• Die Kämpfe wurden ursprünglich von Privatpersonen anlässlich der Bestattung eines nahen verwandten geboten, die Sitte wurde von den Etrusker übernommen.
    Erstmals liessen die Söhne der Decimus Pera an seinem Begräbnis drei Gladiatorenpaare auf dem Forum Boarium auftreten.
    Im Laufe des 3. und 2 Jahrhunder v. Chr. gab man privat und in unregelmässigen Abständen immer zahlreichere Kämpfe, die ein allgemeines Interesse herforriefen.
    Im Jahre 105 v. Chr. erlaubte der Senat den Consul, offiziel Kämpfe zu veranstalten.
    Von da an war es eines der sichersten Mittel, die Gunst des Volkes zu erringen, ihm munera zu bieten, was die Magistraten und Kandidaten dann auch nicht unterliessen. Dadurch verloren die Spiele viel von ihrem sakralen Charakter.
    Caesar ehrte im Jahre 65 v. Chr auf diese Weise das Andenken seines Vaters und im Jahre 45 v. Chr das jenige an seine Tochter Julia.
    Von 47 n. Chr. an gehörten die Veranstaltungen von Gladaitorenkämpfen zu den ständigen Obliegenheiten der Quaestoren ...
    Die Gladaitoren waren Kriegsgefangene, Sklaven, Verurteilte oder Berufskämpfer, die in besonderen Kasernen ausgebildet wurden.
    Manche von ihnen, die Netzkämpfer (Retarius), waren nur mit Netz und Dreizack ausgerüstet; andere, die Samniten, mit langem Schild, Helm und Schwert bewaffnet. Wieder andere waren verschieden ausgestattet: Thraker, Murmilloen usw.
    Zuerst traten sie auf dem Forum, später dann im Amphietheater des Statilius Taurus auf, schliesslich im Colosseum. Sie kämpften paarweise. Nach einem feierlichen Umzug, der Untersuchung der Waffen und einem einleitenden Gefecht mit stumpfen Waffen gab eine Trompete das Zeichen und die wirklichen Kämpfe begannen. Der besiegt und verwundete Kämpfer konnte den Veranstalter des Schauspiels um Gnade bitten, der dann aber die Entscheidung meist der Volksmenge überliess. Der tote Kämpfer wurde von einem Mann, der Hammer und Kleid Charuns, des etruskischen Totendämons, trug, fortgetragen.

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  • Das sind verschiedene Arten von Gladiatoren. Man unterscheidet sie nach ihrer Ausrüstung.


    Ein Retiarius zum Beispiel ist mit einem Dreizack und einem Netz bewaffnet, sowie einem Dolch. Als Schutz hat er auf der rechten Schulter eine kleine Panzerung, sonst eigentlich nichts.


    So hat jede Gladiatoren-Art ihre Eigenheiten und Vor- oder Nachteile.

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  • Zitat

    Original von Lucius Didius Nolus
    was sind thraker und murmilloen??




    Die erste Ausrüstung der Gladiatoren war einfach. Jeder trug einen Schild, ein Schwert und war durch Helm und Beinschienen geschützt. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich mehrere Gladiatorengattungen, die sich in ihrer Ausrüstung unterschieden. Die Hauptausrüstung bestand aus einem Schwert, Beinschienen, einem Helm, einem Schild und einem Metallgürtel, der den Lendenschutz halten sollte. Selten trugen die Kämpfer einen (Ober-)Körperschutz. Neuere Erkenntnisse über die Ernährung der Gladiatoren deuten darauf, dass sie sich auch durch natürliche Fettschichten gegen kleinere Verletzungen zu polstern versuchten; sie sahen also nicht unbedingt schlank und durchtrainiert aus.






    Der Murmillo oder Myrmillo hatte einen Helm mit Fischverzierung, Busch und Gittervisier, keine Beinschienen, einen großen ovalen Schild und ein gerades, langes Schwert. Die Bezeichnung Murmillo geht auf den lateinischen Begriff murma zurück, einen Fisch, den man mit dem Netz fing. Den Murmillo ließ man in dessen Einführungszeit bevorzugt gegen den mit einem Netz kämpfenden Retiarius antreten, der versuchte, den Murmillo wie einen Fisch einzufangen. Gegner des Murmillo war vor allem in späterer Zeit auch der Hoplomachus.


    Der Gallier war ein Gladiator, der weitgehend dem Murmillo glich. Er wurde im späten 1. Jahrhundert n. Chr. durch letzteren abgelöst.


