzt werden.
    Für fremde Kulte sind die Quindecimviri der alleinige Ansprechpartner in Rom. Sie legen für die fremden Kulte die Rituale fest, binden diese in den religiösen Kalender ein und benennen deren Priester.


    COLLEGIUM SEPTEMVIRORUM


    Das Collegium der Septemviri besteht aus 7 Mitgliedern und es nimmt Neue nach Vorschlag des Pontifex Maximus nach einfacher Mehrheit auf. Um in das Collegium aufgenommen zu werden ist es ebenfalls notwendig eine religiöse Prüfung durch den Pontifex Maximus zu bestehen. Kandidatenkreis sind alle Camilli des Imperium Romanum, es können aber auch Personen eines nichtsakralen Ranges aufgenommen werden, doch gilt dies als Ausnahme und es muss der Pontifex Maximus genehmigen. An seiner Spitze steht ein Magister, der per einfacher Mehrheit zu den Magistratswahlen vom Collegium gewählt wird. Um eine neue Spitze zu bekommen kann er später nur abgewählt werden oder er wird befördert.
    Die Septemviri sind ein Priestercollegium mit rein administrativen Aufgaben. Die Kurzform ihrer Bezeichnung lautet: VIIviri. Das Collegium ist vor allem für organisatorische Belange wie die Ausrichtung des Epulum Iovis (Festmahl zu Ehren Iuppiters) bei den Ludi Plebei (plebejische Spiele) und den Ludi Romani (Spiele des römischen Volkes) zuständig. Im weiteren können ihre Kompetenzen auch auf die Ausführung anderer Zeremonien erweitert werden, zu entscheiden hat dies das Collegium Pontificum, im speziellen der Pontifex Maximus.


    SACERDOTES VESTALES


    Eine Besonderheit unter den Priestercollegien, wenn auch nicht eindeutig als solches zu sehen, sind die Sacerdotes Vestales, die vestalischen Jungfrauen. In dieser Summe von Einzelpriesterinnen mit insgesamt sieben Mitgliedern hat jede die offizielle Bezeichnung Sacerdos Vestalis, doch wird eine Vestalin gemeinhin Virgo Vestalis (Vestalische Jungfrau) genannt. Dem Gremium steht die Virgo Vestalis Maxima (Obervestalin) vor, die der Pontifex Maximus aus den Vestalinnen erwählt und ernennt.
    Die künftigen Mitglieder werden vom Pontifex Maximus ausgewählt und der üblichen Prüfung unterzogen. Der entsprechende Vorgang wird als Captio (Ergreifung) bezeichnet und stellt dem Recht gemäß eigentlich einen Raub dar.


    Die Neuhinzugekommenen werden als Amata bezeichnet und wohnen forthin im Atrium Vestae. Der Kult verlangt von ihnen dreissig Jahre lang strengste Disziplin und Askese, so auch die Bewahrung der Jungfräulichkeit. Verstöße gegen das Keuschheitsgelübde werden als Prodigium (Untat) angezeigt und nach altem Gesetz durch das Begraben bei lebendigem Leibe oder den Sturz vom Tarpeischen Felsen geahndet. Zehn Jahre verbringen sie in Ausbildung, zehn in ihrer Kulttätigkeit und zehn im Unterricht. Ihre Aufgabe ist der Vollzug des Vestakultes in Rom. Ihre Hauptpflicht ist das schüren des heiligen Feuers, das im Tempel der Vesta auf dem Forum Romanum lodert und als Symbol für die Lebendigkeit der Stadt verehrt wird. Besondere Tätigkeiten gibt es an bestimmten Festen und für bestimmte Götter mit bestimmten Priestern. Sie vollziehen den im Vestatempel eingerichteten Kult der staatlichen Penaten und beaufsichtigten heilige Kultgegenstände, die niemand betrachten darf und die das Fortbestehen des Menschengeschlechts gewährleisten. Auch das Wasser für den Tempel holen sie selbst.


