- Officium XXV

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Varenus
    Das Angebot nahm er dankend an und setzte sich. Manieren hatte der Procurator auf dem ersten Blick. 'Soweit mir bekannt,...' Der Pompeius hätte solchen Satzbeginn nicht über seine Lippen gebracht, war er doch davon überzeugt, allein verantwortlich zu sein, sogar über dem Augustus stand. Sprach er doch immer von 'mein Palatin'. "Es ist nicht sogar die Pflicht, dass sich der Augustus zeigt? Sein Vorgänger war immerhin in dieser Hinsicht ein Vorzeige-Bild. Nahm an vielen Zeremonien teil. Präsentierte Spiele und heiterte die Stimmung auf, wenn auch ein wenig paradox, da er keine Gegenstimmen duldete. Aber ich denke, dass erwartet wohl jeder Augustus." Er sass weiterhin, stützte jedoch seine Handflächen auf dem Tisch ab und wippte ein wenig. Als wäre er ein wenig ungeduldig. "In der Finanzabteilung läuft alles wie gewohnt. Die Kassen klingeln von Woche zu Woche mehr. Trotzdem fehlen weiterhin viele Einnahmen aus diversen Provinzen. Hauptsächlich Provinzen die Palma folgten. Das soll nun keine Beschuldigung sein, sondern eine Feststellung." Er blickte sich kurz um. "Wie gut kennst du den Procurator Plennius Flamininus?"


    "Der jetzige Kaiser ist da wohl ein wenig zurückhaltender, aber ich denke das wird schon. Wie gesagt ist es nun meine Aufgabe ihn dementsprechend zu unterstützen und seine öffentlichen Auftritte zu planen."


    Danach hörte er interessiert dem Abteilungsvorsteher zu, der über wirklich bedenkliche Entwicklungen berichtete. Die Statthalter dieser Provinzen glaubten doch nicht etwa, dass der Kaiser ihnen für ihre Unterstützung während des Bürgerkriegs etwas schuldig war und nun auf Steuergelder verzichtete. Nein. Das konnte Rom bestimmt nicht durchgehen lassen. Doch ehe er die Möglichkeit hatte näher darauf einzugehen, fragte ihm der Decimer nach dem Procurator a rationibus.


    "Ich kenne den Mann eigentlich nur von einem kurzen Begrüßung und einigen kurzen Gesprächen am Gang. Fachlich haben sich unsere Wege bisher nicht gekreuzt. Warum fragst du?"

  • Als Silanus von der Besprechung mit dem Kaiser zurück in sein Officium kam, konnte wohl jeder seiner Schreiber erkennen, dass seine Laune nicht gerade die Beste war, auch wenn sie den Grund dafür natürlich nicht wissen konnten. Der Iunier ging wortlos zu seinem Tisch, setzte sich und ordnete einige Unterlagen. Kurze Zeit später rief er einen der Schreiber zu sich.


    "Geh zur Kommandantur der Palastwache und sieh nach ob Centurio Iunius Seneca heute Dienst hat. Wenn ja, dann soll er sich umgehend bei mir melden."


    Der Scriba nickte und verließ im schnellen Schrittes das Officium, um nach dem Prätorianer zu suchen, während sich Silanus wieder seinen Unterlagen und Urkunden widmete.

  • Etwas unsicher betrat Seneca in seiner militärischen Tunika das Zimmer.
    Er hatte nur eine wage Ahnung warum er überhaupt hier war, denn er wusste zwar dass er alle Voraussetzungen für den Ritterstand erfüllte, jedoch hätte er nicht gedacht dass sein Patron alles so schnell in die Wege leiten würde.
    Er sah seinen Onkel an seinem Schreibtisch sitzen, und begrüßte ihn wie üblich mit einem Lächeln..
    "Silanus! Du hast gerufen, hier bin ich." grüßte er ihn und betrat den Raum.

