- Officium XXV

  • Nicht nur die spärlichen Informationen die Livianus über den Gesundheitszustand des Kaisers gehörte hatte waren besorgniserregend. Auch das Balbus die letzte Frage des Decimers unbeantwortet ließ, sagte mehr aus als jede Antwort die er hätte geben können. Livianus seufzte und lehnte sich zurück.


    "Also gut. In wenigen Tagen kann ich mich ja selbst davon überzeugen. Du wirst also einen Boten nach Misenum schicken und dem Kaiser bescheid geben, dass ich in den nächsten Tagen ebenfalls dort eintreffen werde, ja?"

  • "Dann danke ich dir für deine Mühen und für deine offenen Worte."


    Livianus erhob sich von seinem Stuhl.


    "Ich habe vor bei den bevorstehenden Wahlen als Praetor anzutreten. Diese möchte ich noch abwarten. Danach werde ich mich umgehend nach Misenum begeben."


    Die fügte der Senator noch an, um einen Zeitpunkt einzugrenzen.


    "Von meiner Seite wäre das dann vorerst alles."


    Er wartete, ob Balbus noch etwas hinzuzufügen hatte.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    Balbus hörte sich die Beschwerde aufmerksam an und nickte dann leicht. "Ich werde mich darum kümmern, dass eine solche Behandlung nicht wieder vorkommen wird." sagte er, kam aber nicht herum noch hinzuzufügen: "Allerdings muss ich der Wache auch in einer Sache Recht geben. Der Zutritt zum Palast ist Sklaven schon seit langer Zeit verwährt. Das war schon so, als ich noch Centurio der Praetorianer war und ist auf eine Anweisung von Iulianus selbst zurückzuführen."


    "Worauf sich meine Kritik auch gar nicht bezog, auch wenn mich die Regelung nicht erfreut", verlieh Macer seinem Anliegen noch einmal etwas Betonung, da er nur zu gut wusste wie sinnlos es war gegen etwas anzukämpfen, was er sowieso nicht ändern konnte. "Wie auch immer die zahllosen Ausnahmen für Sklaven des Kaisers, seiner Familie, den Consulars Aelius Quarto und so weiter dann gehandhabt werden", fügte er dann gedankenverloren hinzu und hatte bei ausreichend Freizeit sogar durchaus Lust gehabt, sich mit solchen Details einmal näher zu befassen. "Wenn ich mich schon von der Wache jedes Mal durchsuchen lassen muss, dann erwarte ich jedenfalls keine dummen Witze, auch wenn ich nicht persönlich vor ihr stehe."

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus


    Auch wenn es absolut unnötig war, sagte Balbus, während er sich ebenfalls erhob: "Ich muss dich natürlich darauf hinweisen, dass vielies was wir hier besprochen haben, äussert sensibel ist und daher nicht nach aussen getragen werden darf."


    Er kam dann natürlich auch hinter seinem Tisch hervor um den Senator angemessen zu verabschieden.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    "Ich werde mich darum kümmern und versichere dir, dass soetwas nicht wieder vorkommen wird." sagte Balbus und machte sich in Gedanken schon mal eine Notiz dafür, dass er später zur Kommandantur der Palastwache gehen musste.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    Auch wenn es absolut unnötig war, sagte Balbus, während er sich ebenfalls erhob: "Ich muss dich natürlich darauf hinweisen, dass vielies was wir hier besprochen haben, äussert sensibel ist und daher nicht nach aussen getragen werden darf."


    Er kam dann natürlich auch hinter seinem Tisch hervor um den Senator angemessen zu verabschieden.


    Livianus lächelte und legte dem Procurator freundschaftliche seine freie Hand auf die Schulter, während er die andere dazu verwendete, um Balbus mit einem festen Händedruck zu verabschieden.


    "Keine Sorge. Das besprochene bleibt in diesen vier Wänden. Ich weiß dein Vertrauen sehr zu schätzen."


