Decima Lucilla

  • Maximian lachte nun auch, wusste er doch um die Faszination, die Einkäufe auf Frauen ausübten. Es schien gar etwas Übernatürliches an sich zu haben, wenn es erst einmal losging und endete entweder in einem Desaster oder absoluter Glückseeligkeit.
    "Einen Sklaven wirst du dafür doch gar nicht benötigen. Du bist so hübsch, dass dir ohnehin jeder zu Füßen liegt und dir gerne deine Einkäufe tragen möchte", sagte Maximian ganz bewusst.


    "Oh, bewahre. Nein, ehe er mir eine Partie vorschlägt, bemühe ich mich selber", sagte der junge Mann, dem das Thema plötzlich gar nicht mehr sooo zu liegen schien, mit großen Augen und gerunzelter Stirn.
    "Aber noch bin ich viel zu jung dafür... Und Frauen gibt es ja auch hier." Er räusperte sich, kratzte sich mit einem Finger im Nacken und grinste dazu schelmisch.

  • "Du bist ein Schmeichler, Maximian. In dieser Hinsicht kommst du genau nach deinem Vater." grinst Lucilla. "Ich glaube, das hat er im Zusammenleben mit seinen Schwestern gelernt. Seine Autorität hatte auf uns nie eine Wirklung, also musste er uns auf andere Weise zu unserem Besten überzeugen."


    Ihr Grinsen wird noch breiter, als Maximian das nachfolgende Thema unangenehm wird.
    "Soso, du suchst sie dir also selbst. Und da hast du noch niemanden im Auge? Immerhin wirst du bald ein Mann sein und du wirst mir ja wohl nicht erzählen wollen, dass die Mädchen alle ganz unbeeindruckt an dir vorrüber gehen. Du bist immerhin ein Decima."

  • Naja, dass man bei Frauen mit Authorität nur selten weit kam, hatte Maximian schon früh entdeckt. Doch das war kein Thema, das man mit seiner Tante besprach, also schmunzelte er nur vielsagend.
    "Ich hatte auch zwei Schwestern."


    "Wenn du dich so gut mit uns Decima-Männern auskennst, dann brauche ich deine Fragen doch wohl nicht ernsthaft zu beantworten... richtig?", erwiderte er und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. So wie er es immer dann tat, wenn er auf den Sohlen seines Schuhwerks schaukelte und dazu sooooooowas von unschuldig dreinsah.

  • "Ganz richtig." lächelt Lucilla triumphierend. "Mir ist ohnehin klar, dass dir schon die halbe Damenwelt Tarracos zu Füßen liegt."


    Sie lässt eine kurze Pause wirken, fügt dann aber noch einmal mit einem schelmischen Lächeln hinzu: "Und du wirst sehen, wenn du ersteinmal die bulla abgelegt hast, dann sind es nicht nur die potenziellen Schwiegermütter, sondern auch bald deren Töchter."


    Kichernd dreht sie sich zum Gang hin. "So, nun muss ich aber wirklich mal Ambrosius finden. Er muss noch die Koffer packen und eine Massage könnte ich auch gebrauchen."

  • Der Neffe schmunzelte. Wurden die Wangen da etwa ein klein wenig rot?
    "Im Ernst, Tante Lucilla, so schlimm bin ich gar nicht..."
    Aber auch er musste bei ihrer kessen Bemerkung kichern und verlor die Röte schon gleich wieder.


    Im nächsten Moment seufzte er bedauernd. Diesen Ambrosius kannte er noch gar nicht.
    "Ja, lass ihn die Koffer packen. Aber bei der Massage kann ich dir auch behilflich sein!"
    Er grinste nicht. Nein, er unterdrückte es ziemlich erfolgreich. Nicht einmal ein verrätersiches Zucken der Mundwinkel war zu sehen. Einen Moment, dann noch einen und noch einen, während er neugierigst das Gesicht seiner Tante beobachtete.
    Erst dann, nach einigen Augenblicken, legte sich seine Stirn in winzigkleine Fältchen und er gluckste in sich hinein.

  • Ja wo ist sie denn? Da ist sie nicht, dort ist sie nicht, ihr Götter, die Frau hat Hummeln in ihrem zarten kleinen süßen Popo. :D


    "Ach Herrin, da seid ihr ja! Ich such euch schon die ganze Zeit! Das Badewasser! Ich habe doch ein Bad für euch eingelassen! Und jetzt ist es sicher schon wieder kalt." :(


    Mit wem redet sie da? 8o Wuuh, Schnuckelchen! =) *rrrrr* :D Hach, der Kleine hat ja auch so einen süßen Hintern. :D Richtig zum reinkneifen. :]


    "Aber jetzt ab ins Bad! Dickerchen... äh... wie heißt er doch gleich wieder... -.^ Gallus hat mich schon ganz böse angeschaut, weil ich schon wieder soviel Holz verbraucht habe fürs heiße Wasser. Und dann noch die Massage! Und die Koffer! Ach die Koffer muß ich auch noch packen! Seufz! Ich komm noch ganz durcheinander!" ;(

  • Lucillas Grinsen breitet sich nach Maximians Kommentar gerade von einem Ohr bis zum anderen aus, als Ambrosius um die Ecke schießt, voller Elan wie immer.