  • Anders als sonst, erwiderte Silanus das freundliche Lächeln seines Neffen nicht. Er bot ihm auch vorerst keinen Sitzplatz an, sondern sah mit ernster Mine von seinen Unterlagen auf, als Seneca vor ihn trat.


    "Neffe! Mich hat heute ein Schreiben von Senator Duccius Vala erreicht….. Er setzt sich darin für deine Erhebung in den Ritterstand ein. Ich frage dich frei heraus Aulus. Warum bist du nicht zu mir gekommen?....... Dieses Schreiben…."


    Der Iunier fuchtelte damit kurz vor seinem Gesicht herum, ehe er es wieder auf seine Schreibtisch fallen ließ. Auch seine Stimme wurde nun hörbar erregter und die Stimmung angespannter.


    "… Dir hätte doch klar sein müssen, dass es über meinen Schreibtisch wandert und ich die Vorentscheidung treffe, ob es im Anschluss den Weg zum Kaiser findet oder nicht. Warum machst du dich also von diesem Senator abhängig, wenn du wissen solltest, dass ich dir bei deinen Karrierewünschen ebenso, wenn nicht sogar unkomplizierter und besser helfen kann. Du hattest jeden Tag die Möglichkeit hier im Palast oder in der Casa zu mir zu kommen und doch gehst du zu einem Fremden? Mir gegenüber hast du zudem nie erwähnt, dass du eine ritterliche Laufbahn einschlagen möchtest. Ich bin sehr enttäuscht. Wirklich enttäuscht Aulus."


    Silanus warf dabei einen weiteren Blick auf den Brief, schüttelte den Kopf und seufzte. Dann sah er wieder zu seinem Neffen auf und wartete auf dessen Erklärung.

  • "Wie bitte?" entkam es dem Centurio der noch nicht einmal etwas von seiner Standeserhebung, und konnte sich in diesem Moment auch nicht wirklich darüber freuen, denn offensichtlich schien sein Onkel in seinem Stolz verletzt..
    "Natürlich erwähnte ich dass ich noch nach größerem strebe Onkel, und der Duccius ist ein aufstrebender Mann aus dem Volk, er nutzt mehr als er schadet." erklärte Seneca nun auch etwas verstimmt und fuhr fort, "Natürlich hätte ich dich fragen können, jedoch sind zwei Fürsprecher besser als einer, und auch von deinem Schreiben da habe ich bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Silbe gelesen. Der Plan mir den Ritterring anzulegen bestand, doch dachte ich nicht an eine solch schnelle und erfolgreiche Umsetzung des Vorhabens!" erklärte sich der Iunier, und wusste gar nicht so recht wie er mit seinem zornigen Onkel umgehen sollte..

  • "Aufstrebend oder nicht, er gehört nicht zur Familie Aulus. Warum solltest du dich also vom Wohlwollen eines fremden Senators abhängig machen, wenn wir solche Angelegenheiten problemlos auch unter uns regeln können. Warum bist du damit nicht zu mir gekommen?"


    Silanus schüttelte trotzig den Kopf. Sein Neffe musste doch wissen, dass er seinem Rang nach auf der gleichen Stufe mit diesem „aufstrebenden“ Senator stand. Nur eben nicht im senatorischen, sondern im ritterlichen Cursus Honorum. Zudem traten die an Anfang vermeintlich hilfsbereiten Gönner meist irgendwann mit einer Gegenforderung an einen heran und er wollte keinesfalls, dass sein Neffe dadurch in das schlechte Fahrwasser eines anderen geriet. Diese Überlegung brachte den Iunier auf eine andere, viel wichtigere Frage.


    "In welcher Beziehung stehst du überhaupt zu diesem Mann? Welchen Grund hat er, sich für dich zu verwenden?"

