Domus Aeliana - Atrium

  • Er blickte sich um als er eintrat. Er war lange nicht mehr hier. Er mochte das Haus seines Patrons. Es hatte diesen edlen Charme. Es war luxuriös aber nicht zu überladen. Es war einfach perfekt in seinem Aufbau. Es war einfach wunderbar römisch.


    "Danke," sagte Verus und suchte sich dann eine Bank. Die Bank stand etwas abseits und bestand aus kaltem Marmor. Früher hatte er mit Quarto hier gesessen und über seine Zukunft geredet. Wie es ihm wohl erginge? Das wäre Verus erste Frage.

  • Ach du S-C-H-E-I-S-S-E!!! Caius war erstarrt, als dieser Volltrottel ihm die Nachricht überbracht hatte, dass ein Decimus im atrium wartete. Einer, der eigentlich Quarto sprechen wollte. Einer, der irgendwie nicht gut aussah. Er war sich sicher, dass Seiana irgendwen geschickt hatte. Nach dem was Piso ihm erzählt hatte, konnte alles möglich sein. Und wenn der schon nicht gut aussah, dann war der sicher sauer. Und das konnte ja wohl nur ein bedeuten. Caius hätte sich am liebsten verleugnen lassen. Klo, krank, tot. Irgendwas halt! Aber er konnte nicht. Er hatte Quarto versprochen, hier die Stellung zu halten, solange bis... naja, es ihm halt besser ging. Also raffte er sich schließlich doch auf und schlappte ins atrium. Verstohlen um die Ecke zu linsen, wär wirklich peinlich gewesen, also ließ Caius das und trat mit aller Würde und Ernsthaftigkeit ins atrium, die er aufbringen konnte.


    Und die verpuffte in den Äther, als er sah, dass es ein Landstreicher war, der da auf Quartos Bänklein saß und wartete. Bona Dea, was war denn mit dem passiert? Der Trottel von der Tür hatte sich bestimmt verhört. Das war kein Decimer, nä, der net. Caius ging näher.
    »Salve«, testete er an.
    »Ich bin Caius Archias.« Das und du? sparte er sich, da sah er lieber wie ein Fragezeichen drein und wartete.

  • Ein Fremder näherte sich Verus, wahrscheinlich war er dieser ominöse Aelius Archias. Verus lächelte, denn er wurde wenigstens empfangen. Verus blickte den Aelier an und nickte ihm freundlich zu. Als dieser ihn grüßte, grüßte Verus freundlich zurück: "Salve!"


    Er schien doch recht perplex zu sein. Wer konnte es ihm bei Verus' Erscheinung verübeln? Verus schwieg einen Atemzug lang und deutete dann auf den Platz neben sich. "Ich habe früher mit Aelius Quarto hier gesessen und über die Welt gerettet. Es waren schöne Gespräche, wunderbare Perlen im tristen Alltag. Er ist ein kluger Mann und ein guter Römer," erläuterte Verus, fast wie ein Großvater, der von "Früher" sprach; sein Bart und seine Mimik unterstrichen diesen Charakter noch.


    "Ich bin Decimus Verus, ehemaliger Curator Kalendarii." Verus strich sich durch den langen Bart. "Ich sollte mir wohl demnächst meinen Bart schneiden lassen," gab er mit einem Schuss Selbstironie hinzu. "Dabei dachte ich, dass er mich reifer macht."

  • Vor der Zeit gealtert. So kam ihm der Mann vor. Aber sein Alter zu schätzen, war sehr schwierig wegen dem Bart. Caius sah ihn ein wenig skeptisch an, folgte dann der Geste mit einem Blick und setzte sich. Erst als der Hintern den blank polierten Marmor berührte, fiel ihm ein, dass ja eigentlich er hier den Gastgeber spielen sollte. Das war der curator kalendarii? Von dem hatte Caius schon mal was gehört. Irgendwer hatte erzählt, dass er Hals über Kopf getürmt war, weil ihm die Arbeit zu viel geworden war. Und dass er dann als Einsiedler irgendwo im Norden gelebt hatte. Nur Caius hatte nie ein Gesicht mit diesen Gerüchten in Verbindung gebracht. Dafür tat er das jetzt mit einem vor kurzem erschienen Actaartikel.


