Domus Aeliana - Atrium

  • "Das ist richtig, wir kennen uns bisher nicht.
    "Ich bin im Dienst der Venus unterwegs. Ihr habt im Senat sicher mitbekommen oder gar mitbestimmt, dass eine Expedition zur Insula Veneris entsendet werden soll, um die Reste der göttlichen Muschelschale zu finden. Ich habe mich mit Freuden bereit erklärt, die Expedition zu leiten, und bei Erfolg, an Ort und Stelle je nach Begebenheit einen Schrein oder Tempel erbauen zu lassen. Zu diesem Zweck bin ich ausser den staatlichen Zuschüssen auch sehr an privaten Förderern der Expedition interessiert. Ausserdem habe ich bisher ausser mir nur einen Expeditionsteilnehmer und wollte fragen, ob du jemanden in deiner Familie oder Klientel kennst, der daran Interesse haben könnte." erklärte ich mein Anliegen."

  • "Ich weiß von dieser Expedition, ja.
    Und du suchst nun private Förderer dafür. "

    Während sie dem Gast und sich selbst einschenkte, überlegte sie.
    "Nachdem es vom Senat beschlossen wurde, würde ich doch sagen, es soll auch von der öffentlichen kaiserlichen Kasse bezahlt werden."
    Sie sah Fausta an und war gespannt auf nähere Ausführungen.

  • "Das ist richtig. Da ich aber in naher Zukunft Spannungen zwischen dem Senat und dem Venuskult erwarte, ziehe ich es vor, die Expedition durch private Förderungen zu finanzieren. Ich habe bei der ersten Expedition meine Mentorin verloren, und es liegt mir deswegen sehr daran, das diese Reise ein Erfolg wird und die Abfahrt nicht durch Streitigkeiten im Senat verzögert werden. Ich plane, dem Senat noch diesen Monat die vollständige Planung der Expedition samt Teilnehmer und gedeckter Kostenaufstellung zu präsentieren, so dass ich nur noch die Erlaubnis zum Aufbruch brauche."

  • "Spannungen?" Sie musste schmunzeln. "Ich vermute es geht um einen Venustempel. Ich dachte, es kam bereits zu einem Gespräch zwischen Senat und Venuskult?
    Aber auch wenn es dazu kommen wird, ist es immer noch ein Senatsdekret, das durch diese Expedition erfüllt wird, und meiner Meinung nach auch öffentlichen Charakter haben soll, den es durch allzu viel private Aktion verlieren würde.
    Ich glaube kaum, dass der Senat eine Finanzierung verweigern würde. Ich würde dir auch versprechen, mich im Senat dafür einzusetzen, denn alles andere wäre mir unverständlich."

  • "Das ist sehr freundlich von dir. Dann habe ich noch eine letzte Bitte Senatorin. Als ich beim Palast ankam, sah ich wie die Gardisten, einer davon sogar mit gezücktem Gladius, ein mir bekanntes 14 jährigen Kind abführten. Ich weiss zwar nicht, wie bedrohlich dass Kind auf Eure Gardisten gewirkt hat und ich gebe zu, dass sie sich etwas umständlich ausfrückt, weil sie im Ausland geboren wurde, aber ich kann mir keine Konstellation vorstellen, dass diese Massnahme rechtfertigt. Wo kann ich mehr über den verbleib des Mädchens erfahren?"

  • "Ein 14jähriges Mädchen? Kennst du es denn?
    Wenn sie sich Probleme mit der Palastwache gemacht hat, fragst du entweder beim Vorgesetzten der Palastwache, Centurio Tiberius Prudentius Balbus. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sie gleich in den Carcer der Castra Praetorio gesteckt haben.


    Also was nochmals dein erstes Anliegen betrifft: Wenn du möchtest werde ich die Finanzierung im Senat ansprechen, wenn du Unterlagen über die geplanten Ausgaben und bereits gesammeltes Geld zusammengestellt hast, das ich vorlegen kann. Außer natürlich, du hast bereits jemand anderen, der dies für dich in den Senat bringt."

  • "Ich denke, dass ich meine Pläne dem Senat durch meinem Verwandten Senator Falco vorstellen lassen werde. Bei dem Mädchen handelt es sich um Sabbatia Kyria und sie war im vergangenen Jahr für mehrere Monate gast meines Hauses. Ausserdem ist Ihre Familie der Familie meines Mannes bekannt und ist meines Wiissens kaisertreu. Ihre Brüder dienen in Germanien und Sie ist glaube ich allein in Roma. Ich werde den Offizier, den du genannt hast aufsuchen. Ich danke dir für deine Zeit, Senatorin und auch dafür, dass du mich bei der zügigen Abwicklung der Expedition und der finanzierung im Senat unterstützen willst."
    Ich verabschiedete mich hastig, da mich das Wort Carcer in grosse Angst versetzt hatte.

  • Nachdem Britannia ins Atrium geführt wurde, kam ihr bereits Adria entgegen und begrüßte sie erfeut.
    "Britannia, schön dass du hergefunden hast. Im wahrsten Sinne des Wortes, für eine Fremde in Rom ist es ja nicht immer einfach.


    Komm, wir werden es uns hier bequem machen. Es ist heute so ein herrlicher Tag. "
    Sie wies sie zu einem Korbstuhl und deutete der Sklavin etwas zu trinken und Obst zu bringen.

  • Nach der Sklavin war sie nun im Atrium angekommen und sah auch schon Adria.