    Der Andabates hatte einen geschlossenem Helm ohne Augenlöcher, war also blind, und trat gegen einen anderen Andabates an. Über Sieg oder Niederlage entschieden unter diesen Umständen sein Gehör, sein Gespür für die Reaktionen des Publikums und der Zufall. Seine genaue Bewaffnung ist nicht überliefert.










    Der "Samnit" war der prächtigste aller Gladiatoren: Helm mit Wangenklappen, Busch und Federn, Brustplatte aus Metall, Panzerhandschuh, Beinschienen und einem großen Schild. Seine Angriffswaffe war das gerade Schwert. Die ersten römischen Gladiatoren trugen samnitische Rüstungen, die in den Kriegen gegen den Volksstamm der Samniten im späten 4. Jahrhundert v. Chr. in großer Zahl erbeutet worden waren. Auf diese Weise entstand die Gladiatorengattung des Samniten.


    Als Hoplomachus wird der Lanzenkämpfer unter den Gladiatoren bezeichnet. Sein geschlossener Helm weist einen Kamm und/oder Federbusch auf. Zu seinem weiteren Schutz trägt er eine manica (Armschutz), einen kleinen, runden Metallschild und vermutlich gesteppte Hosen. Zwei Beinschienen komplementieren seine Schutzausrüstung. Als Angriffswaffen führt er eine Lanze und ein kurzes Schwert oder einen langen Dolch.


    In der Vergangenheit wurde der Hoplomachus oft mit dem Myrmillo verwechselt.








    Im Gegensatz zu den anderen Typen war der Retiarier kaum gepanzert, deshalb auch sehr wendig. Er hatte nur einen Armpanzer mit Schulterschild (galerus) als Kopfschutz. Seine Angriffswaffen waren das Krepelnetz (eine Art Wurfnetz), der Dreizack und ein langer Dolch.


    Große Ähnlichkeit mit dem Retiarier hatte der Laquearius, er brachte den Gegner aber nicht mit dem Wurfnetz, sondern mit einem Lasso zu Fall. Seine Angriffswaffen waren vermutlich die kurze Lanze und für den Nahkampf ein Dolch.


    Eine Spielart des Retiarius war der Pontiarius. Ein Retiarius verteidigte eine kleine Tribune mit zwei rampenartigen Aufgängen. Auf jeder Seite griff ein Secutor an und versuchte auf die Plattform zu kommen. Zusätzlich zu seiner üblichen Ausrüstung besaß der Retiraius einen großen Vorrat an Wurfgeschossen, vermutlich Steinkugeln.


    Der "Secutor" (Verfolger) war ein auf den Kampf mit dem "Retiarier" spezialisierter "Murmillo". Um dem Netz seines Gegners aber keinen Angriffspunkt zu bieten, trug er - anders als der gewöhnliche "Myrmillo" - einen enganliegenden glatten Helm. Seine Waffen waren teilweise die Spatha, Gladius oder Falcata sowie ein kleiner Faustschild. War der "Secutor" einmal im Netz des "Retarius" verfangen, so gab es für ihn kein Entkommen mehr. Verlor der "Retarius" dagegen sein Netz, so konnte er sich des Secutors nur noch mit Hilfe seines Dreizacks erwehren, in der zweiten Hand führte er dann den Dolch. Später entwickelte sich noch der "Scissor" (Schlitzer). Er trug einen Secutor-Helm, dazu jedoch einen Körperpanzer, vermutlich eine Lorica Squamata (Schuppenpanzer) oder eine Segmentata. Seine Waffen bestanden aus einem Kurzschwert / langen Dolch und einem Aufsatz, dessen Ende die Form eines Wiegemessers hatte.








    Der Eques (Plural: Equites) war ein berittener Gladiator. Seine Schutzwaffen waren ein flacher Helm mit Visier, ein leichter Brustpanzer unter kurzer Tunika oder eine Kettenrüstung (Lorica Hamata), Bandagen am Waffenarm und ein kleiner runder Schild. Solange der Eques im Sattel saß, kämpfte er vor allem mit der Lanze, abgesessen aber auch mit dem Schwert. Equites kämpften vor allem gegeneinander.


    Der Essedarius kämpfte von einem Streitwagen, den ein Wagenlenker führte. Er jagte seine Gegner vorzugsweise mit Fernwaffen, also mit Bogen und Speer. Im Nahkampf benutzte er auch das Schwert.