    »Freut mich, dich kennenzulernen. Äh... Naja, ich müsste lügen, wenn ich dir sagen würde, dass dir das steht. Du wirkst älter als Quarto, wenn ich dir das so direkt sagen darf.« Und das war ja schon nicht mehr möglich. Also, eigentlich. Dabei war Quarto noch nicht so alt wie andere, die Caius kannte. Aber genug der Plauderei! Er musste herausfinden, warum Seiana den Verwandten geschickt hatte.
    »Quarto ist momentan leider nicht in Rom«, sagte er. Das hatten die Ärzte ihm geraten, der Luft wegen.
    »Kann ich dir denn irgendwie helfen?«

  • Ein wenig hektisch wirkte dieser junge Aelius ja. Ihm fehlte die Ruhe. "Ganz ruhig, junger Mann." Verus lachte auf. "Wir haben Zeit und du musst nicht durch das Gespräch eilen." Verus lehnte sich an die Rückwand.


    "Das Leben geht so schnell vorbei, dass wir uns einfach Zeit nehmen müssen," gab Verus philosophierend von sich. "Vielleicht möchte ich ja alt wirken? Aber du hast recht, keiner möchte alt wirken und älter als Quarto möchte ich auch nicht wirken. Wie geht es ihm eigentlich?" Nun fragte Verus, die Frage, die sein Herz interessierte. "Warum ist er nicht in Rom?" Verus machte sich nun einige Sorgen und seine Augen brachten das zum Ausdruck.


    Um der Hektik des Aelius seinen Tribut zu zollen, gab Verus die Intention seines Besuches preis. "Ich war eigentlich hier, um mit Quarto meine Zukunft zu besprechen. Ich möchte in Amt und Würden zurückkehren. Eben diesen Fakt wollte ich mit ihm besprechen, was er mir vorschlagen könnte, einem alten römischen Eques."

  • Dea Dia, das wurde ja immer schlimmer! Jetzt klang er schon wie sein Großvater, die Götter haben ihn selig. Mit Philosophie hatte Caius leider auch nicht mehr gemein als mit einem Apfel. Von seinem Interesse ganz zu schweigen.
    »Quarto? Eigentlich geht es ihm ganz gut, soweit. Er hat eine schlimme Erkältung, fürchterlichen Husten und so. Die Ärzte haben ihm empfohlen, ans Meer zu fahren. Da hat er sich für Misenum entschieden, seine Familie lebt ja da«, erklärte Caius, der eigentlich kein bisschen hektisch war, sondern vielmehr chaotisch.


    »Ahso.« Caius runzelte die Stirn.
    »Ich weiß nicht genau, ob ich dir da helfen kann. Ich weiß zwar von ein paar freien Ritterämtern, aber...« Empfehlen konnte Caius einem älteren Mann wohl kaum was. Außer, sich zu rasieren und die Haare mal wieder zu schneiden. Er glaubte, nicht wirklich eine gute Vertretung zu sein.
    »Ich glaub sogar, dein alter Posten ist noch frei.«

  • "Quarto geht es nicht gut?" Verus schien erschüttert. Sein Herz blieb fast stehen. Er griff sich an die Brust. "Oh! Nein! Mögen die Götter über ihn wachen!" Er schluckte und blickte zur Raumdecke. "Wie schlimm ist es wirklich?" Verus war nicht darauf gefasst gewesen, dass sein Patron, sein geliebter Patron, nun krank war. Ein einfacher Husten konnte in seinem Alter, den Tod bedeuteten und das wusste Verus. Er musste mehr von Quartos Krankheit altruieren.


    Der Posten, den er suchte, rückte ins Nebensächliche und so tat er es mit einigen Worten ab:


    "Dann würde ich diesen gerne wieder anstreben, sofern man einen alten Offizier nicht woanders braucht. Sind keine militärischen Posten frei?"

