Legatus Augusti pro Praetore

  • Es war nur ihr Problem. Zumindest tangierte es mich nur peripher... Das besserte meine Laune sofort.


    "Eine neue Scriba? Ja, die hat sich beworben. Allerdings wurde sie dann von mir zurück an ihren alten Arbeitsplatz geschickt, um dort ordnungsgemäß zu kündigen, und dann nochmal hier zu erscheinen. Dieses Wiedererscheinen ist noch ausständig..."


    Ich blickte nachdenklich zur Tür, und wandte mich dann wieder an die Magistra Scriniorum.


    "Steht da draußen zufällig wer weibliches und hört auf den Namen Octavia Jentia?"

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  • Beim Gedanken an den Rehstreichler musste ich Grinsen.


    "Nun...vermutlich ist das Ansichtssache, aber ich glaube es stehen sogar zwei weibliche Personen vor der Tür. Unverschämterweise habe ich mich vorgedrängelt.", gestand ich. Weg war die Unschuldsmiene.


    "Wie die beiden heißen weiß ich allerdings nicht."

  • Ich brauchte unbedingt einen Personen-vor-meiner-Tür-Abwimmer... einen, der auch Magistri Scriniorum draussen warten ließ. Die Situation geriet außer Kontrolle.


    "Könntest du mir die weiblicher aussehende Person hereinbitten?"


    Meine Sammlung geistiger Notizen über Didia Aelia wurde auch schon sehr umfangreich. Ich würde die bald niederschreiben müssen...

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  • Eine Dame hatte sich vorgedrängelt, sie schien es irgendwie eilig zu haben. Sie wird ein guten Grund vorweisen können. Deswegen blieb ich ruhig stehen und wollte nicht auf mein Recht beharren.


    Ich beobachtete die beiden durch die geöffnete Tür. Nun ja, was sollte es mich kümmern. Dachte ich mir. Bis ich auf einmal meinen Namen hörte. Reden jetzt die beiden über mich, könnte ich nur ein kleines Mäuschen sein.

  • Sim-Off:

    @flxx: Pah, ohne mich wärst du aufgeschmissen :P


    Ich marschierte - einmal mehr einen Seufzer unterdrückend, weil mir ohnehin schon der Rücken weh tat - zurück zur Tür und sah hinaus.


    "Salve nochmal...", sagte ich mit entschuldigendem Lächeln. "Du bist nicht zufällig Octavia Jentia? Falls ja, komm bitte herein."

  • So schnell wie die Dame drin war, kam sie wieder zurück.


    "Ähm....Ja."


    Warum holte sie mich, habe ich etwas verbrochen? Hm,...


    Jedenfalls folgte ich ihr in das Officum.

    "Salve, Secundus Flavius Felix."

  • "Sei gegrüßt, Octavia Jentia! Hast du dein altes Arbeitverhältnis jetzt ordnungsgemäß aufgelöst?"


    Die Angesprochene nickte.


    "Gut - dann bist du von nun an meine Scriba. Und ich habe auch schon eine Aufgabe für dich: diese nette junge Dame hier benötigt die Hilfe einer fähigen Scriba, die du wie ich mir sicher bin bist."


    Ich lächelte Jentia an und nickte dann Aelia aufmunternd zu.


    "Magistra Scriniorum, erklär uns worums geht!"

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  • Erleichtert nickte ich. Hm...nur was brummte ich ihr nun auf...die Sache mit den Prospekten, oder...nein, Fusculus und Larius konnte ich auf keinen Fall mit ihr allein lassen.


    "Es ist folgendes: Der Comes macht sich ein wenig Gedanken darüber, dass immer mehr Bürger in die Provinzen ziehen. Um dem entgegen zu wirken, will er Italia vor allem für Neubürger attraktiver gestalten. Im Moment beschränkt sich das auf den Entwurf von einer Art Werbeprospekt...die Städte in Hispania haben so etwas, vielleicht hast du es schon gesehen?", wandte ich mich im letzten Satz an Jentia.


    "Naja, wenn nicht lässt sich so etwas sicher schnell auftreiben...also, wie gesagt, ich selbst und die Scribae, die ich zur Verfügung-", beinahe hätte ich 'unter der Fuchtel' gesagt, "-habe sind mit Arbeit ausgelastet.
    Darum wäre es nicht schlecht, wenn du dich daran versuchen könntest? Natürlich stehe ich dir als Hilfe zur Seite, wenn du nicht weiterkommst, oder noch Ideen brauchst...genauere Anweisungen würde ich dir dann später geben, im Moment habe ich nicht alles im Kopf."

  • Gerade mal 5 Minuten im Amt und schon meine erste Aufgabe. Dass gefällt mir, jetzt brauch ich nicht mehr jeden Abend, durch die Straßen schlendern um Zeit zu vertreiben.


    "Ein Werbeprospekt von Hispania habe ich mal vor einiger Zeit im Palast gesehen. Ich könnte dies für Italia umsetzen. Nur bräuchte ich einige Informationen, zum Beispiel soll es nur für die Provinz Italia gelten oder noch jede Stadt extra?"


