Domus Aeliana - Oecus

  • Quarto nahm ein kleines Mahl ein. Angesichts der Aufregungen in den vergangenen Tagen war es um seinen Appetit nicht zum besten gestellt, und so kaute er etwas lustlos auf den Speisen herum.

  • Ich folgte diesem seltsamen Sklaven in das Speisezimmer und sah meinen Vettter Quarto dort sitzen. "Hallo, mein Vetter. Wir haben so viel zu bereden.", sagte ich und setzte mich ihm gegeüber an den Tisch.

  • Quarto stand auf und empfing seinen Verwandten mit einem freundlichen Lächeln.
    “Willkommen in Rom, mein lieber Vetter. Bitte setz dich doch.
    Du hast sicher Hunger und Durst, nach der weiten Reise.“


    Er klatschte in die Hände und der ägyptische Sklave brachte einen weiteren Beistelltisch, den er umständlich aufbaute. Dann verschwand er kurz und kam mit ein paar Schüsseln und einem Becher zurück.


    “Bitte, greif zu.“
    Quarto machte eine auffordernde Geste.
    "Es gibt in der Tat einiges zu bereden. Leider nicht nur Angenehmes."
    Sorgenfalten gruben sich in seine Stirn, als er an Vassenius' Bruder denken musste.

  • Ich griff zu, da ich nach der anstrengenden Reise wirklich ziemlich hungrig war. Allerdings beunruhigten mich die Sorgenfalten auf Quartos Stirn und seine seltsamen Andeutungen. "Was ist denn los?", wurde ich nun drängender, "Was ist mit meinem Bruder?"

  • Quarto persönlich, schenkte seinem Vetter Wein in den Becher.

    Sim-Off:

    WiSim ;)


    “Nun…“, begann er stockend. “Es ist so… Dein Bruder… er hat mir einige Sorgen bereitet, in letzter Zeit.“
    Er schenkte für sich selbst ebenfalls ein.
    “Du weißt vielleicht, dass er ein Mündel des Imperators ist. Aber der Imperator Ulpius Iulianus war über ihn verärgert, weil er seinen Anordnungen nicht folge leitete und weil er hoch angesehene Honoratioren des Verrats beschuldigte, was augenscheinlich falsch war.
    Auf jeden Fall wurde dein Bruder daraufhin vom Kommandeur der Prätorianergarde unter Hausarrest gestellt.“

    Quarto seufzte und die Falten wurden noch tiefer.
    “Aus dieser Gefangenschaft ist er vor ein paar Tagen geflohen. Ich weiß nicht, wohin er ist. Doch ich fürchte, dass mein Einfluss bei weitem nicht groß genug ist, ihn jetzt noch zu schützen.“

  • "Oh... Warum hat er das getan. War er sich der Gefahr nicht bewusst in die er sich begab wenn er die Konfrontation mit dem Kaiser sucht? Ich verstehe das nicht." Nach einem kurzen Zögern fuhr ich fort: "Was wird mit ihm passieren wenn sie ihn kriegen?"

  • “Das weiß ich nicht. Ich kann dir nicht sagen was ihn treibt und ich vermag nicht zu sagen, welches Schicksal ihn erwartet. Das wird der Imperator entscheiden, wenn es soweit ist.
    Aber ich glaube kaum, dass ihm die Privilegien erhalten bleiben, die er bislang als ein Mündel des Ulpius Iulianus genossen hat.“

    Er nippte gedankenverloren an seinem Becher.
    “Auf jeden Fall wird das Verhalten deines Bruders das Verhältnis unserer Familie zur Gens Ulpia nicht belasten, dafür werde ich Sorge tragen.“


    Mit einer Geste wischte er die dunklen Gedanken fort.


    “Aber lassen wir das vorerst beiseite. Möge das Treiben deines Bruders nicht zwischen dir und mir stehen. Die Zeit wird erweisen, was mit ihm geschieht und es liegt nun nicht mehr in unseren Händen.“


    Seine Stirn glättete sich wieder etwas.
    “Sag mir, was hast du nun vor? Wie sind deine Pläne? Willst du hier in Rom bleiben?“

  • "Ja ich würde gerne hier in Rom einen Betrieb eröffnen und eine politische Laufbahn beginnen. Leider mangelt es mir an Geld. Hättet ihr vielleicht etwas übrig, das ihr mir leihen könntet Vetter? Und wie ich sehe seid ihr im Ordo Equester aufgenommen, welche Kriterien sind denn dafür ausschlaggebend?"

