Ich betrat das Cubiculum.
Salve Lucilla! Sag, störe ich dich?
Decima Lucilla
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- Cubiculum.
- Decima Lucilla
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"Aber nein, Maior." lächelt Lucilla und weist auf einen Stuhl nahe dem Fenster. "Setz dich doch. Was gibt es?"
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Ich wollte nur etwas fragen. Und zwar...du gehst doch mit Sicherheit auf die Festlichkeiten in der Casa Decima in Rom. Ich selbst wollte auch dort hin. Wann wirst du aufbrechen und wollen wir zusammen reisen?
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Lucilla schaut ein wenig erschrocken auf.
"Ach herrje! Die Verlobung! Ein Glück, dass du mich daran erinnerst, das hätte ich ja beinahe vergessen. Ich werde Ambrosius Bescheid geben, dass er packen soll. Natürlich werde ich auch dorthin reisen."
Sie überlegt kurz. "Wenn wir morgen abreisen, sollten wir noch rechtzeitig ankommen. Hoffentlich gibt es keinen Sturm auf dem Meer, aber der Herbst hat ja noch nicht begonnen."
Sim-Off: Ummelden morgen, gegen Nachmittag?
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Ok. Dann werde ich mcih wohl auch mal an die Vorbereitungen machen. Wann hast du gedacht, wann wir abreisen sollten?
Sim-Off: Morgen Nachmittag:
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"Am besten gegen Nachmittag. Wenn wir Glück haben und die See ruhig ist, dann können wir die Nacht zum Schlafen nutzen. Etwas anderes kann man auf dem Schiff ja doch nicht machen."
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Nun denn Lucilla. Wir sehen uns dann.
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klopf klopf
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Hmm scheint so als ob Sie schon abgefahren ist sagte ich zu mir und ging wieder.
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Niedergeschlagen und voll trübsinniger Stimmung flüchtet sich Lucilla nach der Bestattung ihres Cousins in ihr Cubiculum. Sie setzt sich auf ihr Bett, lehnt sich an die Wand an, zieht die Beine an und umfasst sie mit den Armen.
Wieder muss sie an vergangene Zeiten denken und wieder kann sie ihre Tränen nicht zurückhalten. Sie lässt ihre Stirn auf die Knie sinken und weint, bis ihr der Kopf dröhnt und keine Tränen mehr kommen. Erschöpft lässt sie sich auf die Seite fallen und vergräbt ihr Gesicht in ihrem Kopfkissen. Wenn sie nur einschlafen könnte, einschlafen und erst wieder aufwachen, wenn dieser Tag schon lange Zeit vorbei ist.
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Kurz nach der Anreise schritt Maximian zielstrebig auf das Cubiculum Lucillas zu. Die arme Frau hatte einige Tage lang ganz allein hier wohnen müssen und das tat ihm leid.
"Tantchen?", fragte er, nachdem er ein paar mal an die Tür zu ihrem Cubiculum geklopft hatte. -
Lucilla kommt von hinten an ihren Neffen heran.
"Maximian! Suchst du mich?" Sie grinst breit. "In meinem Cubiculum wirst du mich nur selten treffen, wie überhaupt in der ganzen Casa. Aber du hast Glück, ich bin gerade auf der Suche nach meinem Ambrosius und wenn er hier nicht steckt, dann weiß ich auch nicht mehr."Sie öffnet die Tür und schaut in das Cubiculum. "Nein, hier ist er wohl auch nicht. Aber was kann ich für dich tun, Neffe? Hast du schon von deinem neuen Hauslehrer gehört. Ein strenger Mann, aber weise. Seit wann seid ihr überhaupt wieder da?"
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Als auf einmal aus einer unverhofften Richtung die Stimme seiner Tante ertönt, schrickt Maximian leicht zusammen und ist dann erstmal Lucillas Redeschwall erlegen, während dem er sie komisch anlächelte. Als sie fertig ist, waren seine Augen trotz des Lächelns groß und er schüttet den Kopf. Anschließend ging er erstmal auf sie zu und umarmte seine Tante.
"Also, gib mir einen Moment.1. Ja, genau dich suchte ich.
2. Richtig, du warst die, die so selten Zeit für mich hatte", grübelte er scheinbar laut und das mit theatralisch nachdenklicher Miene.
"3. Nach deinem Abrosinus? Das ist ein Sklave, oder?