  • Caius Sah den Fremden ein wenig befremdlich an., als der sich so seltsam benahm. Fast so, als wär Quarto sein Vater. Caius sagte erstmal gar nix und runzelte nur die Stirn.
    »Er flucht hin und wieder, so schlimm kann's also nicht sein«, bemerkte er dann zögerlich und immer noch etwas skeptisch. Quarto hatte ihn nur allein hier gelassen, weil er ihm vorher eine ellenlange Liste mit Aufträgen und Anweisungen gegeben hatte. Erst das hatte ihn beruhigt und er war gefahren. Caius hatte noch nicht mal den ersten Punkt abgehandelt, nämlich seine Klienten zu informieren. Irgendwie kam er zu nichts.


    »Bist du denn ein Soldat?« fragte er gleich mal postwendend zurück. Wobei, bei der Familie wär das kein Wunder.
    »Also, die haben Decimus Serapio nach Süden zur XXIIten versetzt, als ritterlicher Tribun. Ob sein Platz bei den CU noch frei ist, kann ich dir nicht sagen. Äh... Und soweit ich weiß, hat die Prima auch einen. Oder meintest du was anderes?«

  • Verus atmete beruhigt aus. Sein Herz schlug freudig auf. Also ging es Quarto doch noch recht gut. Er lächelte wieder. Nun konnte sich Verus wieder seiner Zukunft widmen. "Das beruhigt mich."


    Er überlegte kurz, doch da fragte dieser junge Aelius, ob Verus Soldat sei. "Ich war Soldat. Ich war Centurio der römischen Flotte, junger Mann. Ich habe einen Feldzug gegen Pirat geführt. Vielleicht hast du davon gehört?" Er lachte auf. Es war zwar ein bescheidener Feldzug, vielleicht eher ein Feldzügchen aber immerhin.


    "Ich nehme das, was sich anbietet aber ich dachte eher an etwas in Germanien. Ich hörte, dass die Ala einen Kommandeur sucht als ich von dort zurückreiste. Ich glaube aber, dass ich zu alt für sowas bin. Du sagstest mein alter Posten sei frei?"

  • Caius kam sich langsam, aber sicher veräppelt vor. Gut, er sah nicht so alt aus wie sein Gesprächspartner. Aber ein junger Mann war er auch nicht mehr wirklich, zumindest nicht nach römischem Maßstab. Und wie der Decimer das sagte, fühlte er sich knappe zwanzig Jahre jünger. Caius wusste einfach nicht, was er davon und von dem Kerl halten sollte.
    »Nein. Ich war allerdings auch eine ganze Weile in Alexandrien beschäftigt. An Nachrichten aus Rom kommen da meistens nur die größeren an. Wahlen und sowas.«
    »Man ist so alt wie man sich fühlt. Das sagt Quarto auch immer«, sagte Caius.
    »Ich finde ja, dass man sowas probieren sollte, bevor man von vorne herein sagt, dass man zu alt ist oder es nicht kann. Aufgeben kann man immer noch. Ich mein, mir liegt das Militär eh nicht, aber wenn du mal Offizier warst...«

  • Verus nickte. "Ich war früher auch einmal in Alexandria. Meine Anwesendheit war nicht vom Glück gesegnet. Ich löste fast einen Aufstand aus. Damals waren es einfach unruhige Zeiten." Er erinnerte sich grob und musste schmunzeln. Ja, da war er noch jung.


    "Da muss ich dir zustimmen und ich fühle mich alt...", sagte Verus und lachte auf. "Nein, natürlich nicht. Das war ein Scherz." Er funkelte den Aelier großväterlich scherzend an.


    "Ja, ich war Offizier und hätte schon den Anreiz es noch einmal zu probieren. Nun?" Sein Blick wurde auffordernder aber nicht unfreundlich.

  • Einen Aufstand... Caius hatte von keinem gehört, abgesehen von dieser Sache, in die der Terentier verwickelt gewesen war. Angeblich. Aber das war noch nicht so lange her, dass man das als früher bezeichnen konnte. Der Decimus konnte den deswegen bestimmt nicht meinen.
    »Ich war da unten Postpräfekt«, sagte Caius. Er wollte nicht dastehen wie ein Junge, der gerade seine bulla los geworden war. Nur irgendwie fühlte er sich so, wenn we neben dem alten, bärtigen Mann saß, der auf ihn wirkte wie Großonkel Cnossos immer. Nur dass der immer dann so gegrinst hatte, wenn er gerade klammheimlich einen fahren gelassen hatte. Caius lächelte gekniffen zurück. An den alten Cnossos zu denken, war jetzt nicht unbedingt das Beste, was er tun konnte.


