Domus Aeliana - Atrium


  • Piso grinste leicht, als Quarto sagte, was Piso vorher mit seinen Worten leicht angedeutet hatte. Archias waere ja schoen bescheuert gewesen, wenn er als Kind Quarto von seiner Freundschaft mit einem Flavier gebeichtet haette. Und nachher hatte es sich wohl nicht mehr ergeben.
    "Nun...", meinte er, ein kleines bisschen eingeschuechtert von dem strengen consularischen Blick. "Ich hoffe zutiefst, dass unsere Familien irgendwann einmal diese alte Auseinandersetzung beenden koennen.", sagte er eine Floskel auf, obwohl er wusste, dass der Streit den Leuten aus beiden gentes noch immer in den Knochen sass.
    Was er nun hoerte, erstaunte ihn etwas. Aegypten? Wie zum Henker war der denn dorthin gekommen? Praefectus Vehiculorum? Der Postler vom Dienst? Bei den goettern! Immerhin wusste er nun, wo sich Archias aufhielt.
    Er haette den Consul noch gerne etwas mehr ausgefratschelt ueber seinen alten Freund, doch merkte er, dass er die Geduld Quartos nicht ausreizen sollte.
    Er neigte also einfach nur den Kopf. "Ich danke dir fuer diese Auskunft. Aegypten ist weit weg, ich war dort schon einmal und weiss, was das fuer eine Strecke ist, doch einen Brief werde ich auf jeden Fall schreiben." Er blickte so serioes wie meoglich daher. "Ich danke dir nochmals, aber ich muss jetzt gehen."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Die Beobachtung mache ich auch immer wieder", stimmte Macer zu und nahm das Lob kommentarlos entgegen. "Ich denke auch nicht, dass es Furcht ist. Es wird eher Bequemlichkeit sein. Du wirst wahrscheinlich noch mehr als ich mit jungen Männern reden, die den Weg in die Politik suchen, aber wenn ich solche Gespräche führen, dann ist ein Sitz im Senat ein häufig genanntes Ziel. Wohlgemerkt, ein Sitz im Senat. Nicht seine Stimme im Senat zu erheben. Man kann von einem jungen Mann sicher nicht erwarten, dass er Visionen hat, wie er das Reich verändern möchte, aber manche Männer scheinen auch nach zehn Jahren im Senat immer noch nicht begriffen zu haben, dass man dort auch mal reden muss."


    “Ja, so ist das wohl. Aber gerade unter den Jungen, die in den nächsten Jahren ihren Weg in den Senat finden werden, sehe ich einige die mich hoffnungsfroh stimmen. Der Quaestor Consulum Aurelius Ursus zum Beispiel ist sehr fleißig und tut meist zur rechten Zeit auch seinen Mund auf.“

  • Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    Piso grinste leicht, als Quarto sagte, was Piso vorher mit seinen Worten leicht angedeutet hatte. Archias waere ja schoen bescheuert gewesen, wenn er als Kind Quarto von seiner Freundschaft mit einem Flavier gebeichtet haette. Und nachher hatte es sich wohl nicht mehr ergeben.
    "Nun...", meinte er, ein kleines bisschen eingeschuechtert von dem strengen consularischen Blick. "Ich hoffe zutiefst, dass unsere Familien irgendwann einmal diese alte Auseinandersetzung beenden koennen.", sagte er eine Floskel auf, obwohl er wusste, dass der Streit den Leuten aus beiden gentes noch immer in den Knochen sass.
    Was er nun hoerte, erstaunte ihn etwas. Aegypten? Wie zum Henker war der denn dorthin gekommen? Praefectus Vehiculorum? Der Postler vom Dienst? Bei den goettern! Immerhin wusste er nun, wo sich Archias aufhielt.
    Er haette den Consul noch gerne etwas mehr ausgefratschelt ueber seinen alten Freund, doch merkte er, dass er die Geduld Quartos nicht ausreizen sollte.
    Er neigte also einfach nur den Kopf. "Ich danke dir fuer diese Auskunft. Aegypten ist weit weg, ich war dort schon einmal und weiss, was das fuer eine Strecke ist, doch einen Brief werde ich auf jeden Fall schreiben." Er blickte so serioes wie meoglich daher. "Ich danke dir nochmals, aber ich muss jetzt gehen."