  • "Es wird Angelegenheiten geben bei denen du mir nicht helfen kannst Onkel, und außerdem, es war schon suspekt genug dass ich mit meinem Rang und in meinem Alter noch keinen Patron hatte." sagte Seneca bezüglich der doch häufig irritierten Blicke welche aufkamen, nachdem er sagte, dass er keinen Patronus an seiner Seite hat..
    "Nun, wir trafen uns als ich im Dienst war, auf den Märkten, und wir kamen ins Gespräch." erklärte der Iunier und fuhr fort, "Wir haben uns seitdem noch einige Male getroffen, und sind zur Erkenntnis gelangt, dass eine Partnerschaft beiden Seiten zum Vorteil gereichen würde." sagte er und stockte kurz, "Ich hatte gehofft dass dich mein Erhebung freuen würde. Schau nur welche Möglichkeiten sich mir nun bieten, das heißt, sofern der Princeps zugestimmt hat."

  • "Habe ich das jetzt richtig herausgehört? Er ist dein Patron?"


    Silanus sah seinen Neffen ungläubig an.


    "Du entscheidest dich endlich für einen Patron und kommst nicht auf die Idee mich vorher um meinen Rat zu fragen? Und deine Wahl fällt dabei ausgerechnet auf den einzigen Mann in ganz Rom, den jeder in dieser Stadt zweifellos zu den Intimfeinden meines eigenen Patrons zählen würde?"


    Er schüttelte erneut ungläubig den Kopf und seufzte.


    "Ich hätte mir wirklich mehr Verstand von dir erwartet Neffe. Was hilft uns das ganze Streben, unsere Familie voran zu bringen, wenn du uns mitten in eine Fehde zweier einflussreicher Senatoren manövrierst. Was denkst du wird mir Consular Decimus erzählen wenn er erfährt, dass mein eigener Neffe der Klient seines größten Gegners und Kritikers geworden ist? Und auch du als Prätorianer, der dazu da ist, unter anderen Intrigen gegen den Kaiser aufzudecken, bist nicht zufällig auf die Idee gekommen, dass der Duccier dich vielleicht genau aus diesem Grund zu seinem Klienten genommen hat, weil er weiß, dass unsere Familie seit jeher den Decimi Nahe steht. Bei den Göttern Aulus! Denk doch nach! Dein Vater hat sogar gemeinsam mit dem Consular in Hispania gedient. Dein Vater, ich, unsere Cousinen und Cousins… wir sind praktisch mit den Decimi Tür an Tür aufgewachsen. Hast du denn keinen einzigen Moment verdacht geschöpft, dass vielleicht mir hinter diesem zufälligen Treffen auf dem Markt und dieser uneigennützigen Unterstützung steckt? Sogar die Acta hat über die Fehde der beiden berichtet."


    Natürlich konnte es sich um einen großen Zufall handeln, allerdings schien die Chance, dass hinter dem allen ein Kalkül steckte doch deutlich höher. Umso länger Silanus darüber nachdachte, umso unwohler fühlte er sich bei der ganzen Sache. Sein Neffe war diesem Duccier nun zweifellos etwas schuldig. Für einen Gefallen, den Seneca wesentlich günstiger über seinen Onkel bekommen hätte. Er fuhr sich nachendlich mit der Hand über die Stirn und murmelte leise.


    "Wo hast du uns da wieder mithineingezogen."

  • "Du stehst den Decimi nahe Onkel, du! Bei mir hat es andere Gründe.." Seneca blickte kurz und vorsichtig auf die verwaisten Plätze der Schreiberlinge, "Ich stehe, oder stand, einer Decima sehr nahe, und habe meinen Praefectus geschätzt, jedoch hatte ich ansonsten wenig mit ihnen zutun. Aber Axilla, frag sie doch mal zu ihrer Beziehung zu den Decimi. Unser Verhältnis ist gespalten, deine Verbindung zum Konsul in allen Ehren, jedoch weiß ich nicht ob meine Verbindung zu dem Duccier sonderlich großes Aufsehen erwecken wird." erklärte der Iunier und blickte trotzdem etwas beschämt drein, nachdem sein Onkel sich an die Stirn fasste..
    "Ich wollte dir nicht schaden Onkel, doch nachdem sowohl Avianus als auch ich auf der Seite Salinators kämpften sah ich diese Verbindung auch als Signal um unsere Loyalität zur neuen Zeit zu bekunden. Ich hoffe dass du mich in Zukunft noch unterstützt."
    Natürlich war Seneca auch gespannt wie's weitergehen würde, immerhin schien es ja doch im Zusammenhang mit dem Patronat Neuigkeiten zu geben..

