Domus Aeliana - Peristyl

  • Als er sie nun so anlächelte, konnte sie nicht anders als dieses auch zu tun. Dennoch war es ein verlegenes und schüchternes, aber dennoch freundliches Lächeln.


    "Ich danke dir für diese Geschenke und ich bin beeindruckt wie gut du deine Absichten versteckt hast. Ich während der ganzen Zeit nicht auf den Gedanken gekommen, dass dies für mich sein könnte."


    Er hatte dieses wirklich sehr geschickt gemacht und in ihrer Stimme konnte man schon die Bewunderung dafür heraushören.

  • Balbus schmunzelte. "Ich möchte mich nicht damit rühmen, ein guter Lügner oder gar ein Schauspieler zu sein, aber an manchen Tagen erfordert mein Beruf es, die Wahrheit ein wenig grosszügiger zu gestalten." sagte er.


    Er schwieg einen Moment.


    "Da kommen wir dann auch leider zu einem anderen Punkt, wegen dem ich dich sprechen wollte." sagte er. "Du erinnerst dich daran, dass ich dir versprochen hatte, dir die Stadt zu zeigen?"

  • "Ja, ich erinnere mich daran, dass du mir dies versprochen hattest."


    Dann machte auch sie eine kleine Pause in der sie darüber nachdachte warum er das jetzt ansprach und dann auch noch so seltsam bis ihr schließlich eine Idee kam.


    "Du hast zu viel zu tun und schaffst es daher nicht das Versprechen einzulösen, oder?"


    Irgendwie fühlte sie, dass sie recht hatte und man konnte auch ein wenig die Enttäuschung heraushören. Sie hatte sich schon irgendwie ein wenig darauf gefreut.

  • "Naja, es ist kompliziert..." begann er und stockte kurz. War das nicht der Standardsatz, den man einer Frau vorsetzte, wenn man sie betrogen hatte oder sich von ihr trennen wollte? Balbus schluckte.


    "Ich werde befördert und erhalte mein eigenes Kommando." sagte er und fügte einige Sekunden später hinzu: "In Germania."


    "Ich habe es gestern erfahren."

  • Schon der erste Teil der Erklärung gefiel ihr nicht. Wenn etwas kompliziert war, dann war es schon von Anbeginn schlecht. Es wurde auch nícht so wirklich besser.


    "Ein eigenes Kommando ist doch sehr schön und in Germania wird es sicher nicht langweilig werden."


    Sie schaffte das sogar wirklich erfreut rüber zubringen ohne die eigentlich schon vorhandene Enttäuschung zu zeigen, die man aber dennoch ihr ein wenig ansehen konnte. Auch wenn sie dies eigentlich nicht wollte.

  • "Sicherlich ist es erfreulich, dass der Kaiser soviel Vertrauen in mich setzt, dass er mir ein eigenes Kommando anvertraut." sagte er. Doch dann schaute er sie traurig an. "Aber ich finde es nicht erfreulich, dass ich dich enttäuschen muss."

  • "Nun ja...es ist schade. ich habe mich schon darauf gefreut die Stadt etwas näher kennen zu lernen. Aber irgendwie werde ich das schon noch schaffen. Mache dir da nicht all zu große Gedanken. Freue dich doch über dein Kommando."


    Vespa versuchte hier eindeutig die Situation ein wenig zu glätten und die Stimmung zu verbessern. Auch lächelte sie und hoffte damit weiter zu einer besseren Stimmung beizutragen. Sie mochte es nicht, wenn es irgendwo traurig wirkte.

  • "Vielleicht... nein.... oder...." begann er etwas stammelnd. "... wenn du jetzt Zeit hättest? Ich mein, ich werde in ein paar Tagen aufbrechen müssen, aber den heutigen Tag würde ich dir gerne schenken." sagte er lächelnd.

  • Und schon wurde sie rot. Ah jeh...er wollte ihr den Tag schenken. Das war irgendwie süß und machte sie so schrecklich verlegen.


    "Ich habe heute noch nichts weiter vorgehabt."


    Mit gesenktem Blick betrachtete sie die Kiste um ihn nicht ansehen zu müssen und somit zu zeigen wie verlegen sie war. Erst diese Kiste nun nun den Tag.