    “Ja.“, antwortete Aelius Quarto.
    “Einer meiner Sklaven wird dich hinaus geleiten. Einen schönen Tag noch.“

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Ja, so ist das wohl. Aber gerade unter den Jungen, die in den nächsten Jahren ihren Weg in den Senat finden werden, sehe ich einige die mich hoffnungsfroh stimmen. Der Quaestor Consulum Aurelius Ursus zum Beispiel ist sehr fleißig und tut meist zur rechten Zeit auch seinen Mund auf.“


    "Das freut mich zu hören. Mal schauen, wie lange der frische Wind diesmal anhält, den die Neulinge bringen werden", blieb Macer aber dennoch skeptisch. Bis zum Erreichen des Senatssitzes waren viele noch engagiert, danach ließen sie nach. "Aber wir werden ja sehen, was die Zukunft bringt. Ich möchte deine Gastfreundschaft bis dahin auch nicht übermäßig in Anspruch nehmen." Seinen Becher hatte er auch geleert und reichte ihn zurück. "Ich danke, dass du zeit für mich hattest."

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Ja.“, antwortete Aelius Quarto.
    “Einer meiner Sklaven wird dich hinaus geleiten. Einen schönen Tag noch.“


    "Danke. Vale.", sagte Piso und liess sich hinausfuehren.
    Eigentlich war der Mann ja gar nicht so schrecklich, wie man es in der Villa Flavia immer sagte. Irgendwie mochte er den alten Grummelbart sogar.
    Er verliess das Haus und ging den Palatin hinunter, wieder in das Gewuehl von Rom hinein.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Das freut mich zu hören. Mal schauen, wie lange der frische Wind diesmal anhält, den die Neulinge bringen werden", blieb Macer aber dennoch skeptisch. Bis zum Erreichen des Senatssitzes waren viele noch engagiert, danach ließen sie nach. "Aber wir werden ja sehen, was die Zukunft bringt. Ich möchte deine Gastfreundschaft bis dahin auch nicht übermäßig in Anspruch nehmen." Seinen Becher hatte er auch geleert und reichte ihn zurück. "Ich danke, dass du zeit für mich hattest."


    Auch Aelius Quarto stellte seinen, inzwischen leeren Becher ab, und erhob sich.


    “Hab' vielen Dank für deinen Besuch. Es war interessant und hat mich sehr gefreut.“


    Es folgten noch einige weitere Worte zum Abschied, bevor der Consul nach einem Sklaven rief, der Purgitius Macer nach draußen führen sollte.

  • Methodius fuehrte den Mann ins Atrium und rueckte einen Stuhl fuer den Besucher zuruecht. "Ich bin gleich wieder zurueck, Quaestor. Bedien dich ruhig.", meinte er und zeigte dabei auf eine Schale mit Trauben, welche auf einem Schemel direkt beim Stuhl standen.

  • Der Hausherr betrat das Atrium und begrüßte seinen Gast überaus freundlich:
    “Titus Aurelius Ursus, salve! Ich freue mich! Bevor wir reden; möchtest du etwas trinken? Ein guter Wein käme mir gerade recht. Du schließt dich doch bestimmt an, ja?“

  • Ursus mußte gar nicht lange warten, da erschien auch schon der Consul höchstselbst, um ihn zu begrüßen. "Salve, Consul Aelius", erwiderte er den Gruß nicht minder freundlich und nickte erfreut zu der Einladung. "Sehr gerne, ich habe heute schon einige Wege hinter mir und könnte einen guten Schluck wirklich gebrauchen."

  • Ein kleinwuechsiger Sklave, der seinen Auftrag von Methodius erhalten hatte, kam mit einem Krug Wein und zwei Bechern herbeigelatscht, stellte den beiden Herren je einen Becher hin und fuellte ihnen Falerner-Wein ein, der eine herrlich blutrote Farbe hatte.
    Als er fertig war, verbeugte sich der Kleine zweimal (jemals einmal zu einem der Maenner) und stolperte aus dem Atrium heraus.

  • Quarto nahm beide Becher und reichte den einen seinem Gast. Mit dem anderen prostete er ihm zu, nachdem er zuvor einen Schluck auf den Boden verschüttet hatte, als Opfergabe für die Götter.