  • Auch wenn es Silanus überhaupt nicht schmeckte, die Argumente seines Neffen waren durchaus nachvollziehbar und stichhaltig. Er wusste von diesen Differenzen zwischen der jüngeren Generation der beiden Familien, allerdings hatte er es im Hoffen, dass sich die Angelegenheit wieder von alleine beruhigen bzw. Gras über die Sache wachsen würde, gänzlich verdrängt und ignoriert. Er gab also klein bei und deutete auf den Stuhl vor ihm.


    "Natürlich unterstütze ich dich auch in Zukunft. Ich möchte nur nicht, dass unsere Familie zwischen die Fronten von zwei so einflussreichen Personen gerät. Der Duccier wird seinen Weg zweifellos so zielstrebig weiterverfolgen wie bisher und nachdem er nun auch schon fast die Praetur hinter sich gebracht hat, fehlt nicht mehr viel zum Consulat oder einer Statthalterschaft. Und Decimus Livianus wurde, wie du vielleicht gehört hast, vom Kaiser vor wenigen Tagen zum Praefectus Urbi ernannt. Kannst du dir vorstellen welche Auswirkungen es haben kann, wenn sich diese beiden Männer weiterhin bekriegen? Aber wie dem auch sei. Wir müssen einfach vorsichtig sein und uns da nicht mithineinziehen lassen. Sei vorsichtig Aulus und rede in Zukunft ein wenig mehr mit mir über deine Pläne."


    Gerade die letzten Sätze des Iuniers klangen wieder eher väterlich und verständnisvoller, als die vorhin durchaus erregte Wortwahl. Er nickte seinem Neffen aufmunternd zu.

  • Dankbar nickend setzte sich Seneca nun zu seinem Onkel, und hatte noch immer seinen etwas unsicheren Blick drauf, immerhin war die Begrüßung auch schon mal herzlicher ausgefallen, aber es war durchaus verständlich, immerhin gab es doch gewisse Differenzen zwischen seinem Patron und dem seines Onkels..
    "Ich verspreche dir, dass ich versuche mich weitesgehend aus solchen Konflikten herauszuhalten Onkel, und in Zukunft werde ich umsichtiger sein, und natürlich auch deinen Rat einholen, nochmal, es tut mir leid dass ich das versäumt habe." versicherte Seneca und wunderte sich ein wenig warum er sich jetzt setzen durfte, da kam also noch was..
    "Abgesehen davon, hat das Schreiben denn etwas bewirkt? Immerhin hättest du mich ja auch in die Casa beordern können." erkannte Seneca, und ahnte so langsam dass er scheinbar auf dem Weg in den Orde Equester war.

  • "Schon gut Aulus. Ich nehme deine Entschuldigung an. Auch ich trage Schuld daran und habe mich zu wenig um dein Weiterkommen bemüht. Das sehe ich natürlich auch ein."


    Der Iunier griff zu einem Dokument und legte es vor seinen Neffen auf den Tisch.


    "Doch habe ich mich nun auch, neben deinem Patron, beim Kaiser für deine Erhebung in den Ordo Equester eingesetzt. Er hat zugestimmt. Ich gratuliere dir Neffe. Hier ist deine Ernennungsurkunde."


    Er deutete lächelnd auf das Stück Pergament, das vor ihnen lag. Natürlich war er trotz all dem vorangegangenen Ärger nun mehr als stolz auf seinen Neffen. Mit diesem Dokument standen ihm zahlreiche honorige und natürlich auch gut bezahlte Posten offen, ganz abgesehen von dem Ansehen und der Ehre, die eine solche Berufung in den Ritterstand mit sich brachte.