4. Da bin ich mir nzwischen nicht so sicher. Vor allem wollte ich uns aber alle ungeschadet zurück melden." Er grinste leicht.
"5. Ich frage mich, wer von dem neuen Hauslehrer noch nicht gehört haben könnte. Jeder, dem ich begegnete, erinnerte mich an diese wunderbare Tatsache." Ein Augenverdrehen konnte er sich nicht verkneifen.
"Und schließlich, zu deiner letzten Frage:", rollte er alles auf und sog einen ganzen Schwall Luft ein, "Seid wenigen Augenblicken erst.Und es tut gut, dich wiederzusehen. Auch wenn wir gar nicht so lange fort waren und ."
Der junge Mann, der in abzählbaren Tagen offiziell zum Manne reifen würde, lächelte lieb, nachdem er seine Augen wieder hatte schrumpfen lassen, sich imaginären Schweiß mit dem Ärmel seiner Tunika weggewischt hatte und schaukelte auf den Sohlen.
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"Ach, ich habe nie Zeit?" fragt sie gespielt empört zurück. "Mir kommt es eher so vor, als habt ihr mich alle alleine gelassen." Lucilla wuschelt ihrem Neffen durch die Haare. Es dauert nicht mehr lange, bis er offiziell zum Mann erhoben wird, aber bis dahin muss er noch die Kinderbehandlung über sich ergehen lassen.
"Da braucht ihr euch nicht wundern, wenn ich sonst auch nie Zuhause bin, wo vor der Tür dieser Casa doch das pralle Leben auf mich wartet." Sie zwinkert ihm zu. "Aber es ist schön, dass ihr wieder da seid. Und ja, Ambrosius ist mein Sklave." Kurz schleicht sich ein verstohlenes Grinsen auf Lucillas Gesicht."Sei froh, dass alle euren Lehrer so lobend erwähnen. Ich glaube nicht, dass er ein Ungeheuer ist, im Gegenteil. Von daher könntet ihr durchaus Freude am Unterricht finden. Und er weiß wirklich eine Menge. Wenn du gut aufpasst, wird vielleicht einmal ein schlauer Kopf aus dir." Sie verkneift sich den provokanten Zusatz, dass er dann später auch mal etwas anders machen kann, als zur Legion zu gehen.
"Und es ist gut, dass wir endlich einen Hauslehrer gefunden haben, dann seid ihr zwei beschäftigt und kommt nicht auf dumme Gedanken. Ich werde auch bald in Roma sein und wenn Maior ebenfalls dort bleibt, dann wird es wieder leer hier." Vorerst würde noch Maximians Mutter da sein, doch wer weiß wie lange noch.
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Ja, diese Angewohnheit aller einem durch die Haare zu wuscheln... Maximian hatte sie beinahe schon vergessen geglaubt. Aber so konnte man sich irren. Mit hängenden Schultern und zersauster, kurzer Mähne und vielsagender Miene stand er da wie ein begossener Pudel, ehe er zur Verteidigung überging.
"Aber nur, weil wir uns bei dir sicher sein können, dass du keine Heerscharen von Männern brauchst, die auf dich aufpassen", zwinkerte er nun seinerseits, ehe er die Augenbrauen wegen dem seltsamen Grinsen verdächtigend zusammenzog.
"Das stimmt doch?""Wenn da mal nicht jede Rettung zu spät kommt...", scherzt er dann mit ziemlich ernstem Gesichtsausdruck, was die Aussicht, einmal zu den Klugen zu zählen, anbelangt.
Jeder, der Maximian halbwegs kannte, wusste ohnehin, dass er gerne lernte. Vor allem hörte er gerne Geschichten aus anderen Ländern und so war er dem Unterricht gegenüber wirklich nicht abgeneigt. Er grinste.
"Nein, ich denke auch, dass er uns viel lehren wird. Ich mag es nur, wie ihr euch Mühe gebt beim Gutzureden.Och... Du wirst auch nach Roma gehen? Beruflich?", fragte er dann sichtlich enttäuscht nach - einem Kind ähnlich, dem man sagte, es dürfe die ganze Woche lang nicht das Haus verlassen um mit Freunden zu spielen.