    “Auf dein Wohl, Titus Aurelius!“, sagte er und trank von dem alten Falerner, der, weil es eben ein Falerner und damit ein Weißwein war, eigentlich eine goldgelbe Farbe hatte. Es musste also am winterlich-falen Sonnenlicht liegen, dass er im Becher fast Rot aussah. ;)

  • Ueber den Palatin strich ein leichter Wind, und eine Brise durchfuhr das Atrium des Consuls, der offenbar nicht davon wusste, dass es Falerner in jener Zeit sowohl als Weisswein wie auch als Rotwein gab. ;)

  • "Und auf das Deine", erwiderte Ursus lächelnd und nahm einen Schluck von dem hervorragenden Tropfen, ließ ihn genießerisch über seine Zunge rollen, um den Geschmack voll auszukosten, bevor er ihn schließlich herunterschluckte. Wie schon mehrfach mußte er den ausgezeichneten Geschmack des Consuls anerkennen, der Wein war einfach hervorragend.

  • Ein kalter Wind kam durch die Dachöffnung es Atriums. Aelius Quarto fröstelte.


    “Puh! Es ist wirklich ein unangenehmes Wetter.“, sagte er.


    “Ein guter Tropfen. Ich wusste gar nicht, dass ich den hier in meinem Keller habe.“, meinte er unvermittelt. Da konnte man sehen, dass es selbst für einen eifrigen Weintrinker wie ihn noch Überraschungen gab und das sich seine Sklaven manchmal besser mit seinen Weinen auskannten, als er selbst. ;) :dafuer:

  • Hoffentlich bedeutete dies nicht, daß Quarto es bedauerte, solch einen guten Tropfen für einen Anlaß wie diesen zu verschwenden. "Ja, ein außergewöhnlich guter Wein. Ein wahrer Genuß", bestätigte Ursus mit ehrlicher Anerkennung in der Stimme. Er empfand es schon als Ehre, solch einen Tropfen angeboten zu bekommen.


    Der kühle Windstoß machte ihm allerdings nicht soviel aus, immerhin kam er von draußen und hatte sich an die heute dort herrschende Temperatur gewöhnt. Ohne große Umschweife kam Ursus nun auf den Grund seines Kommens zu sprechen. "Mich führt heute die Angelegenheit der Statuen für das Ulpianum zu Dir. Zu meinem Bedauern sehen sich die heimischen Betriebe, die von römischen Geschäftsleuten betrieben werden, außerstande, die große Statue des vergöttlichten Iulianus zu fertigen. Doch der Betrieb "Bildhauer von Rom", über den wir bereits sprachen, sieht sich sehr wohl imstande dazu und ich hatte auch Gelegenheit, mich von der Qualität der Arbeiten aus dieser Werkstatt zu überzeugen. Einige dieser Werke finden sich auch hier im Palast, da selbst Kaiser Iulianus bei diesem Betrieb gekauft hat. Allerdings befindet er sich im Besitz des Annaeus Otho, der der König von Tylus ist. Ich habe ihn in seinem Wohnsitz in Ostia aufgesucht und um Entwürfe gebeten. Dabei habe ich ihn im Dunkeln darüber gelassen, daß sein Betrieb tatsächlich der einzige ist, der überhaupt über die nötigen Ressourcen verfügt, auch wenn er dies vielleicht ahnt. Er wird sich in der nächsten Zeit in Rom im Hause seines Bruders Annaeus Florus aufhalten und kann die Entwürfe schon in wenigen Tagen präsentieren. Ich dachte, vielleicht wäre es Dir angenehm, Dir die Entwürfe direkt von ihm zeigen zu lassen. Er wollte sich hier in Rom dafür zur Verfügung halten."

  • “Oh ja, dass wäre mir eine besondere Freude. Habt ihr bereits einen, ähm... Termin vereinbart? Ich würde dann gerne kommen.
    Annaeus Otho... mmh... eine geradezu schillernde Persönlichkeit. Aber seine Freundschaft zu Iulianus war eng und lang, er wäre auch von daher sicher nicht die falsche Wahl.“

  • Ursus schüttelte den Kopf. "Ich wollte Dir nicht vorgreifen. Und auch nicht festlegen, wer zu wem kommt. Er bot sofort an, nach Rom zu kommen und sich hier zur Verfügung zu halten. Ich habe ihn bei meinem Besuch in seinem Haus als sehr gastfreundlichen und entgegenkommenden Mann kennengelernt." Schillernde Persönlichkeit? Er fand ihn sehr ungewöhnlich, doch schillernd? Nein, eigentlich nicht. Ob er früher anders gewesen war? "Er scheint zeitlich sehr ungebunden zu sein, so daß Du einfach nur einen Termin festzulegen brauchst." Eng befreundet mit Iulianus. Das hatte Otho ihm nicht erzählt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!