Domus Aeliana - Atrium

  • Balbus wollte gerade etwas auf Quarto's Bemerkung erwidern, als dessen Nichte das Atrium betrat und die beiden unterbrach. Sie schien eine Begabung zu haben im unpassendsten Moment aufzutauchen.


    Als Quarto sie vorstellte, sagte er: "Ich freue mich dich kennenzulernen, Aelia Vespa."


    Als sie mehr oder weniger versuchte sich davonzustehlen und auszuweichen sagte er ermutigend: "Bitte, nenne mir den Namen des Praetorianers."

  • Ein böser Blick, der fast hätte töten können erschien in ihrem Gesicht welches nun Balbus fixierte. Wie konnte er sie nur so bloß stellen. Die Röte der Verlegenheit wich nun dem Zorn. Wie konnte er ihr das nur antun. Ihr blieb nun wirklich nichts weiter übrig als auf sehr peinlihem Wege das Feld zu räumen und diese Beschwerde wohl ad Acta legen zu müssen.


    "Es ist schon gut und wirklich schlimm war es auch nicht. Ich möchte nicht eure Unterhaltung weiter stören, sie scheint wichtig zu sein. Dagegen ist diese Begegnung sicher kaum der Rede wert. Es ist wirklich nicht so wichtig um die eurige Unterhaltung weiter damit aufhalten zu müssen."


    Wieder richtete sich ihr Blick nach einem kurzen zu ihrem Onkel auf diesen unmöglichen Menschen, der sie in diese derart einliche Situation brachte.

  • Scheinbar wollte er es nicht anders... Eigentlich hatte sie vorgehabt ihnen beiden diese Peinlichkeit zu ersparen. Doch wer so danach bettelte, hatte es nicht anders verdient. Also festigte sie ihre ganze Erscheinung, holte Luft und begann ihre Beschwerde vorzubringen.


    "Ich möchte mich über einen Praetorianer mit Namen Prudentius Balbus beschweren, der mich im Säulengang einfach umrannte und es nicht für nötig hielt sich zu entschuldigen, sondern noch in unhöflichster Form mich fragte wer ich denn sei und was ich hier zu suchen hätte. Ich empfand dieses Verhalten als sehr ungebührlich und ausgesprochen unfreundlich."


    Nun war es raus und die Peinlichkeit konnte ihren Lauf nehmen. Wie schrecklich unangenehm ihr das war. Wie gern hätte sie es nicht so wiet kommen lassen wollen. Doch dieser Prudentia wollte es scheinbar nicht anders. Zum Glück konnte sie Gedanken ihres Onkels nicht sehen und wenn sie ehrlich war, wollte sie dies in diesem Moment wirklich nicht....

  • Eins musste man der kleinen lassen, nämlich dass sie definitiv Mut besass. Nicht jeder hätte auf diese Art und Weise reagiert.


    "Gut. Ich werde diesen Mann bestrafen und auspeitschen lassen. Glaube mir, er wird seine Tat bereuen." sagte er. "Und natürlich möchte ich mich in aller Form für diesen Mann entschuldigen."

  • Auf einmal konnte er sich entschuldigen? Vespa musste aufpassen, dass ihr Gesichtsmuskel nicht vor Erstaunen vergaß ihren Unterkiefer festzuhalten. Doch der Rest? Ja, war er denn von allen guten Geistern verlassen oder gar taub? Sie hatte sich doch gerade über ihn selbst, die Person wie sie dort saß, beschwert und da sagte er so seelenruhig wie die Bestrafung aussah? Mal ganz davon abgesehen, dass sie an der Durchführung dieser zweifelte, musste man dort bei dieser Armee scheinbar seinen Verstand verlieren. Anders konnte sie sich das nicht vorstellen.


    "Da nun mein Anliegen vorgebracht wurde, werdet ihr mit sicher nicht böse sein, wenn ich mich zurückziehe. Ich möchte nicht weiter euer wichtiges und scheinbar vertrauliches Gesräch stören."


    Kurz sah sie ihren Onkel an und wand sich daraufhin wieder an den Besucher.


    "Prudentius Balbus...."


    Ein kurzes Nicken richtete sie an ihn und wand sich dann ihrem Onkel zu.


    "Onkel. Sollte noch etwas sein, so wirst du mich in meinem Cubiculum finden."


    Dann machte sie sich eiligst auf zu ihrem Zimmer. Hier konnte sie es nicht mehr länger aushalten.

  • Etwas irritiert nickte Quarto seiner Nichte zu.
    “Ja, ähm... ich werde dir Bescheid geben, sollte etwas sein.“


    Dann schaute er wieder zu dem Prätorianer, seinem Klienten.
    “Wo waren wir stehen geblieben?“

  • “Also verläuft alles im Sande?“
    Aelius Quarto schien ob dieser Aussicht nicht besonders beunruhigt oder unzufrieden zu sein.


    Er überlegte kurz.
    “Vielleicht wäre das sogar eine wünschenswerte Perspektive.“, gab er dann auch unumwunden zu.

  • "So wie es aussieht führen alle Wege ins Nichts." bestätigte Balbus.


    "Politisch ist dies sicherlich eine der wünschenswertesten Perspektiven." sagte er, auch wenn er persönlich anders dachte und den Tiberier gern im Carcer gesehen hätte.

  • “Gut. Dann empfehle ich dir diesen Weg zu beschreiten, es sei denn, dass sich unerwartet neue Erkenntnisse ergeben. Ansonsten sehe ich nicht, wie in diese Angelegenheit Erfolg versprechend und politisch klug weiter vorangetrieben werden könnte. Das ist vielleicht nicht sehr befriedigend, aber aus jetziger Sicht fraglos die beste Option.“

  • “Ich danke dir für dein Kommen. Bitte grüße deinen Vater ganz herzlich von mir.“


    Auch Aelius Quarto erhob sich und ließ noch einige freundliche Worte des Abschieds folgen.
    Auf das kuriose Zusammentreffen von Prudentius Balbus mit seiner Nichte ging er nicht noch einmal ein. Nur die Götter wussten, was er sich dazu dachte.

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