    Nun nach deiner Beschreibung war das kein großes Problem mehr. Ich habe sehr gut hergefunden.


    Dann setzte sie sich in den ihr angebotenen Korbstuhl.


    Ja, es ist wirklich ein herrlicher Tag und schon recht warm hier. Das bin ich noch gar nicht so gewöhnt,


    sagte sie lächelnd. Denn in Germania war es ja noch etwas kühler als hier.

  • "Noch nicht gewöhnt von daheim in Germanien? Im Sommer mag es bei euch angenehmer sein als hier, aber es geht nichts gegen einen Frühling in Italia."
    Die beiden ließen sich zu trinken einschenken.
    "Erzähl mir ein wenig. Wie geht es euch in Mogontiacum. Der Germanen-Kurs ist schon beendet?"

  • Venusia nickte dankend als ihr eingeschenkt wurde.


    Nun, es ist etwas wärmer hier als in Germania, aber dennoch ist es dort sehr schön auch im Frühjahr, aber dafür wird es dort nciht so heiß wie hier. Es hat alles seinen Nach- und Vorteil. Uns geht es eigentlich ganz gut. Die ganzen Umschwünge in der letzten Zeit sind ein wenig stressig, aber ic hoffe, dass es nun endlich etwas ruhiger wird und etwas Stetigkeit in unser Leben kommt,


    sagte sie mit einem freundlichen Lächeln. Als das Gespräch auf den Kurs kam, nickte sie schließlich.


    Ja, der Kurs wurde kurz vor meinem eiligen Aufbruch abgeschlossen.

  • "Die Umschwünge in der letzten Zeit?
    Die großen Germanenaufstände sind doch schon seit Monate recht erfolgreich niedergeschlagen. Oder meist du die personellen Umschwünge in Germanien?
    Wie geht es euch eigentlich mit dem neuen LAPP? Man hört ja, dass manch einer gar nicht glücklich mit ihm ist."

  • Die personellen Umschwünge meine ich. Wir hatten uns gerade an MAcer gewöhnt und nun kam dann gleich wieder ein neuer und richtig glücklich sind die wenigsten mit unserem Neuen. Die Angst ist halt groß, dass Germanien nur eine Militärprovinz wird in der jeglisches ziviles Leben nur zweitrangig ist und das will keiner in der Verwaltung. Wir habens schwer mit dem Zivilen Leben. Durch die ganzen Unruhen der letzten Jahre und vor allem im Letzten Jahr ist es uninteressant dort geworden. Keiner möchte das Opfer eines nächsten Überfalles sein. Es ist schwer die Leute davon zu überzeugen, dass es so vielleicht gar nicht sein muss. In bisherigen Gesprächen habe ich nun durchaus den Eindruck bekommen, dass auch unser neuer Legatus das Ziel hat Germanien auch im zivilen Leben zu unterstützen und zu fördern. Ich hoffe, dass es so bleibt.

  • "Ist der Unterschied zu Macer tatsächlich so groß? Immerhin habe ich selbst Macer genauso wie Meridius bisher immer als Militärmensch von Kopf bis Fuß eingeschätzt. Ebenso betrachtete ich die Gebiete nahe am Limes immer als Militärgebiet, leider kann ich deshalb eure Befürchtungen nicht nachvollziehen.


    Du meinst, die strengere militärische Führung schürt die Angst der zivilen Bevölkerung, weil sie es als Zeichen von drohender Gefahr sehen?"

  • Dass Germania immer eine Militärprovinz war, es ist und es auch sein wird, will ich gar nicht in Abrede stellen. Dein Argument ist genau ein Grund. Mir würde es auch Angst machen wenn von heute auf morgen auf einmal ganz Mogontiacum vor Legionären wimmeln würde. Doch ich meine eher, dass man nciht nur den Auf-, Aus- und Umbau von Castellen im Auge haben darf sondern auch die Infrastruktur in Städten und Dörfern und dazwischen verbessern. An die ständige Präsens des Militärs gewöhnt man sich. Sicher ist Macer auch ein Militärmensch durch und durch und ich habe es in mancher Diskussion mit ihm mitbekommen, aber er schaffte es den Eindruck zu vermitteln, dass nicht das Militär das Wichtigste sei sondern auch die Bewohner daneben wichtig für das Leben in einer Provinz sind. Bei Meridius sind sich da noch nicht alle so klar darüber, dass er es auch so sieht und versuchen wird einen guten Mittelweg zu gehen.

  • "Ich verstehe.", stimmte sie Britannia leise zu.
    "Und du hast Recht. So sollte es sein.
    Wer weiß, vielleicht versucht er absichtlich zu Beginn alles straff zu organisieren, und wenn er alles in Griff hat, widmet er sich allen anderen Dingen. Ich hoffe, es wird für alle in Zukunft zufrieden laufen."
    Gut genug, um zu wissen, wie Meridius Germanien organisiert, kennt sie ihn nun leider doch nicht und es fällt ihr schwer, sich das Problem vorzustellen.


    "Ich hatte vor kurzem übrigens Besuch von Decima Valeria. Sie wird die Schola in Hispania leider verlassen. Du weißt vielleicht, sie ist Sacerdos. In naher Zukunft wird sie von Hispania nach Germanien wechseln und dort der Iuno dienen. Es tut mir zwar wirklich leid, dass wir sie für die Schule verlieren, aber wenn ihr der Cultus Deorum Freude bereitet."

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