    "Zudem hat der Kaiser auf meine Bitte hin gestattet, dass du aufgrund deiner jahrelangen Erfahrung die erste Stufe des ritterlichen Cursus Honorum überspringst, wenn du einen militärischen Posten anstrebst. Er hat mir die Entscheidung überlassen in welche Einheit du versetzt wirst. Ich habe mich bereits erkundigt, wo es derzeit freie Posten gibt und möchte dich natürlich in die Entscheidung miteinbeziehen."


    Danach kramte der Iunier noch einmal die Liste hervor, die er sich von einem Amtskollegen besorgt hatte.


    "Italia, der Norden oder eher der Süden? Was würde dir gefallen Aulus?"

  • "Ich danke dir! Vielen Dank für deinen Einsatz Onkel!" freute sich Seneca nun wirklich, und konnte kaum fassen wie viele Türen sich für ihn in diesem Moment öffneten..
    Und dass Seneca nun scheinbar auch noch die Wahl hatte wo er denn hinversetzt werden sollte, konnte er noch viel weniger fassen. Er musste kurz nachdenken, und begann dann die Argumente abzuwägen:
    Germanien bot Abenteuer, aber Einsamkeit, Kälte, und seit dem Krieg stand er gewissermaßen in einer privaten Fehde mit einigen Soldaten im Norden, was wäre wenn er zur zweiten käme?
    Der Süden wirkte fremd, jedoch auch exotisch, anziehend, und dennoch hatte er bisher nur eine wage Ahnung von diesem Ort, und er wollte sich nicht mit irgendwelchen Wüstenrebellen rumschlagen..
    Italia...
    ...er verabschiedete sich von dem Gedanken in der nächsten Zeit die schwarze Rüstung zu tragen, ein glatter Aufstieg vom Miles zum Tribunus in einer Einheit war wohl doch etwas zu viel verlangt, weshalb er kurz nachdachte.
    Mantua, Mantua schien nicht allzu weit weg von Rom, von seiner Familie, von Seiana..
    Und auf der anderen Seite war die Legio I renommiert, galt als eine der standhaftesten und treuesten Legionen, weshalb auch sie es war die die Heimatprovinz bewachte, die als letztes Bollwerk vor Rom lag und im ernstfall schnell in allen Richtungen aktiv werden konnte, Seneca schien recht sicher mit seiner Entscheidung..
    "Ich tendiere zu Mantua, bei der Garde werde ich wohl nicht bleiben können, also erscheint mir die Legio I adäquat. Aber was meinst du?" fragte er nun, um seinen Onkel einzubeziehen..

  • Auch wenn es ihn selbst im laufe seiner Karriere eher in andere Provinzen gezogen hatte, konnte Silanus den Wunsch seines Neffen in Italia zu bleiben, durchaus nachvollziehen.


    "Die Legio I ist eine sehr traditionsreiche und geachtete Truppe. Dort gedient zu haben, macht sich sehr gut im Lebenslauf eines Eques. Wenn es wirklich dein Wunsch ist in dieser Einheit zu dienen, dann werde ich schauen, ob sich das einrichten lässt."


    Er überlegte noch kurz und ließ seinen Blick über eine Liste schweifen, die ihm der ab epistulis zukommen hatte lassen, ehe er einen anderen Vorschlag ins Spiel brachte.


    "Wenn es dir aber vor allem darum geht in Italia zu bleiben, so würde sich wohl auch der Posten des Subpraefectus Vigilum anbieten, der derzeit vakant ist. Es gibt auch andere Bewerber, aber vielleicht lässt sich da etwas machen. Und du könntest auf diesem Posten sogar in Roma bleiben.