    »Nun?« echote Caius und sah den anderen mit gerunzelter Stirn an.
    »Ähm. Naja, was ich sagen wollte, ist... Wenn du dir das zutraust, warum solltest du dich nicht bewerben? Ich mein, ich würd vorher den Bart abrasieren...aber wieso nicht?« Caius zuckte mit den Schultern.

  • "Ah! Der Postpräfekt? Also auch ein Schreibtischkrieger?" Verus lachte mit seiner knauserigen Stimme auf. "Ich schätze die Arbeit von Beamten. Ich war ja selbst einer," sagte er mit einem Schmunzeln und knuffte Archias in die Seite, wie es wohl auch ein Großvater tun würde. "Den Bart abrasieren? Aber gerne. Ich werde mich die nächsten Tage an dieses Projekt wagen." Wieder lachte er. "Mal sehen, ob ich mich dann noch erkenne. Ich trage diesen Bart bereits einige Monate, wenn nicht sogar Jahre. Wie steht es eigentlich um die Posten? Welche sind noch frei, wenn ich so dreist fragen darf?" Er blickte ihn wieder auffordernd an, wie es älterer Herr tut, wenn er etwas von einem Jüngeren möchte.

  • »Könnt man so sagen, ja«, bemerkte Caius und grinste kurz.
    »Das Militär war noch nie besonders was für mich.« Irritiert sah er den Decimus dann von der Seite an, als der ihm in genau die reinknuffte. Irgendwie wusste er immer noch nicht, was er von dem halten sollte. Sie kannten sich kaum, warum benahm er sich dann wie der nette Großvater? Gleich zog er vielleicht noch eine Zuckerstange hervor und tätschelte ihm den Kopf. Caius kratzte sich am Kopf.
    »Dann viel Erfolg«, kommentierte er das Bartstutzvorhaben. Was sollte er auch anderes dazu sagen?
    »Um die Posten? Wie gesagt, dein alter ist noch frei. Oder wieder, so genau weiß ich das nicht. Ich müsste erst nachschauen, ich hab das keider nicht alles im Kopf. Ist es dir denn vollkommen egal, was du machst? Wirkt so auf mich.«

  • "Nein, nein. Es ist mir nicht egal." Verus verneinte heftig mit einem ebenso heftigen Kopfschütteln. "Das Militär liegt einem nie, junger Mann. Das Militär erzieht einen und passt einen an sich an. Man wird ein Militär; nicht weil man es für gut befand, sondern weil man sich dafür entschieden hat." Verus kannte das ja von sich selbst. Er selbst war eigentlich ein Gegner von jeder Gewalt aber leider war sie bei weitem nicht unabdingbar für das Überleben, besonders in einer düsteren Welt, wie dieser. "Ich werde abwarten. Falls sich etwas ergibt, melde dich bitte bei mir."


    Sim-Off:

    Apropos sich ergeben: Livianus forderte Verus und andere ja als Tribun an, insofern hätten wir nun diese Gelegenheit. :D

  • Caius sagte dazu nichts mehr. Er war zu dem Schluss gekommen, dass dieser Mann einfach nicht wusste, was er wollte. Erst fragte er nach Ritterposten, dann wieder nach dem Militär, dann war er interessiert an seinem alten Job, dann wollte er wieder wissen, was überhaupt noch so frei war... Nee, damit konnte er nichts anfangen. Und er wollte sich auch nicht behandeln lassen wie der kleine Junge von nebenan. Caius erhob sich, da der Decimus den passenden Aufhänger geboten hatte.


    »Sofern ich davon erfahre, sag ich bescheid«, sagte er.
    »Du musst mich jetzt entschuldigen, ich hab gleich noch einen Termin. War nett, dich kennenzulernen, Decimus. Ähm...« Caius überlegte, entschied sich dann dafür.
    »Grüß doch bitte Seiana von mir, wenn du sie siehst.«



    Sim-Off:

    Das hat sich leider Imperiosus schon unter den Nagel gerissen

  • Verus erhob sich mit der Hand am Rücken. Er hatte sich wohl einen echten Hexenschuss eingefangen. "Ahhh," stöhnte er bei jeder Bewegung, die mit dem Aufrichten verbunden war. "Ich verstehe," sagte er im Gehen. "Ich werde sie grüßen, sofern sie mir über den Weg läuft. Vale, Aelius!" Langsam kämpfte er sich mit den Schmerzen hinaus. Er brauchte ein Bad oder eine gute Massage.