    "Ambrosius! Ich suche dich doch auch schon die ganze Zeit! Aber das hätte ich mir ja denken können, dass du wieder für mein leibliches Wohl sorgst." Sie lächelt ihn sanft an. "Kennst du eigentlich schon meinen Neffen Maximian? Er ist Meridius Sohn. Maximian, dies ist Ambrosius. Ihr entschuldigt mich, auf mich wartet ein Bad. Ihr könnt euch ja noch ein wenig über die besten Massagetechniken unterhalten. Maximian ist auch ein großer Masseur, Ambrosius."


    Lucilla dreht sich um und geht mit einem Zwinkern an Maximan vorbei in Richtung des Badezimmers.

  • Maximian grinste ebenfalls und wurde dann Zeuge eines wirklich filmreifen Auftritts. Zuerst sah er den herbeigelaufenen Sklaven an, dann wurde der Gesichtsausdruck ein wenig verdattert, weil der Mann so viel und so seltsam quasselte und letztendlich musste er leise lachen. Dickerchen? Seufz??
    Seine Tante stellte ihn ihm als Ambrosius vor und Maximian nickte ihm grinsend zu, ehe sie sich verabschiedete und ihm im Vorübergehen zuzwinkerte. Maximian sah er schelmisch grinsend hinterher, schüttelte dann leicht den Kopf und sah Ambrosius an.
    "Oh, das vonwegen großer Masseur war nur ein Scherz...", sagte er und räusperte sich. Schade, aber er hätte es dennoch gern mal gewagt.

  • Aha, das also ist der Sohn von diesem Meridius? Naja, sie sehen sich tatsächlich ein wenig ähnlich, aber der Junge sieht schon um einiges besser aus ... nicht schlecht, Herr Specht. =) Und sicher voll hetero. :( Seufz. Schade. Hihi, gut, dass meine Herrin auch so ein Sahneschnittchen ist. :D


    "Ach wieso denn? Das Prinzip ist ganz einfach. Ein warme Bad vorher, eine bequeme Unterlage für die Herrin, ein paar weiche Handtücher, sehr gut riechendes Öl und nicht zu grob sein, das sind die Zutaten für eine gute Massage. =) Ach ja, Muskelkater in den Armen sollte man auch nicht haben, sonst ist es eine Qual für den Masseur." :D

  • Maximian lachte, auch wenn er sich die Anleitung Wort für Wort genau einprägte. Ganz sicher würde er sich selber mal daran probieren. Er malte sich eine große Wirkung dafür aus...
    "Das hört sich gar nicht einmal so kompliziert an. Und auch wenn ich bestimmt in der nächsten Zeit nicht dazu kommen werde, werde ich deine Ratschläge berücksichtigen.
    Es war mir eine Freude, dich kennenzulernen. Aber nun geh, bevor ich mich dazu entschließe, meinte Tante zu verwöhnen..."

    Er zwinkerte.

  • "Es ist nicht kompliziert, ehrlich. Wenn du willst, Herr, kann ich es dir ja einmal zeigen." =)


    Ja, ist denn der schnuckelig. Hach... ob ich ihn wohl für eine Nacht... äh, lassen wir das lieber, sonst werde ich wieder ganz hibbelig. =)


    "Wie? Was? Nein, nix da! Meine Herrin gehört mir! :D Tsts, mir meine Arbeit wegnehmen. :D Wo kommen wir denn da dahin? ;) So, aber jetzt muß ich noch die Koffer packen, sonst kommen wir nie nach Rom."


    Ich grinse noch übers ganze Gesicht ihn an und rutsche... huiiiiii... =) Richtung begehbaren Wandschrank, um alles zusammenzupacken. :D

  • "Ja, das könnte man einmal ernsthaft ins Auge fassen", antwortete Maximian und hatte auch schon eine Idee, an welcher Person.
    Aber dann musste er schon wieder leise glucksen. Dieser Ambrosius musste ein fabelhafter Gesellschafter für Lucilla sein, so behände und erfrischend er quasselte.
    "Hm, das dachte ich mir schon. Bei solch einer Arbeit würde ich mir wahrscheinlich auch nicht reinreden lassen. Aber ja, geh nur."
    Er ginste ebenfalls amüsiert und ging dann seinerseits fröhlich den Kopf schüttelnd seiner Wege.