    Da sie für das Wohl des gesamten römischen Volkes wirken nehmen die Vestalinnen eine besondere rechtliche Stellung ein. Jeder Verurteilte kann durch eine Vestalin, wenn sie ihm begegnete, begnadigt werden. Die Lictores der Stadtmagistrate senken vor ihnen die Rutenbündel. Bei Ausgängen in die Stadt können sie auf einen eigenen Lictor zurückgreifen. Ihre Tracht (sie war üblich, aber nicht vorgeschrieben) besteht aus einem Suffibulum (Schleier), einem großen weißem Kopftuch und Stirnbinden. Sowohl in Kleidung als auch im Verhalten bilden sie durch Kraft und Reinheit das Spiegelbild ihrer Göttin. Wird eine Vestalin krank, so pflegt man sie außerhalb des Heiligtums gesund.


    Die Vestalinnen wohnen im Atrium Vestae gleich neben dem Vestatempel. Das Gebäude ist rechteckig und seine Räume gruppieren sich um einen geräumigen Innenhof. Dort befinden sich drei große Teiche und Ehrenstatuen ehemaliger Collegiumsmitglieder. Das Gebäude darf sonst (außer dem Pontifex Maximus) von niemandem betreten werden und wird nur während des Festes der Vestalia im Juni für Frauen, die an den Kulthandlungen teilnehmen geöffnet.


    Nach dem Ende ihres langjährigen Dienstes können sie zwischen dem Verbleib in der Kultgemeinschaft oder der Entlassung in das Zivilleben (Heiratsrecht) wählen. Die meisten verbleiben nach den dreissig Jahren aber im Dienst der Göttin.


    SUBPARS QUARTA – EINSTIEG


    CAMILLUS ET CAMILLA


    Die zahlreichen Aufgaben der einzelnen Flamines können nicht ohne Assistenz durchgeführt werden. So haben sie Camilli genannte Gehilfen zur Verfügung. Auch die Flaminica hat mit der Camilla eine Gehilfin, die auch Sacerdotula genannt wird. Dieser Posten gilt als Einstiegsrang in die sakralen Ränge und dient zur Eignungsprüfung sowie zur Anlernung. In ihm verbringen die Anwärter einige Zeit um den Cultus Deorum des Imperium Romanum kennen zu lernen. Die Camilli werden vom Pontifex Maximus einem sakralen Rang als Helfer zugeteilt, innerhalb eines Kultvereins ist dies allerdings unüblich.

  • SUBPARS QUINTA – KULTVEREINE


    FRATRES ARVALES (Arvalbrüder)
    Bei den Arvalbrüdern handelt es sich um eine Sakralbruderschaft, die aus zwölf Mitgliedern besteht, die aus patrizischer Gens stammen müssen. Sie ergänzen sich selbst durch Kooptation (Hinzuwahl neuer Mitglieder durch die alten Mitglieder). Jedoch hat der Kaiser ein Vorwahlrecht und schlägt den Fratres ein Neumitglied vor, er selber ist ebenfalls Mitglied. Vorsteher der Fratres Arvales ist ein Magister, der per einfacher Mehrheit gewählt wird.
    Als Abzeichen tragen die Arvalbrüder einen durch eine weisse Binde zusammengebundenen Ährenkranz. Ihren Dienst vollziehen sie mit der Toga Praetexta (Toga mit Purpursaum). Vier Knaben - meist Söhne von Bruderschaftsmitgliedern - nehmen an den regelmäßigen Mahlzeiten des Gremiums teil und dienen als Gehilfen. Darüber hinaus können sie aber auch auf Staatssklaven zurückgreifen.
    Der Bruderschaft obliegen zwei wichtige Aufgaben deren erste der Kult an der Göttin Dea Dia ist, deren zweite sind Gelübde und Opfer für die vergöttlichten Kaiser und die Kaiserdynastie. Die Festlichkeiten zu Ehren der Göttin werden Ende Mai/Anfang Juni in ihrem heiligen Hain an der Via Campana abgehalten und beinhalten mehrere Opferungen, sowie rituelle Tänze und Gesänge. Am Ende steht die Acclamatio (ausgerufene Wunschformeln) für das Kaiserhaus. Der Kult ist dadurch eng mit selbigem verbunden.
    Am Anfang des neuen Jahres werden für das Wohl des Kaisers Vota (Gelöbnisse, Gelübde) mittels der Opferung von Tieren, Weihrauch und Wein vollzogen. Die Opfer sind speziell für die kapitolinische Trias (Iuppiter, Iuno, Minerva) und der Salus Publica (öffentliches Wohl) bestimmt; aber auch der Quellgott Fons erhält Opfergaben. Für die vergöttlichten Mitglieder der Kaiserfamilie werden ebenfalls Opfer dargebracht. Zusätzliche Kaiseropfer werden bei Regierungsantritt, Geburtstagen, der Rückkehr von Feldzügen oder der Genesung von einer Krankheit vollzogen. Weiter für Gedenktage der kaiserlichen Dynastie, die durch wichtige Ereignisse der Geschichte definiert wurden.
    Beim Kaiseropfer wird für jede Gottheit zumeist ein Tier verwendet. Für männliche Gottheiten waren dies Ochsen, für weibliche Kühe. Lediglich für Hercules, Mars, Neptun, den Laren und den Genien des Kaisers und des römischen Volkes sind Stiere zu opfern.
    Schlussendlich werden Sühneopfer dargebracht, wenn auf dem Gelände der Dea Dia Gerätschaften aus Eisen verwendet werden mussten (z.B. beim Einmeisseln der Akten in Marmor).