    Wohl eher im Osten des Reiches verbreitet, aber auf einigen Reliefs deutlich dargestellt war der "Sagittarius". Dieser Bogenschütze trat gegen einen anderen Schützen an.


    Die Hauptwaffe des Veles war die Lanze. Gewöhnlich kämpfte er gegen einen anderen Veles.


    Der Cruppellarius scheint eine gallische Gattung gewesen zu sein. Er findet bei Tacitus Erwähnung im Zusammenhang mit seinem Schlachteinsatz, allerdings gibt es auch ein Spielzeug, welches auf die Beschreibung passt. Er war komplett gepanzert und trug einen Topfhelm mit nasenförmiger Ausbuchtung. Seine Bewaffnung ist umstritten. Die Legionäre mussten zu ihren Werkzeugen wie Spitzhacke und Axt greifen, um sie aufzumeißeln.


    Der oben aufgeführte Diamachaerus ist ebenfalls umstritten.






    Quelle

  • Was soll man dazu noch viel sagen, Flavius hat ja sehr gut erklärt. :D


    Ach ja vielleicht noch die Info das derSamnit zu Beginn der Kaiserzeit verschwand und der Hoplomachus sein Nachfolger wurde ... ;)

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  • Zitat

    Original von Flavius Duccius Germanicus
    Als Hoplomachus wird der Lanzenkämpfer unter den Gladiatoren bezeichnet.


    Da gehen die Meinungen auseinander. Was ich bisher gelesen habe, kämpfte der Hoplomachus nur ab und zu mit der Lanze.


    Zitat

    Der "Secutor" (Verfolger) war ein auf den Kampf mit dem "Retiarier" spezialisierter "Murmillo". Um dem Netz seines Gegners aber keinen Angriffspunkt zu bieten, trug er - anders als der gewöhnliche "Myrmillo" - einen enganliegenden glatten Helm.


    Das und die Beschreibung des Murmillos widerspricht sich mit gefundenen Mosaiken. Dort wird der Secutor mit großem rechteckigen Schild und Kurzschwert dargestellt. Folgerichtig liest man auch häufiger, daß der Secutor eine Weiterentwicklung / angepaßte Form des Hoplomachus ist.



    /edit: Ich mußte das jetzt kommentieren, ich hab einfach zu viel über Gladiatoren gelesen in letzter Zeit :D

  • Hm, ich könnte dir nur einen Roman nennen, der ganz gut geschildert ist, aber inwieweit er historisch ist, weiß ich nicht. Ist ziemlich emotional geschrieben;


    Marion Zimmer Bradley --> Die Feuer von Troia


    Da dreht es sich zu 45% um Amazonen. Ein paar andere Dinge gibt es auch noch, zum beispiel ihre Haarspange die man auch als Waffe einsetzen kann, genannt Xailla.


    Hab ich damals in einem RPG angewandt ;)

  • Es gibt schriftliche Belege für weibliche Gladiatoren. Ob es sich dabei um Amazonen handelt weiss ich nicht, aber es gab definitiv weibliche Gladiatoren, vorallem in der späteren Zeit, im 1. Jahrhundert n.Chr. vielleicht noch nicht so verbreitet.

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  • Das einzige was ich darüber weiß hab ich vom Bild eines Reliefs :)
    2 Frauen die bewaffnet mit rechteckigem Schild, Dolch (für ein Gladius ist das zu kurz), Beinschienen aber ohne Helm gegeneinander kämpfen. Darunter die Inschrift "Amazon" und "Achillia".


    /edit: Ach nein, da war noch was. Da steht des weiteren, daß Kaiser Domitian eine ausgeprägte Schwäche für Amazonen hatte und daß sie 200n.C. von Kaiser Septimus Severus verboten wurden.

  • Weibliche Gladiatoren gab es nicht.
    Gladiator=professioneller Einzelkämpfer


    Das was du meinst, ist die Darstellung von kämpfenden Frauen, welche die Sage der Amazonen in der Arena darstellten. Aber sie sind dennoch keine Gladiatoren. ;)

  • Tut mir Leid, aber es gibt schriftliche Quellen, welche deiner Aussage widersprechen. Ich suche sie mal raus wenn ich wieder Zeit habe. ;)


    Es gibt definitiv Schriftsteller, welche von kämpfenden Frauen in der Arena bei Gladiatorenspielen schreiben.


    Und warum sollten Frauen nicht auch professionelle Kämpfer sein können??

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