- Officium XXV

So...dann sehen wir mal., began ich mit meinen Erklärungen für den neuen Diener.

Quarto hat dich also hergeschickt. Der Mann denkt mit, das kann ich dir sagen., lobte ich den Magister Domus Augusti.
Es gibt einiges für dich zu tun, ich denke das ist auch in deinem Sinne?

Als Cubicularius wirst du für die Gaderobe des Kaiser zuständig sein. Ich weiß noch nicht genau, wie lange die Reise dauern wird, aber es sollten Gewänder für mindestens sechs Tage mitgenommen werden. Nur zur Vorsorge., sprach ich weiter.
Genaueres erfährst du aber noch von mit.
Ich habe den Begin der Reise auf den ANTE DIEM IV NON OCT DCCCLVI A.U.C. (4.10.2006/103 n.Chr.) festgelegt. Bis dahin solltest du fertig sein. Am besten wird es sein, wenn ich dich davor mit dem Kaiser bekannt mache.

Fragen bis jetzt?

Pilatus hörte dem Mahister Officiorum aufmerksam zu, denn er wollte sich die Peinlichkeit ersparen sich durch falsches Verhalten oder Unaufmerksamkeit bei seinem Vorgesetzten oder gar bei dem Imperator persönlich zu blamieren.

"Nein ich habe keine Fragen bis hierher", antwortete Pilatus dann auf die Frage des Decimus Maior und wartete darauf das jener fortfahren würde.

Gut., sagte ich und warf einen Blick auf die Notizen, die ohnehin auf dem Schreibtisch lagen.

Die Reise findet auf dem Weg über Land statt. Ansonsten gibt es nichts wichtiges dazu.
Wenn du Fragen hast, kannst du dich auch an die Oberdienerin wenden. Diese ist aber derzeit nicht im Amt, sondern fungiert als Aedil. Ichweiß auch nicht, ob sie danach wieder zurückkehren wird...

Ich dachte nach...was musste ein Diener sonst noch wissen? Natürlich! Wo sind die entsprechenden Zimmer!

Das wäre von meiner Seite aus erstmal alles. Wenn du noch etwas wissen möchtest, hast du jetzt die Gelegenheit zu fragen. Ansonsten...hätte ich geschaut, ober der Kaiser einen Moment für uns entbehren kann.

"Nein auch diese Ausführungen warfen bei mir keine Ausführungen", antwortete Pilatus und fuhr fort:

"Wenn du dir sicher bist, das der Kaiser seine kostbare Zeit für einen einfachen, neuen Cubicularius wie mich zu opfern bereit ist, wäre es mir eine große Ehre und Freuden unseren Imperator bereits jetzt einmal kennen zu lernen."

Auch wenn Pilatus ansonsten kühl über die Vorgänge nachdachte und ihn wenig aus der Fassung bringen konnte, spürte er doch eine gewisse Aufregung eventuelle gleich dem Kaiser von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen.

Du musst verstehen, fuhr ich fort. als Cubicularius bist du einer von denen, die dem Kaiser am nächsten sind. Du erhältst Einblicke in sein privates Leben, die dem Hauotteil der Bürger verschlossen bleiben.
Ich räusperte mich.

Aus diesem Grund ist es auch wichtig für den Princeps, wer ihn umgibt.

"Selbstverständlich", antworte Pilatus auf Maiors Ausführungen und fuhr fort:

"Der Kaiser will wohl kaum Diener in seiner Umgebung haben denen er nicht trauen kann..."

Ich sehe, du hast verstanden, Germanicus!, antwortete ich ihm.
Aber bevor du dich an deine Arbeit begibst, zeige ich dich erst deine Räumlichkeiten, wo du wohnen wirst.

Danach mache ich dich mit den anderen Dienern bekannt. Einer von ihnen werde ich den Auftrag geben, dich in deine Arbeit anzuweisen, da ich selbst nicht sehr in die Arbeit der Dienerschaft eingegliedert bin

Ich erhob mich von meinem Schreibtisch und bat dem Cubicularius mir zu folgen und ging voraus in den Domus Augustana...

Wieder klopfte Durus an die Tür des Officiums

*KLOPF KLOPF*

Du kannst eintreten, kam es aus dem Officium., Es ist offen!

Durus trat ein.

"Salve, Decimus. Ich bräuchte mal wieder eine Audienz beim Kaiser, wenn es möglich ist."

Durus räusperte sich.

Ah, Quaestor!, begrüßte ich den Tiberier. Salve!

Ob es dir möglich ist eine Audienz zu bekommen? Aber natürlich, als amtierender Magistrat sofort...

Ich warf einen kurzen Blick auf die Wachstafel vor mir auf dem Schreibtisch und stellte fest, dass der Kaiser momentan nichts zu tun hatte.

Hast du jetzt sofort Zeit?, richtete ich daher die Frage an Durus.

"Ja, natürlich."
antwortete Durus. Es war wirklich höchste Zeit...

Wunderbar!, antwortete ich und klatschte in die Hände, worauf der Scriba hereinkam.

Der Quaestor hat eine Verabredung mit dem Kaiser, sagte ich ihm.
Bitte führe ihn in die Aula Regia und benachrichtige den Imperator.
Und zu Durus gewandt: Vale, Durus und bis bald.

"Vale et tu!"

antwortete Durus und folgte dem Schreiberling, während er sich fragte, ob dieser vielleicht einer dieser Christen sei...

Es war kein weiter Weg vom Officium des Quaestor Principis hinüber zum Officium des Magister Officiorum. Dennoch nutzte ihn Gracchus ein jedes Mal, um dabei die Schönheit des Palastgebäudes zu bewundern, die herrlichen Statuen und Büsten, welche auf marmornen Säulen ruhten, und die akkurat gefertigten Wandmalereien. Er dachte darüber nach, ob sich noch ein anderer Weg zu seinem Officium finden ließe, um andere Teile dieses perfekten Bauwerkes besichtigen zu können, da stand er bereits vor der Tür, welche ihn zu Decimus Maior führen würde. Er klopfte an.

Kurz nachdem er angeklopft hatte, wurde er hereingebeten.

So trat er denn in das Officium ein.
"Salve, Magister Officiorum. Das Ersuchen um einen Audienztermin führt mich heute zu dir. Es geht um die Besprechung der Änderungsvorschläge am Codex Universalis und betrifft daher auch den Quaestor Consulum. Wir würden ein Zeitfenster zum Beginn der kommenden Woche bevorzugen, wenn dies denn möglich ist."

Salve!, begrüßte ich den Quaestor Principis.

Natürlich ist es möglich, dass ihr am Anfang der nächsten Woche einen Audienztermin erhaltet, antwortete ich, nachdem er sein Begehren vorgetragen hatte. Im gleichen Zuge holte ich das Wchstäfelchen hervor.

Was hältst du vom ANTE DIEM XVI KAL NOV DCCCLVI A.U.C. (17.10.2006/103 n.Chr.) um die Mittagszeit? Der Kaiser könnte euch da mindestens eine Stunde Zeit einräumen.

Er klopfte an die Türe des Magister Officiorum ...