    FETIALES (Fetialen)


    Die Fetiales stellen ein Priestercollegium im Umfang von 20 Personen dar, denen hauptsächlich Aufgaben im Bereich des internationalen Rechts zufallen. Ihre Bestimmung ist es, im Auftrag des römischen Staates Verträge und Bündnisse zu schliessen, sowie den Krieg zu erklären oder den Frieden zu besiegeln. Darüber hinaus erstellen die Mitglieder Gutachten über den völkerrechtlichen Verkehr Roms mit seinen Nachbarn.
    Die Mitglieder der Fetiales werden durch Kooptation (Hinzuwahl neuer Mitglieder durch die alten Mitglieder) bestimmt.
    Außer bei der Gutachtenerstellung treten die Fetiales immer paarweise auf. Nach einer feierlichen Beauftragung durch den amtierenden Magistrat pflückt der verbenarius (Zweigpflücker) auf der Arx (Burg am Capitol) die sagmina (heilige Zweige und Kräuter an denen noch Erde haften muss). Dieses Büschel hat magische Wirkung und durch Berührung macht der Pflücker einen anderen Fetialen zum Pater Patratus. Dieser wird damit zum Wortführer der beiden.
    Bei Abschlüssen eines Vertrages wird ein Ferkel geopfert, das zuvor mit dem silex erschlagen werden muss. Dabei spricht man eine Verfluchungsformel, wonach im Falle des Vertragsbruches das Volk gleich dem Opfertier geschlagen und jener, der den Vertrag abgeschlossen hat, gleich einem Stein weggeworfen werden soll. Der silex, der heilige Stein wird im Sacrarium (heiliger Ort des Schutzes) des Iuppitertempels aufbewahrt. Für den Einsatz bei den Eiden wird er ebenfalls hervorgeholt.
    Der römische Schwur geht immer auf Iuppiter bzw. dessen Zweitname Diespiter. Die Zeremonie kann auch bei Anwesenheit von Fetiales nur eines Vertragspartners durchgeführt werden. Diplomatische Missionen werden oft von ihren begleitet.
    Eine wichtige Handlung ist die Kriegserklärung, die durch die Fetiales im Namen des römischen Volkes erhoben wird. Dabei gehen die Priester als Kriegsherolde an die Grenze Roms, auf das Stadttor, auf den Markt und erklären gegenüber dem ersten Einwohner der anderen Stadt den sie antreffen den Krieg. Werden Forderungen zurückgewiesen, Genugtuung verweigert oder Schuldige nicht ausgeliefert so erfolgt 30 Tage später die echte Kriegserklärung. Dabei wird von den Fetiales eine Lanze in das feindliche Gebiet geschleudert.
    Es ist auch gestattet beim Tempel der Kriegsgöttin Bellona ein kleines Geländestück zum Feindesland zu erklären. Die Lanze wird dann in dieses abgegrenzte Feindesland geschleudert. Der Kaiser ist stets Mitglied im Collegium der Fetialen. Bei größeren anstehenden Heeresoperationen leitet er oftmals dieses Rituals.