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Als Maximian auf die Heerscharen von Männern zu sprechen kommt, hebt Lucilla nur die Augenbrauen. "Heerscharen nicht, dein Vater reicht für gewöhnlich, aber er ist ja weit weg." Sie grinst hintergründig.
"Wir sind immer bemüht, dir gut zuzureden. Denn auch wenn es nichts hilft haben wir es noch nicht aufgegeben."
Plötzlich sinkt die Stimmung ein wenig. Lucilla fährt Maximian nochmal durchs Haar. "Ja, ich werde nach Rom gehen, wenn alles klappt. Ich vermisse die große Stadt. Außerdem wird es einige Umstrukturierungen im Cursus Publicus geben." Die Lucilla nicht gerade ungelegen kommen.
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Maximian schnaufte einmal belustigt, als seine Tante sich über seinen Paps ausließ.
"Heeee, wie redest du denn über meinen Vater?", fragte er gespielt empört, gleich darauf aber wissend und leicht ausweichend grinsend. "Was soll's... Wo du Recht hast, hast du Recht."Dann lachte er auf und stemmte die Hände in die Seiten.
"Du warst eindeutig zu lang allein, liebe Tante. Ich bin kein hoffnungsloser Fall", brummte er gespielt ein wenig eingeschnappt.Doch gleich darauf wurde der junge Mann wieder ernst und ließ sich bereitwillig durchs Haar wuscheln, denn er wusste freilich, dass das irgendwann ein Ende nehmen würde. Es musste es einfach.
"So ist es nunmal. In der heutigen Zeit muss man sich anpassen, um eine gut bezahlte Arbeit zu finden."
Dann jedoch sah er gar ein wenig traurig drein. -
Lucilla winkt ab. "Um die Arbeit geht es nichteinmal. Wenn ich die Versetzung nicht wollte, würde Senator Avarus meinen Posten sicher nicht hergeben. Und wenn doch, so würde ich auch in Hispania etwas anders zu tun finden."
Sie schaut ihren Neffen ein wenig betrübt an. "Als ich noch in Rom bei Großtante Drusilla war, da sehnte ich mich immer zurück nach Tarraco, nach meiner Familie. Aber es ist längst nicht mehr so, wie es früher einmal war. Sicher, auch Tarraco ist gewachsen, doch gegen Rom kommt es nicht an. Die Märkte, die Thermen, die Bankette, die Spiele..." Lucilla gerät ins Schwärmen und seufzt dann. "Ich kann nicht einfach nur hier vor mich hinarbeiten."
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Maximian hörte seiner Tante aufmerksam und verstehend zu. Als sie von Roma redete, lächelte er sogar vor Begeisterung.
"Das ist wahr, die Stadt im Zentrum unserer Welt ist mit keiner anderen zu vergleichen. Es scheint, dass es einen nicht mehr loslassen will, war man auch nur einmal dort."
Er seufzte geschlagen.
"Ach ,Tantchen. Die ganze Familie war zwischenzeitlich mehrere Wochen in Roma, nur du hütetest die Casa hier. Und nun bist du an der Reihe, nehme ich an. Was mich anbelagt - ich werde dich sicherlich vermissen, aber so allmählich gewöhne ich mich an die ruppige See und das ewige Geschaukel."
Er lächelte liebevoll und zwinkerte, ehe er einen Moment lang überlegte und dann frech grinste.
"Außerdem gibt es dort viel mehr Menschen als hier. Viele reiche Handelsmänner, Senatoren und so weiter..." -
Lucilla lacht. "Oh ja, die darf man natürlich nicht vergessen. Vor allem die reichen Handelsmänner mit ihren Unmengen an schönen nützlichen und unnützen Waren können eine Frau wie mich leicht verführen. Ehe ich mich versehe, habe ich an jedem Fuß einen neuen Schuh und ein Kleid obendrein. Da kann ich nur hoffen, dass ich im Sonderangebot noch einen Sklaven bekomme, der das alles nach Hause trägt."
Sie seufzt theatralisch, kann ihr Grinsen jedoch nicht lange unterdrücken. "Und wie waren die reichen Damen Roms so? Viele Mädchen müssen nach Rom zur Erziehung zu ihren Großtanten, da findet sich sicher auch eine für dich aus gutem Hause. Oder wartest du darauf, dass dir dein Vater eine gute Partie besorgt?" Das könnte allerdings dauern, bis diese perfekte Frau gefunden ist. (:P)
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