  • Die Vigiles? Seneca konnte seine nicht-begeisterung über diesen Vorschlag schwerlich unterdrücken, den Dienst der Nachtwache in allen Ehren, aber die Vigiles wirkten kaum einen Reiz auf ihn aus, denn Rom hin oder her, er war Soldat, er kam direkt aus den Mannschaften, er verstand sich auf das Handwerk des Krieges, auch wenn er sich in Rom sehr wohl fühlte..
    "Deinen Vorschlag in allen Ehren Onkel, jedoch denke ich dass ich bei den Legionen besser aufgehoben bin, auch wenn ich natürlich froh bin, meine Familie in Rom um mich zu haben." erklärte der Iunier, und fühlte sich mit der Entscheidung zur Legio I eigentlich recht gut, wenn es schon nicht die Garde war.

  • Also gut. Einen Versuch war es wert gewesen. Mantua war nicht Aegyptus, auch wenn Silanus gehofft hatte, seinen Neffen etwas näher und somit ein weniger mehr im Auge behalten zu können. Doch konnte er den Wunsch in einer Legion zu dienen letztendlich durchaus nachvollziehen und hatte keine Argumente, die Tatsächlich für einen weiteren Vorteil dieser Subpräfektur sprachen.


    "Also gut. Dann die Legio I. Ich werde schauen was sich machen lässt und dir dann deine Versetzungspapiere zukommen lassen Neffe."

  • Nachdem er die Wache irgendwann aus den Augen verloren hatte, stand er völlig orientierungslos im Palast und wusste nicht, welchen der Gänge er überhaupt noch betreten sollte. Irendwann stand er vor einem Officium und wandte sich an den nächstbesten Schreiber, den er entdeckte. Dass dies gleichsam das Officium vom bereits bekannten Iunius Silanus war, der womöglich ebenfalls hier anzutreffen war, konnte der Tiberier dabei nicht wissen, denn er schaute nicht einmal auf das Eingangsschild. "Entschuldigung", wandte er sich dann an den Schreiber. "Die Wache hat mich hier irgendwie allein zurückgelassen. Ich bin der neue Quaestor Principis und muss zum Kaiser! Wie komme ich zu ihm?"

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    "Ahh, Quaestor! Es freut mich dich als erster im Palast begrüßen zu dürfen. Der Procurator hat uns bereits darüber informiert, dass du dieser Tage dein Amt antreten wirst. Es wird dich gewiss freuen zu hören, dass bereits ein Officium für dich eingerichtete wurde.“ biederte sich der Notarius ein wenig dem neuen Amtsträger an. Schließlich war es aus seiner Sicht immer von Vorteil, es sich mit höherrangigen Beamten gleich von Anfang an gut zu stellen. Es ist gleich dort vorne – Officium XVII.“ deutete er dann in die Richtung, in der das Officium lag. Dann wies er auf die Türe hinter sich, unwissend, dass der Quaestor bereits wusste, um wessen Officium es sich hier handelte.


    "Hier ist das Officium des Procurators a libellis Iunius Silanus. Wenn du erlaubst werde ich dich bei ihm anmelden. Er möchte dich bestimmt persönlich im Palast begrüßen und dich anschließend zum Kaiser bringen.“ Soweit kannte der Notarius seinen Vorgesetzten mittlerweile. Der Iunier hatte es nicht gerne wenn etwas ohne sein Wissen im Palast passierte, geschweige denn, wenn jemand irgendwie den Weg an ihm vorbei zum Kaiser fand.




  • "Officium XVII also. Meine besten Dank! Ich bin schon gespannt, wie es aussieht." Ah, den Göttern sei Dank. An seinem ersten Arbeitstag hatte er auch noch Glück. Erstens eine Person, die ihm tatsächlich weiterhelfen konnte und dann war er zweitens sogar noch im Officium von Silanus gelandet. "Iunius Silanus? Ausgezeichnet. Ja, melde mich bei ihm an. Wir müssen uns wahrscheinlich ohnehin noch hier und da abstimmen" Das konnte er dann gleich in einem Wisch erledigen.

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