    LUPERCI


    Bei den Luperci handelt es sich um ein Priestercollegium aus zwei gleichartigen Kultgenossenschaften. Zum einen die Luperci Quinctiales und zum anderen die Luperci Fabiani.
    Die Hauptaufgabe der Luperci, denen ebenfalls ein Magister vorstand, liegt in der Ausführung des Lupercalia-Festes, das am 15. Februar gefeiert wird. Es gilt als Fest des Hirtengott Faunus, obwohl der magische Charakter die Veranstaltung dominiert. Die Feierlichkeiten stammen noch aus einer Zeit, in der man in Rom das Vieh in den Ställen durch Wölfe bedroht sah. Faunus hingegen ist der Beschützer der Herden auf der Weide. Die Vestalinnen bereiten u.a. an diesem Festtag die mola salsa (Speltschrot mit Salzlake als Opfergabe) zu. Zudem findet ein Hundeopfer statt, was auf die Reste eines Sühnefestes hindeutet.
    Zunächst wird ein Bock geopfert und zwei junge Männer dabei mit dem blutigen Opfermesser an der Stirn berührt und sofort mit in Milch getränkter Wolle wieder abgewischt. Daraufhin müssen sie laut lachen.
    Bei den rituellen Handlungen sind die Priester nur mit einem Ziegenfellschurz - der traditionellen Tracht der Hirten - bekleidet. Unterhalb des Palatin tätigen sie einen Umzug im Laufschritt. Mit einem Riemen aus dem Fell des zuvor geopferten Tieres, schlagen sie die ihnen Begegnenden. Bevorzugte Personen waren hierbei Frauen, der Schlag galt als Unheil abwehrendes und die Fruchtbarkeit förderndes Ritual.


    SALII (Salier)


    Die Salier sind eine Gruppe von insgesamt 24 Personen, die sich in zwei Sodales (Bünde) gleicher Größe gliedern, und bei einigen Festen militärischen Charakters zum Einsatz kommen. So beim Quinquatrus am 19. März (Beginn der kriegerischen Jahreszeit), dem Armilustrium am 19. Oktober (Reinigungsfest am Ende der kriegerischen Jahreszeit) und am Agonium des 17. März. Beide Bünde die Sodales Palatini und die Sodales Collini dienen ausschließlich kriegerischen Göttern. Erstere verehren den Mars Gradivus (= der dem Heer voranschreitende Mars), die anderen mit Quirinus den vergöttlichten Romulus. Die Collini kommen vor allem beim Agonium-Fest zum Einsatz.
    Die Curiae (Versammlungshäuser) sind getrennt und befinden sich für die Palatini auf dem Palatin und für die Collini auf dem Quirinal.
    Beide Bünde sind gleichartig organisiert und die Mitgliedschaft war nur Patriziern zugänglich. Sie werden auf Lebenszeit bestellt und ergänzen sich gleich den Arvalbrüdern durch Kooptation (Hinzuwahl neuer Mitglieder durch die alten Mitglieder). Weitere Aufnahmebedingungen sind:
    körperliche Ausgewogenheit, Unbescholtenheit der Person, freie Geburt, Bürgerrecht, beide Eltern müssen noch leben, keine Bekleidung eines öffentlichen oder anderen hohen priesterlichen Amtes, es sei denn durch freiwilliges Ausschieden.
    Die Amtstracht der Salier ist mit der Tunica Picta eine kurze rote Tunika. Dazu gehören noch mit dem Aeneum Tegumen ein eiserner Brustschutz und die Trabea genannte purpurne Toga, die durch eine Agraffe an der Schulter zusammengebunden ist. Als Kopfbedeckung dient ein eiserner Pileus (Helm), der oben in eine Apex (Spitze) mündete. Zur sakralen Ausrüstung zählte weiters ein Ancile (ovaler, in der Form einer 8 gefertigter heiliger Schild zu Ehren des Mars), ebenfalls auch eine Hasta (Lanze) und mit dem Enis ein einschneidiges langes Hiebschwert.
    Jeder der beiden Sodalitäten hat einen Magister als Vorstand, der als Praesul (Vortänzer) und Vates (Vorsänger) die Feste leitet. Die Zeremonien bestehen aus dem Carmen Saliare (alte formelhafte Gesänge), die von einem Amptruare (Kriegstanz) begleitet werden. Die Abläufe dieses Tanzes sind genau vorgeschrieben. Lanze oder das Schwert werden dabei an den Schild geschlagen. Auf einem bestimmten Weg ziehen die Salier durch Rom, kommen dabei aber beim Capitol und am Forum Romanum vorbei. An festgeschriebenen Punkten der Stadt wird dann in einem umgrenzten Bereich der Waffenreigen vollzogen.
    Ehrenrechte, die mit der Mitgliedschaft in den beiden Sodalitäten verbunden sind, sind: die Salier sind vom Militärdienst befreit und vom Staatsdienst freigestellt. Überhaupt sind die Mitglieder hoch angesehen. Am Jahresende werden ihnen mit der Cena Saliares ein feierliches Essen bereitet, das infolge seiner Üppigkeit alle anderen Gastmähler übertrifft.
    Die Selbständigkeit des Gremiums wird nicht angetastet, sodass sie ihre eigenen Akten und Mitgliederlisten führen. Bei der Mitgliederwahl gibt es kaum Beschränkungen. Der Kaiser greift - indem er Empfehlungen ausspricht - nur selten in die Angelegenheiten des Kultvereins ein.


