Ich salutierte und begab mich zu meinen Männern ans Lagerfeuer.
Kammeraden! Doppelte Rationen für alle!
HURRA!
Die Männer jubelten und begann mit einen Becher Wein am Lagerfeuer Soldatenlieder zu singen. Ich nahm mir ebenfalls einen Becher und sang mit. Heute war jeder gleich, egal welcher Rang.
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Graue Kolonne auf endloser Straße —
Des Vordermanns Kochgeschirr vor der Nase,
Im wiegenden Schritte der Legionäre
Stapft ehern und wuchtig die Legion.
Heiß strahlt die Sonne, die Rüstung drückt schwer
Der Magen knurrt und die Feldflasche ist leer,
Müde der Kerl, noch müder die Treter
Geht's Kilometer auf Kilometer.
Aus Schweiß und Leder zusammengebraut
Über und in der Kolonne hängt:
„Kopf hoch, Leute, heut wird nichts geschenkt,
Nach ein paar Kilometer, dann habt ihr's geschafft —
Jetzt aber gefälligst zusammengerafft,
Auch mit heißem Schädel und trockenen Zungen
Bitt' ich mir aus, wird anständig gesungen!“
Und trotz Hitze und Schweiß, trotz Durst und Blasen
Heben sich Glied für Glied alle Nasen,
Einer stimmt an, und alles fällt ein:
„Soldatenleben heißt lustig sein!“
So schall es über Zäune und Hecken
Bricht rauh sich und machtvoll an Häusern und Ecken
Und reißt im aufgenommenen Schritt
Auch selbst den müdesten Legionär mit.
Er singt vom Halse sich'n Dreck und Beschwerde,
Hunger und Durst und Not dieser Erde,
Und was ihn drückt in härtester Not
Schlägt er mit lachenden Liedern tot.
Er singt von Liebe und heißem Kuß,
Vom Mädchen in Hispania, vom Mädchen am Tiber,
Von seiner Waffe, die die stolzeste ist,
Von der fernen Heimat, sie sei gegrüßt,
Vom krachenden Kampf und stürmenden Streit
Und vom raschen Tod auf grüner Heid. —
Wo immer eine Kolonne zieht
Schwebt sieghaft das Römische Soldatenlied
Weit über Zeiten, Krieger und Taten:
Das ewige Lied vom ew'gen Soldaten.