    Der Händedruck wurde einen Moment stärker, ehe Livianus die Verbindung wieder löste und auch seine Hand von Balbus Schulter nahm.


    "Ich danke dir und denke, dass wir uns in nächster Zeit noch das eine oder andere Mal sehen werden. Alles Gute!"


    Mit diesen Worten und einem verabschiedenden Kopfnicken verließ er das Officium des Procurator a libellis.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    "Ich werde mich darum kümmern und versichere dir, dass soetwas nicht wieder vorkommen wird." sagte Balbus und machte sich in Gedanken schon mal eine Notiz dafür, dass er später zur Kommandantur der Palastwache gehen musste.


    "Vielen Dank", antwortete Macer verbindlich und hakte das Thema in Gedanken ab, da er mehr auch nicht erwarten konnte. Damit war seine Themenliste für seinen Besuch auch abgearbeitet. "Nicht nur dafür, sondern auch für die Gelegenheit zum Gespräch überhaupt. Ich habe damit nun keine weiteren Anliegen mehr", ergänzte er daher noch.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus


    "Auch dir alles Gute Senator." sagte er noch zum Abschied und kurz nachdem der Decimer sein Officium verlassen hatte, rief er nach einem Nuntius und parkte sich selbst wieder hinter seinem Tisch.


    Als der Nuntius eingetroffen war, händigte er ihm ein kurzes Schreiben aus und schickte ihn los, denn auch wenn es bis Misenum nicht weit war, musste man ja trotzdem nicht trödeln.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Vielen Dank", antwortete Macer verbindlich und hakte das Thema in Gedanken ab, da er mehr auch nicht erwarten konnte. Damit war seine Themenliste für seinen Besuch auch abgearbeitet. "Nicht nur dafür, sondern auch für die Gelegenheit zum Gespräch überhaupt. Ich habe damit nun keine weiteren Anliegen mehr", ergänzte er daher noch.


    "Dafür bin ich hier, Senator." sagte er mit einem freundlichen und vor allem ehrlichen Lächeln. "An manchem Tagen wird man zwar von Bittstellern überrant, die sich für viel zu wichtig halten, aber manchmal habe ich auch das Glück solch angenehme Gespräche führen zu dürfen, wie mit dir."


    Da das Gespräch dann auch im Prinzip am Ende angelangt war, blieb Balbus eigentlich nur noch eines. "Eine letzte Bitte habe ich allerdings noch an dich Senator." sagte er. "Ich muss dich bitten, die Dinge, die wir bezüglich Aegyptens besprochen haben, diskret zu handhaben, da ich nicht möchte, dass es zu einem inflationärem Aufkommen von Gerüchten über Germanicus Corvus' Absetzung kommt, bevor der Kaiser in dieser Angelegenheit nichts entschieden hat."
    Er ging davon aus, dass es unnötig war, dies zu erwähnen, aber der Form halber tat er es trotzdem.

  • Als Piso an Balbus‘ Türe ankam, durchfuhr sein kopf ein entsetzlicher Gedanke. Das Wort „Rüge“, gefolgt von „Disziplinarverfahren“ und „Rausschmiss“, kam ihm in den Sinn. Was, wenn der Prudentier etwas von seinem Verhalten in der Taverne gestern spitz gekriegt hatte? Was, wenn dies das Thema das Gesprächs war? Oder was, wenn alles anders rum war? Wenn der Procurator seine gute Arbeit belobigte und ihn beförderte? Konnte auch noch glatt sein. Oder aber, was am Wahrscheinlichsten war, er würde nur wieder einen Wusch von Arbeit zugeteilt kriegen. Das würde es wohl sein.
    Er fuhr sich nochmals durchs Haar, es dauerte eine halbe Minute, bis er eine halbwegs akzeptable Frisur hatte.
    Dann klopfte er an. Das Klopfen war nicht das übliche Wummern, welches Notarii in allen Officia erschaudern ließ, sondern nur ein schwaches, welches man wohl nur im Officium der Procurators hören konnte.