  • Die leicht irritierte Reaktion des Sklaven hatte Vala nicht weiter besorgt, konnte er doch nicht ahnen mit welchen Problemen sich die Bediensteten im Kaiserpalast rumschlagen mussten.
    Ganz im Gegenteil: wie immer entlohnte Vala den davoneilenden Sklaven mit einem Dupondius, und vertrieb sich die Zeit mit dem Studium der Inneneinrichtung. Seine Definition von Luxus hatte sich in den vergangenen Jahren mehrmals schlagartig gewandelt, doch musste er sich eingestehen, dass die Gebäude, den der aelischen Familie vorbehalten waren gegen die Ausstattung mancher patrizischer Häuser leicht verlor. Was kein Wunder war.. man würde in Rom ständig alle Häuser neu einrichten müssen, wenn man im Wettkampf der Eitelkeiten an der Spitze bleiben wollte.

  • Vala wartete eine Weile. Und zwar, während Caius um die Ecke im Gang stand und ebenfalls wartete. Und nachdachte. Das war vielleicht etwas unüberlegt gewesen, aber das waren solche Dinge ja meistens bei ihm. Irgendwie musste er sich da etwas am Riemen reißen und mal länger nachdenken vor solchen Aktionen. Irgendwann stieß er sich von der Wand ab und spazierte ins atrium, direkt auf den Germanen zu.


    »Na so ein Zufall«, bemerkte er trocken und blieb einen Meter vor dem Duccius mit verschränkten Armen stehen. Caius hielt sich nicht mit Freundlichkeiten auf
    »Weißt du, ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt, ob du es zu Ende bringen willst. Nachdem du mein Kind getötet und meine Frau am Leben gelassen hast, meine ich. War das ein Versehen oder etwa Absicht?«

  • "Ja, so ein Zufall.", knirschte Vala hörbar mit den Zähnen. Er war nicht unbedingt ein Freund von Überraschungen, und das hier war definitiv eine der unangenehmeren Art. Was sollte er schon großartig machen? Die Flucht ergreifen? Kam nicht in Frage.. angreifen? Der Aelier war alt, und machte ganz den Eindruck jener dem wirklichen Leben entwöhnten Officiumswachhunde, die es mit einem Straßenköter keine Sekunde aufnehmen konnten. Und doch gab es keinen Zweifel daran, wem diese Arena gehörte. Der Punkt ging ohne Zweifel an den Aelier, auch wenn Vala sich fragte, ob das hier jetzt wirklich nur Zufall war, und der Consularis jede Sekunde um die Ecke kam. Oder ob das hier war, wonach es roch: eine Falle.


    Vala entschloss sich, auf zweiteres zu pokern: "Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon du sprichst. Aber warte... doch, natürlich habe ich eine Ahnung. Von dem Überfall auf die Frau eines Aelius sprach man auf den Straßen immerhin fast überall in Rom. Ein Glück, dass dabei nur ein Sklave zu schaden gekommen ist... und natürlich der elende Hund, der meinte sich am hellichten Tage an einer Frau von Stand vergreifen wollte. Man darf durchaus den Göttern dank sagen, bei soviel Glück... ich hoffe, du weißt es zu schätzen. Dass deine kranke Eifersucht dich zu solchen Anschuldigungen treibt, beweist allerdings wieder einmal, dass Aelius nicht gleich Aelius ist."


    Ruhig war seine Stimme, doch in seinem Innern arbeitete es fieberhaft. Wie sollte er hier wieder rauskommen. Und dann auf einmal: sollte er überhaupt? Was sollte der Aelier machen können? War das hier der von ihm ewig erwartete Versuch einer Revanche?
    Ja, vielleicht war sie das... Trommelwirbel, das Publikum hält den Atem an...

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