    TITII SODALES (Titier)


    Der Kultverein wurde angeblich von Titus Tatius eingerichtet, um alte sabinische Kulte aufrechtzuerhalten. Nach seinem Tod weitete man ihn auf die Person seines Schöpfers aus. Der Kaiser wurde später im Usus selbst Mitglied.
    Sie waren Vorbild für jene Vereine, die den Kaiserkult übernahmen.

    AUGUSTALES


    Nach der Vergöttlichung des Trajan wurde von seinem Nachfolger Iulianus dieses Kollegium mit 21 Mitgliedern ins Leben gerufen. Der Kaiser selbst, gehört dem Gremium nicht direkt, sondern extra ordinem (ausserordentlich) an. Die Mitglieder werden von den Senatoren gewählt.
    Die Aufgabe der Vereinigung ist der Vollzug des Opferkultes zugunsten des vergöttlichten Kaisers und ebenfalls wird der Dynastie gehuldigt.
    Dem Gremium steht ein Magister Augustalis als Leiter vor.
    Die Augustales außerhalb der Hauptstadt
    Der Kult rund um die verstorbenen Kaiser wird nicht nur in Rom besorgt. In den Gemeinden römischen Rechts werden jene Männer, die diese priesterlichen Pflichten übernehmen, Seviri Augustales oder Augustales genannt. Da der Kaiserkult mit dem römischen Recht verbunden ist, trifft man sie außerhalb Italiens nur in den römischen Kolonien an.
    Allgemein Kultvereine
    Nicht nur die stadtrömischen Kultvereine sind von Bedeutung. Auch außerhalb Roms gibt es Bedarf an derartige Einrichtungen. Im Gegensatz zu den Priestercollegien unterliegen die Kultvereine keiner staatlichen Beschränkung. Kultvereine können von jedermann für jede Gottheit oder was man dafür hielt gegründet werden. Neben Bestattungsvereinen, denen jeder beitreten kann, haben sogar Sklaven ihre eigenen Vereinigungen. Durch sie kommen auch ärmere Personen und solche aus den untersten Schichten zu einem ordentlichen Begräbnis.


    SUBPARS SEXTA – FESTKALENDER


    noch auszuarbeiten!


    SUBPARS SEPTIMA – RÖMISCHE GÖTTER


    noch auszuarbeiten!