  • Iulia betrat Lucillas Zimmer. Mal sehen wie gut Calliope und Niobe ihre Aufgaben verrichtet hatten. Prüfend ließ sie ihren Blick durch den Raum wandern, das Bett war frisch gemacht, nirgendwo lag Staub, die Lampen waren mit Öl gefüllt. Wenn die anderen Zimmer hier im Haus so ähnlich aussahen stand der Ankunft der Gäste für die Verlobungsfeier nichts mehr im Wege... Auch wenn in regelmäßigen Abständen in den leerstehenden Zimmer geputzt wurde, waren doch einige Handgriffe notwendig um sie für Gäste wohnlich zugestalten. Nachdem sie noch unter dem Bett nachgesehen hatte , verließ sie das Zimmer wieder und setzte ihren Rundgang fort.

  • Lucilla betritt ihr altes Cubiculum, nachdem sie aus dem Atrium 'geflüchtet' ist. Nichts hat sich verändert, nur eine Reisekiste vor dem Wandschrank zeugt davon, dass sie zu Gast ist. Sie legt ihre Palla auf einem Stuhl ab und lässt sich auf ihr Bett sinken. Noch nie hat sie die Stimmung vor einer Bestattung als so merkwürdig empfunden, wie heute. Doch sie ist zuvor auch noch nie so zerrissen gewesen, zwischen den Extremen der Trauer und der Freude.


    Seufzend steht Lucilla auf und geht zu einem Regal. Sie nimmt eine kleine Kiste, öffnet sie und stellt zufrieden fest, dass noch alles an Schreibsachen da ist. Sie nimmt sich ein Stück Pergament, das Tintenfass und eine Feder heraus und setzt sich damit an den Tisch.

  • Eine Weile später setzt Lucilla ihren Namen unter den Brief. Sie zeichnet ihn regelrecht, denn ihre übliche Beamtenunterschrift ist etwas zu unleserlich. Nocheinmal überfliegt sie die Zeilen und steht dann seufzend auf. Aus der Kiste holt sie die Untensilien zum Siegeln, faltet schließlich das Pergament und verschließt es.


    Einen Augenblick lang hält sie den Brief vor ihre Brust und schließt die Augen. Wenige Tage nur, und er wäre bereits in Rom. Wenn sie sich nur selbst gleich mitschicken könnte. Lucilla legt den Brief auf ihren Nachttisch. Um ihn noch aufzugeben, ist es bereits zu spät, doch gleich am nächsten Morgen würde sie Petronius Varus aufsuchen.

  • Lucilla sitzt auf einem Korbstuhl in ihrem Cubiculum und lässt ihre Gedanken kreisen. In ihren Händen hält sie eine Kette mit einem Schmuckstein, das erste Geschenk, welches Avarus ihr in Rom gemacht hatte. Obwohl die Überfahrt von Italia her nicht viel länger als sonst gedauert hat und sie erst seit kurzem in Hispania ist, kommt es ihr so vor, als wäre sie schon bald Wochen von ihm getrennt. Und das Schlimmste ist, dass sich alles noch endlos zu verzögern scheint, weil kein Priester in Sicht ist. Lucilla seufzt und versucht sich mit positiven Gedanken abzulenken, was ihr jedoch nicht recht gelingen will. Immer wieder schleichen sich Sorge, Unruhe und Ungeduld in ihre Gedanken.

  • Nach dem großen Streit im Tablinum stand Valeria nun vor Lucillas Zimmer. Sie hatten sich bisher nie über tiefgreifende Dinge unterhalten, aber Valeria war der Meinung, dass sie irgendwann nun einmal damit anfangen mussten - und warum nicht jetzt, da Lucilla ganz sicher jemanden brauchte, mit dem sie sich aussprechen konnte und der ihr einfach nur zuhörte.
    So stand sie nun also da und klopfte dreimal an.

  • Nach dem kurzen Gespräch mit Livianus kommt Lucilla zu ihrem Zimmer. Dort steht Valeria vor der Tür und klopft. Sie muss kurze Zeit nach ihr und Livianus aus dem Tablinum gegangen sein und Lucilla fragt sich, ob die Familienbesprechung schon beendet ist.


    "Valeria... willst du zu mir?" Lucilla seufzt. "Entschuldige, natürlich willst du, sonst wärst du ja nicht hier." Sie öffnet die Tür und bittet Valeria hinein.

  • Valeria wandte sich um und sah Lucilla vor sich stehen. Sie lächelte die andere an und nickte dann.
    "Ganz genau", meinte sie und trat dann nach Lucilla in ihr Cubiculum.
    "Wie geht es dir?" fragte sie dann, um ein Gespräch in Gang zu bringen.

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