    Ich war gespannt was sie antworten wird.

  • Langsam wusste ich, warum der unverschämte Fusculus gar nicht erst gewartet hatte, bis ich ihn bat sich zu setzen...er wusste, dass Vorgesetzte das nie machen. So stand ich mir also weiter die Beine in den Bauch ;)


    "Vorerst nur für die Provinz allgemein...aber dabei kannst du schon näher auf die Städte Ostia, Mantua und Misenum eingehen. Ob wir dann für die Städte nochmal etwas extra machen sehen wir dann.", erklärte ich ihr, erfreut, dass wenigstens mal einer in diesem Gebäude bereit war zu arbeiten. Naja, sie würde sich auch noch ins Beamtenleben einfinden :D

  • "Ich habe verstanden, nur für die Provinz. Gibt es eine Frist? Wenn nicht, setzt mir bitte eine, denn ohne eine Zeitvorgabe, schiebe ich nur alles vor mich hin."


    Es wird doch kein schlechten Eindruck machen.

  • Ich runzelte die Stirn. Na ja, manche Menschen arbeiteten unter Druck wohl besser. Ich zählte mich nicht dazu :D


    "Hm...Frist...nein, nicht das ich wüsste...Aber gut, wenn du eine brauchst...denkst du, du kannst das bis Ende nächster Woche schaffen? Oder meinst du, es wird mehr Zeit beanspruchen?"

  • Ich dachte kurz nach. Sollte ich sie wirklich auch schon mit Arbeit zumüllen? Sie schien das ja zu wollen, also warum net?


    "Fürs erste nur eines: Da draußen steht wer vor der Tür. Finde bitte raus ob er sich verschicken lässt. Wenn nicht lass ihn halt herein!"


    Mit etwas Glück konnte ich mich in wenigen Minuten wieder wichtigeren Tätigkeiten zuwenden. Ich gähnte. :)

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  • Ich verkniff mir einen Kommentar zum Gähnen und fragte mich, ob die Frühjahrsmüdigkeit in der Regia eine Erwähnung im nächsten Bericht verdient hatte...wohl eher nicht, ich brauchte meine Arbeit noch.


    "Tja, dann denke ich, werde ich wieder in den Untiefen der Regia verschwinden. Ich danke und empfehle mich."


    Mit einem kurzen Nicken an beide verließ ich das officium. Iupiter, allein das Durchqueren des Raumes dauerte ja ewig...kein Wunder, dass die Scribae, die ich herschickte um etwas abzuliefern immer über wunde Füße klagten.

  • Nur in allerbester Absicht handelte ich, als ich mich etwas näher an die offene Tür stellte, um der Weisheit der Anwesenden zu lauschen. Entrückt, mit weit aufgerissenen Augen, lauschte ich IHRER süßen Stimme. Octavia Jentia, der Name würde mich wohl in meine Träume wiegen. Und während der Träume begleiten...


    Die Stimme des LAPP riss mich aus meinen Überlegungen. 'Da draußen steht wer vor der Tür.' tönte es aus dem Officium. 'Finde bitte raus ob er sich verschicken lässt.' In den Tiefen meines Bewusstseins entdeckte ich noch Spuren des Gedankens, der mich in die Regia geführt hatte. Duumvir werden - das war mir mittlerweile egal. Es zählte nur mehr eines in meinem Leben: Jentia. Und sie würde gleich durch diese Tür kommen und mit mir sprechen...

  • Ich trat aus dem Officum und ging auf Latinus zu.


    "Ich soll Euch vom Lapp ausrichten, dass er gerade eine wichtig Beredung mit wichtigen Leuten hat und deswegen keine Zeit findet, mit Euch zu sprechen. Er bedauert dies wirklich und bittet Euch zu einen späteren Zeitpunkt wieder zu kommen." :)

  • Die wunderbare Frau kam auf mich zu, sah mich mit ihren wunderbaren Augen an, und mit wunderbarer Stimme sprach sie zu mir. Ich fühlte mich wie auf rosarote Watte gebettet, und hatte Mühe das Bewusstsein zu behalten. Der Legatus Augusti pro Praetore schien mit all seinder Güte doch Wichtigeres zu tun zu haben, als sich mit den Sorgen eines unbedeutenden ehemaligen Stadt-Magistraten zu kümmern. Wie sollte man ihm das verübeln? Noch dazu wenn eine so liebreizende junge Dame die schlechte Nachricht überbrachte.


    "Wenn Ihr mir mit Eurer Gesellschaft die Wartezeit versüßt, oh edle Dame, werde ich hier warten. Und wenn eine Woche vergehen muss, ehe mich der Legat erhört - mit Euch warte ich gerne!" sprach ich, und setzte noch etwas leiser hinzu: "Wir können auch gerne irgendwo anders warten."


    Dann setzte ich meinen allerliebsten Hundeaugenblick auf und ich sie in freudiger Erwartung an. Die rosarote Watte wurde immer dichter.

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