  • Ich hoffe Ihr versteht nun etwas besser, warum das soo lange dauerte. ;)


    Das ist der bisherige Grundstock, die beiden ebenfalls großen und wichtigen Punkte:


    SUBPARS SEXTA – FESTKALENDER


    und


    SUBPARS SEPTIMA – RÖMISCHE GÖTTER


    fehlen noch, doch dachte ich, dass ich das hier schonmal vorstellen sollte, vielleicht fallen Euch Fehler, jeglicher Art auf, oder ihr seht etwas anders. Ich habe versucht einen guten Kompromiss zwischen Historie und Imperium Romanum zu finden und hoffe, dass dies gelungen ist.


    Wenn die beiden unteren Punkte fertig sind, wird sich vielleicht auch oben einiges ändern, doch hoffe ich immernoch, dass, wenn das sakrale Rangsystem raus ist auch welche zu bekommen, die mir dann helfen könnten. ;)


    Die Sigs sind fertig und ich speise sie ein, Secundus. Sollte es Probleme bei der Umsetzung geben, dann reden wir drüber. :)
    Ich hätte da vielleicht schon eins. ;)


    Flavius Vespasianus,


    ich habe vieles Deiner Einwände berücksichtigt, der Flamen Traianalis ist jetzt niederer Priester, die Maiores und die Fratres Arvales sind nur Patriziern vorbehalten und vorerst existieren auch alle Collegien und Kultvereine. Ob welche davon eingefroren werden, das soll das Collegium Pontificum beschließen. Bisher also, ICH. ;)


    Welche Foren, wie sinnvoll sind ist dauch zu besprechen.


    Ich weiß, dass es viel ist, aber ich mache eben keine halben Sachen. ;)
    Da liegt das Problem, wenn man einem Padanten eine solche Aufgabe gibt. ;)

  • **KLATSCH* *KLATSCH* *KLATSCH* *


    Senator Macrinius erhebt sich langsam klatschend, sieht von links nach rechts in die Curia, wo er vor sich die ganzen Senatoren des Imperiums erblickt. Kein Senator, war er noch so gebrechlich oder krank, wollte sich diesen Moment entgehen lassen. Eine Sternstunde der Götter ging auf Rom nieder. Die meisten Senatoren verfolgten die vorherige Ausführung des Iulianus mit halboffenem Mund.


    "Freunde, Senatores, man erkennt die göttliche Führung des Traianus in der Hand seines Neffen Iulianus, unseres Augustus.


    Unser väterlicher Führer, der in einem Kraftakt dieses Religionswerk, diese grosse Reform verfasst hat, die neuzeitliche Geister ebenso zufrieden stellt, wie auch konservative Kräfte respektiert. Dieser unser aller Vater hat Herausragendes geleistet.


    Selbst die Factio Albata und deren Vertreter müssen diesem Akt der Grosszügigkeit unserem Augustus Tribut leisten.


    Ich denke, mein Freund Iulianus hat sich mit dieser Arbeit in den Annalen der Geschichte einen Platz reserviert.


    Betet, Freunde, betet für unseren Augustus, er lebe hoch!"


    *Marcellus bemerk den Jubel, der unmissverständlich in der Curia losbricht. Was für eine Wohltat*


    PRAEFECTUS CLASSIS PRAETORIAE MISSINENSIS
    PATER FAMILIAS GENTIS CLAVDIA
    NOMEN HONORES "RESTITUTOR"

  • Der Kaiser hat mich gebeten nach einigen Tagen der Bedenkzeit den obigen Codex zur Abtimmung zu stellen, damit er in jetziger Form die sakralen Ränge bereits freischaltet.


    Dies tue ich hiermit und bitte um ein Votum des Senates.

  • Leider war ich einige Tage indisponiert.


    Aber nun die letztliche Zustimmung und die Ratifizierung:



    ABSTIMMUNG
    DECRETUM SENATUS



    Die laufende Abstimmung ist beendet.



    Das zur Abstimmung gestellte Decretum Senatus wurde: angenommen


    Die laut DECRETUM IMPERATORIS I GESETZGEBUNG UND GESETZESÄNDERUNG
    nötige Mehrheit von 60% des Senates wurde also erreicht erreicht.



    PATER FAMILIAS GENTIS AVRELIA
    PRINCEPS SENATVS

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