  • "Eintreten!" rief Balbus und liess an dieser Stelle doch einmal seine militärische Vergangenheit raushängen, denn seine Stimme war laut und deutlich, so dass man ihn duchaus auf einem Kasernenhof zwischen vielen Legionarii verstanden hätte.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    Da das Gespräch dann auch im Prinzip am Ende angelangt war, blieb Balbus eigentlich nur noch eines. "Eine letzte Bitte habe ich allerdings noch an dich Senator." sagte er. "Ich muss dich bitten, die Dinge, die wir bezüglich Aegyptens besprochen haben, diskret zu handhaben, da ich nicht möchte, dass es zu einem inflationärem Aufkommen von Gerüchten über Germanicus Corvus' Absetzung kommt, bevor der Kaiser in dieser Angelegenheit nichts entschieden hat."
    Er ging davon aus, dass es unnötig war, dies zu erwähnen, aber der Form halber tat er es trotzdem.


    "Selbstverständlich", bestätigte Macer, zu dessen Freizeitbeschäftigung das Verbreiten von Gerüchten ohnehin nicht zählte. "Ich nehme an, du lässt mich benachrichtigen, falls mein Erscheinen in dieser Angelegenheit nochmal notwendig sein sollte? Ich werde dich meinerseits informieren, falls mir mein Klient noch einmal schreibt."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Selbstverständlich", bestätigte Macer, zu dessen Freizeitbeschäftigung das Verbreiten von Gerüchten ohnehin nicht zählte. "Ich nehme an, du lässt mich benachrichtigen, falls mein Erscheinen in dieser Angelegenheit nochmal notwendig sein sollte? Ich werde dich meinerseits informieren, falls mir mein Klient noch einmal schreibt."


    Balbus nickte. "Natürlich. Ich werde dich dann benachrichtigen." sagte er.

  • Aiaiaiai... die Stimme klang gar nicht gut... schlecht schaut’s aus, schlecht... Piso fühlte sich überhaupt nicht wohl. Was auf ihn zukommen würde, war unabsehbar. Wenn er wenigstens gut beinander wäre und nicht noch Nachwirkungen von gestern Abend sein Hirn verseuchen würden! Nie wieder Alkohol, dachte er sich abermals, fasste sich ein Herz und trat ein.
    Er schluckte und meinte in einer kleinlauten Stimme: „Salve, Prudentius Balbus, wie kann ich helfen?“

  • Entgegen des etwas schroffen Tonfalls schaute Balbus recht freundlich.
    "Ah, Flavius, sehr gut das du kommst." sagte er, als wäre der Primicerius rein zufällig vorbeigekommen.
    "Decimus Verus ist doch ein guter Bekannter von dir, oder?" fragte er.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    Balbus nickte. "Natürlich. Ich werde dich dann benachrichtigen." sagte er.


    Damit war von Macers Seite aus nun wirklich alles gesagt. "Danke. Dann möchte ich deine Zeit nun auch nicht länger in Anspruch nehmen. Vale."

  • Er blickte den Procurator trägen Auges an, als dieser sprach. Der joviale Tonfall bot kein Indiz dafür, dass es Ärger geben würde. Entgegen seiner anfänglichen Annahme schaute der Procurator sogar ganz nett drein heute.
    Er hörte gut zu. „Decimus Verus? Ja, durchaus, wir sind gute Bekannte, Freunde sogar.“ Er dachte, das sollte schon so stimmen, schließlich sprachen sich Piso und Verus gegenseitig mit Vornamen an. Dass verus womöglich sein zukünftiger Schwiegervater war, wollte er hier nicht erwähnen, sein Chef sollte nicht der erste sein, der es erfuhr.
    „Was ist mit ihm?“, fragte er deshalb.

  • "Nun, da du ihn gut kennst oder wie du sagst, sogar mit ihm befreundet bist, darfst du ihn glücklich machen." sagte er.


    "Ich habe mit dem Prafectus Urbi gesprochen und er hat zugestimmt, Decimus Verus als Curator Calendarii einzusetzen."

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