    "Wenn du dei Zeit wirklich erübrigen kannst, dann würde ich mich wirklich sehr darüber freuen. Doch sicher hast du viele Vorbereitungen zu treffen, die bald erledigt werden müssen. Ich möchte dich nicht mit der Stadtführung in einen zeitlichen Engpass bringen."


    Daran war ihr nun wirklich nicht gelegen.

  • "Wenn die Zeit für die wichtigsten Punkte dieser Stadt reicht, werde ich eine etwas abgekürzte Führung gern in Kauf nehmen."


    Sie versuchte sich zu ordnen damit sie ihre Verlegenheit verscheuchen konnte und ihn wieder ansehen.


    "Du müsstest dich allerdings dann einen Moment gedulden. Ich bin nicht für solchen Anlass entsprechend gekleidet. Ich hatte nicht damit gerechnet heute noch außer Haus zu gehen. Ich werde mich auch beeilen."


    Während sie noch auf seine Antwort wartete, ging sie schon im Geiste alle möglichen Kleidungsstücke durch, die sie zur Verfügung hatte und die sich für einen solchen Ausflug anbieten würden.

  • Balbus fand zwar, dass sie in ihrer aktuellen Aufmachung durchaus gut genug aussah, aber natürlich wusste er, dass man dies zu einer Frau niemals sagen durfte. Immerhin hatte er drei Schwestern gehabt.


    "Natürlich, ich werde hier auf dich warten." sagte er lächelnd.

  • Gerade als sie sich abwenden wollte um ihre Garderobe zu ändern, fiel ihr ein, dass sie ihm ja gar nichts zu trinken angeboten hatte. Sie war aber auch etwas vergesslich.


    "Was kann ich dir denn zu trinken bringen lassen? Verdünnten Wein, nur Wein oder Wasser?"


    Sie war schon manchmal ziemlich schusselig und dies war ihr nun wieder erneut unangenehm. So etwas durfte man doch nicht vergessen.

  • "Entschuldige bitte, dass ich nicht schon früher daran gedacht habe. Es wird dir sofort gebracht werden."


    Auf dem Weg zu ihrem Cubiculum beauftragte sie schließlich einen Sklaven das gewünschte Wasser zu bringen. Sie selbst beschäftigte sich nun eher mit ihrem Aufzug und hoffte sich bald für eine Tunika entscheiden zu können damit er nicht so lange warten musste. Auch war ihr bewusst, dass ja die Zeit, die sie hier vertrödelte zu Lasen der der möglichen Sehenswürdigkeiten ging, die sie ja sonst vielleicht noch hätten aufsuchen können.

  • Balbus lächelte und schaute ihr hinterher, als sie aus seinem Blickfeld entschwand. Als der Sklave ihm das Wasser brachte, nahm er es dankend entgegen und begann dann ein wenig im Peristylium herumzulaufen und die Bepflanzung zu betrachten.

  • Irgendwann schließlich kam auch Vespa wieder zurück. Sie hatte sich wirklich alle Mühe gegeben um sich zu beeilen und ihn nicht all zu lange warten zu lassen. Sie hatte sich schließlich für eine pastellgelbe Tunika entschieden und trug darüber eine orangefarbene Palla. Sie hatte auch noch einmal ihre Haare gebürstet und ein wenig zusammengesteckt.


    "Ich denke, dass ich mich damit nun vor die Porta trauen kann."


    Mit diesen Worten ging sie nun wieder auf Balbus zu und nahm zufrieden zur Kenntnis, dass das Wasser schon angekommen war.

  • Ah jeh, ah jeh. Schon wieder trieben ihr seine Worte ein wenig Farbe ins Gesicht.


    "Danke schön,"


    sagte sie nun verlegen lächelnd. Noch immer konnte sie diese Wendung nicht so ganz verstehen und dennoch war sie wirklich nicht traurig drum sondern freute sich. Auch wenn es vielleicht ein wenig komisch war.


    "Ich wäre dann soweit. Wenn du auch fertig bist, könnten wir dann gehen."


    Sie deutete kurz auf den Becher und wartete einfach ab was er nun sagen würde.

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