  • Quarto grübelte kurz.
    “Nun, ich bin kein reicher Mann, aber ein gewisses Startkapital kann ich dir selbstverständlich zur Verfügung stellen. Nicht als Kredit, dass kommt gar nicht in Frage.
    Wenn du dich in der Politik versuchen willst, so wirst du dazu meine vollste Unterstützung erhalten. Jedoch solltest du bedenken, dass es nicht schlecht ist, sich einen Namen zu machen, bevor man auf die Rostra strebt. Zum Beispiel als fleißiger Beamter der Provinz Italia oder in einer ähnlichen Funktion. Als solcher wäre es dir jedoch so lange untersagt, eigene Betriebe zu führen, als bis du in den Ordo Equester aufgenommen bist. Dazu wiederum, muss man sich als treuer Diener Roms erwiesen haben und außerdem die Summe von 4500 Sesterzen aufbringen.“

  • "Was für Beamtenposten würde ich denn anstreben können und wie lange würde ich mich dafür verpflichten? Und wie werden diese Posten bezahlt? Denn mein Ziel ist auf jeden Fall irgendwann einmal einen eigenen Betrieb zu gründen, einen Gewürzhandel oder eine Viehfarm."

  • “Du darfst nicht zu ungeduldig sein, mein Vetter. Alles braucht seine Zeit und auch einem Aelius wird nicht alles in den Schoß gelegt.
    Der Einstieg in eine Beamtenlaufbahn gestaltet sich in der Provinz, oder in einer der kleineren Städte Italias sicherlich einfacher als in Rom. Aber auch hier sollte es Möglichkeiten geben, vielleicht ja in der Regia des Stadthalters Flavius Felix.
    Allerdings kann es sein, dass du dich zuerst als Scriba bewähren musst und als solcher verdient man wohl nur 20 Sesterzen die Woche.
    Doch das wäre ein Anfang und wenn du gute Arbeit leistest, dann winken dir sicherlich bald bessere Posten. Ein Magister Scriniorum verdient immerhin schon das Zwanzigfache davon.
    Vielleicht könntest du auch im Palast Beschäftigung finden, zum Beispiel als
    Primicerius Notariorum. Der Magister Officiorum Decimus Mercator wüsste Hilfe sicher zu schätzen.
    Eine Laufbahn als Priester kommt für dich wohl nicht in Frage?“

  • "Vielen Dank werter Vetter. Ich werde bei ihm vorsprechen. Ich hoffe irgendwann in den Ordo Equester erhoben zu werden, wie ihr um mir den Traum eines eigenen Betriebes erfüllen zu können. Bis es soweit ist werde ich Rom treu dienen. Aber was ist eigentlich mit euch? ich hörte ihr seid politisch sehr aktiv."


    Sim-Off:

    Du hast in deinem Profil einen Link zum SI-Forum. Dürfte ich Fragen unter welchem Namen du dort bekannt bist?

  • “Das stimmt. Ich diene dem Volk von Rom in der jetzt ausgehenden Legislaturperiode als Quaestor Principi und war unter anderem genau für diese Frage, die Erhebungen in den Stand des Ordo Equester, zuständig. Bei den dieser Tage stattfindenden Wahlen habe ich erneut den Weg auf die Rostra gesucht und kandidiere als Aediles Plebeii.“

  • ”Oh, die Aufgaben sind weit gesteckt. Als Aediles habe ich die Aufsicht über die Speicher und Tempel. Ich sorge für die Einhaltung der Marktordnung, muss die Bäder, öffentlichen Brunnen, Garküchen und Lupaner, also die Bordelle, überwachen. Außerdem werde ich für die Organisation der öffentlichen Spiele verantwortlich sein. Es kommen also viele Aufgaben auf mich zu, zumal ich in dieser Legislaturperiode keinen curulischen Kollegen zur Seite haben werde.“

  • Ich kam wieder ins Speisezimmer. Plötzlich wurde mir unfassbar schlecht, ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten, girff mir an die Brust und sank zusammen. Als ich auf dem Boden lag spürte ich wie mich die Lebensgeister verließen und kurz darauf schloß ich für immer meine Augen.

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